81 - Harte Erkenntnisse
Kapitel 81 – »Harte Erkenntnisse«
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»Long handwritten note
Deep in your pocket
Words, how little they mean
When you're a little too late
I stood right by the tracks
Your face in a locket
Good girls, hopeful they'll be and long they will wait
We had a beautiful magic love there
What a sad beautiful tragic love affair«
Sad Beautiful Tragic – Taylor Swift
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Do., 29. März 2018
Moonhee
Es war komisch zu sehen, dass jemand eine Terrasse mit einem gigantischen Ausblick besaß, diese aber nicht nutzen konnte. Das schoss mir jedenfalls immer wieder durch den Kopf, wenn ich auf die halb von Jalousien verdeckte Glasfront im Wohnzimmer des Dorms schaute. Hier vom Esstisch hätte man wahrscheinlich eine super Sicht auf die schönen Häuser von Hannam The Hill gehabt. Leider, so hatte mir Jimin letztens erklärt, gab es genug dreiste Leute, die mit Teleobjektiven rund um den Hügel nur darauf warteten, irgendeinen Schnappschuss zu ergattern.
Genauso seltsam war es, darüber nachzudenken, wie wenig Safespots uns inzwischen überhaupt blieben. Der Dorm, meine Wohnung und das BigHit-Gebäude. Es war die eine Sache, dass ich mit Yoongi in guter Freundschaft vor zwei Monaten in dieses Szenecafé gegangen war...doch wäre das je mit Jimin möglich, wenn wir nicht riskieren wollten, entdeckt zu werden? Mein letzter Spaziergang mit Yoongi hatte meine Paranoia ganz schön angeheizt.
Über Dinge wie sowas zu grübeln, war alles, was ich in diesem Moment zustande brachte. Jimin war gerade Duschen und sich fertig machen, ehe er mit mir zusammen an diesem späten Abend Gimbap machen wollte. Jin und Taehyung waren sowieso außer Haus, Hoseok hatte eine Verabredung mit ein paar befreundeten Tänzern und Jungkook zockte in seinem Zimmer. Von Yoongi und Namjoon wusste ich ebenfalls, dass sie da waren, jedoch hatte sich keiner bisher aus seinem Zimmer bewegt. Der Maknae war mir auch nur zufällig über den Weg gelaufen, als er sich in der Küche eine Flasche Chilsung Cider geholt und sich im gleichen Rutsch für das Essen mit eingeplant hatte.
Eigentlich störte es mich nicht, hier alleine am Tisch zu warten. Auch, wenn ich mich fragte, warum Jimin es bitte für nötig hielt, sich einer kompletten Schönheitskur vor dem Kochen zu unterziehen. Vielleicht lag es daran, dass er sich immer noch darüber den Kopf zerbrach, was vor wenigen Tagen schiefgelaufen war. Weil ich es immer noch nicht fertiggebracht hatte, mit ihm zu reden.
Doch irgendwie blieb mir in diesem Moment gar nicht so viel Raum in meinem Kopf, diesen Umstand weiter zu zerdenken. Gerade wünschte ich mir nur die Gesellschaft einer ganz bestimmten Person. Nicht nur, weil ich die Gespräche mit ihr vermisste, sondern weil ich irgendwie ein mieses Gefühl hatte seit unserem letzten Aufeinandertreffen im BigHit-Gebäude. Yoongi hatte sich seither nicht ein einziges Mal bei mir gemeldet.
Nun hielt ich immer wieder mein Handy in der Hand und überlegte ernsthaft, ihm zu schreiben, dass ich da war. Vielleicht würde er ja zumindest kurz in der Küche vorbeischauen. Wenn Jungkook mitaß, konnte Jimin auch nichts dagegen sagen, wenn Yoongi ebenfalls eingeladen wurde. Das hieß, wenn dieser das überhaupt wollte...und wer sagte, dass er überhaupt kommen würde, wenn ich ihm jetzt eine Nachricht schickte.
Das erste Anzeichen, dass mir die Entscheidung vielleicht abgenommen wurde, bekam ich mit dem Geräusch einer Zimmertür aus dem Flur. Sofort lief mein Kopf auf Hochtouren. Handelte es sich dabei um Yoongi, Namjoon oder erneut Jungkook? Die Antwort darauf offenbarte sich mir schon bei einem kurzen Blick auf den Schatten, der sich durch das Licht am Boden abzeichnete. Und unweigerlich machte mein Magen eine kleine Umdrehung.
Yoongi hielt für einen kurzen Moment inne, als er mich am Esstisch sitzen sah. Einen ganz kleinen Moment konnte er seine Überraschung über meine Anwesenheit nicht verstecken, dann erschien jedoch wieder die altbekannte Maske auf seinem Gesicht. Diese wirkte mit seinen neuen, dunklen Haaren eine Spur düsterer, als noch mit den hellblonden.
»Hey«, sagte er, ohne mir auch nur einen Hinweis in seiner Tonlage zu geben, was nun Sache war.
»Hey...«, begrüßte ich ihn ebenfalls, ohne auch nur einmal meinen starrenden Blick von ihm abzuwenden.
Der Rapper erwiderte diesen kurz, ging dann jedoch geradewegs an mir vorbei in die Küche. Mir entging nicht der Abstand, den er dabei zu mir hielt. Dazu die Tatsache, dass er mich schon zwei Sekunden nach unserem läppischen Hallo wieder ausgeblendet zu haben schien. Sein Weg führte ihn geradewegs zum Mülleimer, um etwas wegzuwerfen und dann zum Kühlschrank, aus dem er sich eine Flasche Wasser holte.
Jetzt oder nie, schallte eine nervöse Stimme durch meinen Kopf. Nagel ihn fest und frag ihn, was los ist, oder lass es ab sofort am besten ganz bleiben, über ihn nachzudenken.
»W-warte...«, schaffte ich es gerade noch so mit erhobener Hand das Wort herauszupressen, als er schon wieder Anstalten machte, in sein Zimmer zu verschwinden.
Yoongi hielt wieder inne. Dieses Mal an der Kochinsel. Seine Miene erlaubte immer noch keinen Einblick in seine Gedanken. Einzig und alleine seine leicht angehobenen Augenbrauen stellten mir im Stillen die Frage »Was gibt's?«.
»Ich...ich habe das Gefühl, du gehst mir aus dem Weg«, murmelte ich trübselig und beim Aussprechen dieser Worte überkam mich nochmal die volle Tragweite ihrer Realität.
Der Rapper legte den Kopf ein wenig schief und stützte sich mit einer Hand an der Theke ab. Dabei fiel mir auf, dass er das Armband nicht mehr trug, welches ich ihm geschenkt hatte.
»Wie kommst du darauf?«, fragte er mich, ohne jegliche Wertung in seiner Tonlage.
Ich räusperte mich ungeschickt. »Naja...Ich...ich weiß nicht...Du redest kaum noch mit mir...Hab ich irgendwas falsch gemacht?«
Yoongi gluckste ein wenig. »Nicht, dass ich wüsste.«
»Also liegt es an Jimin?«
Es war mir mehr herausgerutscht, als dass ich die Frage wirklich beabsichtigt gestellt hatte, doch ich bereute es nicht. Zumindest noch nicht. Erst letzten Dienstag hatte ich mich in Gegenwart von Chaewon der Tatsache stellen dürfen, dass meine Vorliebe zur Verdrängung auch bei Yoongi niemals Halt gemacht hatte. Und dass das mit großen Schwierigkeiten verbunden war, das flüsterte mir eine Stimme in meinem Kopf schon eine ganze Weile zu, die ich stets zu ignorieren versuchte. Doch nun wurde sie immer lauter. Und sie bewegte mich dazu, dieses absolut hirnrissige Gespräch überhaupt erst anzufangen.
»Falls du das Gefühl haben solltest, ich würde es tun...liegt das wohl eher daran, dass ich in letzter Zeit sehr mit dem neuen Album beschäftigt bin«, erwiderte Yoongi schließlich tonlos wie eh und je. Doch es war nicht das, was mich wie ein Faustschlag in den Bauch traf. Es war der Blick in seine Augen. Seine Augen, die mir nur voller schwarzer Kälte entgegenblickten. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass er mich je so angeschaut hatte.
»Yoongi...«, murmelte ich mit wimmerndem Unterton und erhob mich von meinem Platz, um ein wenig auf ihn zuzugehen...hielt jedoch inne, als er kaum merklich zurückwich.
»So ist das eben, Moon«, sagte er schließlich achselzuckend. »Und so war es auch schon eine ganze Weile. Tut mir leid, wenn es dir bei deiner ganzen Freizeit momentan so vorkommt, als würde ich dich ignorieren.«
Und da war sie. Die Abrissbirne, die er seiner Faust hinterhergeschickt hatte. Trotz der Tatsache, dass er es keinesfalls herablassend oder mit sonst einer Wertung sagte, war die Message klar. Und sie verletzte mich mehr, als es mir lieb war. Sie verletzte mich auf einer Ebene, von deren Existenz ich bisher nicht einmal gewusst hatte.
Ich konnte darauf nichts mehr sagen, sondern ihn einfach nur noch fassungslos anstarren. Und er starrte unverwandt zurück, während seine Finger träge auf die Arbeitsfläche der Kochinsel trommelten. Dann, ganz plötzlich, meinte ich jedoch in den schwarzen Tiefen seiner Augen noch etwas anderes als Kälte zu entdecken... Aber konnte das wirklich sein? War es wirklich...Enttäuschung, die mir da entgegenblitzte?
»Es ist wegen Jimin«, hauchte ich, wieder ohne dabei Kontrolle über meine Zunge zu haben. Es war eine Feststellung, die ich selbst noch nicht einmal richtig in meinem Kopf gefasst hatte, da war sie schon ausgesprochen.
Yoongis Reaktion kam in Form von zusammengezogenen Augenbrauen. »Es dreht sich nicht immer nur alles um dich, Moonhee. Falls du es vergessen haben solltest: ICH habe mich mit dir getroffen, um dir zu sagen, dass Jimin noch Gefühle für dich hat. Denkst du ernsthaft, ich würde sowas tun, um danach sauer auf dich zu sein, weil ihr zusammenkommt?«
Ich schluckte die Tränen hinunter, die sich nach dieser neuen Welle harter Worte in meinen Augen sammelten. »Ich habe nie behauptet, dass du sauer wärst...«
Der Rapper schnaubte ein tonloses Lachen vor sich hin. »Was denn dann? Traurig? Oder noch besser...eifersüchtig? Ist es das, was du denkst, was ich bin?«
Mein ganzer Körper zitterte inzwischen. Als hätte seine Stimme die Macht, mich wie ein Erdbeben durchzuschütteln und völlig um den Verstand zu bringen. Sein Gesicht hatte nun zu der kalten Form seines Pokerface gewechselt. Es war das gleiche, das er vor wenigen Wochen bei dem Abendessen aufgesetzt hatte.
»Ich weiß, dass etwas mit dir nicht stimmt«, presste ich hervor, wobei es mehr wie ein halbes Schluchzen klang. »Sag mir, was mit dir los ist!«
»Dann lern du erstmal, besser zuzuhören. Denn ich habe es dir bereits gesagt«, erwiderte er kühl und bewegte sich plötzlich auf mich zu. »Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest...Ich habe noch zu tun.«
Und dann roch ich es, als er an mir vorbeiging. Den beißenden Geruch von Tabak, der an seinen Klamotten hing. Er hatte geraucht. Genau deshalb war er vorhin auch vor mir zurückgewichen. Doch nun war er wirklich sauer auf mich. So sauer, dass es ihm inzwischen egal war, ob ich es herausfand.
Ich überlegte für den Bruchteil einer Sekunde, ihm hinterherzurufen, als er auf dem Flur verschwand. Ihm vorzuhalten, dass er sich nicht an sein Versprechen gehalten hatte, dass das mit mir damals seine letzte Zigarette sein würde. Ihm zu sagen, dass ich enttäuscht von ihm war... Aber letztendlich wäre letzteres eine Lüge. Ich konnte gerade keine Enttäuschung aufbringen. Lediglich eine tiefliegende Verzweiflung, die sich von innen durch meine Eingeweide fraß.
Für geschlagene Sekunden stand ich weiter wie erstarrt dort zwischen Küchentisch und Kochinsel. Immer noch hing mir der Rauch in der Nase und Yoongis harter Ton klingelte in meinen Ohren nach. Und plötzlich wirkte das, was ich in Gedanken gerade noch als sogenannten »Safeplace« bezeichnet hatte, wie ein bedrohliches Gefängnis.
Was ich als Nächstes tat, lag außerhalb meiner Kontrolle. Ich dachte nicht wirklich viel darüber nach. Meine Füße trugen mich einfach in die Küche und zu dem unteren Schränkchen, hinter dem sich der Mülleimer verbarg. Mit zitternden Fingern öffnete ich das schneeweiße Türchen und blickte hinab in das Behältnis.
Da lag sie, die Zigarettenschachtel. Als hätte Yoongi sie dort absichtlich auf einem Haufen zerknüllter Dokumente und einer leeren Tüte Instant Ramen platziert. Nur für mich, dass ich sie sehen konnte. Ich hatte keine Ahnung, was mich ritt, als ich die Hand ausstreckte und nach der Schachtel griff...jedoch wusste ich sofort, als ich sie herausholte, dass meine Intuition mich nicht ins Leere geführt hatte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Kippenschachtel war alles andere als inhaltslos.
Vielleicht hatte ich die böse Vorahnung darüber, was mich erwarten würde, schon vor dem Öffnen der Klappe. Vielleicht war sie es auch gewesen, die mich überhaupt erst zum Mülleimer bewegt hatte. Trotzdem fühlte es sich an, als würde man mir bei lebendigem Leib das Herz rausreißen, als mir das blaue Feuerzeug in die Hand fiel. In teilweise mitgenommenen schwarzen Buchstaben, die man aber durch Klarlack konserviert hatte, standen die Worte immer noch darauf. No One Does It Better.
Ich schloss die Augen, während meine Finger sich in einer Faust um das einstweilige Geschenk klammerten. Das Geschenk, das Yoongi all die Jahre aufgehoben, gepflegt und heute in den Mülleimer unter der Spüle befördert hatte. Als wäre es vom einen auf den anderen Tag nichts mehr wert.
Ich konnte nicht verhindern, dass mir nun stumm die Tränen die Wangen hinuntertropften. Eigentlich versuchte ich auch gar nicht wirklich, sie aufzuhalten. Irgendwie fühlte es sich an, als hätte ich diesen Schmerz verdient. Nur wusste ich nicht, warum.
»Jebi?«
Jimins Stimme hinter mir ließ mich heftig zusammenzucken. Mir blieb gerade noch Zeit, mir in einer unauffälligen Bewegung die Tränen wegzuwischen und das Feuerzeug in meine Hosentasche zu schieben. Die Zigarettenschachtel in meiner anderen Hand wurde ich jedoch nicht schnell genug los.
»Was hast du da?«, fragte Jimin misstrauisch, der inzwischen direkt hinter mir war. Ehe ich mich versah, stand er auch schon neben mir und starrte auf das leere Päckchen in meiner Hand.
»Sind das deine?!«
Ich öffnete den Mund, schloss ihn wieder und schüttelte dann nur den Kopf. Immerhin schien Jimin viel zu beschäftigt damit zu sein, den Müll in meiner Hand anzustarren, um meine feuchten Augen zu bemerken.
»Lag die da drinnen?«, hakte er nach und deutete auf den Eimer unter der Spüle, woraufhin ich nickte.
Ich wusste nicht, ob ich ihm sagen sollte, dass ich genau darüber im Bilde war, wer sie dort reingeworfen hatte. Aber würde er es nicht letztendlich selbst herausfinden? Oder jemand Falschen verdächtigen? Und war es nicht sowieso egal, wenn Yoongi sie ohnehin so achtlos und für jeden gut sichtbar in den Müll getan hatte?
Letztendlich wurden all die Gedanken, die ich mir in den paar Sekunden darüber machte, für völlig umsonst erklärt, als Jimin wieder den Mund aufmachte.
»Es war bestimmt Yoongi«, zischte er leise und mehr zu sich selbst, als zu mir. »Wer auch sonst...«
»Aber...er...er hat doch aufgehört«, stammelte ich, klang dabei aber bestimmt eine Spur zu tonlos.
Mein Freund setzte an, etwas zu sagen, hielt dann jedoch wieder inne. Nach ein paar Sekunden nahm er mir die Schachtel aus den Händen, warf sie wieder in den Mülleimer und zog mich sanft mit sich. Schnell wurde mir bewusst, dass er zu Hoseoks und seinem Zimmer wollte, das gerade einsam und verlassen am Ende des Wohnzimmers auf uns wartete. Drinnen angekommen schloss er die Tür hinter uns und führte mich zu seinem Bett, auf das wir uns beide setzten. Erst jetzt bemerkte ich seinen wirklich aufgewühlten Gesichtsausdruck.
»Er...er hat schon ab und zu mal die ein oder andere Zigarette geraucht«, murmelte er zerstreut und sah dabei alles, nur nicht mich an. »Das haben wir so gut wie alle...Aber du solltest ihm das nicht übel nehmen...Er hat damals wirklich sehr lange und sehr regelmäßig geraucht und wir standen in den letzten Jahren so oft vor Punkten, an denen er...an denen wir uns nicht anders zu helfen wussten. Ich weiß, das sind keine Ausreden...aber vielleicht kannst du es ja ein wenig nachvollziehen.«
»Was willst du mir jetzt damit sagen?«, fragte ich ihn niedergeschlagen.
Jimin seufzte. »Ich...ich weiß es nicht...Es kann letztendlich sein, dass es nur eine Schachtel ist, die er schon seit Monaten hat, verstehst du?«
»Und wenn nicht?«
Ich erkannte Regung in seinen Zügen. Als würde er sich plötzlich jeder Menge Gefühlen auf einmal konfrontiert sehen. Sein Blick schnellte umher und er kaute sich auf seiner Lippe herum. Und plötzlich spürte ich, wie er meine Hand umklammerte.
»Moon«, hauchte er und sah mir dabei direkt in die Augen. »Was ist, wenn das meine Schuld ist?«
Ich zog bestürzt die Brauen zusammen. »Deine Schuld? Wie...wie meinst du das?«
»Aber...nein, das...er kann deswegen nicht sauer sein...«, brabbelte Jimin weiter vor sich hin, sein Blick längst nicht mehr bei mir. »Er hat kein Recht dazu...Warum sollte es ihn auch –«
»Hey!«
Er riss den Kopf hoch und starrte mich wieder an. Rote Flecken hatten sich auf seinen Wangen abgezeichnet und er sah nun mehr als nur aufgewühlt aus. Als würden ihn seine wirren Gedanken geradezu überwältigen.
»Sag mir, was los ist«, befahl ich ihm und schüttelte meine Hand aus seiner, die er mit seinem Griff sonst halb zerquetschen würde.
»Ich...also vorgestern, da...da hat Jungkook...nun ja...«, begann Jimin zu stammeln, ehe er schluckte und ein wenig gefasster fortfuhr. »Nimm's mir bitte nicht übel, okay? Kookie hat mich in der Mittagspause ständig damit genervt, was zwischen uns beiden gelaufen ist am Montag bei dir...irgendwann hat dann Taehyung auch noch mitgemacht und dann...ist es mir einfach rausgerutscht. Ich wollte es eigentlich wirklich nicht sagen, so dass das alle mitbekommen...«
Ich nagelte ihn mit meinem Blick fest und als er diesem begegnete, lief er noch röter an.
»Naja...vielleicht...wollte ich schon ein bisschen, dass...zumindest Yoongi das mitbekommt...Bitte sei nicht sauer...«
Ich sah hinab auf meine Hände und konnte mich nur langsam dazu durchringen, den Kopf zu schütteln. Für ein »Ich bin nicht sauer« war meine Zunge gerade zu taub. Es fühlte sich an, als hätte mir die Welt gerade tausende Steine an den Kopf geworfen. Und auf jedem von ihnen stand eine Nachricht, die ich zwar kannte, aber mich weigerte, sie zu lesen. Denn solange ich es nicht mit Worten fasste, würde es nicht wahr werden...würde es nicht wahr sein...oder?
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