셋
Ich saß auf einer Plattform.
Meine Füße baumelten in der Luft. Ich blickte geradewegs in den dunklen, aber mit Sternen übersäten Himmel.
Der Mond so nah und doch so fern.
Ein leises Flüstern.
"Wenn du mich siehst, wenn du mich berührst."
☆☆☆☆☆☆☆☆
Das erneute Klingeln meines Weckers ließ mich aus meinem Schlaf erwachen.
Ich öffnete meine Augen, rollte mich zur Seite und starrte auf das Teleskop.
Mein Traum hatte sich geändert. Nach so vielen Jahren.
Ich setzte mich auf und schlurfte in die Küche. Meine Mutter ist schon arbeiten, also beschloss ich auf dem Schulweg ein Brötchen zu kaufen.
Mein Bruder kam also mit und fragte mich nach meinem Schultag gestern.
Wir redeten etwas und kamen an der Straße an, in welcher ich gestern den Laden gefunden habe.
Gerade als ich meinem Bruder diesen zeigen wollte, bemerkte ich etwas ungewöhnliches.
Eine Gasse.
Dort wo gestern noch der Laden war.
Ich war mir ganz sicher, dass er dort war.
Genau an dieser Stelle.
__________
In der Schule setzte ich mich wieder neben Hosoek und wir fingen an zu plaudern. So erfuhr ich, dass dieser gerne tanzt. Was ich auch eine zeitlang gemacht habe.
„Hey hast du Lust in der Mittagspause zusammen mit mir was zu essen?"
„Oh das klingt toll. Ich muss nur davor kurz was klären. Sollte aber ich lange dauern."
„Klar kein Problem ich halt dir was frei."
Es klingelte zur lang ersehnten Mittagspause. Zeit mein Plan in die Tat umzusetzen.
So ging ich zum Sekretariat und fragte die nette Dame, ob es hier einen Schüler mit dem Nachnamen Jeon gibt.
„Das tut mir Leid. Da muss ich Sie leider enttäuschen. Keiner unserer Schüler trägt diesen Nachnamen."
Ich bedankte mich und ging gedankenverloren zu Hosoek. Da fiel mir auf, dass ich den mysteriösen Jungen heute noch kein einziges Mal gesehen habe.
Ich ließ mich neben Hosoek nieder.
„Du siehst echt bedrückt aus. Liegt dir was auf dem Herzen?"
„Ehm naja, es geht eigentlich nur um einen Jungen."
„Ohhh erzähl mir alles! Bist du in ihn verknallt? Wie sieht er aus? Ist er nett? Oder bin ich es?", rief er euphorisch.
Trotz meiner schlechten Laune fing ich an zu Lachen.
„Ich denke nicht das ich verliebt bin. Es ist nur so, dass ich ihn gestern ein paar Mal gesehen habe und ihn irgendwie immer verloren habe, bevor ich ihn ansprechen konnte. Aber als gut aussehend würde ich ihn schon beschreiben. Doch anscheinend gibt es ihn nicht an unserer Schule."
„Was lässt dich das denken?"
„Da ich nur seinen Nachnamen kenne, konnte ich nicht so viel über ihn rausfinden, aber einen Jeon gibt es an unsrer Schule nicht."
„Hmm kommt mir auch nicht bekannt vor. Tut mir Leid."
„Alles in Ordnung Hyung."
„Hmm wie wärs wenn wir am Wochenende was zusammen unternehmen. Wir könnten ins Kino oder so."
„Klingt cool. Ich schreib dir noch wann genau okay?"
„Geht klar. Weißt du...", er unterbrach sich selbst.
„Jimin du blutest ja an der Wange!"
Blut? Vorsichtig führte ich meine Hand zur Wange und spürte die warme Flüssigkeit.
„Was? Wie?"
„Ich weiß nicht, aber wir sollten damit zum Krankenzimmer. Das sieht schlimm aus."
Ich ließ mich von Hosoek mitziehen.
„Oh wie ist das denn passiert?", fragte mich die Krankenschwester.
„Wir waren draußen. Beim laufen bin ich wohl gestolpert und an einem Busch hängengeblieben."
Irgendwie schien sie mir das nicht abzukaufen, aber egal hauptsache die Wunde wurde behandelt.
Nach Schulschluss beschloss ich wieder die Straße zurück zu gehen, bei welcher der Laden war.
Es fing schon an zu dämmern. Die einzige Lichtquelle waren die Schaufenster und vereinzelte Straßenlaternen.
Ein Laden jedoch, hob sich von den anderen ab.
Das Licht wirkte warm, wie die Flamme einer Kerze.
Er war wieder da. Der Laden von gestern.
Wie komisch. Ich war mir sicher, dass er heute morgen nicht hier war. Vielleicht sollte ich mir die Hausnummer merken und auch wie der Laden heißt. Darauf hab ich gestern nicht geachtet.
"Magic Shop" "Nr. 13"
Komischer Name. Ich öffnete die Tür und trat ein.
„Oh Hallo Jimin.“
„Guten Tag Mr. Jeon.“
Ich lächelte ihn freundlich an.
„Ich wollte mich noch einmal wegen gestern bedanken. Es ist wunderschön. Wofür stehen denn die eingekerbten Initialen J. J.?“
„Das freut mich zu hören. Das sind die Initialen von meinem... Ach Gott Jimin, mein Junge, was haben Sie denn gemacht?“
Ich hatte meine Wunde vollkommen vergessen.
„Ach das ist halb so schlimm. Ich bin nur gestolpert.“
„Nur gestolpert? Wissen Sie was ich mach uns einen Tee und wir reden darüber in Ordnung?“
„Also eigentlich muss ich...“
Doch er war schon weg. „... nach Hause.“
Ich schaute mich um und erkannte einen Schatten hinter dem Vorhang.
„Mr. Jeon? Sind Sie da?“
Vorsichtig schob ich den Vorhang beiseite und lukte durch die Öffnung. Allerdings sah ich dort den Jungen von gestern.
Ich beobachtete ihn eine Weile, wie er irgendwas sortierte.
Was genau konnte ich nicht erkennen.
„Hey was machst du hier?!“
Erschrocken löste ich meine Starre auf. Er hatte mich angesprochen. Es gibt ihn wirklich. Er sah mich missachtend an. Ich fühlte mich klein und hilflos neben ihn.
Langsam glitt seine Hand zu seiner Wange, an welcher er eine Verletzung hatte. Genau wie ich.
Ich tat es ihm gleich und baute zudem Blickkontakt auf. Welchem er sich jedoch sofort entzog.
„Ist auch egal. Du solltest gehen. Jetzt sofort, bevor mein Vater wiederkommt.“
„Was? Wieso?“
„Na los verschwinde endlich!“
Die Atmosphäre um ihn herum veränderte sich zu etwas unbehaglichem. Der Boden fing an zu vibrieren und ein paar Bücher fielen herunter.
Langsam stolperte ich zurück, durch die Tür.
Was war das nur? Und wieso wollte er, dass ich von hier verschwinde?
Unbeholfen rannte ich zurück nachhause. Direkt rauf in mein Zimmer. Ich wollte grad einfach niemanden sehen.
Bin ich verrückt geworden?
„Jimin Schatz ist alles in Ordnung?“
Sie klopfte leicht und trat ein.
„J-Ja alles bestens Eomma. Ich bin nur müde.“
Sie musterte mich skeptisch.
„Gibt es etwas worüber du reden möchtest? Schau mich an.“
Ich wendete mein Kopf in ihre Richtung und sie sog scharf die Luft ein.
„Was ist passiert? Geht es dir gut?“
„Ja Eomma. Ich bin nur gestolpert. Alles ist in Ordnung. Ich will grad nur allein sein.“
„Jimin du weißt doch wie das endet, wenn du deine Sorgen und Gedanken in dich reinfrisst. Genau sowas. Es tut dir nicht gut. Was hast du gesehen?“
„Gar nichts. Wirklich ich bin nur kaputt und will schlafen okay?! Und jetzt lass mich allein.“
Ich wollte nicht so harsch zu ihr sein, aber ich hatte echt keine Lust wieder diese ekeligen Tabletten zu nehmen oder gar zurück zur Therapie zu gehen.
Sie taten mir nicht gut. Mein Träume hatten danach wohl aufgehört, aber es fühlte sich so an, als würde ein Teil von mir sterben. Als wäre er nicht mehr Existenz.
Und die endlose Ratlosigkeit und Suche nach dem aus meinem Traum, war da die deutlich bessere Wahl.
Ich bin mir sicher, dass ich hier richtig bin. Immerhin hat sich mein Traum geändert. Ich habe das Teleskop gefunden, sowie das Lachen.
„Wie du meinst. Ich hoffe nur für dich, dass uns deine Geheimniskrämerei verschont. Ich möchte nur nicht, dass sich das ganze wiederholt. Gute Nacht, mein Schatz.“
„Nacht Eomma.“
Anstatt zu schlafen, ging ich zum Teleskop und blickte wieder hindurch. Es fasziniert mich jedes Mal aufs neue.
"Wenn du mich siehst, wenn du mich berührst."
Das hatte die Stimme in meinem Traum gesagt. Ich beschloss diese Worte niederzuschreiben.
Ich wollte dies alles festhalten, ich wollte mich an meinem Verstand festhalten.
Sie lösten ein unbekanntes Gefühl in mir aus.
Wie dieses Gefühl, als sich unsere Fingerspitzen berührten.
Es hatte sich unglaublich schön angefühlt. Ich hätte mich in diesem Gefühl verlieren können. Es war unbeschreiblich.
Über die heutige Situation, wollte ich allerdings nicht genau nachdenken. Er wirkte nicht verärgert. Eher misstrauisch und verängstigt. Diese Auswirkungen haben meine Gefühle so stark mitgerissen, dass ich wirklich einfach raus gerannt bin.
Heute hätte ich ihn nach seinem Namen fragen können.
Er hatte mit mir geredet. Er hätte mir sicherlich geantwortet.
Lächelnd verfiel ich in einem tiefen Schlaf.
☆☆☆☆☆☆☆☆
So das dritte Kapitel. Irgendwie weiß ich nicht was genau, hier los ist. xD
Meine Story ist schon etwas mehr ausgearbeitet, aber ich denke das meiste hier kommt spontan.
Hoffentlich findet ihr es trotzdem gut. Bis zum nächsten Kapitel. Entweder hier oder bei Magic Shop. :3
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