»24«

„Hast du die Zeit mit Yoongi genossen?", fragte ich Jimin, welcher gerade verträumt auf ein Bild von sich und seinem Freund schaute, dabei verliebt lächelte und völlig neben der Spur war. Ich lachte leise und riss ihn somit aus seiner Trance.

„Was? Hast du mich etwas gefragt?"

„Weißt du, ich habe gerade ein wenig nachgedacht. Solltest du mich, deinen Vorgesetzten, nicht eigentlich formell ansprechen?", fragte ich wieder, woraufhin wir beide in einem Gelächter ausbrachen. Wir sind, wie man es sagen würde, ziemlich gute Freunde und verarschen und gern.

Ich schnappte mir die Akte, die er mir vor einigen Minuten bereit vorgelegt hatte und verschwand in meinem Büro.

Da es bereits dunkel draußen war, weil vor circa zwei Stunden der Abend anbrach, ließ ich die Rolladen runter und setzte mich dann erst auf meinen bequemen Stuhl. Ich schaute auf den Bildschirm meines PCs, welcher mir anzeigte, dass ich zwei verpasste Anrufe von Jungkook hatte. Sie waren über FaceTime, was von seiner Seite aus ziemlich überflüssig war, jedoch wollte er, dass ich ihn immer sah, während wir sprachen.

Mit einem Lächeln auf den Lippen klickte ich auf das Logo der App und dann auf seinen Namen, um ihn somit anzurufen. Es dauerte ein wenig, bis Jungkook abhob, schliesslich war er blind und sein PC lief über ein Sprachsystem, was ich persönlich nicht präferiere. Sobald er aber abhob, sah ich endlich sein schönes Gesicht, welches ich zwar erst weniger als vierundzwanzig Stunden nicht mehr gesehen hatte, jedoch reichten diese wenigen Stunden aus, um ihn stark zu vermissen.

„Hey Jungkook. Ich habe gerade gesehen, dass du einige male angerufen hast. Ist etwas bestimmtes oder wolltest du einfach nur telefonieren?", fragte ich lächelnd und glaubte für einen kurzen Augenblick, dass er es sehen könnte, jedoch fiel mir relativ schnell wieder ein, dass Jungkooks Augen nicht funktionstüchtig waren.

„Mir war so langweilig und meine Familie ist heute Abend nicht da. Sie haben mich gefragt, ob du nicht rüberkommen könntest, damit ich jemanden hier habe. Obwohl ich alleine Treppen hinunter laufen kann und auch einigermassen Essen in der Küche finden kann, wollen sie nicht, dass ich die Zeit hier ohne jemanden verbringe. Hast du heute denn Zeit?", fragte mich der junge Mann. Seine seidigen, roten Haare waren ziemlich durcheinander, was mich erschließen ließ, dass er gerade erst aufgestanden sein muss.

„Du Schlafmütze hast also bis eben noch geschlafen", sagte ich leise und konnte mir ein Lachen dann letztendlich doch nicht mehr verkneifen, „Aber ja. Ich werde nach der Arbeit erst einmal Nachhause fahren, dort duschen und einiges mitnehmen, damit uns bei dir auch nicht zu langweilig wird, bevor ich dann vorbeikomme. Hört sich das für dich nach einem Plan an?", fragte ich wieder und sah, wie Jungkook hastig seinen Kopf auf und ab bewegte. „Gut dann bis später."

„Legst du schon auf?", nuschelte der Rothaarige und legte seinen Kopf auf seine Hände ab. Er schmollte leicht und wie sonst auch, färbten sich seine Wangen leicht rot.

„Ja leider muss ich noch einige Stunden arbeiten, bevor ich aus der Praxis raus kann. Denk einfach daran, dass ich bei dir sein werde, wenn ich hier fertig bin, dann wird die Zeit auch rasend schnell vorbeigehen!", sagte ich noch, ehe ich dann auflegte.

Wie bereits beim Telefonat angekündigt, arbeitete ich noch weitere fünf Stunden, ehe ich dann endlich in mein Auto stieg, um Nachhause zu fahren. Es war der schönste Moment des Tages, sich nach gefühlt unendlich langer Arbeit für wenige Minuten im Auto auszuruhen. Ich schnaufte ein oder zwei Minuten richtig durch, bis ich dann letztendlich losfuhr und dabei leise zur Musik aus dem Radio mit sang.

„The show must go on...", sang ich leise Sunmis Hit ,Heroine' mit. Es war mein Lieblingslied seitdem es vor fast schon einem Jahr rauskam. Sunmi ist eine gute Freundin von mir, dennoch lässt sie mich nie hören, was sie als nächstes rausbringt. Wie all ihre Fans, muss ich ebenfalls immer ewig lang warten, bis die ersten Teaser kommen und dann letztendlich auch das Musikvideo.

Noch leise pfeifend fuhr ich in meine Garage, welche sich durch einen Knopf-druck von meinem Auto aus öffnen ließ, fuhr in diese hinein und hielt an. Gähnend griff ich nach meiner schwarzen Aktentasche und ging ins Haus, wo mich Yeontan bereits erwartete.

„Na mein kleiner", sagte ich und nahm meinen Hund auf meinen Arm. Er bellte leise, bis ich ihm sein Futter gab, worauf er den ganzen Tag gewartet hatte. „Mit dem Kuscheln wird es heute leider nichts", sagte ich noch.

Voller Aufregung, dass ich heute zum ersten Mal bei Jungkook übernachten würde, duschte ich schnell, rasierte ich mein Gesicht und packte Wechselkleidung und Waschzeug ein. Mir fiel wieder ein, dass ich irgendwas mitbringen wollte, damit wir uns die Zeit vertreiben konnte, jedoch konnte Jungkook ohne seine Augen keine Brettspiele spielen, weshalb ich mir diese Idee schnell aus dem Kopf schlug. Bevor ich jedoch mein Zimmer verließ, landete mein Blick zufällig auf die Packung voller Kondome.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top