Sᴇᴄʜsᴛᴇʀ Tᴀɢ
Die Sonne war bereits vor einiger Zeit untergegangen, weshalb es deutlich kühler geworden war, doch das störte ihn nicht. Er saß auf dem Balkon und trank dabei eine heiße Schokolade, und das tat er bereits seit über zehn Minuten.
Ein leichter Wind umspielte seine lockigen Haare, während die goldenen Augen nach unten gerichtet waren. Er betrachtete die Hauptstraße, die er am Tag zuvor noch passiert hatte, als er auf dem Weg zur Agentur war. Seine Augen fingen alles ein und beobachteten die Geschehnisse auf der Straße genau.
Trotz seines dicken Pullovers und der warmen Tasse zwischen seinen Händen, überkamen ihn immer wieder Schauer, die durch die kühlen Temperaturen hervorgerufen wurden. Jedoch hatte Keigo keine Lust, sich erneut auf die Couch zu setzen und sinnlos auf den Fernseher zu starren. Diese ganzen Serien begannen ihn so langsam zu langweilen.
Irgendwann hatte er die Ähnlichkeiten zwischen ihnen erkannt und ein ebenso ähnliches Schema, nach dem diese verliefen. Obwohl er zugeben musste, dass alles, was um ihn geschah, ihn irgendwie langweilte. Deshalb stand er lieber hier auf dem Balkon und lauschte einfach nur den Geräuschen der Stadt. In dem Moment waren sie einfach nur beruhigend und angenehm.
Eigentlich hatte er den ganzen Tag im Bett verbracht, ohne auch nur ansatzweise irgendwas zu tun. Erst gegen Abend schaffte er es, aus dem Bett zu kommen, endlich zu duschen und anschließend etwas zu essen. Sein verspätetes Frühstück, wenn auch widerwillig.
Der Grund für seine aktuelle Laune war weder der eigentliche Verlust seiner Flügel oder Dabi, der einfach abgehauen war und ihn allein ließ. Nein, vielmehr war es das, was ihm in der letzten Nacht klar geworden war, als er über den Schurken nachgedacht hatte.
Er dachte viel nach, versuchte zu verstehen, was ihn lenkte. Wieso er tat, was er tat und wieso er so auf die Abwesenheit des weißhaarigen Schurken reagierte, oder was ihn zu diesem zog. Denn eigentlich sollte er ihn meiden, ihm gänzlich aus dem Weg gehen.
Was nicht so funktionierte, wie er es sich wünschte. Die ganze Zeit lag er einfach nur da und starrte an die Zimmerdecke, während das Licht die ganze Zeit ausgeschaltet war. In Wahrheit lag ihm etwas an Dabi. An jemanden, den er eigentlich hassen sollte.
Mittlerweile waren fast zwei Tage vergangen, seit er den Schurken gesehen hatte. Als er am Morgen erwacht war, hatte er die große Hoffnung, dass Dabi im nächsten Moment auftauchen und an seine Tür klopfen würde. Dann würde er ihm öffnen und das bekannte, stets gelangweilte Gesicht erblicken, an das er sich bereits gewöhnt hatte.
Er wollte ihn noch einmal sehen, mit ihm reden – dieses Mal in Ruhe –, doch nichts dergleichen war geschehen, weshalb er schließlich aufgehört hatte, sich Hoffnungen zu machen. Gleichzeitig war ihm mehr als bewusst, dass es durchaus sein könnte, dass es zu keiner weiteren Begegnung mehr kommen könnte und er nun die einzige Gelegenheit verpasst hatte.
Ein leichtes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er an ihren gemeinsamen Tag zurück dachte, an dem sie zusammen gekocht hatten. Auch wenn sie kaum ein Wort miteinander gesprochen hatten, so begegneten sich ihre Blicke immer wieder.
Es belustigte ihn, wie konzentriert der Schurke seiner ihm zugewiesenen Tätigkeit nachgegangen war. Und beschweren konnte er sich auch nicht, denn das, was die beiden Männer gemeinsam zubereitet hatten, war einfach nur köstlich.
Wenn er nun zurück dachte, musste er zugeben, dass es solche Momente wie diese noch nie zwischen ihnen gegeben hatte. Es fühlte sich so ungezwungen und frei an. Zumindest wenn man manche seltenen und wenigen Ausnahmen nicht beachtete.
Keigo war nicht wirklich in der Lage, ihre Beziehung zu begreifen. Gleichzeitig verstand er sich selbst nicht mehr. Noch vor wenigen Tagen hatte er den Schurken gehasst, während er jetzt daran dachte, dass er ohne ihn nicht konnte und daran zerbrach.
Vermutlich hätte er noch viel mehr Zeit auf dem Balkon verbracht und darüber gegrübelt, wenn da nicht dieses Geräusch wäre. Ein leises und stetiges Klopfen drang zu seinen Ohren durch. Jenes, das bewirkte, dass sein Herzschlag beschleunigte.
Er verharrte mit der Tasse in der Hand und biss sich leicht auf die Unterlippe. Seine Augen weiteten sich, während er in die Stille seiner Wohnung lauschte. Er wollte sichergehen, dass er sich nichts eingebildet hatte. Doch als nach einer gewissen Zeit das Klopfen – dieses Mal deutlich lauter – erneut erklang, stellte er sein Getränk ab und ging dann mit langsamen Schritten in das Innere seiner Wohnung.
Als er endlich an der Haustür angekommen war und diese schließlich öffnete, erblickte er die Person, die er tatsächlich dort erwartet hatte. Er wäre vermutlich ziemlich verwundert, wenn es jemand anderes gewesen wäre.
Sein Blick lag konzentriert auf dem Gesicht des Schurken, während seine Hand auf der Türklinke ruhte. Unsicher, ob er sie nun weiter aufmachen sollte, oder doch wieder schließen wollte.
Keigos Herz pochte aufgeregt, als er das Türkis seiner Augen betrachtete, das er seit zwei Tagen nicht mehr gesehen hatte. Tagen, die sich zogen und kein Ende nehmen wollten.
Dabi dagegen verspürte die Kälte, die von seinem Gegenüber ausging. Und als er die wirren Haare erblickte, konnte er sich bereits denken, dass der Blonde auf dem Balkon gewesen war. Doch sein erster Gedanke war, dass Keigo gerade eben erst von einem nächtlichen Flug heimgekehrt war. Was er natürlich direkt wieder ausschloss.
Keiner der beiden Männer war in dem Moment fähig, auch nur ein Wort zu sagen, weshalb sie einfach nur da standen und sich anstarrten. Dabi war sich ohnehin nicht sicher, ob Keigo immer noch sauer auf ihn war, was im Grunde auch berechtigt gewesen wäre.
Doch der Ausdruck auf Keigos Gesicht sagte eigentlich das Gegenteil davon aus. Er sah nicht so aus, als könnte es erneut aus ihm ausbrechen, wodurch er Dabi wieder anschreien würde. Doch selbst das würde der Schurke durchaus nachvollziehen können.
Keigo jedoch stand einfach nur da und betrachtete den Schurken mit Verwunderung, während er versuchte, herauszufinden, was den Schurken dazu gebracht hatte, erneut vor seiner Wohnung aufzukreuzen. Eine vage Ahnung hatte er schon.
Er öffnete die Tür weiter und ließ diese einfach offen, als er sich wortlos von Dabi abwandte und in das Innere seiner Wohnung verschwand. Wenig später trat auch der Schurke ein, der die Geste als eine Einladung angesehen hatte.
Dabi war dem Jüngeren gefolgt und fand sich kurz darauf im Wohnzimmer wieder. Doch sein Blick fiel direkt zum Balkon, wo Keigo mittlerweile seinen Platz wieder eingenommen hatte. Keigo beachtete ihn nicht einmal, als Dabi sich neben ihn stellte.
Auch jetzt blieb der Schurke auf Distanz. Einfach weil er sich noch genau daran erinnern konnte, was beim letzten Mal passiert war, als er Keigo berührt hatte und wie dieser darauf reagiert hatte. Aus irgendeinem Grund wollte er vermeiden, dass der ehemalige Held erneut Angst vor ihm bekam.
Beide betrachteten die erleuchtete Stadt, während zwischen ihnen Stille herrschte und nur die Geräusche der Umgebung durchbrachen sie. Keiner von beiden sagte etwas, sie waren einfach nur in ihren eigenen Gedanken versunken. Gedanken über diese seltsame Situation, in der sie sich seit langem befanden.
Doch es war nicht diese angenehme Stille, in der sie sich wortlos verstanden. Der Schurke war nicht besonders geübt im Aufmuntern, während Entschuldigungen ihm gar nicht lagen – und das wusste der ehemalige Held. Was
Keigo genauso wusste, war, dass Dabi durch Gesten zeigte, was er fühlte. Allein die Tatsache, dass er hier bei ihm war, sagte mehr als irgendwelche Worte es jemals könnten. Es sagte aus, dass er es wirklich bereute und womöglich war es auch noch eine Entschuldigung.
Letzteres war sich Keigo nicht hundertprozentig sicher, dennoch musste er zugeben, dass er Dabi für seine Anwesenheit dankbar war. Ihn an seiner Seite zu haben bewirkte, dass er sich besser fühlte, als wäre eine Last von ihm gefallen.
»Verzeih mir das von neulich«, begann Keigo als Erster, wodurch der Schurke leise seufzte, genau wissend, was der ehemalige Held meinte.
»Du bist wirklich ein Spatzenhirn, wenn du dich für so etwas entschuldigst«, murrte der Schurke leicht genervt, was Keigo nicht entging.
Dabi wäre es deutlich lieber, wenn Keigo seine Wut erneut an ihm auslassen würde, denn dafür hatte er mehr als genug Gründe.
»Anders kommen wir nie weiter vorwärts, es würde keinen Sinn ergeben, wenn ich dich erneut anbrüllen würde«, seufzte Keigo. Er konnte den auf ihm ruhenden Blick deutlich spüren, wodurch er ihn kurz darauf erwiderte.
Keigo konnte schwören, dass er zum ersten Mal Unsicherheit und Verwunderung in den Augen seines Gesprächspartners erblickte. Dabi zeigte es offen heraus. Der einstige Held versuchte zu lächeln, doch das, was er zustande brachte, glich vielmehr einer Grimasse, die kurz darauf wieder verschwand.
»Schau mich nicht so an. Ich wundere mich selbst, aber … es fühlt sich an, als würde ich jeden Moment verrückt werden. Jeder weitere Tag macht es schlimmer.« Er wandte sich ab und ballte die Hände zu Fäusten, was den Schurken nicht entging. »Ich dachte, dass ich es schaffen würde, dass ich damit klarkommen könnte. Doch am Ende belüge ich nicht nur alle anderen, sondern auch mich selbst.«
Während Dabi den zitternden Körper betrachtete, merkte er, wie schwer es Keigo eigentlich fiel, das alles auszusprechen. Zu gerne wollte er etwas sagen, seine Hand ausstrecken und auf Keigos Schulter legen, doch die folgenden Worte ließen es nicht zu.
»Nur bei dir fühle ich mich, als wäre ich noch nicht verrückt geworden«, gestand Keigo leise, wobei er Dabi immer noch keines Blickes würdigte. Aber er bereute die gesagten Worte nicht. Er wollte nichts mehr verbergen und wollte so eine Situation wie vor zwei Tagen unbedingt verhindern. Es sollte keine Geheimnisse mehr zwischen ihnen geben.
Dabi dagegen weitete seine Augen, was sein Gesprächspartner dank der Dunkelheit um sie herum gar nicht sehen konnte. Die ganze Zeit hatte er ihn beobachtet, während er im Kopf das Gesagte durchging.
Als Keigo die Arme des Schurken spürte, wie sie sich um ihn schlangen und an den warmen Körper zogen, erhob er verwundert seinen Blick. Sein Herz begann schneller zu schlagen, als ihm bewusst wurde, was gerade in dem Moment passierte.
Er legte seine Hände auf die Arme, die um seine Hüfte geschlungen waren und konnte sogleich spüren, wie Dabi das Kinn an seine Schulter stütze. Ihre Wangen berührten sich beinahe, während Dabis Körper sich an seinen Rücken drückte.
Dabi wusste, dass Keigo in dem Moment keine Angst verspürte, nicht so wie beim letzten Mal, als er ihn lediglich mit der Hand berührt hatte. Dieses Mal war er ihm deutlich näher, er wollte ihm das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben. Ihn wissen lassen, dass er für ihn da war.
Anscheinend funktionierte es, denn Keigo beruhigte sich. Er konnte spüren, wie der Körper des Blonden nach einiger Zeit aufhörte zu zittern, während sein Atem sich normalisierte. Und vielleicht lag es nur an der Wärme, die der Schurke verströmte – doch Dabi wollte glauben, dass nicht das der Grund war, sondern die Nähe und die Gefühle, die er versuchte, dem Blonden zu vermitteln.
Keigos kalte Hände klammerten sich immer noch an Dabis Armen fest, während seine Augen fest verschlossen waren. Als er schließlich das Gesicht in den weißen Haaren vergrub, verspürte er Erleichterung.
Anfangs hatte er Angst, große Angst. Doch als er es endlich geschafft hatte, seinen Verstand zu überzeugen, dass der Schurke keine bösen Absichten hatte, überkam ihn diese seltsame Erleichterung.
Beide waren zum ersten Mal in so einer Situation, deshalb wussten sie nicht ganz genau, wie sie damit umgehen sollten. Zwischen ihnen gab es nie diese Zärtlichkeiten, sie waren in ihrer Beziehung nicht nötig, nicht gewollt gewesen.
Dabi selbst war sich nicht sicher, was ihn dazu gebracht hatte, diesen Schritt zu gehen, doch jetzt, wo er Keigo in seinen Armen hielt, bereute er es nicht. Wobei Keigo es ebenfalls nicht bereute.
»Komm«, sagte der Blonde und befreite sich sogleich aus der Umarmung, nur um sich sich wenig später zu Dabi zu drehen. Ihre Blicke trafen sich erneut. »Ich zeige sie dir …«
Der Schurke verstand was Keigo ihm damit sagen wollte, aber er war unfähig etwas zu sagen oder gar mit dem Kopf zu nicken. Er stand einfach nur da und sah Keigo wortlos an. Solange, bis dieser sich entschieden hatte, reinzugehen.
Dabi folgte ihm wenig später ins Innere und schloss hinter sich die Balkontür. Er setzte sich hinter den ehemaligen Helden, der kurz zuvor seinen Pullover ausgezogen hatte, und betrachtete die Narben, die Keigos Rücken zierten.
Keigo klammerte sich an das Oberteil, während er den Blick des Schurkens auf seinem Rücken spüren konnte. Auf dem, was er als abstoßend empfand und ihm gar nicht zeigen wollte. Keigos Gesichtsausdruck war dabei völlig ausdruckslos.
Was wollte er damit eigentlich erreichen? Das Gefühl von Reue erzwingen? Oder wollte er sich einfach besser fühlen? Er hatte wirklich keine Ahnung, wieso er das tat. Doch eines war ihm klar. Die Geste, zu der Dabi sich auf dem Balkon überwunden hatte, sie gab ihm den Mut zurück.
Zudem nahm sie ihm die Angst, die er die letzten Tage Dabi gegenüber empfunden hatte. Denn obwohl er während des Kochens so tat, als wär er völlig sorglos, dominierte in ihm die Angst. Doch diese schien sein Partner nicht bemerkt zu haben, oder aber er bemerkte sie sehr wohl, zeigte es jedoch nicht.
Eigentlich erwartete er, dass Dabi ihn erneut mit den Händen berühren würde, was Keigo nicht sonderlich angenehm empfunden hatte und ungern daran dachte. Gleichzeitig erwartete er, dass der Schurke etwas sagen würde, was ihn nur noch mehr in die Realität zurückholen würde.
Doch anstatt irgendwas davon, verspürte er die warmen Lippen des Schurken, die sich an die empfindliche Stelle legten. In dem Moment überkam ihn eine Verwunderung wie noch nie zuvor. Ein angenehmer Schauer überkam ihn, als es nicht nur bei einem Kuss endete.
Sie waren so zärtlich, das kannte er von Dabi gar nicht. Er hatte nicht gewusst, dass der Schurke so eine Seite besaß. Zunächst wollte er sich über die Schulter blicken, doch letztendlich beließ er es dabei. Nachdem Dabi seine Tätigkeit beendet hatte, drehte Keigo sich gänzlich zu ihm um.
Sie betrachteten sich, versuchten die Gedanken des jeweils Anderen zu analysieren und herauszufinden, was das Gegenüber dachte. Keigo versuchte herauszufinde, was den vor ihm sitzenden Schurken lenkte, doch insgeheim ahnte er es schon lange. Viel zu lange. »Was machen wir hier eigentlich?«, fragte Keigo kraftlos und senkte seinen Blick, nicht so der Schurke, der ihn weiterhin ansah.
»Anscheinend beginnen wir unsere Fehler zu realisieren.« Der Weißhaarige griff Keigos Kinn und zwang ihn, wieder aufzublicken. Und als Gold auf Türkis traf, gab es für Touya keinen Grund mehr zu zögern. »Zumindest sehe ich meine …«
Keigo schloss seine Augen, als der Schurke ihn küsste. Dieses Mal auf die Lippen, die diese Zärtlichkeit erwiderten. So, als hätten sie nur darauf gewartet. Dabi legte seine Hände an Keigos Hüfte und zog ihn sogleich näher, worauf der seine Arme um den Hals des Schurken schlang und sich gänzlich dem Moment hingab.
Ihr Kuss wurde immer intensiver und verlangender, wodurch die Vorsicht und Unsicherheit immer mehr schwand und schließlich gänzlich in Vergessenheit geriet. Keigo spürte die warmen Hände, die über seinen Rücken glitten – doch anders als zuvor verspürte er auch jetzt keine Angst vor der Berührung.
Er wollte es, wollte dort an genau diesen Stellen von ihm berührt werden und er wollte Dabi spüren. Es verlangte ihn nach seiner Nähe, mehr als nach irgendetwas anderem.
Keigo stöhnte in den Kuss hinein, als Dabis Hände hinab glitten, seine Hose hinunter zogen und sich anschließend fest um seinen Hintern schlossen. Seine eigenen Hände vergrub er in den weißen Haaren, während er seinen Körper weiter an Dabi presste und ihm zu verstehen gab, dass er weitermachen sollte, wodurch der Schurke begann in den Kuss hinein zu grinsen.
Ob er seine Fehler einsah und ob es um genau diese ging? Vermutlich war das hier ein weiterer Fehler, den er gerade dabei war zu begehen, doch dieses Mal machte er es in vollem Bewusstsein und er würde es nicht bereuen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top