06. secrets and cigarettes
☾ ⁺₊
O L I V I A
Wenn es in der Hogwarts Akademie für Hexerei und Zauberei einen Ort gab, der nur so vor wohl behüteten Geheimnissen knisterte, dann war es der Gemeinschaftsraum des Hauses Slytherin. Verborgen unter dem schwarzen See, tauchte das von dunklen Kreaturen bewohnte Gewässer das Nest der Schlangen Tag und Nacht in eine smaragdgrüne Atmosphäre und lud seine lerngestressten Schüler auf gleichfarbigen Sessel und Sofas zum relaxen ein.
Schmuckvolle Wandteppiche zierten neben goldgerahmten Portraits ehemaliger Mitglieder und edlen Kristallleuchtern die kargen Steinwände und hinter einem schweren Vorhang aus dunkelgrünem Samt gab es eine etwas ruhigere Ecke, die ausschließlich für die älteren Schüler reserviert war.
Nicht zuletzt, weil man dort ungehemmt Knutschen oder nach einer unserer legendären Partys seinen Kater auskurieren konnte, sondern auch, weil in den schweren Bücherregalen gegenüber des Kamins, die ein oder andere Lektüre über die dunklen Künste zu finden war, deren Seiten einer jeden Schlange schon im Vorbeigehen die verlockendsten und vor allem verbotensten aller Zaubersprüche ins Ohr flüsterten, um sie in die Abgründe schwarzer Magie zu ziehen.
Und genau dort stand ich an diesem gottlos frühen Montagmorgen und überprüfte mein Aussehen in einem goldgerahmten Spiegel, der mir mit honigsüßer Stimme ein Kompliment nach dem anderen entgegen säuselte. Doch auf die Magie des Schlosses konnte man sich sicher nichts einbilden, denn gestern Abend hatte ich gehört, wie der Spiegel der armen pickligen Millicent Bullstrode ein Kompliment über ihre strahlende Haut gemacht hatte, woraufhin sie heulend abgedampft war.
Wäre sie nicht ständig und überall am lästern, hätte ich ihr schon längst etwas aus meinem Vorrat meiner Pickel-Verschwinde-Cremes gegeben, mit denen ich meine Haut schon seit Jahren makellos rein hielt.
Doch wenn Millicent beschloss, sich wie ein Ekel aufzuführen, durfte sie eben auch so aussehen.
Zufrieden betrachtete ich mein Spiegelbild.
Mein Make-Up hielt ich an Schultagen meist eher dezent, weshalb es nur aus tiefschwarzer Mascara, einem zarten Lidstrich und etwas transparentem Lipgloss bestand, den ich mit einem selbst erfundenen Zauberspruch fixiert hatte, sodass er bis in die späten Abendstunden perfekt sitzen würde.
Mein langes dunkelblondes Haar hatte ich zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, der von einer slytheringrünen Samtschleife zusammengehalten wurde, passend zu meiner brandneuen Schuluniform, in die ich mich auf den ersten Blick verliebt hatte.
Seit sich Madam Malkins eine besonders hartnäckige Form von Griselkrätze eingefangen hatte, führte ihre zwanzigjährige Tochter Imelda die Schneiderei, die einen deutlich besseren Sinn für Mode hatte, als ihre Mutter, weshalb es in diesem Jahr gleich sechs verschiedene Modelle für die Schülerinnen und Schüler der Hogwarts Akademie zur Auswahl gegeben hatte, die meine Freundinnen und ich allesamt in mehrfacher Ausführung gekauft hatten.
Statt dem üblichen langweiligen Faltenrock, trug ich nun eine enge und kürzere Version mit hübschen, silbergrünem Karo Muster, dazu dunkelgraue Kniestrümpfe, auf Hochglanz polierte Mary Jane Schuhe mit halbhohen Absätzen, sowie eine eng sitzende weiße Bluse, die mein absolutes Lieblingsstück der neuen Kollektion war.
Nicht nur weil sie meine Brüste betonte, sondern auch weil statt der luftröhrenfeindlichen Slytherin Krawatte eine dunkelgrüne Schleife aus glänzenden Satin den Kragen schmückte, die nicht nur todchic war, sondern dem Outfit auch etwas elitäres verlieh.
Meine Mum hätte es so sehr geliebt.
Von ihr hatte ich mein modeverliebtes Herz.
Genau wie Theodore, dem seine neue Uniform ausgesprochen gut stand. Auch, wenn sie aktuell ein wenig zerknittert war und voller Sabber einer ausgesprochen hübschen Ravenclaw, die halb auf ihm auf einem der Sofas vor den hohen Fenstern lag, auf dem sie beide friedlich ihren Rausch ausschliefen.
Wie jedes Jahr hatten mein Bruder und seine Jungs den ersten Abend im Schloss traditionell mit einer der exklusivsten Flaschen Feuerwhiskey unserer Familienbrauerei einläuten lassen und auch Rosier hatte es nicht mehr ins Bett geschafft, denn er lag auf dem gegenüberliegenden Sofa, mit gleich zwei Hufflepuff Mädchen in seinen Armen, die ich seltsamerweise vorher noch nie gesehen hatte.
Es waren Zwillinge, blond und bildhübsch.
Grinsend schüttelte ich nur den Kopf, blickte dann wieder meinem Spiegelbild entgegen und zupfte mir ein langes blondes Haar von meinem Oberteil.
Auch wenn es erst Anfang September und damit eigentlich noch Spätsommer in Großbritannien war, war es innerhalb der Mauern der Hogwarts Akademie stets eiskalt, weshalb ich mir noch einen dunkelgrauen Pullunder über die Bluse gezogen- und mein neues Abzeichen daran befestigt hatte.
Vertrauensschülerin von Slytherin.
Die Position war Fluch und Segen zugleich, denn auch wenn mir nun deutlich mehr Vorteile zustanden, so wie jedem Punkte abzuziehen, den ich nicht leiden konnte, längere Leihphasen der Bibliotheksbücher und sogar begrenztem Zugang zur verbotenen Abteilung, musste ich meine Augen und Ohren nun überall haben und stets wachsam sein.
Und doch war es eine besondere Ehre für einen Schüler von Hogwarts in seiner akademischen Laufbahn dieses Abzeichen zu erhalten, denn die Vertrauensschüler übernahmen seit der Gründung der Schule wichtige Aufgaben innerhalb ihrer Häuser.
Sie sorgten dafür, dass die Hausordnung eingehalten wurde, kümmerten sich um die neuen Erstklässler und halfen ihnen sich besonders in ihrer Anfangszeit in dem verwinkelten alten Schloss zurechtzufinden.
Sie stellten sicher, dass die Passwörter für die Gemeinschaftsräume regelmäßig aktualisiert und vor allem auch an jeden weitergegeben wurden, sodass kein Schüler nach einem anstrengenden Schultag vor verschlossenen Türen stehen, geschweige denn auf dem Boden davor übernachten musste.
Es sei denn er hieß Neville Longbottom, der sich nach fünf Jahren nicht einmal den Weg zum Jungsklo merken konnte und deshalb ständig bei den Mädels reinplatzte. Was zugegeben, nicht mehr ganz so tragisch war, seit der Gryffindor im letzten Jahr vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan herangewachsen war und dessen strahlendes Lächeln selbst mein giftiges Schlangenherz schneller schlagen ließ, was ich natürlich niemals zugeben würde.
Gryffindors waren absolut keine Option für mich, selbst Cedric Diggory, Quidditchsternchen und Hufflepuffs Prince Charming hatte ich abblitzen lassen, als er mich nach einem Date gefragt hatte.
Nicht, dass es noch eine Rolle spielen würde, denn sobald sich herumgesprochen hatte, dass ich nun offiziell die Verlobte von Draco Malfoy war, würden sowieso alle Jungs der Schule einen großen Bogen um mich machen, denn niemand der noch ganz bei Sinnen war, würde sich mit dem eiskalten Slytherin Prinzen und seiner elitären Clique anlegen wollen, was nur verständlich war. Denn das hatte bereits für den ein oder anderen ziemlich schmerzhaft geendet.
Und doch hatte ich beschlossen, meinen Diamantring vorerst noch in der kleinen Schmuckschatulle auf meiner Kommode meines Schlafsaales aufzubewahren, in dem ich nun ganz allein schlief.
Denn Pansy hatte mir gestern Abend verkündet, dass sie nun bei Daphne schlafen würde, woraufhin ich wutentbrannt ihr ganzes Zeug auf den Flur geschmissen hatte und wir uns beinahe die Augen ausgekratzt hätten, hätte Theodore uns nicht im letzten Moment mit Magie auseinandergezwungen.
Doch meine Verlobung mit dem Erben der Malfoy Dynastie oder der Streit mit meiner besten Freundin waren nicht die einzigen Dinge, die meine Motivation für das neue Schuljahr dämpften. Denn zusätzlich zu meinen privaten Problemen und der Verantwortung als Vertrauensschülerin, hatte mir unser Hauslehrer Snape noch eine weitere Sache ans Bein gebunden.
Einen Schützling.
Die neuste und mit Abstand wohl giftigste Schlange in unserem Nest. Ein Junge mit einer Kinnlinie zum niederknien, einer Aura zum fürchten und verwuschelten Locken, so dunkel wie seine Blutlinie.
Und einem Hang zur Unpünktlichkeit, wie ich jetzt genervt feststellte. Denn als ich einen Blick auf die filigrane Golduhr an meinem sonnengebräunten Handgelenk warf, zeigte sie bereits zehn Sekunden nach Sieben Uhr am Morgen an und sein chaotischer Lockenkopf war immer noch nicht an dem Treffpunkt aufgetaucht, den wir gestern Abend ausgemacht hatten, nachdem ich ihn wiedergefunden und im letzten Moment davon abgehalten hatte, Seamus Finnigan einen schmerzhaften Tod sterben zu lassen, nur weil ihn der Gryffindor zu lang angesehen hatte.
Nicht, dass es mich kümmern würde, wenn Riddle gleich am ersten Tag von der Schule flog, denn ich war mir sicher, selbst im Pflaumenblau der Beauxbaton Akademie würde sein Teint mindestens genau so strahlen, wie im dunklen Slytheringrün.
Doch es gab einen Grund, weshalb Snape mir den Sohn des dunklen Lords als neuen Schützling zugewiesen hatte und keinem anderen aus unserer Clique. Und ihm das Schloss von Hogwarts zu zeigen, damit er sich in dem Labyrinth aus düsteren Korridoren nicht verlief, war es sicher nicht. Snape vertraute mir, denn der schwarzhaarige Zaubertrankmeister wusste, wozu ich fähig war.
Denn als Anführerin des Orden der Schlangen, unseres inoffiziellen Duellierclubs hatte ich unsere Slytherin Jungs im Griff, wie keine andere. Und ich hatte auch keine Scheu, ihnen im Duell dunkle Flüche um die Ohren zu hauen, falls sie mal vergaßen, wer bei unseren wöchentlichen Treffen das Sagen hatte.
Doch in dem Moment, in dem meine Augen gestern Abend zum ersten Mal den Sohn des dunklen Lords erblickt hatten, hatte ich bereits gewusst, dass die Dunkelheit, die aus jeder Pore dieses Jungen zu dringen schien, von niemandem kontrolliert werden konnte, vielleicht sogar nicht einmal von ihm selbst.
Ungeduldig warf ich einen letzten Blick auf meine Uhr und als der Zeiger eine Minute nach Sieben zeigte und immer noch keine Spur von meinem Schützling zu sehen war, verließ ich kopfschüttelnd den Gemeinschaftsraum der Slytherin, nur um im nächsten Moment einen halben Herzinfarkt zu erleiden, als meine Augen auf die seelenlosen, im schwachen Licht der Kerker fast schwarz wirkenden Augen von Riddle trafen, der halb von Schatten verborgen gegen die Wand lehnte, direkt neben der steinernen Schlange, die unser Nest behütete.
Ich kam nicht umhin zuzugeben, wie unbeschreiblich gut ihm die Uniform der Slytherin stand, beinahe so, als wäre sie nur für ihn allein geschaffen worden.
Mattheo Riddle war verboten hübsch und mir fiel auf, wie muskulös und durchtrainiert seine Arme waren, die er vor seiner, wahrscheinlich genau so definierten Brust verschränkte, während er mich mit einem gefährlichen Blick aus den Schatten heraus anstarrte, als versuchte er mir damit Angst einzujagen.
Doch gut aussehende Jungs schüchterten mich schon lang nicht mehr ein, ganz gleich, welch unheilvolles Blut auch durch ihre Venen floss oder sie aussahen, als wären sie einem Gemälde Da Vinci's entsprungen.
»Ich habe unten auf dich gewartet«, informierte ich ihn mit scharfer Stimme, ohne ihm einen guten Morgen zu wünschen, denn seine aufgerissenen Fingerknöchel verrieten mir, dass sein erster Tag in Hogwarts bereits wundervoll gestartet hatte.
Mattheo zog eine antike Taschenuhr aus seiner Hosentasche, die mit einer versilberten Schlange umschlungen war und aussah, als stammte sie von Salazar Slytherin selbst. Doch bevor ich sie näher betrachten konnte, steckte er sie wieder zurück.
»Eine Minute?« Der Slytherin hob eine Braue.
»Meine Zeit ist kostbar, Riddle«, sagte ich und schenkte unserer neusten Schlange ein reserviertes Lächeln. »Und ich werde sie bestimmt nicht damit verschwenden auf Jungs zu warten, die trotz einer so hübschen Uhr nicht dazu fähig sind, sie zu lesen.«
Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und begann den Korridor in Richtung der Treppen entlang zu stolzieren, als sich vor meinen Augen plötzlich Rauchschwaden bildeten, bevor er sich daraus materialisierte und mir den Weg versperrte.
Mit offenem Mund starrte ich ihn an.
»Wie hast du das gemacht?«, fragte ich ungläubig.
»Was? Die Sperre umgehen, die einen daran hindert innerhalb der Schlossmauern zu apparieren?« Der Lockenkopf zuckte mit den Schultern und blickte mich nonchalant an. »Hab ich gestern Abend aus Langeweile gemacht, während ich darauf gewartet habe, dass Dumbledore endlich mit seinem Gefasel aufhört. Denkt er wirklich so ein erbärmlicher Barrierezauber würde jemanden aufhalten?«
Sprachlos blickte ich ihn an und überlegte ihm zu sagen, dass es in der Geschichte von Hogwarts wahrscheinlich nie zuvor jemand geschafft hatte, überhaupt irgendeinen von Dumbledores kniffligen Zaubern zu umgehen, doch die Genugtuung würde ich ihm nicht geben. Jedoch schien der Slytherin sie jetzt aus meiner Reaktion deuten zu können, woraufhin er ein verächtliches Schnauben hören ließ.
Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie tief mich das beeindruckt hatte, während wir Seite an Seite die Treppen hinaufstiegen. Doch immer noch warf ich dem Jungen neben mir verstohlene Blicke zu, woraufhin er irgendwann zurück starrte und zwar mit einem so intensiven Blick, dass es mir schwer fiel, den Blickkontakt zu halten, ohne dabei zu erröten.
»Frag schon«, sagte er gelangweilt und steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen, die ich ihm gleich wieder abnahm und in Flammen aufgehen ließ, denn Rauchen war auf den Korridoren streng verboten und wurde mit hundert Punkten Abzug für das jeweilige Haus bestraft, wenn man dabei erwischt wurde.
»Zeig es mir«, kam ich direkt auf den Punkt und blieb vor den Stundengläsern stehen, die sich unmittelbar an der Wand vor den Flügeltüren zur großen Halle befanden. Verärgert stellte ich fest, dass sich im Ravenclaw Glas bereits eine Vielzahl an nachtblauen Steinen befand, obwohl das verdammte Schuljahr noch nicht einmal richtig begonnen hatte.
»Zeig mir, wie du den Barrierezauber ausgetrickst hast«, bat ich ihn und schenkte dem Erben Salazar Slytherins meinen verführerischsten Augenaufschlag.
»Bitte, Mattheo«, hauchte ich zuckersüß.
»Lass mich überlegen«, murmelte Mattheo, während er sich mit einer Hand durch sein von Dunkelheit gesponnenes Haar fuhr, wobei mir auffiel, wie ausgeprägt die Sehnen auf seinen Händen waren.
Erwartungsvoll lächelte ich ihn an.
»Ich denke das bleibt mein Geheimnis, Olivia«, sagte er dann im arroganten Tonfall, wobei dem Erben unseres Hauses mein Name wie samtener Honig von den sinnlich geschwungenen Lippen glitt. »Denn weißt du—«, er lehnte sich vor und wickelte sich eine der beiden vorderen Haarsträhnen um die Finger, die ich aus meinem Zopf herausgelassen hatte, was meinen ganzen Körper zum kribbeln brachte.
»Meine Zeit ist ziemlich kostbar«, sagte er mit spöttischer Süße in der Stimme, bevor er sich eine neue Zigarette zwischen die Lippen steckte und sie mit nichts als einem Blinzeln entzündete. Tief inhalierte er den Rauch in seine Lungen, bevor er ihn sanft gegen meine Lippen blies, was mir jetzt ein brennendes Gefühl zwischen den Beinen verursachte.
Bei Merlin.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte er sich um und stolzierte rauchend auf die Flügeltüren zu, die in die große Halle führten. »Hey«, rief ich ihm hinterher, als ich endlich wieder in der Lage zu atmen war. »Wo zum Teufel willst du damit hin, Riddle?«
»Brauche Kaffee«, brummte Mattheo ohne sich zu mir umzudrehen. »Oder es stirbt noch jemand.«
Kopfschüttelnd eilte ich ihm hinterher um ihn aufzuhalten, bevor uns noch jemand wegen ihm Punkte abziehen konnte, als mich plötzlich jemand am Handgelenk packte und mit sich um die nächste Ecke zerrte, wo er mich mit dem Rücken unsanft gegen die Schlossmauern rammte. Mit stabloser Magie jagte ich ihm einen Fluch entgegen, doch der Junge mit dem silberblonden Haar und den sturmgrauen Augen, blockte ihn einfach ab.
Dior und Minze fluteten meine Sinne, bevor es der drohende Klang seiner vertrauen Stimme tat.
»Halt dich fern von Riddle, Liv.«
»Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Liebling. Ich hoffe du hattest süße Träume«, schnaubte ich und blickte verärgert zu ihm auf, als er immer noch keine Anstalten machte, mich loszulassen. Eng drückte er mich an den Schultern gegen die Steine, wobei sich seine blassen Hände so eiskalt anfühlten, dass sie mich frösteln ließen.
»Und nur zu deiner Information. Snape hat ihn mir als Schützling zugewiesen. Und ich werde den Teufel tun unseren Hauslehrer zu verärgern«, erklärte ich dem Slytherin, dessen Augen sich nun verengten.
Mit angespanntem Unterkiefer trat er zurück, woraufhin ich mir die schmerzenden Schultern rieb, denn sein Griff war verdammt fest gewesen. »Tu was ich dir sage, Liv«, zischte Draco. »Riddle ist nicht zu trauen. Er ist sicher nicht hergekommen, um—«
»Ach und dir kann ich trauen?«, unterbrach ich ihn mit giftiger Stimme. »Hat sich in letzter Zeit nämlich nicht so angefühlt, Draco.« Provokativ hob ich meine Hand und spielte mit einer meiner Strähnen, um ihm zu zeigen, was sich an meinem Ringfinger befand.
Nämlich rein gar nichts.
»Wo ist dein Ring?«, knurrte Draco und packte mein Handgelenk. »Oh, hab ihn wohl heute Morgen vergessen anzuziehen, nachdem ich Duschen war«, sagte ich und setzte ein unschuldiges Lächeln auf.
Der Sturm in seinen Augen verdichtete sich.
»Trag den Ring, Olivia«, befahl Draco mir mit einem warnenden Unterton in seiner Stimme. »Am Freitag auf der Party im Gemeinschaftsraum wollte ich es sowieso verkünden«, erklärte er mir. »Vater hält es für das Beste, dass wir es auch in Hogwarts offiziell machen. Vielleicht bringt der Tagesprophet einen Artikel über uns und die Leute hören endlich auf sich ihr verdammtes Maul über die Ministeriumssache zu zerreißen«, zischte der Slytherin und seine Züge verhärteten sich. »Du weißt nicht, wie es die letzten Monate zuhause—«, doch plötzlich hielt er inne.
Er ließ mein Handgelenk los und drehte sich zur Seite, bevor sich seine Augen verdunkelten. Ich folgte seinem Blick und entdeckte Mattheo, der wie aus dem Nichts plötzlich an der Wand gegenüber lehnte, eine Zigarette zwischen den sinnlichen Lippen und einen dampfenden Becher mit Kaffee in der Hand, der die Farbe seiner Seele widerzuspiegeln schien.
Pechschwarz.
Mattheos dunkle Augen lagen einen langen Moment auf meinen, bevor er sie zu Draco lenkte und dessen Blick nicht weniger ablehnend erwiderte. Irritiert kniff ich die Brauen zusammen und fragte mich, was in Salazars Namen in der kurzen Zeit zwischen gestern Abend und heute Morgen wohl vorgefallen war, dass die beiden Slytherin derart verfeindet hatte.
Draco warf mir einen letzten warnenden Blick zu, bevor er sich ohne ein weiteres Wort umdrehte und mit geballten Fäusten in Richtung großer Halle lief.
»Eine Party, mh?«, riss mich Mattheos tiefe Stimme aus meinen Gedanken, was meine Aufmerksamkeit nun wieder auf den Lockenkopf lenkte, der immer noch gegen die Schlossmauern lehnte. Seelenruhig zog er an seiner Zigarette, während er mich mit seinen tiefbraunen Augen fixierte, deren Dunkelheit voller Geheimnisse steckte, denen die Slytherin in mir unbedingt auf den Grund gehen wollte— ganz gleich wie gefährlich es auch für mich werden würde.
»Hast du schon ein Date?«
𓆙
& so beginnt es, hehe ♡
bitte denkt daran, dass diese Geschichte slow updates hat, solange ich Heaven & Hell nicht beendet habe.
bitte denkt immer ans voten, dann weiß ich
als autorin, dass euch die story gefällt <3
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