04. pretty devil

☾ ⁺₊

O L I V I A

»Das wird ein lustiges Schuljahr«, bemerkte Blaise trocken, als Pansy erst Draco und dann mir einen zutiefst vernichtenden Blick zuwarf, bevor sie wie ein Blizzard aus nachtschwarzem Haar und smaragdgrünem Satin herumwirbelte und auf den schwindelerregend hohen Absätzen ihrer Stilettos wütend den Korridor entlang zu stolzieren begann und nichts als eine bittersüß duftende Wolke aus Chanel und zerplatzten Freundschaften zurückließ.

»Darauf trinke ich«, sagte Rosier feierlich und erhob sein Whiskeyglas, verschluckte sich jedoch heftig, als Daphne ihm ohne Vorwarnung auf den Hinterkopf schlug. »Hey, wofür war das denn?«, jammerte er.

»Dafür, dass du wirklich nie checkst, wann du besser die Klappe zu halten hast, Leo mein Schatz«, erklärte ihm die Blondine kopfschüttelnd und zerrte ihn in Richtung des Kamins, bevor dem elitären Slytherin noch eine weitere unpassende Bemerkung von den sinnlich geschwungenen Lippen gleiten konnte.

Dracos sturmgraue Augen waren immer noch auf mich fixiert, während er seelenruhig von seinem Whiskey trank, als hätte er nicht gerade das Herz seiner ersten Liebe entzweibrechen hören. Das blasse Gesicht des Slytherin zeigte nicht den Hauch einer Emotion und mich beschlich der Verdacht, dass ihm genau bewusst gewesen war, dass Pansy in der Tür gestanden und jedes einzelne Wort mitgehört hatte.

»Zum Teufel, was sollte das, Malfoy?«, fuhr ich ihn wütend an, schob den Arm meines Bruders von meinen Schultern, und exte meinen Champagner, bevor ich das Kristallglas mit solcher Wucht auf den gläsernen Beistelltisch neben dem Sofa knallte, dass es beinahe zersprang. Der Alkohol schoss mir direkt ins Blut und ließ mich ein wenig schwindelig fühlen, als ich mich umdrehte, um ihr hinterher zu laufen.

»Pansy, bitte warte. Ich kann das erklären«, rief ich ihr flehend nach und warf dem hübschen Lestrange Jungen, der immer noch an derselben Stelle stand, einen entschuldigenden Blick zu, während ich mich an ihm vorbei schob, wobei ich mich kurz in dem beeindruckenden Blau seiner Augen verlor.

Merlin, aus der Nähe war er nur noch attraktiver und seine Aura so bedrohlich, dass sie mir einen prickelnden Schauer die Wirbelsäule hinabjagte.

Normalerweise wäre ich jetzt stehen geblieben, hätte mich ihm vorgestellt, wahrscheinlich die nächsten zwei Stunden hemmungslos mit ihm geflirtet und ihn dabei gekonnt um meine makellos manikürten Finger gewickelt, bis ich ihm all seine Geheimnisse entlockt hatte, doch meine beste Freundin würde immer wichtiger sein, als jeder Junge auf diesem Planeten.

Egal, wie gefährlich heiß er auch sein mochte.

Zu angetrunken um zu apparieren, ohne es dabei zu riskieren zu zersplintern, lief ich über die Flure des herrschaftlichen Malfoy Manor, die mit Alkohol im Blut noch endloser schienen, während mir zahlreiche Augenpaare der silbergerahmten Portraits folgten, die alle denselben ungezähmten Sturm in sich trugen.

Das Anwesen war trotz der sommerlichen Temperaturen von einer so eisigen Kälte durchzogen, dass ich mir fröstelnd die nackten Schultern rieb.

Gerade bog ich um eine Ecke, als ich um ein Haar in den Hausherrn persönlich hineingerannt wäre. »Oh, ich bitte um Verzeihung, Sir«, entschuldigte ich mich und zwang mich zu einem höflichen Lächeln, auch wenn mir gerade absolut nicht danach zu Mute war.

Innerhalb des elitären Kreises der Unantastbaren Achtundzwanzig gehörte es zum guten Ton, seine Gefühle wenn möglich nicht nach außen zu zeigen.

Gefühle waren eine Schwäche.

Und wir Reinblüter hatten keine Schwächen— zumindest nicht, wenn es nach uns ging.

»Haben sie Pansy gesehen?«

»Die Parkinsons sind so eben gegangen«, entgegnete Lucius Malfoy kühl. Ich nickte und drehte mich um, um wieder zurück zu meinen Freunden zu gehen, als sich der Todesser plötzlich räusperte. »Miss Nott«, sagte er in einem warnenden Tonfall, der mein Herz eine Oktave höher schlagen ließ. »Auf ein Wort?«

Doch es war mehr ein Befehl als eine Frage, denn im nächsten Moment ließ der ältere Magier eine Tür zu unserer Linken aufkrachen und drängte mich mit seinem eleganten Gehstock einfach vom Flur, als wäre ich ein aus seiner Herde geratenes Mondkalb.

Der Raum in den er mich zwang, stellte sich als eines der zahlreichen, luxuriösen Badezimmer des Manor heraus, Boden sowie Wände überzogen mit auf Hochglanz polierten Marmorfliesen und elegant geschwungenen Waschbecken mit vergoldeten Wasserhähnen, in Form von hübschen Schwänen.

Das Anwesen der Malfoys hatte einen gewissen Charme, obwohl seine Atmosphäre mit den Jahren immer mehr an Finsternis gewann, was ohne jeden Zweifel an all den schwarzen Magiern lag, die hier schon seit einer ganzen Weile ein- und ausgingen.

Dunkle Magie hinterließ stets Spuren.

Und in diesem Raum waren es hasserfüllte Botschaften auf dem goldgerahmten Spiegel über dem Waschbecken, die Lucius jedoch verschwinden ließ, bevor ich die Gelegenheit bekam, sie zu lesen.

Misstrauisch sah ich ihm dabei zu, wie er die Tür hinter uns mit Magie verschloss, bevor er einen Zauber heraufbeschwor, der ein Summen aktivierte, dass sich verdächtig nach dem Muffliato anhörte.

Plötzlich machte sich ein Gefühl von Übelkeit in mir breit, was ausnahmsweise nicht dem Alkohol zuzuschreiben war, den ich mir an diesem Abend in den Rachen gekippt hatte, als wäre er Kürbissaft.

Unwillkürlich trat ich einen Schritt zurück, während ich in das fahle Gesicht meines zukünftigen Schwiegervaters blickte. Lucius hatte an Gewicht verloren und war noch blasser als bei unserer letzten Begegnung, mit dunklen Schatten unter den blau-grauen Augen, die jetzt fest auf mich gerichtet waren.

Seine Lippen kräuselten sich, als er an mir hinabblickte, woraufhin ich unauffällig versuchte mein Cocktailkleid mit zauberstabloser Magie wieder ein wenig länger zu hexen. Ich räusperte mich und hob das Kinn, blickte dem blassblonden Zauberer vor mir direkt in die Augen, überspielte meine Nervosität mit einem Lächeln, denn es irritierte mich doch sehr, allein mit ihm in einem Raum eingeschlossen zu sein.

Geschützt vor neugierigen Augen— und Ohren.

»Was kann ich für sie tun, Sir?«, fragte ich höflich.

»Nun«, begann Lucius und stützte sich auf seinen Stock, wobei mir auffiel, dass er selbst in seinem eigenen Zuhause seine blassen Hände in eleganten schwarzen Handschuhen aus Drachenleder verbarg.

Vielleicht hatte der Todesser eine Keimphobie—

Und vielleicht hatte er sie an seinen Sohn und Erben weitergegeben, der menschliche Berührung schon seit seiner Kindheit regelrecht zu verachten schien.

»In Anbetracht dessen, dass du bald die Frau meines Sohnes und somit ein Teil der Familie Malfoy wirst, wollte ich nur noch einmal klar stellen, dass meine Frau und ich besonderen Wert darauf legen, dass du unseren Sohn im kommenden Schuljahr unterstützend zur Seite stehen und ihm darüber hinaus keine Schwierigkeiten bereiten wirst, habe ich mich diesbezüglich klar ausgedrückt, Olivia

Die Art wie er meinen Namen sagte, gefiel mir nicht.

»Ihm zur Seite stehen? Was meinen—«

»Ob ich mich klar ausgedrückt habe?«, unterbrach mich der Zauberer mit verengten Augen und trat langsam einen Schritt auf mich zu, dann noch einen um mich nicht nur mit seiner Autorität, sondern auch mit seiner körperlichen Überlegenheit einzuschüchtern zu versuchen, doch ich rührte mich nicht einen einzigen Zentimeter von der Stelle.

»Aber natürlich, Mister Malfoy«, sagte ich kühl.

»Wie du weißt sind dunkle Zeiten im Anmarsch und es wäre doch ein Jammer wenn nicht jeder deiner Freunde—«, er machte eine dramatische Pause und in seinen Augen blitzte etwas beunruhigendes auf. »Oder dein geliebter Bruder am Ende des Schuljahres in bester Gesundheit wären, stimmst du mir da zu?«

Mein Blut kochte bei seinen Worten.

»Drohen sie mir und meiner Familie, Sir?«, fragte ich ihn mit ruhiger Stimme, doch die Slytherin in mir hatte Feuer gefangen. Niemand bedrohte meinen geliebten Bruder, nicht einmal Lucius Malfoy.

»Aber nein, natürlich nicht«, entgegnete Lucius und schenkte mir ein falsches Lächeln, dass so kalt war, wie die Aura des kränklich aussehenden Todessers.

Sein Blick glitt ein letztes Mal an mir hinab, bevor er die Zauber mit einer Handbewegung aufhob und dann ohne ein weiteres Wort zu mir das Bad verließ.

Mit immer noch zornig pulsierenden Herzen folgte ich dem dunklen Magier zurück auf den Flur des Manor und wäre beinahe erneut in ihn hineingelaufen, denn plötzlich blieb er einfach stehen. Ich folgte seinem Blick und entdeckte den Lestrange Jungen, der mit verschränkten Armen und verengten kristallblauen Augen an der Wand gegenüber lehnte, wobei seine Stiefel die taubengrauen Tapeten verschmutzten.

Der Anflug eines Lächelns huschte über meine dunkelrot geschminkten Lippen, denn etwas sagte mir, dass der junge Magier dies mit purer Absicht tat.

Er schien es zu lieben, andere zu provozieren.

So, wie ich.

»Sich als Erwachsener mit einer minderjährigen Hexe im Bad einzuschließen kommt nicht so gut, Malfoy«, sagte Lestrange mit bedrohlicher Stimme und stieß sich von der Wand ab, bevor er langsam in unsere Richtung stolzierte. »Besonders nicht, wenn man den halben Sommer in Askaban verbracht hat.«

Mit angespannten Schultern baute er sich vor ihm auf und ich biss mir auf die Unterlippe, als ich zufrieden feststellte, dass er ihn in seiner Größe überragte.

Nicht viel, vielleicht nur wenige Zentimeter, doch es reichte aus, um auf ihn hinabblicken zu können.

»Wenn dir die Einrichtung dort so gut gefallen hat, will ich dir gern zu einem längerfristigen Aufenthalt verhelfen«, bot er ihm an. »Nichts beruhigt den Geist so sehr wie frische Seeluft. Nicht wahr, Malfoy?«

»An deiner Stelle wäre ich vorsichtig, in welchem Ton du mit mir redest, Lestrange. Das hier ist mein Haus und du bist hier nur zu Gast«, brachte der Todesser zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, während er seinen Zauberstab aus seinem eleganten Gehstock zog und auf die Brust des Jungen richtete, den das jedoch nicht zu beeindrucken schien.

Ganz im Gegenteil, denn er grinste jetzt.

»Was sonst, mh?«, provozierte er ihn und ignorierte den warnenden Blick, dem ich ihm jetzt zuwarf.

»Denkst du ich habe Angst vor dir und deinem erbärmlichen—«, doch er verstummte, als ich ihn am Handgelenk packte und mit einem entschuldigenden Lächeln zu Lucius um die nächste Ecke zerrte, wo ich seine Schultern gegen die eleganten Tapeten drückte, da er gleich wieder Anstalten machte, zurückzugehen.

»Hat er dich angefasst?«, fragte er plötzlich.

»Bei Merlin, nein, er hat mich nicht angefasst«, entgegnete ich und verzog angewidert das Gesicht.

Lestrange spannte seine Bizepsmuskeln an.

»Ich finds ja süß, dass du mich beschützen willst, aber sich mit einem Malfoy anzulegen und dazu noch in seinem eigenen Anwesen ist eine sehr dumme Idee«, wies ich ihn schnippisch zurecht, nahm ihm das Glas mit Feuerwhiskey aus den Händen, dass er sich so eben heraufbeschworen hatte und kippte mir die bernsteinfarbene Flüssigkeit in den Rachen.

»Hey, das war mein Whiskey«, beschwerte er sich halb verärgert, halb belustigt, als ich ihm das leere Kristallglas wieder zurück in die Hände drückte, die oberflächlich leicht vernarbt waren— eine der zahlreichen Nebenwirkungen, wenn man über viele Jahre hinweg schwarze Magie praktizierte.

Es gefiel mir mehr, als es vielleicht sollte.

»Genau genommen, war es meiner«, erklärte ich ihm und schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln, was seine beeindruckenden Augen prompt auf meine Lippen lenkte und ein angenehmes Prickeln verursachte.

»Erleuchte mich«, sagte er erwartungsvoll.

»Meine Familie besitzt die größte Feuerwhiskey Brauerei in Europa«, erklärte ich ihm, hob meine Hand und zeigte ihm den vergoldeten Siegelring an meinem kleinen Finger, auf dem unser elitäres Familienwappen prangte, das sich ebenso auf dem Etikett der exklusivsten Whiskeysorten befand.

Lestrange ließ ein anerkennendes Pfeifen hören.

»Wow«, sagte er beeindruckt und lehnte sich lässig gegen die Wand, während seine kristallblauen Augen schamlos an mir hinabglitten. »Du siehst also nicht nur aus wie eine Göttin mit von Sonnenlicht gesponnenen Haar und einer Figur zum niederknien, sondern bist auch noch mit Reichtum gesegnet. Sag mal, wo kann ich mich anstellen, meine Schöne?«

Er zwinkerte.

Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.

Dem ehrlichsten, an diesem Abend, denn die offene Art wie er flirtete, gefiel mir. Er war so attraktiv, dass ich ihm am liebsten die Zunge in den Hals gesteckt hätte, nur um zu wissen, ob der junge Magier eher sinnlich wie der gefallene Engel— oder sündhaft wie der Teufel küsste, nachdem er benannt worden war.

Etwas Gefährliches blitzte in seinen Augen auf, bevor er die Hand ausstreckte und sich eine meiner blonden Strähnen um die Finger wickelte. »Ich würde ja sagen finds doch heraus, doch leider sind wir ja mitten in Malfoy Juniors kleine Ansprache geplatzt, in der er dich offiziell zu seinem Eigentum deklariert hat«, seufzte der Magier und grinste, als ich ihm daraufhin meinen Zauberstab an die Kehle drückte.

»Scheisse, willst du, dass ich mich in dich verliebe?«, flirtete er und schenkte mir ein charmantes Lächeln.

»Halt dich verflucht nochmal aus meinen Gedanken fern«, drohte ich ihm mit dunkler Stimme.

»Dann lass mich verflucht nochmal nicht so leicht rein...?«, fragend hob er eine seiner dunklen Brauen.

»Olivia«, sagte ich ihm meinen Namen, mein Zauberstab immer noch an seiner Kehle und meine Augen fest auf seine gerichtet. »Olivia Grace Nott.«

»Lucifer Lestrange«, stellte er sich höflich vor, als hinge sein Leben nicht gerade am seidenen Faden.

»Aber das wusstest du bereits, oder?« Er zwinkerte, was mich die Augen verdrehen ließ, doch dann steckte ich meinen Zauberstab zurück unter mein Strumpfband und legte meine Hand in seine ausgestreckte, woraufhin er sie an seine Lippen brachte und mir einen Kuss auf den Handrücken hauchte, der meine Wangen heiß glühen ließ.

»Denk nicht für eine Sekunde, ich würde dich für einen Gentleman halten, Lucifer«, sagte ich mit einem warnenden Lächeln auf den dunkelroten Lippen und hoffte inständig, er würde die hauchzarte Färbung auf meinen Wangen nicht bemerken, die sein teuflischer Charme dort hinterlassen hatte.

»Hab nie behauptet einer zu sein«, grinste er, beschwor eine Zigarette herauf und steckte sie sich zwischen die Lippen, was ihm den bitterbösen Blick eines silbergerahmten Portraits einbrachte, das gegenüber an der Wand hing und eine jüngere Version Narzissa Malfoys zeigte, die trotz ihrer zornigen Augen glücklicher aussah, als die echte.

Mit zauberstabloser Magie entzündete er seine Zigarette, schloss die Augen und nahm einen tiefen Zug auf Lunge, bevor er sie an mich weiterreichte.

»Danke«, sagte ich höflich und stellte kurz darauf zufrieden fest, dass es sich um meine liebste französische Sorte Zigaretten handelte. »Du bist also Leo's Cousin?«, fragte ich und musterte ihn mit neugierigen Augen, bevor ich ihm die Zigarette gab.

Lestrange nickte. »Meine Mutter war eine Rosier.«

»Und dein Vater ist Rodolphus Lestrange?«, hakte ich weiter nach, wobei er das Gesicht verzog und sich plötzlich blanker Hass in seinen Augen spiegelte.

»Mein Erzeuger, ja«, sagte er grimmig und zog an seiner Zigarette. »Ein Vater war er nie für mich. Hat mich erst nach Koldovstoretz und als ich runtergeflogen bin, nach Durmstrang geschickt und mich nicht mal in den Ferien nach Hause geholt.«

Fasziniert beobachtete ich, wie der Rauch seiner Zigarette als blasser Nebel von seinen sinnlichen Lippen perlte. Nie war Rauchen so sexy gewesen.

»Nicht, dass ich gern Zuhause gewesen wäre«, murmelte er und gab mir die Zigarette zurück.

»Verstehe«, sagte ich und nickte, konnte mir nur vorstellen wie trostlos eine Kindheit im Lestrange Manor ausgesehen haben musste, doch bevor ich ihn noch weiter ausfragen konnte, ergriff er das Wort.

»Was wollte Malfoy von dir?«

Ich zögerte. »Er hat mir gedroht, um ehrlich zu sein«, antwortete ich ihm dann, woraufhin sich die kristallblauen Augen des Lestrange Erben verengten.

»Was hat er gesagt?«, fragte er, während er den aufgerauchten Zigarettenstummel einfach achtlos in einen hübsche Kristallvase schnippte, was Portrait Narzissa jetzt beinahe in Ohnmacht fallen ließ.

»Er hat gedroht meinem Zwillingsbruder Theodore und meinen Freunden weh zu tun, wenn ich Draco in kommenden Schuljahr nicht zur Seite stehe.« Ich verdrehte die Augen und schnaubte verächtlich, während ich einen Moment mit finsterer Miene auf meine dunkelrot lackierten Nägel starrte. »Was auch immer das heißen soll«, fügte ich grimmig hinzu.

Doch als ich ihn wieder ansah, war mir sofort klar, dass er genau wusste, wovon er gesprochen hatte.

Das Funkeln in seinen Augen verriet ihn.

»Was weißt du?«, platzte es aus mir heraus.

»Es steht mir nicht zu darüber zu sprechen«, entgegnete er und spannte den Unterkiefer an, bevor er sich von der Wand abstieß, doch ich folgte ihm, packte ihn am Arm und zog ihn einfach zurück.

»Und wer hat es dir verboten?«, zischte ich und hielt den Atem an, als er mich einfach zurück gegen die Wand drängte, seine Unterarme neben meinem Kopf platzierte und sich ganz langsam zu mir vor lehnte.

»Du stellst zu viele Fragen, Miss Nott«, sagte der Lestrange Erbe mit einem so bedrohlichen Unterton in der tiefen Stimme, dass sich mein Herzschlag verdoppelte. »Das könnte in diesem Jahr verdammt gefährlich für dich werden, ist dir das klar?«

Sein Parfum, gemischt mit seiner einschüchternden dunklen Aura machte mich etwas schwindelig.

Ich hob das Kinn und lächelte ihn selbstbewusst an.

»Ich kann gut auf mich aufpassen«, entgegnete ich.

»Ja, davon hab ich gehört. Orden der Schlangen, mh?«, sagte er mit rauchiger Stimme, woraufhin ich ihn überrascht ansah. »Salazar, woher weißt du—«

Doch ich verstummte, als er ohne ein Wort der Warnung zwei seiner Finger an meine Schläfen legte, bevor ich einen leichten Druck verspürte. Doch bevor ich meinen Zauberstab ziehen— und ihn dafür verfluchten konnte, dass er einfach in meinen Geist eingedrungen war, zog er sich schon wieder zurück.

Leicht benommen blinzelte ich, dann weiteten sich meine Augen als ich realisierte, was er getan hatte.

Er hatte meine eigene Legilimentik dazu gebracht, eine Schutzmauer in meinem Geist zu erschaffen.

»Schütze deine Gedanken, Livy«, sagte er leise, bevor er ohne ein weiteres Wort dissapparierte und nichts als einen düsteren Wirbel aus Schatten zurückließ.

Schatten, die meiner vom blassen Zigarettenrauch leicht rauen Kehle nun einen heiseren Aufschrei entlockten, denn nur die Diener der Dunkelheit vermochten es, auf diese Art mit ihr zu verschmelzen.

Lucifer Lestrange war ein Todesser.

𓆙

Im nächsten Kapitel geht es zurück nach Hogwarts & dort wartet ein hübscher Lockenkopf auf unsere Livy, der sie in den absoluten Wahnsinn treiben wird ♡

& bitte denkt an voten,
wenn euch die Geschichte gefällt <3

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