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Ich sah, wie Jungkooks Wangen allmählich eine rötliche Farbe an sich nahmen, weshalb auch mir die Situation unangenehmer wurde. Es war nicht so, dass ich nie zuvor Sex gehabt hätte, jedoch fühlte es sich so an, als würde es mit Jungkook etwas besonderes werden.

„Tut mir leid. Ich wollte dich nicht in diese unangenehme Lage bringen", sagte ich leise und senkte dabei den Blick. Ich strich mir einmal durch die Haare, weil mir diese im Gesicht hingen, was mir ziemlich auf die Nerven ging. Das Gefühl jedes einzelnen Haares, das über meine Stirn gleitet und mich kitzelt war fast so schlimm, wie das Gefühl der Situation in der ich mich gerade befand.

„Nein, entschuldige dich bitte nicht! Es ist normal über sowas zu reden und nachzureden", murmelte der junge Mann, „Das Problem liegt einzig und allein bei mir, weil ich einfach zu verklemmt bin und daher wahrscheinlich nie dazu in der Lage sein werde, etwas intimes zu tun. Ich weiß, dass das für dich wohlmöglich ziemlich absurd klingen mag, jedoch ist das das Leben, welches ich aufgrund meiner Blindheit leben muss."

Mitleidig zog ich jungkook wieder in meine Arme und drückte seinen Kopf gegen meine Brust. „Hörst du mein Herz schlagen?", fragte ich leise.

„Ja, ziemlich laut sogar."

Ich lächelte leicht. „Es schlägt nur deinetwegen so schnell. Du bist der Grund, wieso es überhaupt schlägt, also mach dir nicht solche Vorwürfe, denn auch wenn wir keinen Sex haben, wird es noch immer so für dich schlagen, bis ich irgendwann an Altersschwäche sterbe. Aber auch dann wird es noch schlagen, zusammen mit deinem, während wir im Himmel rumreisen."

Ich hörte nur ein leises Schniefen, was von Jungkook kam, was mich merken ließ, dass er weinte. Beide Arme hatte ich um ihn geschlungen und drückte ihn ganz fest an mich. „Ich werde nie aufhören dich zu lieben, hörst du? Auch wenn nur wenige Jahre zwischen uns liegen", sagte ich und hob den Rothaarigen hoch, um mich mit ihm auf seinem Bett niederzulassen, „wirst du für immer und ewig mein kleines Baby sein, dass ich mit all meiner Kraft beschützen werde. Ich werde dich im-mer in meinen Armen halten und dich immer zum Lächeln bringen, wenn einmal einen schlechten Tag hast."

„Und du wirst für immer mein großer Bär sein", nuschelte der Jüngere gegen meinen Hals, wobei seine Lippen meine Haut streiften. Ich bekam eine Gänsehaut, die über meine Haut ging und durch meinen ganzen Körper. Alles kribbelte und fühlte sich gut an, sodass mir ein wohliges Seufzen entkam.

Wir kuschelten einige Minuten weiter und dabei herrschte einfache Ruhe, je-doch fühlte ich mich nicht unangenehm damit, denn ich verbrachte meine Zeit schließlich bei der Liebe meines Lebens. Ich hielt den Mann in meinen Armen, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte, bis ich irgendwann zu alt werde und meine Augen nicht mehr öffnen kann.

„Hast du Hunger? Ich kann dir etwas kochen, wenn du magst", sagte ich, nachdem Jungkooks Magen die Ruhe mit einem lauten Grollen unterbrach. Ich lachte leise, als dies geschah, denn das Gesicht des Rothaarigen färbte sich fast schon so rot, wie seine Haare es waren.

„Wenn ich ehrlich bin, hätte ich gerade nichts gegen Essen", murmelte mein Freund und musste nun ebenfalls leise lachen, weil er die Geräusche seines Magens so amüsant fand. „Und ich hätte auch nichts gegen viel Essen, denn ich habe einen riesigen Hunger! Fast so groß wie das größte, was es auf der Erde gibt.

Ich dachte einige Zeit darüber nach, was ich Jungkook kochen könnte. Bis-her hatte er bei mir nie sonderlich viel gegessen und wenn, dann blieb es bei einer Pizza oder einfach Nudeln, was recht merkwürdig erschien. So wie ich es wahrnahm, aß Jungkook nie wirklich gesund und aufgrund seiner Blindheit konnte er auch nicht wirklich aktiven Sport machen, wenn man dazu noch bedachte, wie faul er war, dennoch hatte er eine wunderschöne Figur. Er hatte kein Fett an sich und dazu auch noch leichte Ansätze von Muskeln.

„Worauf hast du denn Hunger?", fragte ich, als mir nichts einfiel. Jungkook schien eine Zeit nachzudenken, bis er mir letztendlich eine Antwort gab.

„Kennst du Cheetos? Wenn ich ehrlich bin, hätte ich gerade großen Hunger darauf", sagte er und lächelte breit. Ich seufzte nur leise und schüttelte den Kopf.

„Dir ist zu aller erst doch wohl bewusst, dass wir uns gerade in Südkorea befinden und es die Teile nur in New York gibt, oder? Außerdem ist es keine feste Mahlzeit, sondern nur super scharfe Chips, die dir deinen Magen ver-", Jungkook unterbrach mich mitten in meinem Satz, weshalb ich ihn nur verwundert anschaute. „Nein tun sie nicht! Die sind bestimmt gesund, aber du willst sie mir nur nicht kaufen, weil du sie bestimmt selbst nicht magst."

„Was? Nein! Sie bräuchten mindestens zwei Wochen, bis sie hier her verschifft werden. Dazu müsste man statt den üblichen drei doller gleich den fünffachen Preis bezahlen. Du würdest außerdem nur Bauchschmerzen bekommen und die ganze Nacht weinen, weil dein Magen keine Scharfen Sachen verträgt. Al-so frage ich noch ein weiteres Mal. Was möchtest du essen?", fragte ich nun wieder und seufzte leicht angestrengt.

Jungkook senkte seinen Blick. „Ich weiß nicht", murmelte er leise, wobei seine Augen, was er natürlich nicht sah, auf die Kondome gerichtet waren, die ich vor einigen Minuten rausgeholt hatte.

Meine Gedanken schweiften in eine verdammt falsche Richtung, die beinahe Besessenheit in mir auslöste. „Willst du mich nicht fragen, worauf ich Hunger habe?"

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