The Supremacey
Und wieder heiße ich euch herzlich Willkommen zu einem brandneuen Star Wars – Kapitel. Das Wochenende steht wieder vor der Tür und somit geht es wieder weiter. Es kann nächste Woche sein, dass das Kapitel am Mittwoch erst gegen Abend kommt, da ich aufgrund des Feiertags bei der Arbeit ziemlich eingespannt sein werde. Aber das Upload kommt definitiv, versprochen ;) Jetzt wünsche ich euch aber erstmal viel Spaß beim Weiterlesen und freue mich wieder auf eure Feedbacks. Möge die Macht mit euch sein!
Liebe Grüße,
eure Hela
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The Supremacey
Gebrochen. Dieses Wort umschrieb wohl am besten, wie sich Serena fühlte, als sie reglos auf der Kante ihres Bettes saß und ausdruckslos gegen die kahle Wand des Quartiers starrte. Eine unendliche Leere hatte sich in ihr ausgebreitet, die sich ein gnadenloses Gefecht mit dem verzehrenden Schmerz lieferte, der sich immer wieder an die Oberfläche kämpfte.
Serena wusste nicht, wie lange sie schon diese Position eingenommen hatte, doch war es ihr auch gleich. Alles in ihr war zerschlagen und einzelne Tränen liefen ihre Wangen herunter, als sie von entfernten Stimmen heimgesucht wurde.
„Du hast ihn umgebracht."
„Du bist ein Monster!"
„Verschwinden wir...nach Hause."
„An meiner Seite."
„Er ist tot, BB-8...ebenso wie ich."
Als ihre eigene Stimme in ihren Gedanken widerhallte, zuckte Serena zusammen und sie sah herunter auf die Maske, welche in ihren Händen lag und seit jeher das Kennzeichen von Cyra Ren war. Für einen kurzen Moment starrte sie nur in die leeren Augenhöhlen der Maske, ehe sie aufsprang und einen Schrei der Verzweiflung ausstieß.
Voller Inbrunst warf Serena die Maske gegen die Wand, wodurch sie zerschmettert wurde und die Überreste krachend zu Boden fielen. Aber Serena konnte nur den Schmerz fühlen, der sich nun mit geballter Macht in ihr ausbreitete und sie regelrecht zu Boden zog.
Kummer, Hilflosigkeit und Zorn überfluteten Serenas Geist und schürten den inneren Konflikt, welcher stärker denn je in ihr wütete. Licht und Dunkelheit kollidierten unwiderruflich miteinander und es war unklar, welche Seite der Macht die Oberhand gewinnen würde.
Serena ließ die Tränen zu, da es einfach unerträglich war, sich weiter gegen den Schmerz des Verlustes zu wehren. Poe und auch ihr Vater waren tot. Zwei Menschen, die ihr unendlich am Herzen gelegen hatten, waren ihr entrissen worden und mehr denn je kam es Serena so vor, als würde der Strudel der Verzweiflung sie erbarmungslos mit sich reißen und bald endgültig verschlingen.
Es waren ein paar Tage vergangen, seit die Starkiller-Basis vom Widerstand vernichtet und Han Solo von seinem eigenen Sohn getötet worden war. Dieser hatte sich anschließend ein Gefecht mit der jungen Schrottsammlerin Rey geliefert, nur um von dieser geschlagen zu werden und dadurch erbärmlich zu versagen. Serena hatte ihm hinterher ebenfalls noch die Hölle heißgemacht, da sie einen enormen Zorn auf ihren Bruder verspürte, der ihren Vater ermordet und dadurch das gemeinsame Versprechen gebrochen hatte.
Seit jenem Tag kämpfte Serena mit einem inneren Zwiespalt, der sich immer mehr in ihr ausbreitete. Wie ein Graben grub er sich tief durch ihre Gedanken und Emotionen, weshalb sie alle Mühe hatte, ihre Fassung einigermaßen zu wahren und genau aus diesem Grund hatte sie ihr Quartier seit der Rückkehr zur Ersten Ordnung nicht mehr verlassen. Sogar den Obersten Anführer ignorierte sie, der laut Phasma ebenso erzürnt über Kylo Ren war. Jedoch mehr, weil Rey ihn im Duell geschlagen hatte und er dadurch grenzenlos gescheitert war.
Serena war durchaus bewusst, dass Rey nun bestimmt Teil des Widerstands war und bei ihren Fertigkeiten, selbst wenn sie bislang nur instinktiv gewesen waren, würde sie in Zukunft eine würdige Gegnerin abgeben. Und weil Serena sie hatte gehen lassen, war sie indirekt mitverantwortlich dafür, dass der Widerstand eine starke Verbündete dazugewonnen hatte. Ein Grund mehr, die Umlaufbahn des Obersten Anführers zu meiden.
Nur schien dieser genug von Serenas Isolation zu haben, denn die Tür des Quartiers öffnete sich und ein Sturmtruppler neigte den Kopf vor Serena.
,,Cyra Ren, verzeiht die Störung. Aber der Oberste Anführer wünscht Euch zu sehen.", teilte er ihr mit und Serena atmete tief durch, ballte ihre Hände jedoch zu Fäusten.
,,Hat er gesagt worum es geht?"
Der Sturmtruppler schüttelte den Kopf. ,,Nein, Milady. Aber Ihr sollt Euch unverzüglich zu ihm begeben."
Serena nickte nur ansatzweise, was dem Botschafter genügte. Der Soldat verschwand und Serena seufzte genervt, ehe sie ihr Quartier verließ und sich auf den Weg zu Snoke machte. Den Überresten ihrer Maske schenkte sie keinerlei Beachtung mehr.
Auf dem Weg zu Snoke, auf dessen Schiff sie sich derzeit befand, geriet ihr ganzer Körper unter Anspannung. Nicht etwa, weil sie Furcht vor dem Obersten Anführer verspürte, er war ihr im Grunde gleich, aber mit ziemlich großer Sicherheit würde auch Kylo Ren dort aufkreuzen und seit der heftigen Auseinandersetzung, bei der sie ihren Bruder durch den Hangar geschleudert hatte, war sie ihm nicht mehr unter die Augen getreten. Aus Wachsamkeit, da sie ihn sonst womöglich doch noch für sein Vergehen umbringen würde.
Der Tod ihres Vaters hatte Serena schwer getroffen und es zeigte schon von enormer Selbstkontrolle, dass sie Kylo Ren dafür nicht noch härter hatte büßen lassen. Nur würde sein Tod ihr nichts bringen und Han Solo brachte dies auch nicht zurück, weshalb Serena sich zusammenriss. Vergebung konnte ihr Bruder jedoch vorerst nicht von ihr erwarten.
Kurze Zeit später erreichte Serena den Thronsaal von Snoke, wo der Oberste Anführer auf seinem Thron saß und in Realität sah er nur halbwegs so furchteinflößend aus wie als gigantisches Hologramm. Serena hatte noch nie Angst vor ihm verspürt. Aber das lag vermutlich auch daran, dass ihr vollkommen gleich war, was man auch mit ihr anstellen würde. Ohne Poe hatte ihr Leben ohnehin keinen Sinn mehr und jetzt, wo auch noch ihr Vater tot war, fühlte sich Serena nur noch gebrochen und nutzlos.
Wofür war sie überhaupt noch hier? Nur um Befehle der Ersten Ordnung auszuführen? Das konnte Kylo Ren auch allein, zumal er sicher alles daran setzen würde, um die Gunst seines Meisters wiederzuerlangen. Jener Meister blickte nun ausdruckslos auf Serena herab, die in der Mitte des Saals stehen blieb und den Blick von Snoke deutlich auf sich spürte. Aber sie sah nicht auf, sondern formierte sich zu einer Statue und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, ohne Snoke eines Blickes zu würdigen.
Dieser musterte Serena nun ausgiebig und durchbrach die Stille dann mit seiner tiefen Stimme. ,,Mir scheint, ein innerer Konflikt wütet in dir, Cyra Ren. Die Ereignisse auf der Basis haben dich erschüttert und aus dem Konzept gebracht.", stellte er fest, doch Serena ging nicht näher darauf ein, sondern lieferte ihm eine schroffe Ausrede.
,,Ich mag es nun einmal nicht, wenn Versprechen gebrochen werden. Das hat Konsequenzen."
,,DU HAST DIE SCHROTTSAMMLERIN ENTKOMMEN LASSEN!", knurrte Snoke erbost, wobei er sich kurz vom Thron erhob, aber seine Schülerin ließ der Ausbruch völlig kalt, weshalb er sich wieder niederließ. ,,Dieses Mädchen wird nun zu Skywalker gelangen und dann könnten sich neue Jedi erheben. Ist dir eigentlich klar, was das zu bedeuten hat?"
Serena zuckte mit den Schultern. ,,Dass Kylo Ren sich warm anziehen kann, sollte er ihr noch einmal über den Weg laufen."
Snoke presste die Lippen zusammen. Serena konnte seinen Unmut deutlich spüren, aber es prallte komplett an ihr ab. In der Tat dürfte Rey sich zu einer würdigen Gegnerin für ihren Bruder entwickeln, doch Serena würde ihm nicht den Kragen retten. Das Problem durfte er schön alleine lösen und Snoke schien sich ebenfalls bewusst zu werden, dass sein Schüler den Bogen bei seiner Schwester deutlich überspannt hatte.
,,Hm, die Taten deines Bruders haben dich mächtig aus dem Konzept gebracht. Ich hoffe doch, deine Loyalität gegenüber der Ersten Ordnung wird keinerlei Schaden dadurch nehmen, denn das wäre überaus bedauerlich."
Am liebsten würde Serena brechen, weil diese Schmeicheleien nun überaus erbärmlich waren. Vor allem, da sie aus dem Mund des Obersten Anführers kamen. Natürlich schätzte er die Fähigkeiten von Serena, aber die hüllte sich in Schweigen und dachte gar nicht daran, diese Aussage zu beantworten. Und in dem Moment öffnete sich auch die Tür des Thronsaals, woraufhin sie die Präsenz ihres Bruders spürte.
Verbissen blieb Serena in ihrer Starre und würdigte Kylo Ren keines Blickes, als dieser vor Snoke trat und ehrfürchtig niederkniete. Natürlich trug er wieder seine Maske und man könnte fast sagen, er war so gut wie neu, aber Serena spürte seine Schmerzen und er war noch immer mächtig angeschlagen. Dennoch hatte sie keinerlei Mitleid mit ihm, denn er hatte sich das alles selbst zuzuschreiben und Serena hatte viel eher das Gefühl, dass Kylo Ren mit allen Mitteln versuchte, irgendwas vor ihr zu verbergen. Sonst hätte ihn ihre Drohung keineswegs so erschüttert, die sie ihm im Hangar an den Kopf geworfen hatte.
,,Sieh an, sieh an. Mein werter Schüler hat also doch noch den Weg von der Krankenstation hierher gefunden. Du wirkst noch ziemlich angeschlagen. Wie geht es deiner Wunde?", meinte Snoke, doch Kylo Ren spielte die Situation natürlich herunter.
,,Unbedeutend."
Serena rollte mit den Augen, da es ihr gehörig auf die Nerven ging, wie ihr Bruder gegenüber Snoke zum treuen Schoßhündchen mutierte. Im Grunde war dieses Verhalten ziemlich armselig, weshalb sie dem keine weitere Beachtung schenkte und Snoke machte eine Handbewegung, woraufhin sich Kylo Ren wieder erhob.
Der Oberste Anführer sah auf die beiden Solo-Zwillinge, welche so viel in den vergangenen Jahren vollbracht hatten und großes Potential besaßen, die Erste Ordnung ganz nach oben zu bringen. Aber im Moment war es unverkennbar, dass sich ein Graben der Zwietracht zwischen ihnen gebildet hatte und es galt in den Augen von Snoke jetzt vor allem, Serena etwas zu besänftigen und wieder auf die richtige Bahn zu lenken. Nicht auszudenken, was sonst passieren könnte.
,,Nun, denn. Ich habe euch beide heute rufen lassen, damit ihr diese irrsinnigen Streitereien bereinigt. Wir stehen kurz davor den Widerstand zu zermalmen und ich erwarte, dass ihr beide euch angemessen als meine Schüler verhaltet. Das bedeutet, ihr werdet diese Angelegenheit klären. Hier und Jetzt.", forderte Snoke, woraufhin Serena nur sarkastisch auflachte.
,,So einfach ist das nicht. Er hat unseren Vater getötet und damit das Versprechen gebrochen, welches wir uns vor all diesen Jahren gegeben haben. Das werde ich keineswegs einfach so hinnehmen."
Snoke knurrte bedrohlich. ,,Wenn ich es dir befehle, wirst du es hinnehmen, Cyra Ren!", fauchte er, besann sich im gleichen Moment aber wieder. ,,Das Schicksal von Han Solo ist bedauerlich, aber nun einmal besiegelt. Die Impulsivität von Kylo Ren ist ein Problem, welches gelöst werden muss, gar keine Frage. Aber wenn die Erste Ordnung über den Widerstand triumphieren soll, brauche ich euch beide an der Front...vereint."
,,Wie Ihr wünscht, Oberster Anführer!", erwiderte Kylo Ren gehorsam, doch Serena warf ihrem Bruder nur verachtende Blicke zu.
,,Bitte, nur zu. Jage den Widerstand in die Luft und zerstöre damit auch noch den Rest unserer Familie, indem du unsere Mutter tötest. Aber erwarte nicht, dass ich dir dabei Rückendeckung gebe."
Kylo Ren sah durch die Maske entschlossen zu seiner Schwester. ,,Das ist unsere Chance die Rebellion zu zerschlagen. Unser Großvater..."
,,Vergiss unseren Großvater!", schrie Serena ihm entgegen. ,,Ich kann es nicht mehr hören! Deine grenzenlose Besessenheit von Darth Vader ist doch krank! Er ist tot und wird dir auch niemals seinen Stolz aussprechen. Also komm endlich zur Besinnung und befreie dich von diesem schwachsinnigen Anflug von Familiennostalgie. Denn du bist der Letzte, der auf Familienbande schwören darf!"
Serena machte auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Thronsaal. Kylo Ren blieb zurück, während Snoke seiner Schülerin noch nachsah und seine Konzentration dann auf seinen einst so glorreichen Anwärter richtete. Jetzt, wo sie so kurz vorm Ziel standen, schaffte Kylo Ren es tatsächlich noch, alles fast zu ruinieren und das weckte den Zorn des Obersten Anführers.
,,Dein Versagen auf ganzer Linie ist ungeheuerlich!", zischte er, bevor er sich vom Thron erhob und auf seinen Schüler zuschritt. ,,Der mächtige Kylo Ren. Als ich dich fand...sah ich, wonach jeder Meister sucht. Rohe ungezähmte Kraft und darüber hinaus etwas wirklich Außergewöhnliches: das Potential deiner Blutlinie! Ein neuer...Vader.", hauchte Snoke, doch sein vernarbtes Gesicht spiegelte grenzenlose Enttäuschung wider und nun sah er herablassend auf den maskierten Schüler. ,,Jetzt fürchte ich...war ich im Irrtum."
Kylo Ren war erschüttert. Es gab keine größere Demütigung für ihn als vor seinem Meister zu versagen und dessen Gunst endgültig zu verlieren. Trotzig sah er ihn durch seine Maske an und wollte ihm vom Gegenteil überzeugen. ,,Ich habe Euch alles gegeben, was ich habe. Der dunklen Seite."
,,Nimm dieses lächerliche Ding ab.", forderte Snoke und Kylo Ren kam dem widerwillig nach, woraufhin er die Maske vom Kopf nahm.
Die Schramme, welche Rey ihm mit dem Lichtschwert zugefügt hatte, war mit schwarzem Heilband fixiert worden, da sie noch nicht ganz verheilt war. Sie zog sich quer über sein Gesicht, hatte wie durch ein Wunder seine Augen verfehlt, und zeichnete ihn für den Rest seines Lebens. Es war mehr als nur eine Verletzung. Es symbolisierte sein grenzenloses Scheitern.
,,Ja, da ist es.", sprach der Oberste Anführer. ,,Es steckt zu viel von deinem Vater in dir, junger Solo.", warf er ihm an den Kopf, woraufhin Kylo Ren ihm widersprach.
,,Ich habe Han Solo getötet. Als der Moment kam, hab ich nicht gezögert."
,,Und sieh dich an. Diese Tat hat dich bis ins Mark erschüttert.", fauchte sein Meister ihm gnadenlos entgegen. ,,Und schlimmer noch. Dadurch hast du deine Schwester ein Stück zurück auf die helle Seite getrieben, was zu unserer Vernichtung führen könnte. Wenn Serena und ihr Pilot wieder zusammenfinden...wenn die Wahrheit ans Licht kommt, könnte es uns niederschmettern! Du warst nicht im Gleichgewicht! Wurdest von einem Mädchen geschlagen, das noch nie ein Lichtschwer hielt! Du hast versagt!!!"
Kylo Ren wollte auf seinen Meister losgehen, doch der schleuderte ihn durch Machtblitze zurück, sodass Kylo Ren rücklings auf dem Boden landete. Die Wächter zogen ihre elektrogeladenen Speere, während Snoke seinen ganzen Zorn entlud und seinen Schüler förmlich anbrüllte.
,,Skywalker lebt! Die Saat des Jedi-Ordens lebt. Und solange sie es tut, lebt die Hoffnung in der Galaxis.", sagte er und kehrte zu seinem Thron zurück, wo er sich drauf niederließ. ,,Ich dachte, dass du derjenige wärst, der sie vernichtet. Doch leider...bist du kein Vader. Du bist nur ein Kind mit einer Maske."
Der Oberste Anführer blickte voller Enttäuschung auf Kylo Ren, der vor Wut nur so kochte. Ohne ihm weitere Beachtung zu schenken, machte Snoke eine Handbewegung und entließ seinen Schüler somit, der umgehend den Saal verließ. Er begab sich in den Fahrstuhl und hatte ungeheure Mühe, nicht komplett auszurasten. Die Impulsivität brodelte in ihm wie ein Pulverfass, welches kurz vor der Explosion stand und er hielt seine Maske in der Hand.
Dann schlug er mit ihr auf die Wand ein, sodass die Maske komplett zerstört wurde und Kylo Ren fasste den Entschluss, dass er Snoke das Gegenteil beweisen würde. Er würde den Widerstand zerschlagen und vor allem Poe Dameron, damit Serena auf ewig an die Dunkelheit gebunden sein würde. Wenn ihr Pilot erst einmal tot war, dann gab es niemanden mehr, der Serena auf die helle Seite zurückbringen könnte und die Erste Ordnung würde endlich über die Hoffnung siegen.
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