»37«
„Nicht bewegen", sagte ich leise, weshalb Jungkooks Mimik zu einer verwirrten wechselte, jedoch tat er das, was ich ihm sagte und bewegte sich kein Stück, sodass ich mich hinter ihn setzte und meine Arme um ihn schlang.
„Es ist das erste Mal, dass wir zusammen in meinem Bett schlafen, oder?", fragte ich. Ich ließ meine Hände sanft über seine Oberschenkel gleiten und näherte meine Lippen an seinen Hals, weil ich dort eigentlich einen Kuss drauf drücken wollte, jedoch überlegte ich es mir anders.
„Soweit ich weiß schon", murmelte der Jüngere und seufzte wohlig. Ich konnte nicht anders als breit zu lächeln, als ich langsam eine kleine Schachtel aus meiner Hosentasche kramte, die dort unangenehm auf mein Bein drückte.
„Was machst du da?", fragte Jungkook leise. Normalerweise würde eine Person in diese Lage sich jetzt umdrehen, weil er aber blind war, verblieb er so wie er war.
„Ich habe dir eine Kette gekauft", sagte ich leise und holte das Prachtstück raus. „Auch wenn du sie nicht sehen kannst, erhoffte ich mir, du würdest dich darüber freuen". Vorsichtig legte ich ihm das silberne Stück um den Hals und verschloss es an seinem Nacken.
„Vielen Dank, aber wieso hast du das getan? Und war sie teuer? Ich habe das gar nicht verdient", murmelte Jungkook und legte seine Hand sofort an das Schmuckstück, welches ich ihm gerade angelegt hatte. Ich schaute ihm in sein Gesicht und sah, dass er letztendlich doch lächeln musste, weshalb auch ich lächelte.
„Es ist egal, wieviel ich dafür bezahlt habe. Du hast sie verdient und ich habe sie dir gekauft, um dir zu zeigen, wie sehr ich dich liebe. Natürlich möchte ich dir das nicht nur auf die materialistische Weise zeigen, sondern auch auf die andere", sagte ich leise und zog den Kleineren auf meinen Schoß, wo ich ihn dann problemlos zu mir drehen konnte.
„Wie meinst du das? Welche andere Weise?", fragte Jungkook nach. Seine Lippen hatten sich leicht zu einem Schmollen geformt, welches wahrscheinlich da war, weil er sich dafür schämte, nicht zu wissen, was ich meinte. Auch seine Wangen hatten sich wieder rot gefärbt und stimmten farblich, wie so oft, zu seinen Haaren.
„Mit meinen Worten."
Langsam zog ich ihn näher an mich und schlang meine Arme um seinen Oberkörper, sodass sich unsere Gesichter näher kamen.
„Wenn du nur wüsstest, was du mit mir anstellst. Du kleiner Rotschopf bist wirklich das Beste, was mir je in meinem Leben passiert ist, ist dir das eigentlich bewusst? Ich muss nur an dich-", sagte ich. Leider konnte ich nicht weitersprechen, denn Jungkook legte seine Hand auf meinen Mund und hinderte mich somit davon, weiterzureden.
„Mach nicht weiter, denn du hast das schonmal getan, aber ich nicht. Es mag dumm klingen, weil ich das nicht so toll wie du gemacht habe. Ich habe nichts, was ich dir schenken kann und wahrscheinlich werden auch meine Worte nur annähernd an die Romantik gehen, denn wie du weißt, bist du der erste Mensch den ich wirklich liebe, der dazu auch noch ein Mann ist. Das alles hier ist wirklich Neuland für mich, aber ich fühle mich ehrlich gesagt viel wohler als vorher in der Zeit, als ich mich den ganzen Tag in meinem Zimmer verbarrikadierte, um auch ja nicht in Kontakt zu anderen Menschen zu kommen. Du hast mein Herz geöffnet und dich selbst an dieses gekettet, was bedeutet, dass ich sicher weiß, dass du der Mann bist, mit dem ich mein restliches Leben verbringen möchte. Ich möchte dir nie von der Seite weichen und am liebsten würde ich dich nicht einmal zur Arbeit lassen, nur damit wir so viel Zeit wie nur überhaupt möglich mit einander verbringen können. Ich wünsche mir natürlich sehr, dich sehen zu können und damit zu wissen, wie gut aussehend mein Freund ist, das wird aber nie möglich sein. Dennoch bin ich aber nicht traurig, wie sollte ich denn auch, wenn ich so einen tollen Mann in meinem Leben habe, den ich mit meiner ganzen Leidenschaft liebe, der aber auch nicht mit seiner ganzen Leidenschaft liebt?", fragte Jungkook leise. Es war eine rhetorische Frage, weshalb ich darauf auch keine Antwort gab, welche mir durch mein breites Lächeln, das meine Lippen stark anspannte, sowieso schwer gefallen wäre.
„Ich liebe dich Taehyung. Ich liebe alles an dir, auch wenn ich es nicht sehe. Und ich liebe auch den Fakt, dass ich alle meine erste Male mit dir eingelöst habe. Mein erster Kuss, meine erste Übernachtung bei jemand anderem, mein erstes Kochen, mein erstes Mal einen Hund streicheln, mein erstes Mal auf einem Weihnachtsmarkt. Und du nahmst mir auch mein erstes Mal im Bett, was ich keinesfalls bereue, denn diese Nacht hat mich glücklich gemacht. Nein, sie hat mich nicht nur glücklich gemacht, jedoch fällt es mir zu beschreiben, was ich gefühlt habe, während wir Sex auf meinem Bett haben. Ich sage nur so viel: Ich wäre jederzeit wieder bereit es zu tun, mit dir. Überall und wie du es willst! Du hast meinen Körper aus seinem Schlaf erweckt und jetzt fordert er. Er fordert und er ist gierig nach deinem und deinen Berührungen."
Ich wollte etwas sagen, jedoch brachte ich kein Wort aus meinem Mund, weshalb ich wieder einfach nur schwieg.
„Ich weiß, es ist nicht der beste Moment, aber ich möchte es gerne noch einmal tun Taehyung. Lass uns miteinander schlafen", sagte Jungkook und kam mir dabei näher. Ohne zu zögern legte er seine Lippen auf meine und ließ dabei seine Hand hinunter gleiten. Weit runter.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top