5 | halcyon

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h a l c y o n

oktober 2012

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Harry || Die flackernden Bilder des Fernsehers, den ich bloß angestellt habe um überhaupt beschäftigt zu sein, können nicht ganz darüber hinwegtäuschen, dass Louis Eleanor auf dem anderen Sofa in eine Make-out-Session verwickelt hat. Seufzend drehe ich den Ton lauter und sehe mit starrem Blick nach vorne, weil ich wirklich davon absehen kann, den beiden zuzuschauen.

Mein bester Freund hat keine Hemmschwelle auch in öffentlichen Räumen seine Zuneigung auszuspielen, geschweige denn davor, das in seinem eigenen Wohnzimmer zu tun. Pech für mich, weil ich leider ebenfalls hier wohne.

Während Jennifer Aniston gerade auf dem Bildschirm in einen Wutanfall verfällt, weil etwas nicht nach ihrer Nase läuft, klingelt es endlich und ich springe so hastig von der grauen Couch auf, dass ich beinahe über meine eigenen Füße stolpere.

„Ich gehe schon", rufe ich Louis zu, der mich wahrscheinlich nicht einmal wirklich hört.

Meine nackten Füße laufen über den warmen Holzboden und lassen die Diele, die schon seit Anfang an ein Verräter ist, wenn man sich aus dem Haus schleichen will, kurz knarren. Augenblicke später öffne ich die Haustür und sehe mich zweien meiner Bandkollegen gegenüber.

Stirnrunzelnd mustere ich Liam und Niall. „Wo ist Zayn? Hatten wir gestern nicht noch fünf Mitglieder?"

„Spontaner Perrie Besuch. Ich rechne nicht damit, dass er heute überhaupt noch auftauchen wird", teilt mir der Ire augenverdrehend mit und quetscht sich an mir vorbei in den hellen Hausflur.

Liam folgt ihm zögerlicher und mit deutlich sanfteren Schritten ins Innere der Wohnung.

Stumm sehe ich den beiden dabei zu, wie sie ihre Schuhe loswerden. Liam stellt seine ordentlich an die Wand, während Niall sie bloß von den Füßen kickt und in dem Chaos zwischen meinen sowie Louis' Sneakern versinken lässt, das sich wie ein kleiner Haufen neben der Tür gebildet hat.

„Ihr solltet dringend mal wieder aufräumen, Harry", merkt Liam an.

Ich verziehe das Gesicht. „Keine Zeit."

„Keine Lust trifft es wohl er", zieht er mich auf und wuschelt mir durch die Haare, während wir drei gemeinsam ins Wohnzimmer herübergehen.

„Setzt euch", schlage ich vor, doch eigentlich ist es überflüssig, denn meine Bandmitglieder fühlen sich ohnehin wie zuhause und lassen sich sogleich auf die Couch fallen, die ich vorhin noch für mich alleine hatte.

Ich schätze, das ist der Fluch, wenn man nicht nur bloß Musik mit anderen macht, sondern auch noch vier beste Freunde durch seine Band dazugewinnt. Man hat keine Privatsphäre mehr und alles wird direkt geteilt. Doch ehrlicherweise stört mich das in den meisten Fällen nicht einmal, ist es doch wunderbar, dass ich mit meinen besten Freunden die Welt bereisen kann.

In wenigen Ausnahmen wie heute kann es mir jedoch wahnsinnig auf die Nerven fallen, denn nun bleibt mir bloß die Option mich neben Louis und Eleanor auf die Couch zu quetschen, weil sie das größere der beiden Sofas eingenommen haben. Nicht, dass ich ein grundlegendes Problem mit ihnen habe, schließlich sind die beiden meinetwegen überhaupt zusammen gekommen, aber ihre Schau öffentlicher Zuneigung ist wirklich Nichts, das ich so früh an einem Samstagmorgen ertragen will.

„Wie hältst du das mit den beiden überhaupt aus?" Fragend sieht Niall mich an, bevor er Eleanor und Louis mustert, als wären sie das neue Naturwissenschaftsexperiment, das von ihm gelöst werden muss.

Ich zucke mit den Achseln. „Die Wände sind dick genug und manchmal verschwinde ich einfach zu Grimmie."

„Wer hätte gedacht, dass du dich mit der Couch zufrieden gibst?", zieht Liam mich grinsend auf.

„Ich schlafe öfter auf der Couch, als du denkst", erwidere ich stur, kann jedoch ein erleichtertes Lächeln nicht zurückhalten. Es ist viel zu lange her, dass Liam wirklich guter Laune gewesen ist.

„Manche Sofas können auch echt bequem sein. Dani und ich sind oft auf ihrer eingeschlafen, weil sie so schön weich war", murmelt Liam seufzend.

Ich mustere ihn mit mitleidigen Augen. „Du wirst schon über sie hinwegkommen, Li. Das braucht einfach ein wenig Zeit, aber es wird besser werden."

Niall bewirft Louis mit einem Flaschendeckel, den mein bester Freund gestern Abend auf dem Couchtisch liegen gelassen hat. Vielleicht bin auch ich es gewesen, doch bei unserem Chaos fällt das ohnehin nicht weiter ins Gewicht.

„Hey ihr beiden! Eine Begrüßung wäre toll", meint der Ire augenverdrehend. „Außerdem wäre es cool, wenn ihr Liam eure Liebe momentan auch nicht noch andauernd vor Augen haltet."

Ich rechne es Eleanor und Louis hoch an, dass sie ihre Make-Out-Session wirklich unterbrechen.

„Schön euch zu sehen, Jungs", grüßt die Studentin lächelnd in die Runde. „Das letzte Mal ist ja Ewigkeiten her."

Ihr letzter Londonbesuch liegt drei Wochen zurück, was in Eleanor-und-Louis-Dimensionen wirklich eine Ewigkeit ist. Mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen ziehe ich ein Blatt Papier unter dem halbgeöffneten Pizzakarton hervor.

„Hier, der Stift lag unter meinem Hintern", meint Liam hilfsbereit und wirft ihn zu mir rüber.

„Danke." Ich räuspere mich. „Wollen wir dann anfangen?"

Nialls Schlüsselbund raschelt, als er ihn aus seiner Hosentasche zieht und nachdenklich zwischen seinen Fingern gleiten lässt. Anfangs hat mich das wahnsinnig gemacht, doch es ist seine Art, sich beim Song schreiben zu konzentrieren. Bevor wir jedoch überhaupt eine erste Idee diskutieren können, ertönt die Klingel erneut.

„Gehe ja schon", beschwere ich mich, nachdem Louis mir seinen Finger in die Rippen gepikst hat. „Das hier ist übrigens auch deine Wohnung, Lou. Vielleicht solltest du dich auch mal bewegen."

Das Lachen meines besten Freundes ertönt, während ich mich erneut durch den Hausflur bewege. „Dafür habe ich ja dich, Haz. Du bist der beste Personal Assistent, den ich haben könnte." 

In der Erwartung, dass Zayn sich doch noch von Perrie trennen konnte, reiße ich die Tür auf. Doch anstatt meines Bandkollegen blicken mir nun tiefgrüne Augen entgegen, die ich überall auf der Welt erkennen würde.

„Gem, was machst du denn hier? Solltest du nicht lernen?" Überrascht blicke ich meine Schwester an, die mich in eine feste Umarmung zieht.

„Freies Wochenende. Da dachte ich mir, ich besuche meinen kleinen Bruder mal."

Wie selbstverständlich läuft sie an mir vorbei ins Wohnzimmer und lässt sich neben Liam auf die graue Couch fallen, die eigentlich viel zu klein für drei Personen ist. Doch er rutscht bereitwillig zur Seite, natürlich, denn er würde sich eher auf den Boden setzen, anstatt anderen Unbehagen zu bereiten. Irgendwann wird das einmal sein Untergang sein.

„Du brauchst doch nur einen kostenlosen Platz zum Schlafen, nachdem du heute Nacht durch die Clubs gezogen bist", werfe ich meiner Schwester grinsend vor.

Louis und meine Wohnung ist nicht sonderlich groß, dennoch deutlich über dem Standard eines normalen Wohnraumes in London, worüber ich nun froh bin, denn trotz all der Personen in dem Raum wirkt es dennoch nicht beengt. 

„Erwischt, H." Lachend zwinkert Gemma mir zu. „Aber ich habe dich wirklich vermisst und deswegen wirst du auch mitkommen zum Feiern."

„Lieber nicht", lehne ich ab.

Eine durchaus weise Entscheidung, wenn man bedenkt, dass meine letzten Ausflüge in die Clubszene allesamt in einem Desaster endeten. Während der freien Wochen vor unserer Tour habe ich anfangs wahnsinnig viel Spaß gehabt, gemeinsam mit Grimmie und ein paar weiteren Freunden um die Häuser zu ziehen, doch mittlerweile bin ich froh, wenn ich meine Abende einfach gemütlich auf der Couch verbringen kann.

„Ich komme mit, Gem. Und Liam auch", meint Niall mit funkelnden Augen. „Er muss dringend mal auf andere Gedanken kommen. Es ist nicht norma,l wie er Dani hinterherheult."

Liams Finger zupfen einen Faden aus dem bunten Sofakissen, das meine Mum uns zum Einzug geschenkt hat. Mittlerweile weiß ich nicht, ob das Textilstück oder sein Vernichter mitleidserregender wirkt.

„Ich heule Dani nicht hinterher", flüstert er schließlich mit gebrochener Stimme. „Ich liebe sie einfach und mir ihr Schluss zu machen, war eine verdammt miese Entscheidung."

„Genau das meine ich", merkt Niall seufzend an, doch seiner Stimme fehlt der tadelnde Unterton.

Der Ire legt Liam beruhigend einen Arm um die Schulter und flüstert ihm einige Worte ins Ohr. Ich kann sie von hier aus nicht verstehen, sie sind ein Geheimnis in meinen eigenen vier Wänden, das ich niemals zu lüften vermag. Vielleicht sind die Worte auch gar nicht wichtig, vielleicht ist die Umarmung die heilende Medizin, denn manchmal brauchen wir einfach jemanden, der uns blind versteht. Liam vergräbt seinen Kopf an Nialls Schulter, während sein bester Freund ihm beruhigend über den Rücken streicht.

Wir anderen geben uns Mühe so zu tun, als würden wir die beiden nicht beachten und während der folgenden Minuten bin ich sogar froh darüber, dass Louis und Eleanor zu ihrer ursprünglichen Beschäftigung zurückkehren. Gemma erzählt mir leise von ihrer Reise nach London, die einem Hindernisparcours gleicht, bis Liams Schluchzer schließlich leiser werden.

„Tut mir leid. Ich bin heute irgendwie nicht so der Stimmungsbringer", meint er, als sein Gesicht wieder aus Nialls mittlerweile nassem Oberteil auftaucht.

Louis schenkt ihm ein warmes Lächeln. „Keine Sorge, Li. Solche Tage haben wir alle mal."

Während der Anfangszeiten von One Direction haben die beiden sich bis auf den Tod nicht ausstehen können, heute jedoch verstehen sie sich auf eine Weise, die wir anderen nie gänzlich begreifen. Doch gerade die Worte meines besten Freundes sind es heute, die Liam erreichen und ihm ein schmales Lächeln auf die Lippen zaubern. Während sie an manchen Tagen wie Bomben nebeneinander hochgehen können, sind sie heute auf der anderen Seite der Welt, von uns anderen getrennt.

„Können wir bitte über etwas anderes reden? Ich brauche einfach etwas Ablenkung", wirft Liam in die Runde und rutscht auf dem Sofa herunter, bis er seinen Kopf nach hinten auf der Lehne anlehnen kann.

Meine Schwester ist die erste, deren Worte durch das Wohnzimmer schwirren und sich haltsuchend in unsere Köpfe bohren. In Situationen wie dieser ist auf Gemma immer Verlass.

„Was genau ist das eigentlich hier?", fragt sie mit hochgezogener Augenbraue. „Eine Ansammlung arbeitsloser Sänger, die an einem Samstagvormittag nichts Besseres zu tun haben, als vor dem Fernseher zu vergammeln?"

Eleanor entfährt ein helles Lachen. „Ich bin mir nicht sicher, ob man sie überhaupt als Sänger bezeichnen kann."

Augenverdrehend lasse ich mich in die unzähligen Sofakissen zurücksinken, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben.

„Wir wollten eigentlich Songideen sammeln, bevor ihr beiden Mädchen unsere kreative Energie durchbrochen habt", murmele ich und fahre mir durch die Haare. „Aber keine Sorge, es hätte wahrscheinlich sowieso nicht funktioniert."

Seit Wochen versuchen wir nun schon verzweifelt, endlich einmal ein vernünftiges Lied geschrieben zu bekommen, aber wir scheitern auf allen Ebenen. Modest ist ohnehin immer sehr gehemmt darin, unsere eigenen Ideen überhaupt in Erwägung zu ziehen und mittlerweile habe ich das Gefühl, dass wir aufgeben können, sie überhaupt vom Gegenteil zu überzeugen. Egal wie oft wir uns zusammensetzen, irgendwie kommen meine Bandmitglieder und ich nie auf den gleichen Nenner.

„Wir könnten über Liebeskummer schreiben", murmelt Liam mit bereits wieder sehr geröteten Augen.

Stöhnend reißt Niall die Hände in die Luft. „Himmel nein!"

Eleanor zieht ein Kissen hinter meinem Rücken hervor, woraufhin ich sie genervt ansehe, was sie jedoch nicht im Mindesten zu stören scheint. In aller Seelenruhe legt sie es sich auf den Schoss und stützt dann ihre Ellbogen darauf ab, während sie den Iren nachdenklich mustert.

„Ich glaube, du brauchst dringend mal wieder eine Freundin, Nialler", schlägt sie schließlich vor und sieht strahlend in die Runde, als wäre das die beste Idee des Universums. „Lass dir das Herz brechen."

Ich starre sie überfordert an. „Warum sollte er Interesse daran haben, sich das Herz brechen zu lassen?"

„Weil das kreativ macht", entgegnet Eleanor überzeugt.

Louis mustert sie mit diesem träumerischen Blick, der mich an manchen Tagen wirklich kotzen lassen kann. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn als wir letzten Monat zu dritt im Club gewesen sind, habe ich mich wirklich übergeben müssen. Allerdings lag das wahrscheinlich weniger an Louis verliebten Blicken als an den zwei Bier zu viel, auf die ich lieber verzichtet hätte.

Seitdem sind Clubbesuche eindeutig nicht mehr auf meiner Agenda, bis unsere nächste Tour startet.

„Liebeskummer macht nicht kreativ, sondern Liebe", lächelt Louis und streicht Eleanor eine Haarsträhne aus den Augen.

„Dann scheinst du mich nicht wirklich zu lieben, denn soweit ich weiß, hast du auch noch keinen Song geschrieben", entgegnet seine Freundin trocken.

Ich lache schallend, während Louis ihr bloß die Zunge rausstreckt. Eleanor stört sich daran jedoch nicht im Geringsten, sondern richtet bloß einfach ihren Zeigefinger in Louis' Richtung, bevor sie ihn in meine Rippen bohrt.

„Das tut weh", beschwere ich mich bei ihr und weiche ans Ende der Couch zurück, bis ich gegen die Lehne stoße.

Eleanor übergeht meinen Einwand gekonnt. „Wenn Liebe kreativ macht, wisst ihr ja, was ihr zu tun habt. Sucht euch einfach eine Freundin."

„Bei Harry wird das schwer, denn er ist eine absolute Niete, wenn es um Mädchen geht", wirft meine Schwester lachend ein.

„Danke für dein Vertrauen." Ich funkele sie an. „Pass auf, dass ich dich gleich nicht rauswerfe. Das ist meine Wohnung, falls du das vergessen haben solltest."

Louis tätschelt mir die Wange und schenkt Gemma ein breites Lächeln. „Keine Sorge. Die Wohnung gehört zur Hälfte mir und du darfst bleiben, wie lange du willst."

„Immer wieder beruhigend zu wissen, dass du auf meiner Seite bist, Lou", grummele ich und bewerfe ihm mit einem Kissen, das er lachend abwehrt.

„Hat Harry euch schon mal erzählt, dass er bei einem Date mal die ganze Zeit Klopapier im Gürtel stecken hatte?", plaudert Gemma fröhlich aus. „Das Mädchen hat nie wieder ein Wort mit ihm gewechselt."

Ich vergrabe mein Gesicht zwischen den Händen, denn die Bilder werde ich leider mein Leben lang nicht vergessen. Ich hatte das Desaster erst gemerkt, als ich schon längst wieder vom Kino zuhause gewesen bin und leider ist es meine Schwester gewesen, die mich dabei erwischt hat. Mein damaliges Date hat nie wieder ein Wort mit mir gesprochen und allen erzählt, dass ich merkwürdig wäre, bis Gemma ihr während der Mittagspause Chilischoten ins Essen gemischt hat.

„Das war ein einziges Mal", murmele ich gegen meine Handflächen, weswegen die Worte genuschelt an die Oberfläche dringen. „Außerdem war ich da zwölf. Ich bin mittlerweile ganz gut darin, eine Freundin zu haben."

Mit einem amüsierten Funkeln zieht Gemma mir die Hände vom Gesicht und grinst mich an. „Ach ja? Wann hast du es mal länger als ein paar Monate mit einer ausgehalten?"

Meine Finger malen Muster auf den weißen Stoff des Sofas, der mittlerweile eher dem hellgrauen der anderen Couch gleicht. Man sollte meinen, dass Louis und ich als Millionäre durchaus bessere Möbel besäßen, aber Geld alleine ist keine Voraussetzung für ein gutes Mobiliar und wir haben einfach noch keine Zeit gefunden, ein neues Sofa auszusuchen.

„Wenn ich jemanden wirklich mag, dann kann ich das", antworte ich meiner Schwester augenverdrehend. „Mit Anna bin ich auch lange zusammen gewesen."

„Da bist du zehn gewesen, H. Bis auf ein paar Küsse lief da doch überhaupt nichts."

Ich verschränke die Arme. „Das weißt du doch überhaupt nicht. Außerdem bin ich mit fünfzehn nochmal mit ihr zusammen gewesen."

Jedenfalls bis Anna mit ihrer Familie umgezogen ist und mein Abenteuer bei X Factor startete, dass mich schneller als geglaubt in alle Medien katapultierte, aus denen ich seitdem nicht wieder entfliehen kann. Mein Leben ist ein offenes Buch, Privatsphäre rar gesät und auch wenn mich das meistens wenig stört, ist das dennoch nicht hilfreich, um eine Langzeitfreundin zu finden.

„Wenn wir dann bitte vom Styles' Familiendrama wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen könnten", wirft Niall grinsend ein.

Der Ire wartet, bis sich alle Augenpaare auf ihn legen, bevor er dramatisch Luft holt. „Ich halte es für eine total bescheuerte Idee, mir das Herz brechen zu lassen. Und für genauso idiotisch, mir erst eine Freundin suchen zu müssen, bevor wir einen gescheiten Song geschrieben kriegen."

Ich hebe meine Hand zum High Five. „Sehe ich genauso, Niall."

Liam zieht seufzend ein weißes Blatt Papier näher an sich heran und mustert es, als würde es für ihn mehr Sinn ergeben als für uns andere. Doch bis auf die grauen Kästchen scheint ihm auch keine Erleuchtung zu bekommen, weswegen er es schließlich mit dem Daumen wieder in die Ecke des Couchtisches schiebt, achtsam, dass er nicht den Pizzakarton zu Boden befördert.

Fragend sieht er in die Runde. „Ich nehme an, wir werden heute keinen Song mehr schreiben?"

„Ich könnte einen Song darüber schreiben, was für ein Idiot mein Freund ist", zieht Eleanor Louis auf, bevor sie ihn in einen Kuss verwickelt, der garantiert nicht jugendfrei ist.

„Nein, wir schreiben keinen Song mehr", stelle ich fest.

Niall nickt zustimmend. „Lasst uns lieber heute Abend einfach feiern gehen."

„Feiern gehen löst keine Probleme", lässt Liam seinen besten Freund seufzend wissen.

Grinsend stupst der Ire ihn an. „Es macht aber auch keine neuen."

Als ich am nächsten Morgen mit einem riesigen Kater gerade noch ins Bad eilen kann, bevor ich mich übergebe, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Es ist lange her, dass es mir so schlecht ging und kurz blitzen einst weiße Converse von Straßenlaternen beleuchtet vor meinem inneren Auge auf. Doch bevor ich mich daran erinnern kann, wieso der Anblick wichtig erscheint, habe ich das Bild auch schon wieder vergessen.

Es ist wie alles in meinem Leben. Zu schnell, zu viel und dann direkt wieder erloschen.

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Ihr Lieben,

War übrigens gestern auch jemand auf dem Shawn Mendes Konzert? Oder generell auf einem Konzert von ihm? Ich fand es wirklich richtig gut und kann es allen Fans nur weiterempfehlen ;)

Harry erinnert sich also leider doch nicht mehr wirklich an Ally und wir können alle gespannt sein, ob sich das überhaupt noch ändert. Was glaubt ihr, ist Ally die erste, die den Kontakt wieder herzustellen versucht? Oder doch Harry?

Ich wünsche euch allen eine schöne Woche!

Bis zum nächsten Mal.

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