The Secret Voice

Hallo, meine Lieben :) Und wieder geht es in die nächste Runde, denn das Wochenende hat uns erreicht und bringt natürlich wieder ein neues Kapitel mit sich. Das dürfte heute wirklich interessant werden, weshalb ich euch gar nicht mit großen Reden aufhalten möchte. Viel Spaß beim Weiterlesen und möge die Macht mit euch sein!

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                                ~~~

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                                                                                 The Secret Voice

Der dramatische Ausgang von Poe's Mission blieb Serena verborgen, die in der weit entfernten Galaxis weiter dem Ruf der mysteriösen Stimme folgte, welche sie schon so oft heimgesucht hatte. Es tat ihr gut, eine gewisse Distanz zur Ersten Ordnung einzunehmen und somit der Gesellschaft von Snoke und Kylo Ren für einen Zeitraum zu entfliehen. Obgleich sie das ungute Gefühl verspürte, dass irgendwas nicht stimmte und sie etwas zurückrufen wollte.
Aber Serena wollte endlich wissen, welche Stimme immerzu nach ihr rief und ihr Instinkt sagte ihr, dass es die richtige Entscheidung war, diesem Pfad zu folgen...wohin auch immer er sie führen würde. Mit jedem weiteren Meter entfernte sich Serena mehr von der Ersten Ordnung und begab sich ins Ungewisse. Und während sie flog, musste sie wieder an ihren Vater denken.
Sein Tod hatte sie unglaublich schwer erschüttert. Nicht nur, weil er nun für immer fort war, sondern weil Serena nun auch keine Chance mehr hatte, ihm sagen zu können, wie sehr sie alles bedauerte. Die vergangenen 6 Jahre waren keineswegs einfach gewesen und manchmal hatte Serena sogar mit dem Gedanken gespielt, zu ihren Eltern zurückzukehren. Aber sie hatte sich einfach nicht dazu überwinden können, da alles beim Widerstand sie nur an Poe erinnert hätte und dessen Tod war für Serena der schrecklichste Schicksalsschlag aller Zeiten gewesen.
Auch heute noch konnte sie den Schmerz nicht verdrängen, den der Verlust von Poe mit sich brachte. Egal wie viel Zeit auch verstrich, es wurde nicht besser und daran würde sich auch in Zukunft nichts ändern. Womöglich war diese seltsame Stimme ja wirklich eine Falle und würde dem Leben von Serena ein Ende setzen, was auch diesen entsetzlichen Schmerz beenden würde.
Es war ein Zwiespalt, was Serena diesbezüglich empfand. Einerseits war sie natürlich auf der Hut, aber andererseits wollte sie auch unbedingt wissen, was dahinter steckte. Immerhin geschah es bestimmt nicht alle Tage, dass man von einer mysteriösen Stimme heimgesucht wurde, die einen in die entfernte Galaxis zu sich rief und von der man keineswegs wusste, welchen Ursprung sie überhaupt hatte. Doch die Neugier von Serena überwog dieses kleine Detail, da sie nicht länger im Dunkeln tappen wollte. Es gab viel zu viele Fragen zu klären und mit dieser geheimnisvollen Stimme würde sie anfangen. Sobald sie deren Quelle ermittelt hatte, würde sie sich damit befassen, die Geheimnisse ihres Bruders aufzudecken. Denn Serena hatte genug davon, dass hinter ihrem Rücken irgendwas vor sich ging. Sie wollte die Karten auf den Tisch legen und zwar das gesamte Blatt. Ganz egal, wie weit sie dafür gehen musste.
Serena.
Erneut drang die Stimme zu ihr durch und Serena konzentrierte sich darauf, zu ihr zu gelangen. Die Macht führte sie dabei, indem sie wie ein großer Magnet auf Serena wirkte und diese in eine ganz bestimmte Richtung zog. Die junge Frau verlangsamte die Geschwindigkeit ihres Schiffes, da sie förmlich spürte, wie sie der Quelle immer näher kam. Es fühlte sich fast schon ein wenig an wie dieses Holocron, welches Serena bei ihrer einst so speziellen Mission aufgespürt hatte. Ob dies wieder so ein mächtiges Relikt war, das ihren Namen rief?

Tja, es gab wohl nur eine Möglichkeit das herauszufinden und Serena ließ den Hyperraum hinter sich, als direkt vor ihr ein einzelner Planet auftauchte. Und dieser löste bei Serena ein Gefühl der Irritation und Erstaunen aus. Denn es handelte sich um den Planeten Taivas, der seine ganz eigene Geschichte hatte.
Serena wusste nur, dass dieser Planet zu Zeiten des imperialen Bürgerkrieges dem Neuen Jedi-Orden als geheimer Rückzugsoft diente. Bislang hatte sie dies zwar nur für Gerüchte gehalten, aber jetzt war sie sich da nicht mehr so sicher und, dass ausgerechnet dieser Planet anscheinend die Quelle dieser Stimme war, zeigte Serena, wie weit sie sich von der Ersten Ordnung entfernt hatte.
Taivas befand sich in den äußeren Randgebieten der Galaxis und war ein Planet des Zhar-Systems. Es wurde auch Gall-System genannt und lag im Cadavine-Sektor des Äußeren Randes. Hier hatten Schmuggler zur Zeit des Kalten Krieges zwischen dem Sith-Imperium und der Galaktischen Republik für die Exchange eine Warenlieferung transportiert. Zumindest war es so überbracht worden.
Serena fragt sich, weshalb ausgerechnet dieser Planet offenbar ihr Reiseziel sein sollte. Früher war die Atmosphäre von Taivas naturgemäß sehr dünn gewesen, erst später war dort intelligentes Leben möglich gewesen und nun befand sich Serena im direkten Anflug auf diesen speziellen Planeten.
Komm zu mir.
Ein weiteres Mal forderte die Stimme Serena dazu auf ihr zu folgen, wogegen sich die junge Frau nicht wehrte. Sie wollte herausfinden, was dahinter steckte und das konnte sie nur, wenn sie sich dem stellte. Was auch immer sie erwartete. Deshalb steuerte Serena nun direkt den Planeten an und durchquerte mit ihrem Schiff die Atmosphäre. Dabei verspürte sie die sonderbare Eingebung, dass hier einige Mächte von einstigen Jedi an einem Punkt verliefen und als würden sie sich hier sammeln. Eine merkwürdige Vorstellung, wo dieser Planet doch vollkommen verlassen war. Keine menschliche Präsenz war hier zu spüren und ein gewisser Schatten lag über diesem Ort, der von solch starker Bedeutung geprägt war. Serena suchte sich einen geeigneten Platz zum Landen und als ihr Schiff auf dem Boden aufsetzte, fuhr sie die Systeme herunter. Einen kurzen Moment verweilte sie noch in ihrem Schiff, da sie sich fragte, ob sie hier wirklich das Richtige tat.

All jene, die der dunklen Seite verfielen, ließen sich stets von Zorn und Furcht leiten. Es verlieh ihnen eine enorm große Macht, aber es brachte auch unendlich großes Leid mit sich, das wusste Serena nur zu gut. Die dunkle Seite hatte sie nie glücklich gemacht, so viel war mal sicher. Doch für Serena war sie ohnehin eher eine Art Ventil, um den unermesslichen Schmerz irgendwie überwiegen zu können, da ihr das Leben sonst schier unmöglich wäre. Weshalb also kümmerte es sie überhaupt, ob sie den richtigen Weg einschlug?
Serena beschloss, ihre Gedanken hinten anzustellen und verließ schließlich ihr Schiff, da ihr Instinkt sie nach draußen führte. Ihre Stiefel betraten zum ersten Mal den Boden dieses Planeten, welcher ihr so fremd und gleichzeitig irgendwie vertraut vorkam. Es war hier so ungewohnt still. Bei der Ersten Ordnung herrschte immer reges Treiben, welches stetig zuzunehmen schien und Serena war es nicht gewohnt, solch eine friedfertige Umgebung um sich zu haben. Das letzte Mal, wo sie dies verspürt hatte, war während ihrer Ausbildung bei Luke und das lag ja inzwischen wirklich lange zurück.
Die Natur schien den Atem anzuhalten, denn Serena hörte nicht mal das Rascheln der Blätter oder den Wind, welcher sich derzeit ebenfalls niedergelegt haben musste. Es kam ihr wahrlich ungewohnt vor und mit zögerlichen Schritten entfernte sie sich etwas vom Schiff, um sich genauer umzusehen.
Hier hatte die Stimme sie hingeführt – zusammen mit der Macht. An einen Ort, der noch geheimnisvoller als diese mysteriöse Stimme war und Serena hatte nicht den blassesten Schimmer, was sie hier wohl erwartete. Alles könnte hinter diesem Ruf stecken, welcher sie dazu gebracht hatte, ihren bisherigen Pfad zu verlassen und mit einem Mal musste sie wieder an jenen Tag denken, an dem das Holocron ihr die vermeintliche Zukunft gezeigt hatte.
Serena stand laut dieser ominösen Prophezeiung zwischen Licht und Dunkelheit. Erst im Laufe der Zeit würde sich ihr Schicksal entscheiden, doch weshalb sollte das Licht überhaupt noch zur Debatte stehen? Es gab doch nichts und niemanden mehr, der sie zurück auf die helle Seite führen könnte. Weshalb also hatte ihr das Holocron einen möglichen Wandel offenbart?
Die junge Frau schüttelte den Kopf, da allein der Gedanke daran absurd war. Es führte kein Weg mehr aus der Dunkelheit heraus und egal wie sehr sie ihren Bruder auch für seine Tat verachtete, sie hatten die vergangenen 6 Jahre zusammen durchgestanden. Aber reichte das aus, um Kylo Ren den Mord an Han Solo zu verzeihen?
Serena war sich nicht sicher, zumal sie von dem stetig wachsenden Gefühl begleitet wurde, dass ihr Bruder etwas Wichtiges vor ihr verborgen hielt. Das führte natürlich nur dazu, dass sie erst recht Antworten haben wollte und Serena würde nicht eher ruhen, bis sie diese auch gefunden hatte. Vorausgesetzt natürlich, diese geheimnisvolle Stimme war heute nicht ihr persönlicher Untergang.
Serena.

Sie zuckte ein wenig zusammen, als jene wieder nach ihr rief und es kam aus östlicher Richtung. Sofort setzte sich Serena in Bewegung und folgte dem erneuten Ruf, als sie eine tiefe Schlucht entdeckte. Geradewegs steuerte die Dunkelhaarige eben diese an, doch was sie dort erblickte, übertraf alle ihre Erwartungen.
Es war ein ehemaliger Tempel der Jedi-Ritter. Einst aus den Überresten von verschiedenen Raumschiffen erbaut, hatten sich die Jedi hier einst einen Zufluchtsort geschaffen, der lange Zeit verborgen gewesen war und Serena hatte ihn lediglich für einen Mythos gehalten, da er mittlerweile in Vergessenheit geraten war.
Doch hier stand sie nun. Unmittelbar vor dem Verborgenen Tempel der Jedi und blickte die Überreste von diesem staunend an. Hatte etwa diese Zufluchtsstätte nach ihr gerufen? Aber weshalb?
Serena spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte und ihre Nervenenden spannten sich bis zum Zerreißen an, während die Ungewissheit bis ins Unermessliche stieg und Serena leicht in Nervosität versetzte. Aber dennoch ging sie auf den schmalen Eingang des ehemaligen Tempels zu, der alleine durch sein spezielles Erschaffen wie ein wahrliches Kunstwerk auf sie wirkte. Eins musste sie den Jedi lassen: sie hatten ein hohes Maß an Kreativität besessen.
Ein seltsames Gefühl beschlich Serena, als sie durch die dunklen Gänge des Tempels ging und sie aktivierte ihr rotes Lichtschwert, damit sie überhaupt irgendwas erkennen konnte. Dieser Tempel war der reinste Irrgarten und Serena befürchtete allzeit, dass die zusammengebauten Schiffe auseinanderbrechen und sie mit sich in die Tiefe reißen würden. Immerhin waren sie direkt an den Hängen dieser Schlucht gebaut worden und da bekam der Vorsatz des Vertrauens ein ganz neues Maß an Bedeutung.
Allerdings zwang sich Serena zur Konzentration. Sie durfte nicht die Nerven verlieren, was ohnehin ja eher das Metier ihres impulsiven Bruders war, dazu stand einfach zu viel auf dem Spiel. Wenn sie die Quelle dieser mysteriösen Stimme ermitteln konnte, dann würde sie vielleicht auch endlich ein paar Antworten erhalten. Zum Beispiel, was es mit ihrem persönlichen Schicksal auf sich hatte, welches allem Anschein nach ja eine besondere Rolle zu spielen schien. Obwohl Serena dies stark bezweifelte.
Schritt für Schritt wagte sie sich tiefer in die alten Überreste des Tempels und je dichter sie in ihn hervordrang, desto mehr vernahm sie ein entferntes Flüstern. Serena konnte die Worte zwar nicht verstehen, aber es weckte ihr Interesse und auch ihr Instinkt riet ihr immer mehr dazu, diesem ungewissen Pfad zu folgen, dessen Ziel immer näherkommen musste.
Mit ihrem aktivierten Lichtschwert als einzige Beleuchtung, schlug Serena schließlich einen besonders schmalen Weg ein, der sie tief ins Herz des Verborgenen Tempels führte. Immer präsenter drängte sich die Frage in den Hintergrund, weshalb ihr Weg sie ausgerechnet zu einem ehemaligen Tempel der Jedi geführt hatte. Wenn dies wirklich eine Täuschung war, dann besaß die Person, welche dafür verantwortlich war, einen ziemlich seltsamen Sinn für Humor, wenn sie die Schülerin von Snoke in ein gut behütetes Versteck der Jedi aus alten Zeiten lockte.

Somit trafen Licht und Dunkelheit wieder einmal aufeinander, wenn auch in etwas ungewohnter Form. Doch dieser stetige Konflikt würde wohl auch auf ewig fortbestehen, solange die Macht nicht im Gleichgewicht war. Und Serena spürte, dass die Macht nach wie vor ins Chaos abdriftete. Weshalb sonst hätten sich die vergangenen Ereignisse so überschlagen sollen? Es gab viel Anzeichen dafür, dass etwas Größeres bevorstand und Serena erhoffte sich, hier eine Antwort darauf zu finden.
Ihr Pfad führte sie in eine große unterirdische Halle, die an einen zentralen Saal erinnerte. Marode kahle Wände und eine düstere Atmosphäre ließen darauf schließen, dass hier kaum noch Licht existierte und der Tempel war eben nur ein weiteres Überbleibsel von einer Religion, die vor langer Zeit ausgestorben war. Die Jedi waren in den vergangenen Jahrzehnten fast schon mehr zu Legenden geworden, da kaum noch jemand an sie glaubte und manch einer behauptete sogar, sie hätten niemals wahrhaftig existiert.
Die Sith hatten damals ganze Arbeit geleistet, als sie den Orden zerschlagen hatten und Serena wusste, dass der Imperator unglaublich mächtig gewesen sein musste. Manchmal verspürte sie sogar die ungute Vorahnung, er könnte noch irgendwo da draußen sein. Doch Palpatine war gefallen – zusammen mit seinem Imperium und das vor langer Zeit.
Serena erreichte die Mitte des Raumes und spürte, wie die Macht hier einen zentralen Punkt erschaffen haben musste. Denn die Schwingungen verliefen hierher zusammen und bündelten sich an der Stelle, wo Serena nun stand und sie fühlte, wie die Macht um sie herum pulsierte. Seltsamerweise kam es ihr absolut richtig vor jetzt hier zu stehen und Serena nahm ihre Umgebung wachsam in Augenschein. Immerhin hatte irgendwas sie an diesen Ort gebracht und es könnte sich ihr jeden Augenblick offenbaren.
Wenn Snoke wüsste, was sie hier gerade tat, würde er ihr vermutlich eine heftige Lektion erteilen, aber Serena kümmerte dies nicht. Sie war dem Obersten Anführer gegenüber lange nicht so treu ergeben wie ihr Bruder, obwohl Snoke auch ihr Meister war. Zwar war sie gemeinsam mit Kylo Ren der dunklen Seite verfallen, doch es hatte dennoch stets einen Unterschied zwischen ihr und ihrem Bruder gegeben. In den vergangenen Jahren war Serena dies nie besonders stark aufgefallen, aber irgendwas war jetzt anders und sie spürte klar und deutlich, dass sich niemand Geringeres als das Schicksal...jetzt in diesem Augenblick im Wandel befand.
Das Flüstern um Serena herum wurde lauter. Zwar klang es immer noch wie ein Rauschen, doch Serena hörte genauer hin und identifizierte das Rauschen als unzählige Stimmen, welche alle gleichzeitig zu ihr sprachen. Allerdings verstand sie kein einziges Wort davon und Serena suchte bereits nach einer Möglichkeit, um dieses Wirrwarr zu sortieren, als eine Stimme die anderen durchbrach und deren Echo im gesamten Saal widerhallte.
,,Ich habe lange auf diesen Augenblick gewartet."
Serena erstarrte, da die fremde Stimme unglaublich präsent war und obwohl sie von allen Seiten gleichzeitig gekommen zu sein schien, so konnte die junge Frau den Ursprung der geheimnisvollen Stimme jetzt klar und deutlich spüren. Deshalb drehte sich Serena nun langsam um und stand einem unbekannten jungen Mann gegenüber.
Er besaß einen leichten bläulichen Schimmer, der ihn schemenhaft umgab und von ihm ging solch eine starke Machtsensitivität aus, dass es unglaublich beeindruckend auf Serena wirkte. Manch einer könnte diese Macht vielleicht auch fürchten, doch für die Tochter von Han Solo und Leia Organa stand lediglich die Frage im Raum, wessen Bekanntschaft sie hier gerade machte.
,,Wer bist du?", brachte sie irritiert hervor, woraufhin die Lippen des jungen Mannes sich zu einem leichten Lächeln verzogen und er sie mit seinen blauen Augen etwas belustigt anfunkelte.
,,Nun, das ist eine lange Geschichte und leider fehlt mir die Zeit, sie zu erzählen. Aber nenn' mich doch einfach...Großvater."
Serenas Augen weiteten sich und sie starrte ihn ungläubig an, als ihr der Name schon wie von selbst über die Lippen kam. ,,Anakin?", fragte sie unsicher und er neigte leicht den Kopf, um den Verdacht somit zweifelsfrei zu bestätigen.
,,Hallo, Serena."

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