14. the order of serpents
doppelupdate, stellt sicher, dass
ihr das kapitel davor gelesen habt ♡
& bitte denkt ans voten, danke <3
𓆙
M A T T H E O
Sie war gut, verdammt gut.
Und doch war Draco Malfoy der bessere Duellant— was mehr als nur offensichtlich der Tatsache geschuldet war, dass er im Sommer von seiner Tante, meiner Erzeugerin Bellatrix Lestrange trainiert worden war. Ihre Kampftechnik war unverkennbar, auch wenn Malfoy ihr seine eigene Note hinzugefügt hatte, die ihm nicht nur, was ich natürlich niemandem gegenüber jemals zugeben würde, etwas elegantes, sondern auch ziemlich tödliches verlieh.
Mühelos blockte er jeden ihrer Angriffe, die bei Salazar, nahezu im Sekundentakt aus der bereits glühenden Spitze ihres Zauberstabs hervorbrachen.
Wirkte die Slytherin auf den Fluren der Hogwarts Akademie stets kühl, unnahbar und vor allem kontrolliert bis in die Spitzen ihrer makellos polierten Designer Schuhe— war Olivia Grace Nott im Duell ein ungezähmter Sturm und versuchte ihren Gegenüber mit purer Brutalität aus dem Weg zu räumen, was sie nicht nur zu einer unberechenbaren—, sondern vor allem auch zu einer verdammt mächtigen Gegnerin machte, bei der es fatal wäre, sie zu unterschätzen.
Und doch war es genau das, was ihr wahrscheinlich irgendwann das Genick brechen würde; ihr hitziges Temperament. Und ihre Wut. Diese verdammte Wut, die sie einfach nicht unter Kontrolle zu haben schien.
Wut auf Draco Lucius Malfoy, wie ich zu meiner Befriedigung feststellte, als sie ihm einen besonders hasserfüllten Blick zuwarf, nachdem er einen ihrer hinterlistigen Flüche zu ihr zurückgelenkt- und damit fast von den Füßen gerissen hatte, die zu meiner Überraschung heute mal nicht in Absätzen steckten.
Mit vor der Brust verschränkten Armen lehnte ich im Türrahmen und sah ihr amüsiert dabei zu, wie sie verbissen versuchte sich Malfoy vom Hals zu halten, der ihr an diesem Abend absolut keine Gnade erwies.
Auf jeden ihrer beeindruckend düsteren Angriffe folgte ein kalkulierter Gegenangriff seinerseits, einer mächtiger als der andere, sodass die junge Hexe sich nach wenigen Minuten schon ihren Pullover vom Leib riss, unter dem sie bei Salazar nur ein knappes, sehr enges Top trug, von dem ich meine Augen nun angestrengt fernzuhalten versuchte.
Zu sagen Nott wäre schön, wäre ein verdammte Beleidigung. Ihr dunkelblondes Haar war lang und schimmerte nahezu golden, als würde sich die Sonne dauerhaft in den Strähnen verfangen. Ihre Haut war vollkommen rein und leicht gebräunt, was entweder den heißen Sommermonaten in diesem Jahr- oder ihren italienischen Genen zuzuschreiben war, denen sie auch ihr flammendes Temperament verdankte.
Sie war von schlanker Natur, sportlich, mit Kurven an genau den richtigen Stellen. Und ihre Augen—
Ich schüttelte die Gedanken ab, die mich angesichts der hypnotisierenden Farbe ihrer Augen überkamen und starrte sie weiter an, als sie plötzlich das Kinn hob und meinen Blick erwiderte, als hätte sie ihn gespürt. Ihre Wangen waren von der Anstrengung zwar von einer leichten Röte überzogen, doch ansonsten schien die Hexe noch lang nicht am Ende ihrer Kraft- oder Magiereserven zu sein.
Auch wenn es außer Frage stand, dass sie das Duell für sich entscheiden würde. Sie hatte zwar die Reflexe einer Katze, doch ganz gleich wie sehr sie sich auch anstrengte, ihr Gegner war ihr überlegen, hatte er doch von einer der Besten gelernt. Der dunkle Lord hatte schließlich nicht ohne Grund einen Narren an Bellatrix Lestrange gefressen. Ihre Kampftechniken waren effizient, tödlich und absolut legendär.
Draco Malfoy war eine ausgebildete Waffe.
Whiskey hingegen war ein ungeschliffener Diamant.
Ein verdammt hübscher Diamant, dessen makellose Oberfläche plötzlich von einem ziemlich fiesen Kratzer überzogen war, der nun auf ihrer Wange prangte, nachdem sie es nicht geschafft hatte, einem von Malfoys Flüchen auszuweichen— zu beschäftigt war sie damit gewesen, mich ebenfalls anzustarren.
Ich legte den Kopf leicht schief und bedachte sie mit einem spöttischen Lächeln, was die Flammen des Zorns in ihren Augen nur noch heißer lodern ließ, der vernichtende Blick, den sie mir von der Mitte des Raumes aus zuwarf, bevor sie ihre Augen wieder auf Malfoy richtete, ein Versprechen roher Gewalt.
Merlin, es machte mich hart.
Ich fragte mich, ob sie überhaupt wusste, was sie da vorhin getan hatte, als sie mich über die Reinblutschwelle in die Kammer geschmuggelt hatte.
Salazar Slytherin für dumm zu verkaufen war ein Fehler, den man besser nicht begehen sollte, wenn man sein Leben wertschätzte— und doch hatte uns seine Magie heute passieren lassen. Eine Tatsache, die mich einmal mehr mit Stolz erfüllte, sein Nachkomme zu sein. Denn ein listiger schwarzer Zauberer wie Slytherin erkannte ein Opfer und würdigte es, wenn es ihm dargeboten wurde.
Magie hinterließ stets Spuren.
Und manche Zauber waren... unwiderruflich.
Im nächsten Moment explodierte die Luft in einem Feuerwerk aus Qualm und Rauch und ich konnte eines der anderen Mädchen in Panik nach ihrer Freundin schreien hören, bevor Theodore der stickigen Dunkelheit in Raum Einhalt gebot, in dem er sie mit dem Zauberstab aufsog. Besorgt sah er zu seiner Schwester, die ihr eigener Zorn und der daraus resultierende fehlgeschlagene Fluch rücklings gegen die Wand hatte krachen lassen und dabei den halben Boden in eine feuerspuckende Lavagrube verwandelt hatte, der sich nun wieder zu festigen begann, dank der Magie, mit welcher der Raum präpariert war.
Wo zum Teufel hatte sie so einen Fluch gelernt?
Nicht einmal in Durmstrang lehrten die Professoren ihre Schüler eine solche Art der Dunklen Künste.
Einen Moment überlegte ich, zu ihr zu gehen, um ihr aufzuhelfen, blieb jedoch mit angespanntem Unterkiefer stehen, da Malfoy mir zuvor kam.
Wortlos hielt er ihr seine Hand hin. Sie zögerte und blickte feindselig zu ihm auf, ergriff aber schließlich doch seine Hand und ließ sich von ihm aufhelfen.
Malfoys Augen glitten prüfend an ihr hinab, untersuchten ihren Körper auf Verletzungen.
Wie selbstverständlich platzierte er eine Hand auf ihrem unteren Rücken, umfasste mit der anderen ihr Kinn und hob es an, bevor er den Kratzer auf ihrer Wange mit zauberstabloser Magie heilte. Ich verengte die Augen, als er ihr etwas ins Ohr flüsterte, denn auch wenn ich es nicht verstand, machte es mich innerlich rasend, da es mir wieder einmal bewusst machte, wie gut die beiden einander kannten.
Wie vertraut sie miteinander waren, innig nahezu, trotz des Hasses, den sie durch ihre arrangierte Verbindung momentan gegeneinander hegten.
Ich knirschte mit den Zähnen, als ich mich plötzlich daran erinnerte, wie sie auf der Party Malfoys Blick gesucht hatte, bevor sie mich in eine dunkle Ecke des Gemeinschaftsraumes gezerrt hatte, wo ich sie schließlich geküsst hatte, um ihn zu provozieren.
Etwas Dunkles erwachte in mir zum Leben, als ich mich an das Gefühl ihrer weichen Lippen auf meinen erinnerte und wie süchtig-machend die blonde Slytherin geschmeckt hatte— auch wenn dieser Kuss zwischen uns absolut nichts bedeutet hatte.
So wie mir überhaupt nichts etwas bedeutete.
Und doch brachte die reine Vorstellung davon, wie sie Malfoy küsste, mein Blut regelrecht zum kochen.
Ich warf ihr einen zornigen Blick zu, als sie ein halbherziges Danke in seine Richtung murmelte, bevor sie sich mit verspannten Schultern an ihm vorbei schob und zu ihrem Bruder ging. Theodore zog sie in eine Umarmung und sie schenkte ihm ein gezwungenes Lächeln, als er ihre Stirn küsste und ihr dann eine Flasche Wasser in die Hand drückte.
»Hey Riddle, Bock auf ein Duell?«, rief Theodore in meine Richtung. In den saphirblauen Augen des Slytherin funkelte etwas angriffslustiges, was sicher damit zusammenhing, dass er mich beim Anstarren seiner Schwester erwischt hatte. »Klar«, entgegnete ich und folgte ihm mit gehobenem Kinn in die Mitte des Raumes, auch wenn ich mich viel lieber mit Malfoy duelliert hätte, um ihm das verdammte Grinsen aus dem Gesicht zu wischen— entweder mit meinem Zauberstab oder gleich mit der Faust.
Ich zückte meinen Zauberstab und verbeugte mich, nur um wenige Minuten später festzustellen, dass mein Duellpartner ein überaus würdiger Gegner war.
Theodore Nott war die Dunklen Künste betreffend nicht weniger talentiert als seine Schwester und glänzte vor allem in Punkto Strategie, Ausdauer und einem beeindruckenden Fluch Repertoire, dessen Vielseitigkeit mich während unseres hitzigen Kampfes nicht nur einmal kalt erwischte, auch wenn es ihm nicht gelang, mich damit zu Fall zu bringen.
Und bei Salazar, er versuchte es.
Hartnäckig startete er einen Angriff nach dem anderen, analysierte jede meiner Bewegungen und wechselte mehrfach seine Strategie.
Und doch hatte er keine Chance gegen mich.
Niemand der hier Anwesenden würde mir in einem Duell die Stirn bieten können, Malfoy eingeschlossen, was ich ihm bei passender Gelegenheit vor seinen Freunden auch noch demonstrieren würde, um dem Slytherin zu zeigen, wo sein verdammter Platz war.
Obwohl ich bezweifelte, dass er vergessen hatte, wie es sich anfühlte meinen Zauberstab gegen seine Kehle drücken zu spüren, während ich ihm mit einer Nacht im Genuss meines Folterfluchs drohte, sollte er seine Aufgaben nicht ernst genug nehmen— oder sich meinen Anweisungen noch ein Mal widersetzen.
Unser Kampf dauerte nun schon knapp zwanzig Minuten und ich musste nicht zu den Bänken schauen um zu wissen, dass uns der Rest der Clique gebannt beobachtete, denn ich fühlte ihre bewundernden Blicke auf mir. Mit purer Leichtigkeit blockte ich einen von Theodores präzise ausgeführten Explosionszaubern, bevor ich das Duell schlussendlich beendete, in dem ich ihm einen Fluch entgegen jagte, der den Schutzzauber durch seine Intensität beinahe zerschmetterte.
Theodore, den es von den Füßen gerissen hatte, wischte sich mit dem Handrücken das Blut aus den Augen, wobei er eine Tirade an italienischen Schimpfwörtern von sich gab. Doch statt beleidigt über seine Niederlage zu sein, schenkte er mir ein blutiges Grinsen, als ich ihn am Arm packte und zurück auf die Füße zog. »Wenn du mir diesen Fluch nicht sofort beibringst, erwürge ich dich im Schlaf«, scherzte er, wobei ich mir nicht sicher war, ob nicht doch eine leise Drohung in seinen Worten schwang.
Ich grinste ihn an. Meine dunklen Augen huschten durch den Raum, doch Nott war nirgendwo zu sehen— genau so wenig wie Malfoy, was das Lächeln auf meinem Gesicht sogleich wieder verblassen ließ.
Wir machten Platz für Pansy und Daphne und zogen uns zu den Bänken innerhalb des Schutzwalls zurück, wo ich die nächsten Minuten damit verbrachte Theodore den Fluch zu lehren, um den er mich gebeten hatte. Als sich nach einer Weile auch die anderen Jungs zu uns gesellten, nutzte ich die Gelegenheit und zog mich unauffällig in das Studierzimmer zurück, unfähig mich noch länger der Anziehung zu widersetzen, die es auf mich hatte.
Nahezu alles in den privaten Räumen meines Vorfahren flüsterte meinen Namen. Statuen drehten sich zu mir um und steinerne Schlangen bettelten zischend nach meiner Aufmerksamkeit. Ich konnte es kaum erwarten, mich heute Nacht zurückzuschleichen um mich ganz in Ruhe den verstaubten Büchern, sowie den zahlreichen handgeschriebenen Aufzeichnungen zu widmen, die Salazar Slytherin für mich hinterlassen hatte.
Sorgfältig schloss ich die Flügeltüren hinter mir und fuhr mit den Fingern zärtlich über die Schlangenornamente, mit denen sie verziert waren, als sich die Tür gegenüber öffnete und Nott aus dem Badezimmer trat, nun wieder in ihrem eng anliegenden Pullover und mit perfekter Frisur.
Die Schwaden dunkler Magie, die sie heraufbeschworen hatte, umflatterten sie wie zierliche Schmetterlinge und auch wenn ich es nicht beabsichtigte, erwischte ich mich dabei, wie ich sie anstarrte. Ein Seufzen drang aus ihrer Kehle, als sie sich mit dem Rücken gegen die Wand neben der Tür lehnte. Sie zog eine Minz-Zigarette aus der Packung in ihrer Hand, schob sie sich zwischen die frisch geglossten Lippen und schloss die Augen.
Sie war so schön, dass es mich wütend machte.
»Fucking Hell, Riddle. Hör auf mich wie ein Psycho anzustarren und mach dich lieber nützlich, indem du mir Feuer—« Ihre Lider flatterten überrascht, als ich die Spitze ihrer Zigarette entzündete, noch ehe die Slytherin den Satz hatte zu Ende bringen können.
Langsam ging ich auf sie zu und fühlte wie mich die sinnliche Note ihres teuren Parfums sogleich wie eine himmlische Wolke umhüllte, obwohl dieses verstörend schöne Mädchen vor mir eindeutig mehr von teuflischer Natur war. Sie beobachtete mich mit verengten Augen wie eine Katze eine Maus, während sie den blassen Rauch der Zigarette langsam von ihren Lippen perlen ließ— ein Anblick der es mir schwer machte, meine Gedanken zu kontrollieren.
»Willst du einen Rat?«, fragte ich mit Samtstimme, als ich bei ihr war und meinen Unterarm lässig gegen die Steine lehnte. Sie zuckte mit den zierlichen Schultern, bot mir jedoch eine Zigarette an. »Wenn du dich schon an die Dunklen Künste wagst—« Ich nahm die Zigarette, steckte sie zwischen meine Lippen und entzündete sie mit einem Blinzeln, bevor ich meine Lippen ganz nah an ihr Ohr brachte und zufrieden feststellte, dass sie den Atem anhielt.
»Solltest du sie besser beherrschen, Whiskey.«
Mein Puls erhöhte sich, als ich die flammende Wut in ihre goldbraunen Augen zurückkehren sah und sie mich nun mit demselben hasserfüllten Blick fixierte, mit dem sie auch Malfoy während ihres Duells mehrfach zu Tode zu starren versucht hatte.
»Brenn in der Hölle, du arrogantes Arschloch«, säuselte sie mir mit honigsüßer Stimme entgegen, bevor sie mir ein Lächeln schenkte, so kalt wie Eis.
Bei Salazar, dieses Lächeln.
Ich wollte, dass sie damit aufhörte so zu lächeln.
Sie schob sich an mir vorbei, wobei sie absichtlich gegen meine Schulter stieß, was angesichts ihrer Größe eher niedlich als bedrohlich war. Rauchend sah ich ihr hinterher und unterdrückte ein Grinsen, als sie plötzlich stehen blieb. Kurz schien sie innerlich mit sich selbst zu ringen, dann kam wieder zurück.
»Unterrichte mich.«
Ein Diamant.
Ein ungeschliffener Diamant.
»Dich unterrichten?« Lässig schob ich eine Hand in meine Hosentasche, lehnte mich an die Wand und zog ein paar Mal seelenruhig an meiner Zigarette, während ich sie einfach nur ansah bevor ich langsam den Kopf schüttelte, auch wenn die Vorstellung davon, mich Nachts allein mit ihr an diesem von dunkler Magie verseuchten Ort zu treffen, durchaus verlockend war.
Verführerisch nahezu, war sie doch vor allem auch Malfoys Diamant, an dem er offenbar interessiert war, auch wenn er aus irgendeinem Grund nicht wollte, dass sie es wusste. »Warum fragst du nicht deinen Verlobten?«, schlug ich gelangweilt vor. »Scheint mir als wäre er ein fähiger Duellant.«
»Ich frage aber dich.«
Natürlich tust du das, Prinzessin.
»Nein.«
Das Funkeln in ihren Augen erlosch.
»Gut, wie du willst.«
Schnaubend hob sie das Kinn und drehte mir den Rücken zu, bevor sie beleidigt in Richtung der Flügeltüren stolzierte, hinter denen gerade ein Duell tobte, das die Kerkerwände vor Magie summen ließ.
Amüsiert sah ich ihr hinterher und als dieses kleine manipulative Kätzchen ihre mentalen Mauern absichtlich fallen ließ, konnte ich einfach nicht widerstehen und tappte wie eine Maus in ihre Falle.
»Theodore und ich haben keine Geheimnisse voreinander«, plauderte sie in ihrem Kopf. »Also wenn mir irgendwann mal ausversehen, herausrutscht, dass du ein dreckiges Halbblut—«
Die Blondine zuckte erschrocken zusammen, als ich plötzlich hinter ihr war und die Flügeltüren, die sie so eben einen Spalt breit geöffnet hatte mit einem lauten Krachen zurück ins Schloss rammte. Ihre Hand glitt zu ihrem Zauberstab, doch bevor sie ihre Waffe ziehen konnte, packte ich ihren Arm, zerrte sie herum und drückte sie mit dem Rücken gegen die Tür.
»Ziemlich mutig von dir mich zu erpressen und das auch noch in einem Raum, der nur darauf wartet Befehle von mir entgegen zu nehmen, Nott.«
Die Slytherin blinzelte und für einen Moment war mir, als flammte Eifersucht in ihren Augen auf, bevor sie jegliche Emotion mit ihrer schnippischen Art im Keim erstickte. »Du schuldest mir was, Riddle.«
Ich schnaubte und zog an meiner Zigarette, bevor ich mit Daumen und Zeigefinger ihr Kinn umfasste und es anhob, genau wie Malfoy es getan hatte und ihr den Rauch mitten ins Gesicht bließ. »Ich schulde dir gar nichts«, knurrte ich und versuchte nicht darüber nachzudenken, wie unfassbar weich sich ihre Haut unter meinen rauen Fingern anfühlte. Ihr sinnlicher Duft schlug mir wieder entgegen, folterte meinen Verstand und quälte ihn mit dunklen Fantasien.
Von all den Schlangen an diesem düsteren Ort, war Nott ohne jeden Zweifel die gefährlichste, ihr hypnotisierndes Lächeln ein lähmendes Neurotoxin.
»Hast du etwa Angst dich in mich zu verlieben, wenn wir Zeit allein miteinander verbringen, Mattheo?«, schnurrte sie zuckersüß, wobei ihr mein Vorname wie eine liebliche Morddrohung von den Lippen perlte.
Bei Salazar, dieses Mädchen machte mich verrückt.
Unter ihren langen dunklen Wimpern sah sie verführerisch zu mir auf und streckte die Hand aus, um sie auf meine Brust zu legen und meine Selbstbeherrschung nun auf äußerste zu strapazieren, hielt sich jedoch im letzten Moment zurück. Ich ließ den Stummel meiner Zigarette verschwinden, packte ihr Kinn fester und drückte sie enger gegen die Tür.
Bedrohlich lehnte ich mich über sie und brachte meine Lippen an ihr Ohr. »Wenn mir etwas Sorge bereitet, dann der Gedanke, wie ich deine Leiche unbemerkt aus dem Schloss schaffen soll, Olivia.«
Scharf sog sie Luft in ihre Lungen und sah sichtlich verärgert aus, angesichts der Tatsache, dass ich zu den wenigen männlichen Exemplaren gehörte, die sie mit ihren weiblichen Reizen offenbar nicht um ihre makellos manikürten Finger wickeln konnte.
»Fick dich, Riddle.«
»Mh, gleich hier und jetzt, meine Süße? Weil mit dem Publikum da vorne musst du mir versprechen, ein braves Mädchen zu sein und deinen hübschen Mund zu halten. Doch wenn ich dich so ansehe, glaube ich kaum, dass du still sein kannst, wenn ich—«
Ihr Silencio erstickte den Rest meines Satzes, bevor sie ihr Kinn aus meinem Griff befreite und sich mit rosigen Wangen an mir vorbei zu schieben versuchte, was ich jedoch nicht zuließ. Mit einem Schnipsen holte ich mir meine Stimme wieder zurück und nahm sie erneut zwischen mir und der Wand gefangen.
»Zauberstablose Magie, hm?« Ich legte den Kopf schief und studierte die Röte auf ihren Wangen. »Du bist also doch dazu fähig. Wieso nutzt du sie nicht im Duell?« Ihre geglossten Lippen wurden schmal.
»Tue ich doch«, entgegnete sie giftig, woraufhin ich spöttisch eine Braue hob. »Aber es gelingt mir bisher nur bei kleineren Standartzaubern. Dunkle Flüche—«
»—Erforderten absolute Kontrolle über die eigene Magie«, beendete ich ihren Satz und erntete einen zornigen Blick. »Deine Wut steht dir im Weg.«
»Danke, das weiß ich selbst, Riddle«, fauchte sie, stieß mich sichtlich verärgert von sich weg und öffnete schwungvoll die Flügeltüren, erstarrte jedoch mitten in der Bewegung, als ich von hinten einen Arm um ihre zierliche Taille schlang und sie zurückhielt, da mir plötzlich eine Idee gekommen war.
Eine überaus teuflische Idee.
»Sonntag um Mitternacht, genau hier. Und komm bloß nicht zu spät oder du wirst nie in der Lage sein, ihn im Duell zu schlagen«, hauchte ich der Slytherin mit dunkler Stimme ins Ohr und ließ meine Lippen in provokativer Absicht ihre Ohrmuschel streifen, während ich ihren hypnotisierenden Duft einatmete.
Dieses Parfum kam direkt aus der Hölle.
»Du denkst ich könnte ihn schlagen? Er wurde offensichtlich in den Ferien von jemandem—«, doch sie stockte, als ich den Griff um ihre Taille noch ein wenig verstärkte. »Mhh, wenn ich mit dir fertig bin, wird dich keiner mehr schlagen. Sie werden Angst haben, gegen dich anzutreten. Jeder von ihnen.«
Ich konnte beinahe hören, wie dieses Versprechen ihren Herzschlag in die Höhe schnellen ließ.
Typisch Slytherin, stets hungrig nach Macht.
»Vielleicht können wir einander nützlich sein«, fügte ich noch hinzu. Den Teil, dass sie das perfekte Druckmittel war, dass ich brauchte, um Malfoy endgültig in der Hand zu haben, ließ ich jedoch weg.
Jeder Muskel in meinem Körper schien sich anzuspannen, als sie sich mit dem Rücken an mich lehnte und ihren Hinterkopf gegen meine Brust sinken ließ. »Wenn du irgendwem davon erzählst, werd ich diejenige sein, die dich im Wald vergräbt, Riddle«, wisperte sie, was mich schmunzeln ließ.
Nichts war attraktiver für mich, als eine Frau, die mir mit dem Tod drohte— und es auch so meinte.
»Würd gern sehen wie du es versuchst, Whiskey.«
Sie hob das Kinn und ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, wahrscheinlich dem ersten an diesem Abend, das wirklich ehrlich gemeint war. Als sich unsere Blicke trafen, unterdrückte ich das Verlangen, mir eine ihrer sonnengeküssten Strähnen um die Finger zu wickeln. Sie war warm, zierlich, passte perfekt in meine Arme und ich hasste es, hasste es wie schwer es mir fiel, sie wieder loszulassen.
Doch ich tat es und starrte ihr hinterher, als sie ohne sich noch einmal zu mir umzudrehen zu ihren Freunden stolzierte, die es sich mit Ausnahme von Malfoy, der immer noch verschwunden war, allesamt auf flauschigen Kissen vor und auf den Bänken gemütlich gemacht hatten, mehrere Flaschen und Schüsseln mit Snacks in ihrer Mitte ausgebreitet.
Mit verschränkten Armen lehnte ich mich in den Türrahmen und beobachtete die Clique, bis Lorenzo mich zu ihnen winkte und Theodore mir ein Glas mit feinstem Whiskey in die Hand drückte und freundschaftlich den Arm um meine Schultern legte.
Doch jede Minute, die ich bei ihnen saß, während wir den Abend mit sündhaft teurem Alkohohl und einer Menge Gelächter ausklingen ließen, begann das kalte Ding in meiner Brust immer heftiger zu schmerzen.
Denn je mehr Zeit ich innerhalb der Mauern des Schlosses verbrachte, inmitten der eingeschworenen Slytherin Clique, die mich trotz der Bürde meines Namens bei sich aufgenommen hatte, umso mehr begann ich Hogwarts als den Ort anzusehen, der er langsam für mich wurde; ein Zuhause.
Ein Zuhause, das ich bald zerstören würde.
𓆙
hab mal was neues ausprobiert und schreibe jetzt alle POVs in der Ich-Form, hoffe es gefällt euch <3
bitte denkt ans voten, danke ♡
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