Leise seufzend hielt ich an der roten Ampel an, die sich vor mir befand. Ich war leicht nervös, weil ich verschlafen hatte und somit auch zu spät zur Arbeit kommen würde. Eigentlich war es nicht schlimm, weil de Praxis mir gehörte, jedoch war heute der erste Tag und mein Sekretär wartete bestimmt schon.
„Komm schon", sagte ich und raste sofort los, als die Ampel grün leuchtete. Ich hörte, wie die Reifen meines Sportwagens auf dem warmen Asphalt der Straße quietschten, ignorierte diese Geräusch jedoch für den Moment. Es ist nicht gesund für das Auto, so zu rasen, jedoch ist es ebenso nicht gesund für mich, zu spät zu kommen.
Endlich an dem Gebäude angekommen, dass ich gekauft hatte, parkte ich mein Auto an meinem eigenen Parkplatz, welcher sogar mit meinem Kennzeichen geschildert war. Ich stieg aus und lächelte ein wenig, weil es das erste mal war, dass ich so besonders war, um einen eigenen Parkplatz bekommen zu haben. Außerdem stand ich vor einem Gebäude, dass mir gehört und in dem Leute für mich arbeiteten, was ebenfalls mein Selbstwertgefühl umso mehr steigerte.
„Guten Morgen Jimin", sagte ich, als ich die Praxis betrat und meine Aktentasche auf den Boden ablegte. Mein Sekretär stand von dem Stuhl auf, auf dem er saß, lächelte mich an und beugte sich vor.
„Guten Morgen Herr Kim", sagte der junge Mann, wobei er um seinen Tisch rumkam und mir einen Ordner hinhielt, welcher keine Beschriftung hatte und nur schwarz war. Sobald ich dieses Schwarz sah, waren meine Gedanken sofort bei Jungkook, denn scheinbar hatte sich mein Gehirn nun für die Farbe schwarz eine jeweilige Erinnerung an Jungkook eingeprägt. Ich lächelte leicht.
„Was ist das?", fragte ich leise und nahm den Ordner entgegen, öffnete ihn und blickte hinein. Es war die Akte einer meiner Patientinnen, die heute noch kommen würde. Sie war eine alte Frau, welche schwer unter dem Tod ihres Mannes litt und durch ihre ständigen Gedanken an den Tod Albträume bekam. Dies löste Sorge bei ihrer Familie aus, weshalb sie die Frau sofort bei mir anmeldeten, sobald sie mitbekommen, dass es einen neuen Psychologen in der Stadt geben würde.
„Tu mir einen Gefallen und beschrifte die Akten der Patienten in Zukunft so, dass ich sofort erkennen kann, wessen es ist, okay?", sagte ich und lächelte dann leicht, ehe ich meine Tasche wieder von dem Boden aufhob und in mein eigenes Büro ging. Ich schaute mich darin um und bekam sofort ein angenehmes Gefühl im Bauch, weil es mein eigenes Arbeitszimmer war, in meiner eigenen Praxis. Ich musste nicht mehr für jemanden arbeiten, der mich sowieso nicht gut behandelte und bei dem ich nichts machen konnte. Nun trug ich volle Verantwortung über meine Patienten und musste nicht länger den Befehlen eines alten Mannes folgen, der sowieso kein guter Psychologe war.
Ich setzte mich an meinen Tisch und schaltete den Computer an, der rechts, seitlich vor mir stand. Sobald ich den Hintergrund sah, bekam ich ein leichtes stechen in der Brust, welches durch das Heimweh kam.
Der Hintergrund meines Pc-Bildschirms zeigte ein Bild auf dem meine Familie und meinte Freunde zu sehen waren, zusammen mit mir. Es war ein Bild von meinem zwanzigsten Geburtstag, dem letzten Mal, dass ich sie alle sah. Einen Tag später begann mein Studium, welches ich viel früher abschließen konnte, als erwartet, sodass ich heute mit sechsundzwanzig schon Psychologe bin. Über die Jahre bot sich mir nie die Chance, auch nur für wenige Tage zurück nach Daegu zu fliegen und sie dort zu besuchen.
Der Kontakt zu meinen Freunden war sowieso nicht mehr bestanden und sie waren bestimmt nicht mehr dort. Meine Familie kontaktierte mich nur selten, obwohl ich ihnen jeden Tag schrieb. Sie waren wütend auf mich und dachte ich hätte sie nie besucht, weil ich kein Teil der Familie sein wollte. Sie verstanden nicht, unter welchen Umständen ich leben musste, als ich noch unter der Aufsicht und den Befehlen von Herrn Song arbeitete. Jetzt, da ich meine eigene Praxis hatte und mein eigener Boss war, konnte ich aussuchen, wann und wie lang mein Urlaub sein würde.
Ich kam aus meiner Traumwelt, als mein Pc ein Benachrichtigungston von sich gab, um mir so deutlich zu machen, dass ich eine Mail bekommen hatte. Ich klickte drauf und laß sie mir durch, ließ mein Kinn fallen und spürte eine Hitze, die in mir Aufstieg.
Hallo Taehyung.
Ich benutze gerade zum ersten Mal meinen Laptop. Mein Bruder hilft mir nebenbei, weil die Spracherkennung nicht ganz eingerichtet ist, sodass ich ihn noch nicht vollständig benutzen kann ohne Hilfe. Wir haben deine E-Mail Adresse im Internet gefunden, weshalb ich hoffe, dass es nicht schlimm ist, dass ich dir jetzt eine Mail schicke. Ich wollte mich bei dir dafür bedanken, dass ich dank dir einen so schönen Tag hatte. Ich freue mich auf das nächste Mal.
Kookie.
„Kookie?", fragte ich leise, „Ziemlich süß."
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