The Tale of the Scrap Collector

Hallo, meine Lieben :) So, die Woche geht zu Ende und wie könnte sie einen besseren Abschluss finden, als mit einem neuen Kapitel? Heute wird es nochmal besonders geheimnisvoll und ich wünsche euch viel Spaß beim Weiterlesen ;) Habt ein schönes Wochenende und möge die Macht mit euch sein!

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                       ~~~

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                                                               The Tale of the Scrap Collector

Dunkelheit erstreckte sich vor ihr, als sie die unendliche Leere betrat und nach dem Grund suchte, welcher sie hergeführt hatte. Serena wusste nicht, wo sie war oder weshalb ihr Weg sie an diesen Ort brachte. Ihr war ja nicht einmal bewusst, ob dies Wirklichkeit war oder lediglich in ihrem Kopf stattfand. Von weit her vernahm sie ein Rauschen, welches sie nicht zuordnen konnte und sie fühlte sich unbehaglich, weil es keinen Weg nach draußen zu geben schien.
,,Hallo?"
Ihr Ruf hallte als lautes Echo von allen Seiten wider, doch keine Antwort. Sie war allein. Gefangen in der endlosen Dunkelheit, deren Ausgang verborgen blieb und Serena konnte nicht einmal die eigene Hand vor Augen sehen. Seltsamerweise verspürte sie keine Furcht. Es waren eher Neugier, Verwunderung und Achtsamkeit. Das Rauschen um sie herum wurde stärker. Umhüllte sie wie ein dichter Mantel, der sie ins Zentrum zu stellen schien und Serena fühlte, wie sämtliche Eindrücke versuchten, sich einen direkten Zugang zu ihr zu verschaffen.
Sie umfasste ihren Kopf. Wehrte sich gegen den Prozess, was jedoch leichter gesagt als getan war und Serena verstand nicht, was dies alles zu bedeuten hatte. War es ein Traum? Eine weitere Vision? Eine Täuschung von Imperator Palpatine? Oder ein persönlicher Weckruf, der ihren verdrängten Emotionen geschuldet war?
,,Serena."
Ihr Name riss die Dunkelhaarige aus der Starre. Sie fuhr herum, blickte direkt in das Gesicht jener Person, welche sie ohne Zweifel hergerufen hatte. Es war ihr Großvater. Anakin Skywalker. Der Jedi-Ritter, der einst zu Darth Vader geworden war und am Ende seines Pfades den Imperator bezwungen hatte. Lange glaubte man, Palpatine sei durch die Hand von Vader gestorben, doch inzwischen kannte man die Wahrheit. Der Sith-Lord hatte überlebt. Verborgen im Schatten und war nun bereit für die Rückkehr, um die gesamte Galaxis aus Rache zu erschlagen.
Serena war verwirrter denn je. ,,Großvater? Was passiert hier?"
,,Du stehst davor, die wichtigste Reise deines Lebens anzutreten. Die Mission wird dich zum unausweichlichen Pfad deines Schicksals führen, doch bevor du dich dem stellst, musst du erst die ganze Wahrheit erkennen.", sprach Anakin ernst aus, woraufhin Serena den Versuch wagte, ihm einen bislang unausgesprochenen Hintergedanken zu entlocken.
,,Ist es wahr? Hast du dich mir deshalb offenbart? Weil ich Palpatine vernichten soll?"
Obgleich Serena keinerlei Zweifel an ihrem besten Freund Kreon hegte, so konnte sie nicht sagen, ob er mit seiner Überzeugung recht hatte. Sie sah sich nicht als Heldin oder letzte Hoffnung der Galaxis, da sie in ihren Augen einer solchen Position nicht würdig war. Anakin jedoch, zeigte sich zuversichtlich, aber auch mitfühlend und voller Reue.
,,Es tut mir leid, dich mit solch einer Bürde zu belaste, doch du bist die Einzige, die dazu im Stande ist. Ich habe es gespürt, noch bevor du geboren worden warst. Du wirst vollenden, was ich begonnen habe, Serena."

Dann war es also wirklich wahr. Anakin hatte genau diesen Weg für sie vorgesehen und gewartet. Darauf, dass Serena bereit war und er sich ihr offenbaren konnte. Die junge Frau traf diese Erkenntnis wie ein Schlag und es weckte Angst in ihr. Solch eine Herausforderung hatte sie noch nie gegenübergestanden, war Palpatine doch der mächtigste Sith-Lord, der je auf Erden gewandelt war.
,,Ich kann das nicht.", brachte sie hervor, doch war ihr Großvater anderer Meinung.
,,Doch, kannst du. Es ist dein Schicksal."
Serena sah vorwurfsvoll zu ihm auf. ,,Ein Schicksal, welches ich nie wollte. Nichts von all dem hier wollte ich. Den Pfad eines Jedi gehen zu müssen, mich mit der Macht auseinandersetzen...in die Dunkelheit stürzen oder mich als Erbin von Darth Vader erheben. Du hast mir keine Wahl gelassen, Großvater!"
Zum ersten Mal sprach sie es aus. Konfrontierte Anakin mit dem, was er durch sein Handeln bezweckte und Serena stand so nahe am Rande der Verzweiflung, dass sie schon befürchtete, tief ins schwarze Loch zu stürzen. Bisher hatte sie ihre Fassung bewahrt, was ihre wahren Emotionen verschleierte und nun war der Damm zu ihnen gebrochen.
Anakin zeigte keine Reaktion darauf. Er wirkte ein erhabener Jedi-Meister, der seinem Padawan sogleich die nächste Lektion beibringen würde und dennoch strahlte er eine gewisse Sanftmut aus. Er ließ die Worte seiner Enkelin auf sich wirken, die erschlagen auf die Knie sank und kurz davor stand, in Tränen auszubrechen. Serena fühlte sich von der Last überwältigt, die sie auf ihren Schultern zu tragen hatte und wusste nicht, wie lange sie dem Druck noch standhalten konnte.
Die Antwort ihres Großvaters sollte sie jedoch zum Nachdenken bewegen. ,,Ehrlich gesagt, habe ich dir sehr wohl die Wahl gelassen."
Irritiert hob Serena den Kopf. Anakin war etwas näher an sie herangetreten und sah zu ihr hinab. Seine blauen Augen ruhten ausnahmslos auf ihr, spiegelten eine ebenso tragische Vergangenheit wider, wie Serena es durchleben musste. Und bevor sie nachfragen konnte, lieferte Anakin ihr bereits die Antwort.
,,Das Holocron, dessen Ruf du gefolgt bist. Es war mehr als eine Wahl zwischen Licht und Dunkelheit, sondern allen voran eine Prüfung. Durch deine Entscheidung, das Holocron zu zerstören und damit Snoke mehr oder weniger gesagt zu verraten, hast du deinen Pfad selbst gewählt. Du hast gezeigt, dass du dieser Aufgabe würdig bist. Du trägst den erforderlichen Mut und das Herz eines Jedi in dir, Serena. Aber genauso warst du stark genug, auf dem Pfad der Dunkelheit zu wandeln und nicht von ihr verschlungen zu werden. Alles, was du jetzt noch tun musst ist zu entscheiden, auf welcher Seite du wirklich stehst."

Serena war erschüttert. Sie konnte nicht glauben, dass schon der Zwischenfall mit dem Holocron offenbar Teil von Anakins Plan gewesen war. Aber wie hätte sie das auch kommen sehen sollen? Zu diesem Zeitpunkt war ihr ja noch gar nicht bewusst gewesen, dass der Geist ihres Großvaters ein Auge auf sie geworfen hatte. Dass er ihr auf Schritt und Tritt folgte, um sie auf ein noch viel größeres Unterfangen vorzubereiten.
,,Warum ich?", brachte sie fassungslos hervor, woraufhin ein Lächeln über das Gesicht von Anakin glitt.
,,Weil ich mich selbst in dir sehe, Serena. Du verkörperst das, was ich hätte sein sollen und womöglich auch geworden wäre, wenn ich mich nicht durch Palpatine vom Weg hätte abbringen lassen. Deshalb wirst du diejenige sein, die den Kampf gegen ihn beendet."
Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. ,,Ich bin nicht so stark wie du."
,,Nein.", gab Anakin zurück, ehe er bedeutsam den Kopf neigte. ,,Du bist stärker."
Sie konnte seinen Worten nur schwer Glauben schenken. Immerhin war ihr Großvater einst der gefürchtete Darth Vader gewesen, der sich durch seine Fähigkeiten einen wahren Namen machte. Allerdings fühlte sie, dass Anakin keineswegs die Absicht hegte, sie in ihr persönliches Verderben zu stürzen und bislang hatte er ihr immer zur Seite gestanden. Deshalb fasste sie den Entschluss, es auf einen Versuch ankommen zu lassen.
,,Du hast gesagt, ich müsste die ganze Wahrheit erkennen, bevor ich diese Reise antreten kann. Was meintest du damit?", fragte sie an den Machtgeist von Anakin gerichtet, dessen Blick sich in eine undurchschaubare Miene verwandelte.
,,Es gibt noch ein Geheimnis zu lüften, doch muss ich dich warnen. Sobald du es erkannt hast, wirst du vielleicht alles infrage stellen und versucht sein, die Wahrheit den anderen zu offenbaren. Doch musst du jenes Wissen, welches sich dir hier eröffnen wird, für dich behalten. Die Wahrheit muss ihren Weg ans Licht selber finden. Bist du bereit, dich dem Ungewissen zu stellen und dein Schicksal anzunehmen, Serena?"
Anakin Skywalker streckte ihr seine rechte Hand entgegen. Auf Knien sah Serena zu ihrem Großvater auf, der ihr hier gerade die alles entscheidende Frage stellte. War sie bereit dafür? Konnte sie sich darauf einlassen und ihr Schicksal in die Hände der Macht legen, welche Serena früher so gefürchtet hatte?
Herz und Verstand hätten dieser Frage früher wohl sehr unterschiedlich gegenüber gestanden, aber nun waren sie im Einklang, was Serena mit jeder Faser ihres Körpers fühlte. Die Macht umgab sie, aber jedoch nicht länger als Dunkelheit, sondern auch mit Licht und es fühlte sich wie ein Schutzschild an, welches sie vor dem Bösen bewahren würde. Ihr Instinkt sagte ihr, dass genau dies der richtige Weg war und ehe Serena sich versah, ergriff sie die Hand ihres Großvaters. Anakin lächelte, zog sie auf die Beine und trat dann einige Schritte zurück, nachdem er ihre Hand losgelassen hatte.
,,Möge die Macht mit dir sein, Serena."
Urplötzlich richtete er seine Macht gegen sie, woraufhin Serena nach hinten katapultiert wurde. Aus Reflex schrie sie auf, ehe sie in die Tiefe stürzte und verfluchte ihren Großvater in Gedanken für seine Unberechenbarkeit. Doch nun gab es kein Zurück mehr und Serena wurde direkt in das Szenario geschleudert, welches ihr das wohl größte Geheimnis offenbaren sollte, welches die Galaxis bislang so wohl gehütet verborgen hatte.

Serena landete im metertiefen Sand. Die Finsternis um sie herum, wurde vom grellen hellen Licht der Sonne zerschnitten, welche über ihr am Himmel stand. Schnell rappelte sie sich wieder auf, suchte nach einem Hinweis für ihren neuen Aufenthaltsort, als auf einmal die Stimme eines jungen Mädchens sie herumfahren ließ.
,,NEIN! KOMMT ZURÜCK!"
Erschrocken blickte Serena auf das unschuldige Kind, das verzweifelt zum Horizont blickte, wo sich ein einzelnes Schiff entfernte. Die Schreie des Mädchens gingen Serena durch Mark und Bein, doch spürte sie, tief in der Seele des Mädchens verborgen, eine starke Macht. Eine Macht, die entweder Segen oder Fluch sein würde.
Und mit einem Schlag wusste Serena genau, wo sie sich befand. Es war der Planet Jakku. Die Schrotthalde der Galaxis, wie viele sie gerne bezeichneten und einmal mehr trat die Frage auf den Plan, weshalb man ein hilfloses Mädchen alleine an solch einem gefährlichen Ort zurücklassen sollte. Ein Mädchen, das Serena keineswegs unbekannt war.
Rey. Die junge Schrottsammlerin, deren Weg Serena einst auf der Starkiller-Basis gekreuzt hatte, doch die schon früher in ihren Visionen aufgetaucht war. Ihre Begegnung war kein Zufall gewesen, so viel war mal sicher und Serena spürte, die Antwort für den Grund dafür, war zum Greifen nah.
Die Wüste von Jakku wich den finsteren Abbildungen jenes Waldes, in dem Rey sich einst mit Kylo Ren duelliert hatte. Unerfahren, zum ersten Mal ein Lichtschwert geführt, behauptete sich diese unscheinbare Schrottsammlerin gegen den Schüler vom Obersten Anführer Snoke. Besiegte ihn lediglich mit Hilfe ihres Instinktes und der wilden Entschlossenheit, für das Gute kämpfen zu wollen.
Serena sah, wie Kylo Ren durch einen gezielten Schlag von Rey verwundet wurde und zu Boden ging. Dann entdeckte sie ihr eigenes Abbild, welches der Schrottsammlerin in diesem Moment gegenübertrat und diese, entgegen jeglicher Vorstellungen, mutwillig ziehen ließ. Cyra Ren, wie Serena zu diesem Zeitpunkt noch genannt wurde, hatte Rey gehen lassen und während ihrer Zeit bei der Ersten Ordnung hatte sie sich noch oft die Frage gestellt warum. Weshalb hatte sie diese Entscheidung getroffen, anstatt Rey niederzustrecken und der dunklen Seite somit zum Sieg zu verhelfen? Was für eine Verbindung bestand zwischen ihr und der jungen Schrottsammlerin?
Die Antwort darauf kam näher. Mit jedem weiteren Schritt, den Serena sich tiefer in die verborgene Wahrheit hinein wagte. Noch konnte sie keine Zusammenhänge erkennen, da das Netz der Verwirrung zu eng herum gesponnen war, jedoch wurde Serena auf einmal von vielen Stimmen auf ihrem Pfad der Erkenntnis begleitet.

,,Erkenne die Wahrheit, Serena.", sprach Anakin einmal mehr zu ihr, ehe auch sein Sohn Luke sein Schweigen brach und Serena etwas ins Gedächtnis zurückrief.
,,Ich kann für sie nicht das sein, was ich sein sollte. Aber womöglich kannst du es."
Das hatte er ihr auf seiner Insel gesagt. Als Serena ihren Onkel die Frage gestellt hatte, ob die Unterweisung von Rey die richtige Entscheidung wäre. Aber was hatte Luke wirklich damit gemeint? Bezog sich seine Aussage auf die Position eines Meisters oder doch auf etwas anderes?
,,Lass die Vergangenheit sterben.", durchbrach die Stimme von Kylo Ren die Vision von Serena. ,,Töte sie, wenn es sein muss. Nur so kannst du werden, wozu du bestimmt bist."
Die Forderung ihres gefallenen Bruders wurde von zwei Versionen ihrer selbst zerschnitten, welche sich gegenüberstanden. Die eine Serena symbolisierte mit dem blauen Lichtschwert eines Jedi die helle Seite, während auf der anderen Seite ihr dunkler Part Cyra Ren das blutrote Lichtschwert aktivierte. Beide Ebenbilder blickten zu Serena, die verwirrt das Geschehen verfolgte.
,,Erfülle dein Schicksal.", sprachen sie gleichzeitig aus, ehe Serena ein Zischen hinter sich vernahm und sich instinktiv umdrehte.
Dort stand Rey. Allerdings keineswegs als sie Schrottsammlerin, die Serena kannte, sondern als Anhängerin der dunklen Seite, die ihr rotes Lichtschwert erhob und verhängnisvolle Worte an sie richtete.
,,Hab keine Angst davor, wer du bist.", sprach sie aus und schwang ihr Lichtschwert, woraufhin Serena zurückwich und zu Boden ging. ,,Wir sind verbunden, Serena. Durch unser Schicksal."
Ein Donnerschlag erhellte den Himmel, verwandelte diesen in ein Regenwetter und Serena sah Rey vor sich, doch nun in Form jener Frau, die von Luke Skywalker auf seiner Insel die Wahrheit eingefordert hatte. Das düstere Ebenbild der Schrottsammlerin war verschwunden, doch die Entschlossenheit funkelte nach wie vor in den dunklen Augen von Rey, die an jenem Tag dem Ruf von Kylo Ren gefolgt war. Eine Täuschung von Snoke, doch die dunkle Seite hatte Rey wie ein Magnet angezogen und sie war ihr ohne zu zögern gefolgt. Fast so, als wäre es unausweichlich gewesen, dass die junge Schrottsammlerin diesen Pfad beschreiten sollte.
Serena kämpfte sich wieder auf die Beine – nur, um sich dann einmal mehr auf Jakku wiederzufinden, wo sie ein junges Paar entdeckte. Die Frau umarmte das kleine Mädchen Rey, welches eine größere Rolle spielen sollte, als jemand für möglich gehalten hätte.
,,Mein Liebling. Rey, du musst tapfer sein.", sagte ihre Mutter und der Vater von Rey wandte sich eindringlich an seine Tochter.
,,Hier bist du in Sicherheit, das verspreche ich dir."
Ein weiteres Mal stieg das Raumschiff gen Horizont empor und Serena wurde in eine andere Sequenz gezogen. Die Eltern von Rey befanden sich in einer dramatischen Situation, weigerten sich jedoch, den Aufenthaltsort ihrer Tochter preiszugeben.
,,Sie ist nicht auf Jakku, sie ist tot.", log die Mutter, woraufhin sie und ihr Mann niedergestochen wurden.
Die Eltern von Rey gingen tot zu Boden, woraufhin Serena erschrocken zurückwich. Voller Entsetzen fuhr sie herum, zog dabei ungeahnt ihr weißes Lichtschwert und aktivierte es, als es auch schon mit der blutroten Klinge von Kylo Ren kollidierte.
,,Erkenne die Wahrheit, Serena. Du weißt, wer sie wirklich ist. Du hast es bereits gesehen."

Ohne Vorwarnung schleuderte Kylo Ren seine Schwester in das Abbild einer Erinnerung, die Serena bereits verdrängt hatte. In dieser sah sie einen Ausschnitt von jener Vision vor sich, welche sie durch das Holocron heimgesucht hatte. Sie stand vor einem düsteren Thron, der emporragte und als sie neben sich sah, stand dort auf einmal Rey. Der Blick der jungen Schrottsammlerin war unergründlich, jedoch gezeichnet von den Schatten der Vergangenheit. Einmal mehr durchbrach eine düstere Stimme das Geschehen und wiederholte die Worte von damals.
,,Lange habe ich darauf gewartet und jetzt kommt ihr gemeinsam, das ist euer Verderben. Blicke deinem Schicksal entgegen und beende, was ich begonnen habe. Oder du wirst fallen, wie ich einst fiel, Skywalker!"
Diesmal erkannte Serena die Stimme. Es war Palpatine und er sprach direkt zu ihr. Auf einmal wurde sie wieder zu Cyra Ren, die ihr rotes Lichtschwert hob und gegen Rey richtete. Diese war nun zum kleinen Mädchen von damals geworden, das starr vor Angst auf die Waffe blickte, welche das düstere Abbild von Serena gegen sie erhob.
Serena begriff langsam, was diese Vision ihr schon damals hatte zeigen wollen. Der Imperator befahl ihrer düsteren Seite, die unschuldige Rey zu töten und damit wohl seinen Plan zu vollenden. Doch warum wollte er den Tod von Rey?
Die Szene wurde auseinandergerissen, als sich der Boden unter Serena mit einem Mal auftat und sie erneut nach unten stürzte. Diesmal landete sie in einer düsteren unterirdischen Kammer, welche sie sofort als das Versteck von Palpatine auf Exegol erkannte. Und dort standen sie. Kylo Ren und der Imperator. Der neue Oberste Anführer hielt sein Lichtschwert gegen den Sith-Lord gerichtet. Forderte die Wahrheit von ihm ein.
,,Wer ist sie?"
Statt einer Antwort des Imperators, hörte Serena hinter sich einen Aufschrei, der sie herumfahren ließ. In einer schier endlosen Wüste erkannte sie Rey, die Kylo Ren gegenüberstand und ihre Macht demonstrierte, indem sie ein Raumschiff an der Flucht zu hindern versuchte. Dabei geriet sie jedoch außer Kontrolle und Machtblitze schossen aus ihren Fingerspitzen, die gezielt das Raumschiff sprengten und mit einem lauten Knall wurde Serena zurückgeschleudert, während die Stimme des Imperators auf sie einschlug wie eine Bombe und die Antwort auf Kylo Rens Frage doch noch preisgab.
,,Mein Enkelkind."

Die Vision um sie herum zerbrach. Wie ein Spiegel in tausend Teile. Die Dunkelhaarige kam krachend auf dem Boden der Leere auf, welche sie zu Anfang der Vision umgeben hatte. Regelrecht erschlagen verharrte Serena für einen Moment am Boden. Sie konnte kaum glauben, was sich ihr soeben offenbart hatte und dennoch war die Erklärung so simpel wie unglaublich.
Rey war die Enkeltochter des Imperators. Um sie zu schützen, hatten ihre Eltern sie auf Jakku zurückgelassen und von dort aus hatte Rey ihren Weg zum Widerstand gefunden. Zum Widerstand und zu Serena. Ihre Wege hatten sich gekreuzt, doch keineswegs nur rein zufällig. Ihre Schicksale waren von Anfang an miteinander verbunden gewesen. Aus genau diesem Grund gab es eine Verbindung zwischen ihnen und Serena wurde schlagartig bewusst, dass die Wahrheit schon immer direkt vor ihrer Nase gelegen hatte. Nur war sie bislang zu blind gewesen, um sie erkennen zu können.
,,Du hast es gesehen.", holte die Stimme von Anakin sie zurück und Serena sah zu ihm auf. ,,Das letzte Geheimnis hat sich dir offenbart."
Sie erhob sich langsam. ,,Meine Visionen. Alles, was ich in meinem Leben je gesehen habe..."
,,Führte dich hierher. Zu diesem Augenblick.", vollendete Anakin ihren Satz. ,,Der Weg war dir schon immer vorherbestimmt."
Serena war schockiert. >>Rey ist die Enkeltochter von Palpatine. <<
,,Und du meine. Als ich mich damals gegen den Imperator stellte, legte ich den Grundbaustein für dieses Schicksal und brachte die Macht ins Gleichgewicht. Nun liegt es an dir, den Kreis zu schließen.", erwiderte Anakin, doch Serena konnte sich ein Detail noch nicht erklären.
,,Inwiefern? Erwartest du von mir, dass ich Rey vernichte, sollte sie der Dunkelheit verfallen? Warum war es so wichtig für mich, die Wahrheit zu erkennen? Warum jetzt?"
Das düstere Abbild von Rey in den Visionen war zweifelsfrei eine Warnung. Als Enkeltochter von Palpatine stand Rey der dunklen Seite näher als irgendjemand sonst und das Risiko war groß, dass sie ihr verfallen könnte. Doch Serena wollte nicht glauben, dass sie deshalb auf Rey hatte treffen sollen. Nur, um sie im schlimmsten Fall niederstrecken zu müssen. Allerdings hielt sich Anakin mit seiner Auskunft eher bedeckt.
,,Du wirst die Antwort darauf finden, Serena. Folge deinem Pfad und erfülle dein Schicksal. Ich werde allzeit über dich wachen, doch von nun an bist du auf dich allein gestellt. Sei versichert: die Macht wird mit dir sein. Immer."

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