Kapitel 4
Nun liegt Yoona wieder in Taehyungs Bett. Er und Jimin haben die Fenster geöffnet und die Bettwäsche gewechselt, um den Geruch des Alphas aus dem Zimmer zu vertreiben. Es ist zwar besser, trotzdem kann die Schwarzhaarige den Jungen noch deutlich um sich herum wahrnehmen. Stören tut es sie zu ihrer eigenen Verwunderung weniger, denn der Geruch beruhigt sie. Generell riechen beide Alphas viel besser, als Sang Tae.
Sang Tae. Was bei ihr Zuhause wohl los ist? Hat er seine Leute schon losgeschickt? Hat er sich schon überlegt, wie er sie bestrafen wird, wenn sie zurück ist?
Yoona will aber nicht mehr zurück. Zum ersten Mal seit langem hat sie das Gefühl, dass sich dieser Wunsch, mit Jimin und Taehyung an ihrer Seite erfüllen kann. Sie verflucht ihre vielen Gedanken. Denn jetzt ist sie hellwach und kann nicht mehr einschlafen. Seufzend steht sie auf.
Vielleicht kann ich nach einem Glas Milch besser schlafen?
Sie erinnert sich an die Worte von Jimin und Taehyung, dass sie sich hier wie zu Hause fühlen soll und sich jederzeit in der Küche bedienen kann. So schleicht die Schwarzhaarige leise aus dem Zimmer und öffnet den Kühlschrank. Von dem plötzlichen, hellen Licht formen sich ihre schmalen Augen zu kleinen Schlitzen. Sie nimmt sich die Milchpackung heraus und zuckt beim Schließen der Tür heftig zusammen. Jimin steht neben dem Kühlschrank und beobachtet sie ruhig.
„Verdammt, Jimin." Er schmunzelt.
„Sorry war nicht meine Absicht. Kannst du nicht schlafen?"
Sie schüttelt ihren Kopf. Der Blondhaarige kommt auf sie zu und nimmt ihr vorsichtig die Packung aus der Hand.
„Ich mach das schon, setzt dich." Schüchtern lächelt Yoona und lässt sich an den Tresen gegenüber von ihm nieder. „Du denkst an ihn, oder?", fragt Jimin so beiläufig wie möglich.
Er ist gerade dabei die Milch auf dem Herd zu erwärmen.
„Das bleibt wohl nicht aus, oder?" Gedankenverloren starrt die Schwarzhaarige an dem Jungen vorbei in die Ferne. Sang Tae beherrscht schon so lange ihre Gedanken.
„Du solltest an was denken, was dich glücklich macht, dass hilft dir auch die schlechten Dinge besser zu ertragen."
Sie lächelt bei seinen lieben Worten. Dann kann sie nicht anders, als den gutaussehenden Alpha genauer zu mustern, während er die warme Milch zubereitet. Er trägt kurze Shorts und ein weißes enganliegendes T-Shirt, wodurch seine Oberarmmuskeln deutlich erkennbar sind. Fasziniert betrachtet sie das Spiel seiner Muskeln, während er mit einem Kochlöffel im Topf rührt. Seine Rückenmuskulatur spannt sich unter seiner Armbewegung auch immer wieder an. Yoona ist dem Blondhaarigen wirklich dankbar, dass er in der Küche nicht Oberkörperfrei aufgetaucht ist, denn sie bezweifelt, dass er wirklich in dieser Kleidung schläft. Doch sie kann auch nicht sagen, dass das jetzige Outfit deutlich besser ist, denn er sieht darin einfach zu gut aus. Ein Augenblick zu lange starren ihre Augen auf seinen definierten Körper, was Jimin nicht entgeht. Ihm gefällt, was für eine Wirkung er auf das Omegamädchen hat. Mit hochrotem Kopf wendet sich die Schwarzhaarige schnell ab -erkennt trotz des gedimmten Lichtes das schelmische Grinsen auf Jimins Gesicht und wie er sich anzüglich über die Lippen leckt.
Ach du heilige-!
„Yoona?",ertönt leise seine helle Stimme. Er steht mit der heißen Milch vor der Schwarzhaarigen, die peinlich berührt seinem Blick ausweicht. Der Blondhaarige stellt das dampfende Getränk vor sie auf den Tresen. Sein Blick ist nachdenklich. Gedankenverloren berührt er mit seinen Fingern Yoonas Handoberfläche, die auf dem Tresen liegt und malt dort kleine Kreise auf die Haut. Sie genießt seine sanfte Berührung und blickt erwartend in braue Augen.
„Ich will ehrlich mir dir sein. Du lässt uns nicht kalt. Du ziehst mich und Taehyung auf eine besondere Art an. Und wenn du mich wie jetzt aus deinen unschuldig, leuchtenden Augen so anblickst...Gott, dann fällt es mir so schwer mich zu beherrschen."
Ich-...das...", stottert die Schwarzhaarige überfordert und errötet.
Jimin wendet sich kurzerhand von Yoona ab. Er atmet tief durch und geht zum Herd, um die leuchtende Herdplatte abzuschalten. Dabei schließt er seine Augen und verweilt einen Moment dort, um seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu kriegen. Er will sie in diesem Moment so sehr. Er weiß nicht was es ist, aber irgendetwas an Yoona, zieht seinen und auch Taehyungs Wolf so unglaublich stark an. Jimin muss sofort aus der Situation, bevor er noch etwas tut, was er bereuen würde. Erneut nimmt er einen tiefen Atemzug und öffnet beim ausatmen seine Augen. Er dreht sich schmunzelt wieder zu Yoona und geht um den Tresen herum.
„Ich wünsche dir eine gute Nacht und hoffe, dass du jetzt besser schlafen kannst."
Er zwinkert ihr zu, bevor er die Küche endgültig verlässt. Überrumpelt schaut sie dem Jungen hinterher und steht langsam von Hocker auf. Sie hat nicht mit dieser Ehrlichkeit von Jimin gerechnet.
Yoona kann nur erahnen, wie schwer es den beiden Alphas fällt, sich in ihrer Nähe unter Kontrolle zu haben. Sie reibt sich mit der Hand über das Gesicht. Die ganzen neuen Empfindungen überfordern sie. Nie wurde Yoona so zuvorkommend, fast schon zerbrechlich, behandelt. Ihr Herz hämmerte wild und unkontrolliert bei jeglicher, kleinsten Berührung, oder Annäherung der Alphas
Yoona schüttelt den Kopf und muss sich überwinden von ihren Gedanken loszukommen. Auf dem Weg zurück zum Schlafzimmer kann sie sich aber ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen.
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