67 - Auf dem Präsentierteller Pt. I

Kapitel 67 – »Auf dem Präsentierteller Pt. I«


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»This love looks like a loaded gun
A noose around my neck or a sweet poison
If it gets in the wrong hands, then we're fucked
'Cause heaven knows what you do to me
You could chain me up or set me free
And you could suffocate or let me breathe, yeah
Baby, you could be the death of me«

Death Of Me – PVRIS

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Es fühlt sich an wie ein lang verschollener und doch wahr gewordener Traum. Als wäre etwas, auf das man vor Ewigkeiten schon aufgegeben hatte zu hoffen, plötzlich in Erfüllung gegangen. Ich saß da, in Jimins Armen und konnte mir plötzlich sicher sein, dass er es auch fühlte. Ich wusste, dass das gerade nicht unser letzter Kuss bleiben würde. Und all das machte mich in diesem Moment so unbeschreiblich glücklich, dass ich absolut gar nichts mehr mit mir anzufangen wusste.

»Ich wünschte, wir könnten uns jetzt einfach in dein Bett kuscheln und einschlafen«, murmelte Jimin nahe an meinem Ohr und zog mich nur noch enger in seine Arme.

»Hmm«, war alles, was ich dazu zustande brachte, während ich mein Gesicht an der weichen Haut seiner Halsbeuge vergrub.

Es schwang deutlich genug mit, dass ich auch am liebsten nichts anderes mit ihm getan hätte. Leider befanden wir uns immer noch bei mir zuhause. Meine Eltern waren nur wenige Zimmer nebenan und es handelte sich nur um eine Frage der Zeit, bis sie mich zum Essen rufen würden. Genauso wie es nicht mehr lange dauern konnte bis...

Ich hörte die Haustür zuschlagen.

Wie auf Kommando löste ich mich von Jimin und starrte ihm in die Augen, während ich unweigerlich schlucken musste.

»Das war bestimmt meine kleine Schwester«, sagte ich mit bewusst gedämpfter Stimme.

Jimin zog verwundert die Augenbrauen hoch, ehe sich ein schiefes Grinsen auf seinen Lippen breitmachte. »Ist das ein...Problem?«

»Vielleicht hätte ich dir vorhin noch eine kurze Führung durch ihr Zimmer geben müssen«, erwiderte ich etwas trocken. »Gestern Abend hat die ihre Sammlung eurer Gesichter jedenfalls durch ein paar Tassen von Hobi erweitert, als sie mit ihren Freundinnen auf diesen Cupholder-Events anlässlich seines Geburtstags war.«

»...Oh.«

Der Ausdruck auf seinem Gesicht verriet mir, dass er sofort begriffen hatte. Und er verriet mir auch, dass er mit einem Mal auch absolut nicht scharf darauf zu sein schien, Yunhee kennenzulernen.

»Aber...ich dachte, deine große Schwester...«, setzte Jimin erneut mit einem Blick auf die Tür an. »Ich hab Sohee ja schon öfters persönlich getroffen, also dachte ich...«

»Ja, Yunhee ist ein Fall für sich«, antwortete ich leise, während ich ebenfalls mit einem mulmigen Gefühl die Tür im Auge behielt. »Ich war selbst etwas überrumpelt, als ich wieder hierherkam und ihr ganzes Zimmer mit euch vollgekleistert war. Sie genießt die Einblicke, die sie durch Sohee bekommt, auch wenn ich das Gefühl hab, dass die sie so weit wie möglich von allem fernhält...was auch besser so ist.«

Von einem auf den anderen Moment fühlte ich mich gar nicht mehr wohl mit der Tatsache, dass Jimin hier neben mir saß. Es würde unglaublich schwierig werden, ihn nach draußen zu schmuggeln, ohne dass irgendjemand davon etwas mitbekam.

»Hmm«, machte Jimin und ließ seinen Kopf gedankenverloren an meinen sinken. „Aber es wäre doch nicht irgendwie...riskant, wenn sie mich sehen würde, oder? Ich meine, sie weiß ja von Sohee gut genug, dass man mit manchen Informationen vorsichtig umgehen muss...oder?"


Ich biss mir auf die Lippen und sah zu Boden. Ja, eigentlich wusste Yunhee nur zu gut über die Go's und No-Go's dieser Branche Bescheid. Schon damals, als Sohee „nur" Trainee gewesen war, hatten unsere Eltern uns immer wieder stundenlange Standpauken gehalten, vorsichtig mit privaten Informationen umzugehen. Yunhee hatte sich diese Reden wahrscheinlich noch sehr viel länger anhören dürfen als ich. Trotzdem saß ich nun hier und musste mich wieder der Tatsache stellen, dass ich es immer noch nicht schaffte, ihr zu vertrauen.

Naja, ein bisschen jedenfalls konnte ich es auch auf die Umstände im Allgemeinen schieben. Selbst wenn Jimin nicht Teil der aktuell weltweit erfolgreichsten Boyband wäre, hätte ich absolut keine Lust darauf, ihn meiner kleinen Schwester oder meinen Eltern vorzuführen. Wir waren doch gerade erst zu einer Art Einklang gekommen! Nachher müsste ich ihnen noch erklären, ob wir ein Paar wären...wovon man zu diesem Punkt wirklich noch nicht sprechen konnte!

»Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie...sowas rumerzählen würde«, antwortete ich Jimin schließlich. »Aber ich möchte trotzdem nicht, dass...Also es wäre mir lieber, wenn sie...nichts von dir mitbekäme.«

Ich sah Jimins warmes Lächeln aus den Augenwinkeln und spürte urplötzlich seine zarten Lippen auf meiner Wange, die mir einen kleinen Kuss aufhauchten.

»Okay, wie du möchtest...«

Ein warmes Gefühl machte sich wieder in meiner Brust breit und ich wollte ihm gerade das Gesicht zudrehen, um ihn richtig küssen zu können, als ein heftiges Hämmern an meiner Tür uns beide zusammenfahren ließ. Ich knallte vor Schreck mit meiner auf Jimins Stirn und wir beide konnten nur mit Mühe einen schmerzerfüllten Laut unterdrücken. Halb blind vom Pochen nahe meiner Schläfe schaffte ich es nur mit Mühe und Not, Jimin mit mir mitzureißen und ihn stumm in die Ecke meines Zimmers zu beordern, die man von der Schwelle aus am wenigsten sehen konnte. Er war kaum an seinen von mir vorgeschriebenen Platz gestolpert, als Yunhees Stimme auch schon zu uns dröhnte und sie die Klinke ein paar Mal auf und ab bewegte.

»Unnie? Unnie!! Warum schließt du dich ein? Der ganze Flur ist nass, hab ich gerade gesehen, und die Spur führt zu deinem Zimmer! Wie wär's, wenn du das mal saubermachen würdest?!«

Ich drehte widerwillig den Schlüssel im Schloss und öffnete die Tür gerade so weit, dass es für sie nicht direkt so aussah, als würde ich etwas verstecken.

»Ist das wirklich genug Grund, mir fast die Tür einzuschlagen und den Griff rauszureißen?«, fuhr ich sie wütend an, so dass sie fast schon erschrocken von der Schwelle zurücksprang. Sie trug immer noch ihre Schuluniform und ihre voluminösen Haare zu einem hohen Zopf gebunden, der schon einige Strähnen verlor.

»Wieso hast du abgeschlossen?«, überging sie in spitzem Ton meine Gegenfrage und verschränkte mit hochgezogenen Augenbrauen und einem herausfordernden Lächeln auf den Lippen die Arme vor der Brust.

»Vielleicht weil es in diesem Haushalt immer noch kleine Kinder gibt, die es einen Scheiß interessiert, ob man gerade seine Ruhe will, oder nicht«, giftete ich zurück. »Ich mach das später schon noch sauber! Kannst du meine Tür und mich jetzt bitte in Frieden lassen?«

Meine kleine Schwester verdrehte die Augen. »Ja ja, schon okay...Ich soll dir übrigens noch ausrichten, dass das Essen bald fertig ist. Falls du daran überhaupt teilnehmen willst, wenn es dich nicht zu sehr in deiner Ruhe stört.«

Mit diesen Worten machte sie theatralisch auf dem Absatz kehrt und verschwand in Richtung ihres Zimmers. Ich nahm es naserümpfend als Anlass, die Tür wieder in hohem Bogen zuzuwerfen.

In meinem Kopf war ich noch voll und ganz dabei, Yunhee für ihre pubertäre Rücksichtslosigkeit zu verfluchen, als mich plötzlich zwei Hände von hinten packten und ich in hohem Bogen in einer gezielt ausgeführten Drehung gegen die Wand rechts von mir genagelt wurde. Jimins Gesicht schwebte vor meinem, mit einem so breiten Grinsen, dass mein Herz für ein paar Sekunden vergaß zu schlagen.

»Du kannst ja immer noch richtig aufmüpfig sein, wenn du willst«, hauchte er mir amüsiert entgegen, ohne auch nur eine Sekunde daran zu denken, den Griff um meine Arme zu lockern.

Ich öffnete den Mund und schloss ihn wieder, unfähig, etwas zu sagen. Für den kurzen Moment des Ärgers über meine Schwester hatte ich die Geschehnisse der letzten halben Stunde völlig verdrängt, doch jetzt prasselten sie wieder auf mich ein wie eine Lawine. Gemischt mit dem Adrenalin, das durch meinen Körper jagte angesichts der Tatsache, dass Yunhee noch immer nur noch wenige Meter von uns entfernt war. Von ihm entfernt war.

Dann blieb ohnehin keine Zeit für irgendwelche Worte meinerseits. Jimins Lippen legten sich erneut auf meine in einer stürmischen Begierde, die mich förmlich an der Wand zerschmelzen ließen. Er küsste mich, als würde ihn der ganze Trubel nur noch mehr bestärken, mir so nah wie möglich zu kommen. Als wollte er wirklich jeden Moment, den er jetzt noch mit mir hatte, auskosten wollen.

»Ich...ich muss dich irgendwie ungesehen hier rausbringen«, wisperte ich, als er sich für den Bruchteil einer Sekunde von mir löste, um Luft zu holen.

»Nur noch einen Augenblick«, flüsterte er lächelnd zurück, während seine Finger mir liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht strichen und mir dabei über die Wangen kitzelten. »Ich muss mich ohnehin noch umzieh–«

Die Tür wurde mit einem Knall aufgestoßen und noch ehe ich überhaupt ansatzweise den Kopf herumreißen konnte, wusste ich schon, das alles verloren war. Jimin erstarrte völlig in seiner Haltung direkt vor mir, mit den Händen irgendwo an meinem Hals und wandte sich fast zeitgleich mit mir um. Und als er mit mir gemeinsam realisierte, was gerade vor sich ging, schluckte er hörbar.

Yunhee stand dort, einen Schritt in meinem Zimmer und ihr Blick traf auf uns, nachdem sie sich kurz verwirrt im Raum umgeschaut hatte. Als ihre Augen auf Jimin trafen, schien es so, als würde sie für den einen auf den anderen Moment komplett zu einer Salzsäule mutieren. Nur ganz langsam zeigte sich Regung in ihren Zügen. Ihre Mundwinkel zuckten, ehe sich ihre Lippen ganz langsam öffneten, genauso wie sie ihre Lider langsam aber sicher immer weiter aufriss und ihre zitternde Hand zu ihrem Gesicht wandern ließ.

»Yun!«, entwischte es mir fast schon erstickt, ehe ich mit Armen aus Gummi Jimin von mir wegschob, der fast den gleichen Ausdruck angenommen hatte wie meine kleine Schwester.

Yunhee stolperte rückwärts und knallte gegen meine offene Zimmertür, die ihr Gewicht aber keinesfalls auffing, sondern sich nur noch weiter öffnete. Folglich verlor sie beim Aufprall fast den Boden unter den Füßen und schaffte es nur knapp, sich an der Klinke festzuhalten. Dann entfuhr ihr ein spitzer Aufschrei durch die freie Hand, die inzwischen vor ihrem Mund schwebte.

»Schhhh«, versuchte ich sie mit zittriger Stimme zu beruhigen, während ich auf sie zustolperte. »Bitte hör auf, wenn Eomma oder Appa das hö–«

»WAS IST DENN HIER LOS?«

Fuck!

Es dauerte keine drei Sekunden, da steckte ein weiterer Kopf im Türrahmen. Zuerst sah unsere Mutter nichts außer Yunhee, die quasi direkt vor ihr stand und heftig keuchend die Augen nicht von Jimin lassen konnte. Dann jedoch drehte sie sich um und erblickte ebenfalls das, was meine kleine Schwester so aus der Bahn geworfen hatte. Immerhin standen der Sänger und ich nicht mehr so, wie gerade eben noch.

»Moonhee!«, fuhr mich meine Mutter voller Bestürzung in der Stimme an. »Wer ist das?!«

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, während meine Gedanken sich überschlugen. Wie zur Hölle sollte ich das noch erklären? Ja, wie verdammt sollte ich ihr Park Jimin in meinem Zimmer erklären?!

»Ehm...verzeihen Sie, Madame«, drang plötzlich genau dessen Stimme von hinter mir an mein Ohr, noch ehe ich mir auch nur ansatzweise einige Worte zurechtgelegt hatte. »Es...es tut mir wirklich leid...Ich wollte nicht einfach hier auftauchen, ohne mich vorzustellen...«

Jimin trat neben mich und tat eine tiefe Verbeugung vor meiner Mutter, die ihn aus zusammengekniffenen, misstrauischen Augen niederstarrte.

»Mein Name ist Park Jimin...Ihre Tochter und ich kennen uns von früher...Ich habe ihr damals Nachhilfe gegeben, falls Sie sich noch erinnern...«

Ein erstickter Laut von Yunhee war zu hören, den meine Mutter jedoch ignorierte. Sie schien ganz und gar in ihrem eigenen Kopf gefangen zu sein, in dem sie wohl fieberhaft nach Indizien suchte, warum ihr der junge Mann vor ihr so bekannt vorkam. So sah es zumindest für mich aus.

»Park Jimin?«, wiederholte sie langsam. »Von der Korean Arts High School?«

Jimin warf mir einen flüchtigen Blick von der Seite zu und nickte dann beflissen. »Sehen Sie, ich wollte Moonhee kurz besuchen, um der alten Zeiten Willen und –«

»Es ist meine Schuld«, fiel ich ihm panisch ins Wort. »Bitte Eomma...Er wollte sich bei euch vorstellen, aber ich habe ihn nicht gelassen...Ich wollte erst persönlich mit ihm reden, bevor...«

Mein Blick fiel zu Yunhee, als diese zum ersten Mal wieder eine Regung zeigte. Ihr Arm war nach vorne geschnellt und ihre Finger zeigte auf Jimin, während ihre Augen sich nun voller Bestürzung an die unserer Mutter klammerte.

»Was ist denn los?«, fragte sie meine kleine Schwester verwirrt und mit einem Hauch von Hysterie.

»E-Erkennst du ihn n-nicht?«, stotterte sie heiser, woraufhin unsere Mutter sich wieder mit zusammengekniffenen Augen an Jimin wendete.

»Du kommst mir tatsächlich bekannt vor«, sagte sie nachdenklich, während sich wahrscheinlich langsam aber sicher eins und eins in ihrem Kopf zusammensetzte. »Bist du...auch in der Musikbranche tätig?«

Jimin schielte erneut zu mir herüber, als wollte er sich eine Erlaubnis bei mir abholen, doch letztendlich war es sinnlos. Mal abgesehen davon, dass Yunhee ihn so oder so schon so gut wie verraten hatte, machte es keinen Sinn, meiner Mutter etwas vorzumachen. Früher oder später würde ihr ohnehin einfallen, woher ihr das Gesicht vor ihr so bekannt vorkam. Nämlich von den vielen Werbeplakaten, die ganz Seoul und wahrscheinlich auch ganz Südkorea pflasterten. Von den Produkten in den Shops, mit denen BTS Kooperationen pflegte. Und wenn nicht davon, dann bestimmt von den Award-Shows, zu denen Sohee sie und meinen Vater mitgenommen hatte und bei denen die Boyband ganz sicher auch anwesend gewesen war. Das eine Mal, dass sie ihn damals 2012 mit seinem noch so rundlichen Gesicht und den schwarzen Haaren gesehen hatte, reichte bestimmt nicht aus, um ihr eine Erinnerung zu entlocken.

»Ich...Nun ja, ich bin tatsächlich in einer Idol-Group...«, erwiderte Jimin schließlich verlegen und neigte den Kopf etwas. Ich sah es ihm von Kopf bis Fuß an, wie unangenehm ihm diese Situation war, doch gleichzeitig hielt er sich in so einer souveränen und starken Haltung, dass mir fast der Mund aufklappte.

»Bangtan Sonyeondan«, wimmerte Yunhee, die es inzwischen wieder wagte, ihn ungeniert anzustarren. »BTS, Eomma...BTS!«

In den Augen unserer Mutter flimmerte etwas auf und sie musterte Jimin erneut mit ihren scharfen Adleraugen, ehe ein Hauch von Wiedererkennung sich in ihrem Gesicht breitmachte.

»Aaaaach...Das ergibt natürlich Sinn...«

Natürlich war meine Mutter schon längst nicht mehr in der Position, schockiert in der Anwesenheit von berühmten Persönlichkeiten zu sein. Dafür hatte sie durch Sohee wohl schon zu viele gesehen oder sogar kennengelernt. Oder sie war einfach durch sie zu lange zu intensiv in das ganze Business involviert gewesen, um sich noch von sowas wie einem BTS-Member im Zimmer ihrer anderen Tochter schockieren zu lassen.

»Ich muss mich wirklich nochmal für diese ganze Situation entschuldigen«, begann Jimin erneut mit einer demütigen Verbeugung, doch zu meiner großen Verwunderung winkte meine Mutter plötzlich abwehrend mit der Hand.

»Ach das...nun, jetzt haben wir es ja nachgeholt«, sagte sie in einem noch etwas unschlüssigen, aber dennoch weniger strengen Ton. »Und er war wirklich dein Nachhilfelehrer an der KAHS, Moonhee?«

Der Blick, der mich dabei von Yunhee traf, ließ mich heftig schlucken. »Ich...ähm...Ja. Ja, das war er. Vielleicht erinnerst du dich nicht mehr daran, wie ihr damals in die Schule gekommen seid und –«

Meine Mutter viel mir mit einer Mischung aus einem Lachen und Schnauben ins Wort. »Natürlich erinnere ich mich...Nur sahst du...« Sie musterte Jimin erneut. »...da noch ein wenig...jünger aus, schätze ich.«

Es war das erste Mal, dass Jimin es schaffte, sein charmantes Lächeln aufblitzen zu lassen, was Yunhee nur erneut zum fiepen brachte.

»Ja, Madame...Ich habe seitdem ziemlich abgenommen. Vielleicht liegt es daran.«

»Gut möglich«, erwiderte Eomma und ihr schien nun tatsächlich langsam der strenge Ausdruck zu entgleiten. »Aber was viel wichtiger ist: Du hast es wohl geschafft, unsere Moonhee hier irgendwie ganz passabel durch ihre Prüfungen zu bringen, schätze ich...Wir haben uns nie so recht dafür bedankt, fällt mir gerade auf...«

Ich riss verwundert die Augenbrauen in die Höhe, während ich meine Mutter dabei beobachtete, wie sie ein nachdenkliches Gesicht machte und dabei zwischen uns beiden hin- und herstarrte. Offensichtlich ging ihr gerade zu vieles durch den Kopf, als dass sie direkt eine Entscheidung treffen wollte. Ich wäre unterdessen am liebsten zusammen mit Jimin im Boden versunken und nie wieder aufgetaucht.

»Wie wäre es denn«, begann meine Mutter plötzlich wieder, »wenn du zum Essen bleibst, Jimin? Ich glaube, das ist das Mindeste, was ich dir zumindest für heute als kleine Entschädigung anbieten kann.«

Ich erstickte fast an dem pfeifenden Atemzug, den ich nach dieser Aussage erstmal nehmen musste.

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