68 - Auf dem Präsentierteller Pt. II
Kapitel 68 – »Auf dem Präsentierteller Pt. II«
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»Shock shock, horror horror
If you really thought that
Growin' up would be easy
All that drama, drama
Can make you wanna, wanna
Lock your door and throw the key and
Hide away where you're safe
Where your heart doesn't break
You're afraid, it's okay, it's okay«
Dance In The Dark – Au/Ra
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Nicht im Traum hätte ich mir jemals die Szene ausgemalt, in der ich mich gerade befand. Am Esstisch zusammen mit meinen Eltern, meiner kleinen Schwester...und Park Jimin. Dem Park Jimin, der obendrauf auch noch meine Klamotten trug, bei denen ich nur beten konnte, dass keiner in der Runde sie als „meine" identifizieren konnte. Er jedenfalls schien sich in diesem Augenblick auch dringend wieder in seinen Gucci-Pullover zu wünschen, der immer noch munter in meinem Zimmer vor sich hin trocknete.
Mein Vater hatte auf Jimins plötzliches Auftauchen im Esszimmer in Begleitung aller Frauen des Hauses nicht wirklich allzu schockiert reagiert. Meine Mutter hatte das Reden übernommen und Jimin am Ende dennoch genug Freiraum gelassen, um sich mit einer tiefen Verbeugung selbst noch einmal vorzustellen. Die Sympathie von Yeong Donggun besaß er wohl schon ab dem ersten Moment, in dem er den Raum betreten und für sich eingenommen hatte. Jimin sah trotz der Jogginghose und dem Pullover von mir immer noch aus, als wäre er ein Model frisch vom Laufsteg und jeder Fetzen Kleidung an seiner Haut so beabsichtigt. Selbst seinen Haaren – jetzt wieder trocken – schien die Regendusche draußen nicht im Entferntesten etwas ausgemacht zu haben.
Nun befanden wir uns alle zusammen mit den von meiner Mutter zubereiteten Speisen am Esstisch. Yunhee saß auf ihrem üblichen Platz mir gegenüber, doch ihr Blick klebte unablässig an Jimin, der auf den Stuhl neben mir verfrachtet worden war. Sie hatte es bisher nicht geschafft, auch nur einmal die Stäbchen in ihrer Hand zu ihrem Mund zu führen. Dafür musste der Schock zu tief sitzen, dass sie gerade aus völlig heiterem Himmel eines ihrer liebsten Idols im Zimmer ihrer Schwester vorgefunden hatte. Ausgerechnet dann, als es drauf und dran gewesen war, mich erneut zu küssen.
Jimin selbst – das sah ich ganz genau – ignorierte sie so gut es ihm eben gelang und konzentrierte sich stattdessen mehr als bemüht darauf, einen netten Eindruck bei meinen Eltern zu machen. Tatsächlich schien er inzwischen sogar beim härteren Brocken der beiden – meiner Mutter – geschafft zu haben, das Eis zu brechen. Gerade erzählte er ihr in aller höflichen Bescheidenheit, wie er und ich uns damals kennengelernt und uns gemeinsam bei unseren Schulprojekten geholfen hatten. Das Schwimmbad im Wald und unsere anderen Eskapaden ließ er dabei so geschickt aus, dass ich mich fast selbst fragte, ob mir manche Dinge falsch in Erinnerung geblieben waren.
»Und habe ich das jetzt richtig verstanden? Du bist in der Band Bangtan Sonyeondan?«, fragte mein Vater irgendwann eine Spur zu sachlich, als es ihm wohl langsam genug wurde, über die vergangene Schulzeit zu reden.
Jimin räusperte sich und man sah ihm deutlich an, dass es ihm lieber gewesen wäre, weiter über früher zu reden. Nicht zuletzt wegen des fast automatischen schnellen Seitenblicks, den er meiner Schwester aus den Augenwinkeln zuwarf.
»Ja...das ist richtig, Sir«, antwortete er, ehe er sich von meiner Mutter einen weiteren Mandu in seine Reisschale aufdrängen ließ.
»Das ist wirklich erstaunlich«, murmelte mein Vater und schenkte ihm ein beeindrucktes Lächeln. »Ich hätte nie gedacht, dass unsere Moonhee solche Bekanntschaften pflegt.«
Ich senkte den Kopf zu meinem Teller und spürte förmlich, wie der Blick meiner Schwester mir die Stirn versengte. Zwar hatte Jimin niemanden direkt beim Namen genannt, doch es war unweigerlich beim Gespräch durchgedrungen, dass ich sehr wohl auch freundschaftliche Bande zum Rest der Band pflegte. Vor allem, wenn man, wie sie es wahrscheinlich tat, gut Bescheid über die Entstehungsgeschichte von BTS wusste. Mir graute es vor der Vorstellung, wenn Jimin diese Wohnung verlassen und mich mit meinen Eltern und meiner Schwester alleine lassen würde. Kurz kam es mir wie eine gute Option vor, einfach mit ihm später durch die Tür zu gehen und nie wieder zu meiner Familie zurückzukehren.
»Ach, unsere Tochter war in der Hinsicht wohl schon immer eher der schweigsame Typ", sagte meine Mutter und sah mich dabei aus ihren wissenden Augen an. „Es gibt bestimmt so einiges, was sie uns nicht erzählt hat und was wir auch nie erfahren werden."
„Was mich fürs Erste einmal brennend interessieren würde", fuhr mein Vater fort und stemmte sich mit gestikulierenden Stäbchen auf seinen rechten Ellenbogen auf, „Ihr zwei...wie steht ihr denn zueinander? Seid ihr Paar?"
Ich verschluckte mich halb an dem Schluck Tee, den ich gerade nehmen hatte wollen und hustete mir gleich darauf fast die Seele aus dem Leib. Natürlich waren sofort alle Blicke am Tisch auf mich gerichtet, doch nur einer davon interessierte mich. Jimins Augen starrten mich an, als hätte er selbst gerade diese Frage in die Runde gestellt und gleichzeitig waren sie panisch und angsterfüllt wie meine eigenen Gedanken. Zur Hölle nochmal, wir hatten uns gerade mal vor einer Stunde ein wenig über unsere Gefühle ausgesprochen und festgestellt, dass wir beide noch etwas füreinander empfanden und einander nahe sein wollten. Womit hatten wir diese verdammte Frage jetzt schon verdient?!
„Wir...wir sind nur Freunde", presste ich schließlich hervor und wusste im gleichen Atemzug, dass ich dabei alles, nur nicht glaubwürdig klang.
Meine Augen wanderten wieder zu meiner kleinen Schwester, mehr unfreiwillig als gewollt, weil sie mir eben gegenübersaß. Sie starrte mich nach wie vor an, als säße statt mir nun ein Alien auf diesem Stuhl, doch irgendwas in meinem Blick schien sie aus ihrer Trance zu reißen. Fast zeitgleich mit mir wandte sie sich wieder unserer Mutter zu, die offensichtlich sofort verstand. Das hier war kein Augenblick für Fragen wie diese.
„Ich hoffen jedenfalls", erhob sie noch vor unserem Vater die Stimme, „dass du, Jimin-ssi, keine Probleme bekommst wegen dieser Freundschaft. Ich weiß leider nicht, wie eure Agentur das sieht. Bei unserer ältesten Tochter, Sohee – du sagtest ja, du kennst sie vom Sehen – gab es da sehr strikte Regeln. Sie durfte während ihrer Trainee-Zeit nicht einmal ein richtiges Handy haben."
„Ja, ich habe auch von den JYP-Regeln mitbekommen", erwiderte Jimin und strich sich ein wenig nervös ein paar Haare aus dem Gesicht. „Bei BigHit ist es...nun ja...eigentlich gar nicht streng in der Hinsicht. Wir haben ein paar festgesetzte Richtlinien und No-Go's, aber wir dürfen treffen, wen wir wollen. Allerdings unterliegt es unserer Vorsicht, dass dabei nichts an die Öffentlichkeit gelangt, sonst haben die Agentur und die Band mit Konsequenzen zu kämpfen."
„Hast du das gehört, Yun?", sagte mein Vater daraufhin in strengem Ton an meine kleine Schwester gewandt, die zum ersten Mal nicht mit einem trotzigen Ausdruck, sondern einem erschrockenen Zusammenzucken reagierte. „Du wirst diesen Besuch nicht in die Weltgeschichte hinausposaunen. Hast du das verstanden?!"
„Ich bin doch nicht bescheuert!", platzte es aus Yunhee, die mit diesem Kommentar offensichtlich doch wieder zu ihrem üblichen Selbst gefunden hatte. „Wieso vertraut mir hier eigentlich keiner?!"
„Vielleicht deswegen, weil du dein Zimmer mit seinem Gesicht tapeziert hast, Sohee als Vorzeigeobjekt bei deinen Freundinnen benutzt, unerlaubt bei mir reinplatzt und darauf das ganze Apartment zusammenschreist?", entfuhr es mir, ohne dass ich mich dabei aufhalten konnte. Aber ich war viel zu wütend, dass sie meine Mutter auch noch darauf hingewiesen hatte, dass die Person vor ihr der Park Jimin von BTS war. Das würde ich ihr so schnell ganz sicher nicht verzeihen.
Yunhee riss den Kopf zu mir herum und Ärger und Verständnislosigkeit blitzten mir aus ihren Augen entgegen. „Du bist so bescheuert, echt!"
Ihre Wangen liefen rot an, als sie realisierte, dass nun auch Jimin sie offen anstarrte. Dann jedoch erhob sie sich mit einem Ruck vom Tisch und stürmte aus dem Wohnbereich. Kurz darauf konnten wir ihre Zimmertür zuknallen hören. Ich war mir sicher, dass unsere Eltern ihr beide aufs Heftigste hinterhergebrüllt hätten, hätte da nicht Jimin neben ihnen gesessen, der alles mit leicht verschreckter Miene beobachtete.
„Immer diese Teenager-Allüren", kommentierte mein Vater nach ein paar Sekunden kopfschüttelnd. „In der Hinsicht kommt sie ganz nach Moonhee. Wobei ich bei ihr mehr Hoffnungen habe, sie nicht irgendwann in ihren Mittzwanzigern arbeitslos an meinem Tisch sitzen zu haben."
Es war unglaublich, wie er es nun auch noch fertigbrachte, die Wut, die Yunhee bereits in mir angeschürt hatte, auch noch zu steigern. Ich presste meine Lippen zusammen, um mich selbst davon abzuhalten, ihm irgendetwas dafür an den Kopf zu werfen. Es war schlimm genug, dass ich gerade meine kleine Schwester so vor meinen Eltern angefahren hatte. Dafür würde ich mir nachher sicher noch eine Predigt anhören müssen.
„Apropos Job, Moon-ah", meldete sich wieder meine Mutter zu Wort und beugte sich vor, um mich mit ihren strengen Augen zu fesseln. „Dein Vater und ich haben da ein gutes Angebot auf dem Tisch. Ein Kooperationspartner seiner Firma sucht momentan jemanden für seine Marketing-Abteilung, der gut im Fotografieren ist. Wir haben veranlasst, dass es ein Essen geben wird, bei dem du dich bei ihm vorstellen kannst."
Ich rümpfte die Nase und legte die Stäbchen vor mir ab. „Ich habe euch gesagt, ich möchte das nicht über irgendwelche Beziehungen klären."
„Du kannst es dir ja mal anschauen...", kam es plötzlich mit verhaltener Stimme von Jimin neben mir, der mich mit großen Augen musterte. „Es ist doch besser, als nichts zu haben, oder?"
„Da hat der Herr verdammt recht", lobte ihn mein Vater und warf dem Sänger einen verheißungsvollen Blick zu. „Wenn du möchtest, Jimin-ssi, könntest du uns und unsere Tochter ja begleiten. Es würde sicher einen guten Eindruck machen und es wird auch nur im kleinsten Kreis mit dem Chef von Beauty Revolution und seiner Frau stattfinden. Die beiden haben mit ihrer Firma auch im weitesten Sinne mit der Musikbranche zu tun und sind deshalb auch sehr diskret mit ihren Klienten und Gästen."
Mir fiel fast die Kinnlade runter. Mein Vater versuchte gerade nicht ernsthaft Jimin zu diesem verdammten Essen einzuladen, zu dem ich nicht einmal gehen wollte? Hatte er sie noch alle?! Ich riss meinen Kopf zu Jimin herum, um mir die Bestätigung abzuholen, dass er absolut nicht gewillt war, mich dabei zu begleiten, doch leider wurde ich enttäuscht. Er sah nicht einmal zu mir und lächelte stattdessen meinen Vater an.
„Wenn es helfen würde und ich an dem Tag auch Zeit habe, wäre es mir eine Ehre, Sir..."
Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Ich durfte nicht durchdrehen. Nicht jetzt. Sicherlich war Jimin nur höflich und sagte deswegen zu. Wahrscheinlich hatte er längst durchschaut, was für eine Art von Eltern er hier vor sich hatte und er nur auf diese Art und Weise ihre Sympathie für sich halten konnte. Letztendlich sprach es nur für ihn und ich musste ihm diese Mühe zugute halten...auf der anderen Seite würde ich ihn gerade am liebsten am Kragen packen, heftig durchrütteln und sagen, dass er sich hierbei gefälligst auf meine Seite stellen sollte. Mir war jetzt schon bewusst, dass ich in dieser Marketingabteilung auch nichts weiter als hässliche Produktfotos machen durfte.
Mein Vater arbeitete in der Eventbranche und hatte mich schon des Öfteren über die Kooperationsfirma seiner eigenen die Ohren abgeschwatzt. Beauty Revolution war ein Spezialist in der Entwicklung und Herstellung von Kosmetika und absolut sinnfreien Beauty-Tools wie zum Beispiel Face-Lifting-Produkten oder sogenannten Skinbleaching-Sets für Zuhause. Und genau diese möchtegern-innovativen Müllprodukte der Beautybranche dürfte ich dann in meinem neuen Job mit der Kamera in Szene setzen. Ganz große Klasse!
„Fantastisch", frohlockte mein Vater und strahlte Jimin an, wie er mich sicher seit unserem Umzug von Daegu nach Seoul nicht mehr angestrahlt hatte. „Ich denke, man wird da schon einen passenden Tag finden. Bisher ist noch nichts festgelegt. Wie sähe es denn in der kommenden Woche bei dir aus?"
Ich hätte am liebsten meinen Kopf auf den Tisch geknallt, als mein Vater und Jimin damit anfingen, über mögliche Termine für das Abendessen zu spekulieren. Wie um alles in der Welt hatte dieser ungeplante Besuch so eine katastrophale Wendung nehmen können? Erst Yunhee, die jetzt über alles Bescheid wusste und nun wollten meine Eltern sich auch noch meinen berühmten Idol...„Kumpel" unter den Nagel reißen und ihn für ihre Vorteile benutzen. Ob Jimin wirklich nicht erkannte, was das hier für ein mieses Spiel war? Wieso ließ er sich auch noch mit Freude zu einer Figur auf ihrem Schachbrett machen, die sie herumschieben konnten, wie es ihnen passte?! Wenn er das alles durchschaut hätte, hätte er einfach so tun können, als wäre er in der nächsten Zeit vollkommen ausgebucht!
„Dann werde ich mal bei Lee Wonmin-nim anfragen, ob der Freitag nächste Woche für ihn und seine Frau in Ordnung geht", sagte mein Vater, nachdem er nach einer Weile endlich einen passenden Tag mit Jimin auskalkuliert hatte. „Ich danke dir jetzt schon einmal vielmals, dass du dir die Zeit nehmen möchtest, uns und unsere Tochter dorthin zu begleiten."
„Moon...ähm, ich meine Moonhee hat auch schon sehr viel für mich getan", entgegnete Jimin und warf mir dabei einen warmen Seitenblick zu, der jedoch ein wenig dem Schreck wich, als er meinen Gesichtsausdruck bemerkte. „Da ist es...ehm...das Mindeste, dass ich ihr bei sowas helfe", fügte er schnell noch hinzu, nachdem er seine Miene wieder gerichtet und erneut meinen Eltern zugewandt hatte.
Was folgte, war der übliche Terz voller standardisierter Aussagen wie „Ich hoffe, das Essen hat geschmeckt" und „Bleib sitzen, du bist heute Gast!". Ich dagegen musste mich beherrschen, die Schüssel mit dem restlichen Reis meinem Vater nicht einfach über den Kopf zu stülpen, als wir gemeinsam mit meiner Mutter die erste Fuhre Geschirr in die Küche brachten. Sagen tat ich letztendlich nichts. Das Letzte, was ich wollte, war eine weitere Szene mit meinen Eltern, während Jimin noch da war.
Immerhin konnten wir uns relativ bald von der Zusammenkunft losreißen und wieder zurück in mein Zimmer gehen. Genervt schloss ich die Tür hinter mir, während Jimin mit einem amüsierten Grinsen den Raum durchquerte, um den Feuchtigkeitsgrad seiner Kleidung zu inspizieren.
„Das ist eine Katastrophe", presste ich hervor, während ich mich niedergeschlagen auf mein Bett fallen ließ und das Gesicht in den Händen vergrub. „Du hättest nicht hier auftauchen sollen. Sie hätten dich niemals sehen dürfen!"
„Ich denke, es hätte schlimmer laufen können, oder?", erwiderte Jimin, während er in einer fließenden Bewegung über die Ärmel seines Mantels strich. „Deine Eltern hätten mich immerhin ja auch direkt rausschmeißen können..."
Ich schnaubte und hob den Kopf. „Ja, toll. Stattdessen reißen sie sich dich als Vorzeigeobjekt für das Dinner mit dem Chef von Beauty Revolution unter den Nagel, bei dem ich absolut keine Stelle möchte! Nicht mal, wenn sie mich überbezahlen würden."
Jimin wandte sich von seinen Klamotten ab und zog die Augenbrauen hoch. „Aber warum denn? Dir bleibt ja momentan nicht viel anderes übrig, oder?"
„Es ist nicht das, was ich will", seufzte ich. „Ich kenne den Schrott, den sie da herstellen und verkaufen und den ICH dann ablichten darf für ihre Promotions und Shops. Nein, danke. Ich suche einen Job, aber keinen, bei dem ich ein Teil einer so widerlichen Industrie werden muss."
„Dann wirst du dich hier in Seoul aber lange umschauen müssen", erwiderte Jimin hochmütig und kam zu mir herüber, um sich neben mich zu setzen. „Weißt du, manchmal muss man eben erst ein paar Dinge tun, auf die man keine Lust hat, ehe man da hinkann, wo man hinmöchte. Ich spreche aus Erfahrung...Ich bin Trainee geworden bei einer Agentur, die damals kurz vor dem Ruin stand und für die mich jeder nur belächelt hat. Und trotzdem war es die richtige Entscheidung für mich."
Ich musterte sein makelloses Gesicht, während seine Finger sich meiner Wangen näherten und mir zärtlich darüberstrichen. Es war, als würde er mit dieser noch so kleinen Berührung die Aufregung in meinem Kopf ein wenig legen und mich wieder daran erinnern, was eigentlich vorhin zwischen uns geschehen war. Mit einem Mal schwebte ich wieder auf Wolke Sieben und vergaß völlig, dass ich eigentlich sauer auf ihn sein wollte.
„Lass mich dir bei dieser Sache helfen und auf dieses Essen begleiten", wisperte Jimin nahe an meinen Lippen, ehe er seine für einen kurzen Moment hauchzart auf meine legte. „Du verpflichtest dich mit deinem ersten Job nicht ein Leben lang. Es kann dir in jeglicher Hinsicht nur Erfahrung und Starthilfe für den nächsten geben."
Er küsste mich erneut, während seine Hand über meine Wange in meine Haare hinein wanderte und mich damit völlig um den Verstand brachte. In einer Sache war ich mir jedenfalls nun sicherer denn je: Jimin wusste genau, wie er bekam, was er wollte. Speziell für mich besaß er nun auch noch ein neues Arsenal an Waffen, um mich zu allem zu bringen, was er von mir verlangte. Egal, was kommen würde, ich hatte jetzt schon verloren.
„Okay", flüsterte ich zurück, was mehr wie ein klägliches Krächzen klang. Immerhin bescherte es mir ein absolut hinreißendes, zufriedenes Lächeln seinerseits.
„Danke", sagte er und strich mir in einer eleganten Bewegung die Haare wieder an Ort und Stelle. „Ich werde mich jetzt umziehen und muss dann zurück in den Dorm... Aber wir können uns sicher die Tage mal abends sehen, oder?"
Ich lächelte zum ersten Mal, angesichts der Tatsache, dass er es war, der mich gleich nach einem weiteren Treffen fragte. „Natürlich...wann immer du mal Zeit hast."
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