The Promise
Hallo, meine Lieben. Das neue Kapitel ist fertig und bereit, gelesen zu werden. Das Update am Wochenende entfällt möglicherweise, da Pfingsten ist und ich nicht weiß, wie eingespannt wir auf Arbeit sein werden. Dennoch wünsche ich euch viel Spaß beim Weiterlesen und einen schönen Abend. Möge die Macht mit euch sein!
Liebe Grüße.
eure Hela
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16
The Promise
Poe sah Serena noch immer unsicher an, doch sie wollte den Ernst der Lage auch nicht beschönigen. Stattdessen verzog sie ein wenig zerknirscht das Gesicht und deutete kaum merklich auf sein Quartier.
,,Darf ich reinkommen? Ich würde das ungern auf dem Flur besprechen müssen."
,,Natürlich."
Sofort trat Poe ein wenig zur Seite, um Serena Eintritt zu gewähren. Sie betrat sein Quartier, während Poe die Tür wieder schloss und sofort wurde Serena von einem freudigen BB-8 begrüßt, der auf sie zugerollt kam. Sie beugte sich zu ihm herunter und umarmte den kleinen Droiden liebevoll.
,,Hallo, Kleiner. Ja, ich freue mich auch dich zu sehen."
,,Okay, was ist los? Es muss ja sehr wichtig sein, wenn du so spät noch vorbeikommst und ein Gesicht machst, als hätten wir den Krieg bereits verloren.", kam Poe angespannt zur Sache und Serena richtete sich wieder auf, ehe sie den Dunkelhaarigen verunsichert ansah.
,,Nun, die Tatsache, dass unser Familiengeheimnis mehr oder weniger aufgeflogen ist, erschwert die Möglichkeit, dass Ben und ich keine Aufmerksamkeit erregen. Zumal ich vorhin gewissermaßen einen Zusammenbruch durch die Macht erlitten habe."
Die ernste Miene von Poe wich Besorgnis, denn sofort schien er Serena nach möglichen Verletzungen abzusuchen und umfasste bestürzt ihre Schultern.
,,Was? Geht es dir gut? Was ist passiert?"
,,Mir ist nichts passiert, keine Sorge. Es war sozusagen ein Machtschub. Das ist passiert, weil ich die Macht in mir bislang immer unterdrückt habe. Sie hat sich deshalb auf diese Weise an die Oberfläche gekämpft und wollte mir wohl auf die Art signalisieren, dass sie sich nicht so leicht verdrängen lässt.", erklärte Serena und Poe entspannte sich ein wenig.
,,Klingt logisch. Ich bin nur froh, dass es dir gutgeht. Aber...was bedeutet das jetzt genau?"
,,Unsere Eltern haben vorgeschlagen, dass Ben und mich zu unserem Onkel Luke gehen könnten. Er soll...uns zu Jedi ausbilden."
Mit einem Ruck hatte Serena Poe die Wahrheit offenbart. Wie ein Pflaster, das man von einer Wunde abzog, schien es ihr am besten, es so kurz und schmerzlos wie möglich über sich zu bringen. Poe hüllte sich für einen Moment in Schweigen, der sich für Serena fast schon wie eine Ewigkeit anfühlte, doch dann verschränkte er die Arme vor der Brust und musterte sie erwartungsvoll.
,,Und was sagst du dazu?"
,,Naja, eigentlich hätte ich am liebsten gar nichts mit dieser Macht zu tun, aber...wenn sie wieder außer Kontrolle gerät, könnte es zur Gefahr für alle hier werden und möglicherweise würde ich dann jemanden verletzen. Das würde ich mir nie verzeihen."
Serena senkte den Blick und fühlte sich ein wenig hilflos. Sie hatte diese Entscheidung niemals treffen wollen, doch nun war ihr keine andere Wahl geblieben und obgleich sie wusste, dass es richtig war, fühlte es sich für Serena dennoch falsch an. Denn alles, was sie wollte...das war hier. In diesem Raum. Direkt vor ihr. Und doch machte ihr die Macht einen Strich durch die Rechnung.
Poe, der Serena nachdenklich musterte, entgingen ihre Anspannung und auch ihr innerer Konflikt keineswegs. Er konnte Serena ansehen, dass sie diesbezüglich zwiegespalten war und natürlich bereitete ihm allein der Gedanke, sie könnte fortgehen, Unbehagen und einen Anflug von Niedergeschlagenheit. Aber er musste das tun, was Serena am besten war. Auch, wenn das vorerst bedeutete, sie gehen lassen zu müssen.
,,Dann ist es vielleicht wirklich besser, wenn du dich von deinem Onkel unterrichten lässt. Und es ist ja nicht für immer.", brachte er schließlich hervor, woraufhin sich ein Schatten über das Gesicht von Serena legte.
,,Nein, aber...es gefällt mir nicht, das alles hier zurückzulassen...dich zurückzulassen."
,,Hey, ich kann gut auf mich aufpassen. Du musst dir also keine Sorgen machen. Ich bin immerhin der beste Pilot hier und es gibt nichts, was mich aufhalten könnte.", versuchte Poe die Stimmung aufzulockern, woraufhin Serena tatsächlich ein wenig schmunzeln musste.
,,Deswegen mache ich mir ja Sorgen und deine Bescheidenheit ist wieder einmal grenzenlos. Pass nur bitte auf, dass dich dein Ego nicht den Kopf kostet."
,,BB-8 ist ja auch noch da und wird sicher gut auf mich aufpassen. Stimmt's, Kumpel?"
Poe sah zu seinem Droiden herunter, der zustimmend piepste und Serena verspürte angesichts dessen Erleichterung. Auch ihr Vater würde ein Auge auf Poe haben, das hatte er ihr immerhin versprochen und dennoch würde sie wohl für die Zeit ihrer Abwesenheit hier immer eine gewisse Sorge verspüren, da sie niemals wissen würde, wie es Poe ging. Und noch etwas anderes belastete Serena. Etwas, dass ihr sehr schwerfiel auszusprechen.
,,Poe, du bist nicht gezwungen wegen mir hierzubleiben. Ich weiß ja, dass du bestimmt andere Pläne hattest und wenn du weiterziehen willst, dann verstehe ich das. Bitte sieh dich nicht dazu verpflichtet, wegen mir auf dieser Basis zu bleiben. Mein Weg führt mich nun einmal für unbestimmte Zeit an die Seite meines Onkels, aber ich will deshalb nicht der Grund dafür sein, dass du dein Leben nicht in deinem Sinne weiterleben kannst, nur weil du auf mich warten müsstest."
Mit Mühe brachte Serena die Worte hervor, die ihr zwar das Herz brachen, aber sie war bereit Poe loszulassen, wenn dies erforderlich war. Er war ihr viel zu wichtig, als dass sie zulassen könnte, dass er wegen ihr seine Ziele nicht verfolgen konnte. Doch Poe trat nun ganz nah an Serena heran, umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen und in seinen Augen lagen so viel Zuversicht und Hoffnung, dass es Serenas Herz schneller schlagen ließ.
,,Serena, du bist jetzt mein Leben! Völlig egal, wie lange du diesem Weg jetzt folgen musst, ich werde immer auf dich warten. Ganz gleich, was auch geschieht...du wirst mich niemals verlieren, denn ich bleibe bei dir. Und ich verspreche dir, dass uns nichts und niemand jemals wieder trennen wird. Auch nicht diese Macht, wenn sie es versuchen sollte."
Serena musste ein wenig lachen, war aber gleichzeitig auch so glücklich und erleichtert, dass ihr einzelne Tränen über die Wangen liefen. Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, schlang sie ihre Arme um Poe und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter, was er widerstandslos hinnahm. Er schloss ebenfalls seine Arme um sie und nirgends fühlte sich Serena so wohl und sicher, als in den Armen ihres Piloten. Und dennoch lag Wehmut in der Luft, angesichts der Gewissheit, dass dies ihr letzter gemeinsamer Abend für eine unabsehbare Zeit sein würde.
,,Ich werde dich schrecklich vermissen.", sagte sie leise und Poe gab ihr einen Kuss auf den Scheitel.
,,Wird mir nicht anders gehen. Ohne dich wird es hier sicher entsetzlich langweilig, weil es nichts Interessantes gibt."
,,Charmant wie immer.", erwiderte Serena, während sie sich aus der Umarmung zurückzog und zu Poe aufsah, der sie verschmitzt angrinste.
,,Das liebst du doch an mir. Gib's ruhig zu."
,,Erwischt. Du kennst mich einfach zu gut."
,,Das beruht auf Gegenseitigkeit.", gab Poe ungerührt zurück, als er Serena gedankenverloren eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. ,,Wann brecht ihr denn auf?"
,,Leider schon morgen. Luke kommt und holt uns ab. Deshalb...würde ich heute Nacht gerne bei dir bleiben, wenn du nichts dagegen hast."
Serena wollte jede freie Sekunde mit Poe nutzen, bevor sie sich morgen von ihm verabschieden musste. Und auch Poe war froh darüber, noch etwas Zeit mit Serena verbringen zu können, weshalb er ihre Bitte unmöglich ausschlagen konnte.
,,Was für eine Frage. Natürlich kannst du bleiben und glaub mir, am liebsten würde ich dich gar nicht gehen lassen."
,,Ich weiß. Aber ich habe es meiner Mutter versprochen und je eher ich diese Macht unter Kontrolle habe...desto besser. Sonst hat das womöglich noch fatale Konsequenzen und das kann ich unmöglich riskieren. Was für eine Wahl habe ich da schon?"
Serena seufzte und ließ den Kopf leicht hängen, da ihr wieder einmal bewusst wurde, welch einen Einfluss die Macht nun doch auf ihr Leben genommen hatte. Etwas, dass Serena eigentlich immer hatte verhindern wollen und nun musste sie doch den Pfad antreten, den sie bislang immer ausgeschlagen hatte.
Poe umfasste das Kinn von Serena mit einer Hand, um es anzuheben und brachte sie somit dazu, ihm wieder in die Augen zu sehen. Und einmal mehr gab er Serena dadurch die Hoffnung, dass alles wieder gut werden würde.
,,Serena, du hast immer eine Wahl. Bitte vergiss das nicht und wohin dich dieser Weg auch führen mag, denk immer daran...ich liebe dich.", sprach Poe voller Überzeugung aus und Serena umfasste nun sein Gesicht mit ihren Händen, während ihr Herz förmlich raste und die Nähe zu Poe ihr eine unbändige Gänsehaut bescherte.
,,Und ich liebe dich, Poe Dameron."
Für einen kurzen Moment verharrten sie so. Taten nichts weiter, außer sich in die Augen zu sehen und dadurch zu erkennen, was der jeweils andere für sie empfand. Doch dann gewannen ihre Gefühle füreinander die Oberhand, woraufhin sie den Abstand zwischen sich überbrückten und ihre Lippen zu einem Kuss verschlossen. Ein Kuss, der ein Feuerwerk in ihnen entfachte und BB-8 dazu veranlasste, in den Nebenraum zu verschwinden.
Poe schlang seine Arme um Serena, um sie näher an sich zu ziehen und sie wehrte sich nicht dagegen. Auch sie wollte jede noch so kleine Distanz zu Poe ausmerzen, denn ihre Liebe zu ihm war stärker als alles andere. Etwas, das sich niemals ändern würde und auch ihr künftiger Weg der Macht konnte die Verbindung zu Poe nicht kappen. Daran hielt Serena fest und an dem Entschluss, eines Tages zu Poe zurückzukehren.
Sie umfasste den Kragen seines Hemdes, zog Poe langsam mit sich und ließ sich fallen, als sie leicht gegen die Kante seines Bettes stieß. Poe zog sie dabei mit sich, der keinerlei Widerstand leistete und mit seinen Händen durch die offenen dunklen Haare von Serena fuhr.
Ihre Herzen schlugen in einem Rhythmus. Ihre Seelen waren unwiderruflich miteinander verbunden. Ihr Schicksal würde miteinander verflochten sein. Nur auf welche Art, das konnten Serena und Poe noch nicht wissen. Doch würden sie eines Tages noch erkennen, dass ihre Begegnung keineswegs ein Zufall gewesen war. Geschah doch stets alles so, wie es sein sollte...nach dem Willen der Macht.
Serena begann langsam, Poe von seinem Hemd zu befreien, der es sich daraufhin kurzer Hand über den Kopf zog und es auf den Boden verbannte. Auch das Oberteil von Serena gesellte sich schnell zum Hemd des Piloten, unterdessen Serena und Poe sich erneut küssten und ihre Körper durch die neu gewonnene Nähe enorm unter Strom standen. Die Hitze zwischen ihnen nahm mit jeder Sekunde mehr zu, sodass Serena sich in die Kissen sinken ließ und den Kuss mit Poe dabei keineswegs unterbrach. Der Pilot stützte sich mit seinen Händen auf beiden Seiten von Serenas Kopf ab und sie vergrub ihre Hände in seinen dunklen Haaren, um ihn somit noch etwas weiter zu sich herunterziehen zu können.
Sie wollte jede erdenkliche Hürde zwischen ihnen endgültig einreißen, denn Serena sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach Poe. Es war die letzte Nacht, die sie miteinander verbringen konnten, weshalb sie sich ihm voll und ganz hingeben wollte. Poe, der den Kuss mit Serena kurz beendete, um sie für einen kurzen Augenblick intensiv betrachten zu können, fühlte bereits, dass ihre gemeinsame Verbindung mit jeder Sekunde stärker wurde und er wollte Serena alles von sich geben. Wollte sich an jede erdenkliche Weise an sie binden, um ihr somit zu versichern, dass er immer an ihrer Seite stehen und auf sie warten würde. Völlig egal, wie lange es auch dauern sollte.
Die dunklen Haare von Serena lagen auf dem Kissen ausgebreitet, ihre Augen funkelten und ihre Wangen hatten eine leichte Röte angenommen, was Poe leicht lächeln ließ. Serena war alles in einem wunderschön. Noch dazu außergewöhnlich, wie noch keine von den Personen, denen Poe bislang begegnen durfte. Und obgleich er nicht mit der Macht in Verbindung stand und kaum Wissen diesbezüglich besaß, so hatte er vom ersten Augenblick an erkannt, dass Serena eine immense Stärke in sich trug. Eine Stärke, die sie vermutlich noch nicht einmal selbst erkannt hatte, doch eines Tages würde Serena diese Stärke mit Körper und Geist symbolisieren, wodurch sie Poe eine unerschütterliche Hoffnung darauf gab, dass sie den Krieg, egal wie schlimm er auch werden sollte, auf jeden Fall gewinnen konnten.
Und mit diese Gewissheit beugte sich Poe wieder zu ihr herunter, um in einem neuen Kuss zu versinken. Serena und er befreiten sich nach und nach von den restlichen Kleidungsstücken, erkundeten gegenseitig ihre Körper und verbrachten ihre erste gemeinsame Nacht miteinander, die vorerst auch ihre letzte für unbestimmte Zeit sein würde. Doch ganz egal, wie lange sie auch voneinander getrennt sein würden, Poe glaubte fest daran, dass sie alles überstehen würden. Denn was sich ihnen auch in den Weg stellen sollte, ihre Liebe war unerschütterlich und somit stärker als alles andere. Sogar stärker als die Macht und somit würde ihnen auch das düstere Vermächtnis von Darth Vader nichts anhaben können, das wie ein Schatten über ihnen lag. Nur ahnten Serena und Poe in dieser Nacht noch nicht, dass all dies erst der Anfang sein würde.
Als die Sonne am nächsten Morgen aufging und die ersten Sonnenstrahlen sich einen Weg durchs Fenster bahnten, wachte Serena langsam auf. Zum ersten Mal seit Langem war sie nicht von düsteren Träumen oder Stimmen heimgesucht worden, welche sie um ihren Schlaf gebracht hätten. Nein, Serena hatte einen langen und erholsamen Schlaf gehabt, der ihr neue Energie verlieh und als sie neben sich sah, erkannte sie auch den Grund dafür, der ihr ein glückliches Lächeln ins Gesicht zauberte.
Poe lag neben ihr und hatte die Augen noch geschlossen, während sich sein Brustkorb gleichmäßig hob und senkte. Eine silberne Halskette, die er immer trug, war das Einzige, was er vergangene Nacht nicht auf den Boden verbannt hatte, und Serena warf einen kurzen Blick auf den Ring, der an der Kette hing. Er war ebenfalls silbern, schlicht gehalten und dennoch hatte er etwas an sich, was ihn besonders machte. Serena wusste nicht warum, es war einfach ein Instinkt, der ihr sagte, dass diese Kette eine große Bedeutung für Poe hatte und sie verspürte Neugier darauf, die Geschichte dahinter zu erfahren.
Für den Moment reichte ihr jedoch der Anblick des schlafenden Piloten aus, was Serena sowohl glücklich, als auch traurig stimmte. Heute würden sich ihre Wege vorerst trennen, was ihr Herz gleich sehr viel schwerer werden ließ und sie strich mit ihrer linken Hand vorsichtig über die Wange von Poe. Dies schien ihn langsam aus seinem Schlaf zu holen, denn geistesabwesend griff er nach ihrer Hand und verschränkte sie mit seiner, ehe er die Augen öffnete und den Blick von Serena fand, der auf ihm ruhte. Poe küsste ihre Hand flüchtig, ehe er sich zu ihr drehte und die junge Frau eingehend betrachtete.
,,Ich hoffe doch sehr, du hast nicht die ganze Nacht damit zugebracht mich zu beobachten. Denn dann wüsste ich nicht, ob ich das unheimlich oder charmant finden soll.", meinte er, was Serena ein Lachen entlockte, ehe sie den Kopf schüttelte und ihre zerzausten Locken dabei ihr Gesicht umrahmten.
,,Nein, keine Sorge. Ich bin auch gerade erst aufgewacht. Aber ich konnte einfach nicht widerstehen, dich für einen Moment bestens zu studieren. Immerhin muss ich mir jedes Detail genauestens einprägen, damit ich dich immer vor Augen haben kann, wenn ich dich heute schon verlassen muss."
Serena konnte nicht verhindern, dass sich ein flüchtiger melancholischer Ausdruck auf ihrem Gesicht ausbreitete. Poe schwieg für einen kurzen Moment, richtete sich dann jedoch auf und legte Serena seine rechte Hand an die Wange.
,,Du verlässt mich nicht, Serena. Du trittst den Weg zu deiner Bestimmung an, um dir selbst und allen anderen Hoffnung zu geben. Ich weiß, diese Macht ist nicht das, was du willst und ich kann verstehen, wenn dir dieser Weg Angst macht, aber du könntest uns dadurch auch neue Möglichkeiten geben. Das Imperium war damals so stark, weil es den Imperator und Darth Vader hatte. Aber die Erste Ordnung hat nichts davon, während wir stattdessen dich, deinen Bruder und auch Luke Skywalker haben. Eine Familie, vereint durch ihr Blut und die Macht, was uns allen die Hoffnung geben kann, die wir für diesen Krieg brauchen."
Die Worte von Poe bereiteten Serena eine Gänsehaut, denn sie wirkten geradezu poetisch. Doch sie hatten auch etwas Wahres an sich, was Serena bislang noch gar nicht näher betrachtet hatte. Und es gab ihr ebenfalls die Hoffnung darauf, dass dieser Weg im Guten enden würde.
,,Du findest wohl immer die richtigen Worte, nicht wahr? Pass bloß auf, sonst verpasst meine Mutter dir deswegen früher oder später noch eine gehobene Position auf der Basis.", meinte Serena, woraufhin Poe nur schmunzelte.
,,Ich nehme alles in Kauf, wenn ich dich dadurch wiedersehen kann. Und wenn ich mich dafür mit deinen Eltern gutstellen muss, dann möge es so sein."
Nun warf Serena ihr Kissen auf Poe, der es galant auffing und musste über seine sarkastische Äußerung lachen. Allerdings beendete ein Klopfen an der Zimmertür den unbeschwerten Moment und es war Calliope, von der Serena nur zu gerne wüsste, woher sie wusste, dass sie sich bei Poe befand.
,,Serena, deine Mutter schickt mich. Dein Onkel trifft gleich ein und du solltest dich deshalb besser fertigmachen.", teilte sie ihr mit und Serena seufzte.
,,In Ordnung, Calliope. Ich komme gleich."
Hörbar verschwand Calliope auf dem Korridor, während sich Serena wieder Poe zuwandte. In diesem Moment kam auch BB-8 wieder aus dem Nebenzimmer zurück und Serena konnte spüren, wie die Anspannung wieder zurückkehrte, die sie seit gestern Nacht erfolgreich vertrieben hatte.
,,Tja, nun wird es ernst.", brachte sie hervor, doch Poe behielt seinen grenzenlosen Optimismus bei.
,,Was auch passiert, wir überstehen es und alles wird gut. Ich weiß es."
Serena nahm es hin, beugte sich nochmal vor, um Poe zu küssen und erhob sich dann aus dem Bett, um sich anzuziehen. Poe sprang ebenfalls wieder in seine Klamotten und als sie beide wieder vorzeigbar waren, verschwand Serena kurz in ihr eigenes Zimmer, um noch ein paar Sachen zu holen. Zwar würde sie für die Ausbildung bei Luke nicht viel brauchen, doch auf ein paar Habseligkeiten wollte sie dennoch nicht verzichten. BB-8 blieb die ganze Zeit über an ihrer Seite, da auch ihm der bevorstehende Abschied sichtlich missfiel und Serena bewunderte diesen kleinen Droiden wahrlich in jeder Sekunde. Er war etwas ganz Besonderes und sie wollte ihn ebenfalls unbedingt wiedersehen, weshalb sie entschlossen auf ihn herabsah, als sie den Weg nach unten antrat. Die anderen waren bereits draußen und warteten sicher schon auf sie, wodurch sich Serena jedoch nicht daran hindern ließ, dem Droiden noch ein paar Worte mit auf den Weg zu geben.
,,Du musst gut auf Poe und die anderen aufpassen, BB-8. Versprich mir, dass ihr nicht zu waghalsig seid und immer zusammenhaltet, ja?", bat sie den Droiden, der wieder seine kleine Flamme ausfuhr und nach oben hielt, um einen zustimmenden Daumen zu symbolisieren. Serena schüttelte amüsiert den Kopf bezüglich dieser Geste und konnte kaum glauben, wie menschlich Droiden manchmal wirken konnten. ,,Du bist wahrlich ein Unikat, BB-8. Solange du an Poe's Seite bist, kann ja gar nichts schiefgehen."
Der Droide piepste zustimmend, ehe sie den Ausgang des Hauptgebäudes erreichten. Serena drehte sich noch einmal um, wodurch sie einen letzten Blick auf das Gebäude erhaschte, was für lange Zeit ihr Zuhause gewesen war. Nun würde sie es zurücklassen müssen. Ohne zu wissen, ob sie es überhaupt je wiedersehen würde.
Doch dann riss sich Serena von dem nostalgischen Anblick los, um ihrem Schicksal mehr oder weniger entgegenzutreten. Und dieses wartete bereits auf sie. In Form ihres Onkels und gleichzeitig legendären Helden der einstigen Rebellion.
Luke Skywalker. Jedi-Meister und Sohn von Darth Vader alias Anakin Skywalker, stand mit den anderen auf der großen Plattform und Serena näherte sich ihnen mit zögerlichen Schritten. BB-8 gab kleine Piepser von sich, als wollte er Serena dadurch ermutigen und die quittierte es mit einem dankbaren Lächeln.
Ben hatte ebenfalls eine kleine Tasche dabei, hüllte sich aber mal wieder in Schweigen, während Han und Leia einige Worte mit Luke wechselten. Poe, Calliope und Kreon standen ebenfalls bei ihnen, um sich von Serena und Ben zu verabschieden. Und als Serena die Truppe erreichte, sah Luke auf und staunte nicht schlecht über den Anblick seiner Nichte.
,,Serena. Du bist erwachsen geworden.", stellte er eher nüchtern fest, was die 22-jährige zur Schlagfertigkeit veranlasste.
,,Und du älter."
Leia hob überrascht eine Augenbraue, während Han sein aufkeimendes Lachen in einem Hustenanfall tarnte. Poe konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und auch Luke nahm die Aussage von Serena mit Humor, den er ja zum Glück über all die Jahre hinweg nicht zu verloren haben schien.
,,Nun, ich denke, diesen Tribut verlangt die Zeit uns allen einmal ab."
Zwar war Luke noch nicht so alt, dass man ihn als derart bezeichnen würde, aber durch seine dunkelblonden Haare zogen sich bereits vereinzelt graue Strähnen und auch seinem Gesicht konnte man ein paar alternde Züge ansehen. Aber dennoch besaß er noch immer die enorm starke Ausstrahlung, welche Serena stets an ihm bewundert hatte und Luke deutete dann einladend auf sein kleines Schiff, welches unmittelbar vor ihnen allen stand.
,,Es ist der Zeit aufzubrechen. Zu lange kann ich die anderen Schüler nicht alleine lassen. Am Ende legen sie mir noch den Tempel in Schutt und Asche. Leia, Han, es war eine Freude, euch wiederzusehen.", sagte Luke, als ein protestierendes Brüllen vom anwesenden Wookie kam, woraufhin der Jedi die Hände erhob. ,,Dich natürlich auch, Chewie."
Dies schien zu genügen, um den Wookie zufrieden zu stellen. Leia umarmte ihren Bruder zum Abschied und Serena glaubte zu hören, wie ihr Vater noch etwas von einem unguten Gefühl von sich hin murmelte. Dann nahm Ben Abschied von ihren Eltern, woraufhin sich Serena an ihre Freunde wandte.
,,Tja, ich schätze, wir sehen uns...irgendwann."
Das letzte Wort kam ihr nur schwer über die Lippen, doch Calliope zögerte keine Sekunde und umarmte Serena, die es zuließ. Ihre beste Freundin würde ihr sehr fehlen, vor allen ihre klugen Ratschläge und das sanfte Gemüt, welches Calliope stets an den Tag legte.
,,Pass auf dich auf, Serena. Und...möge die Macht mit dir sein.", raunte Calliope ihr noch ins Ohr, woraufhin Serena schmunzelte.
,,Du auch, Calliope. Und sag Kreon endlich, was du für ihn empfindest. Wenn ich wiederkomme, möchte ich euch beide vereint vorfinden, verstanden?"
Perplex löste sich Calliope aus der Umarmung, da Serena so leise zu ihr gesprochen hatte, dass nur sie es hören konnte. Doch Serena zwinkerte ihr nur zu und wurde dann auch schon von Kreon in Beschlag genommen, der in ihr wohl schon die neue Hoffnung für die Galaxis sah.
,,Zeig ihnen, was in dir steckt, Serena. Wenn du die Ausbildung beendet hast, kann sich die Erste Ordnung warm anziehen."
Serena musste lachen, beschwichtigte ihren besten Freund aber gleichzeitig auch etwas.
,,Ich tue mein Bestes, Kreon. Lasst ihr in der Zwischenzeit bitte die Basis stehen und treibt meine Mutter nicht zu sehr in den Wahnsinn."
,,Versprechen können wir nichts.", entgegnete er und Calliope zog ihn zur Seite, woraufhin Serena nur amüsiert den Kopf schüttelte.
Dann sah sie zu Poe, der bereits auf sie zukam und sein Blick hatte etwas Geheimnisvolles an sich, da er ohne Zweifel etwas im Schilde führte.
,,Ich hab noch was für dich.", setzte er an, als sich der Pilot die Kette über den Kopf zog und sie stattdessen Serena umhängte. ,,Sie soll dich beschützen und ist ein Versprechen, dass ich auf dich warte. Ganz egal, wie lange es dauert. Wenn du zurückkommst, werde ich hier sein, Serena.", versicherte er ihr und Serena fand keine richtigen Worte dafür, um auf diese Geste von Poe zu antworten.
Stattdessen überbrückte sie den Abstand zu ihm und küsste Poe, was dieser ohne zu Zögern erwiderte. Es war ein sanfter Kuss, der dennoch alles Nötige aussprach und als er endete, fiel es Serena enorm schwer, den entscheidenden Schritt zu gehen. Doch Poe nickte ihr entschlossen zu und sie kehrte ihm langsam den Rücken, wobei sie BB-8 noch einmal zunickte und dann auf ihre Eltern zuging.
Leia zog Serena in die Arme und strich ihr über das dunkle Haar, was zu einem nahen Moment zwischen Mutter und Tochter führte. Doch auch dieser endete leider viel zu schnell, als Leia sich zurückzog und Serena ein zuversichtliches Lächeln schenkte.
,,Ich bin so stolz auf dich, Serena. Und vergiss nie...die Macht wird mit dir sein. Immer."
Serena nickte nur stumm, da ihr erneut die Worte fehlten und wurde auch schon prompt von Chewie in Beschlag genommen, der seine pelzigen Arme um sie legte und Serena kräftig drückte.
,,Puh, Chewie. Wenn du mich weiter so erdrückst, werde ich die Ausbildung bei Luke nicht mehr antreten können.", äußerte sie ein wenig außer Atem, woraufhin der Wookie von ihr abließ und stattdessen leicht gegen ihre Schulter buffte. ,,Du wirst mir auch fehlen. Aber wir sehen uns wieder, versprochen."
Chewie gab noch einen kurzen Laut von sich, ehe Han auf seine Tochter zusteuerte. Sogar C3PO nahm Abschied, aber viel eher von seinem treuen Freund R2-D2, der an der Seite von Luke sein würde und somit auch Serena und Ben begleitete. Serena stand nun einer der schwersten Abschiede bevor, denn ihr Vater war stets ein Vorbild für sie gewesen und es fiel Serena nicht leicht, ihm vorerst Lebewohl sagen zu müssen. Und Han überspielte gekonnt die Lage, wie er es am besten konnte.
,,Mach es Luke bloß nicht zu einfach, Kleine. Der soll ruhig mal seinen Spaß mit euch beiden haben, denn du und Ben seid immerhin ein Teil der Solo-Familie.", raunte er ihr zu und seine Tochter grinste.
,,Keine Sorge. Ich bin mir sicher, wir halten Onkel Luke in Atem und bringen ihn etwas ins Schwitzen."
,,Aber überfordert ihn nicht. Wie du schon sagtest, er ist nicht mehr der Jüngste.", meinte Han, als der Jedi hinter ihm antwortete.
,,Das hab ich gehört."
Serena und ihr Vater mussten grinsen, doch dann warf sich die junge Frau in die Arme des ehemaligen Schmugglers, der seine Arme schützend um Serena schloss und auch ihm fiel der Abschied schwer. Musste er seine Tochter und seinen Sohn doch ziehen lassen, wobei ihn kein gutes Gefühl begleitete, doch Han bewahrte Schweigen darüber. Immerhin war Luke der Jedi unter ihnen und was sagte schon so ein ungutes Gefühl aus?
Han gab seine Tochter frei und diese sah zu ihm auf, wobei einzelne Tränen in ihren Augen schimmerten, doch Han hob mahnend den rechten Zeigefinger.
,,Untersteh dich. Wenn du anfängst zu weinen, dann kann ich mich nicht beherrschen und so tief will ich nun wirklich nicht sinken."
,,Ich liebe dich, Dad.", brachte Serena hervor und er lächelte, ehe er kurz über ihr Haar strich.
,,Ich weiß, Kleine. Ich dich auch und jetzt geh'."
Han nickte ihr ermutigend zu, woraufhin Serena sich losriss und dann auf ihren Onkel zuging. Ben ging mit R2-D2 bereits die Rampe des Schiffes hoch und Luke legte Serena eine Hand auf die Schulter, was ihr ein Gefühl des Beistands gab. Sie lächelte ihm dankbar zu, woraufhin Luke ebenfalls die Rampe betrat und Serena drehte sich ein letztes Mal zu ihrer Familie und ihren Freunden um. Sie alle waren Grund genug dafür, zu bleiben, aber auch, diesen Weg anzutreten und alles auf sich zu nehmen, um dadurch Hoffnung zu bekommen. Und obwohl Serena zuversichtlich war, dass sich alles zum Guten wenden würde, wo beschlich sie dennoch ein ungutes Gefühl, als sie den anderen den Rücken kehrte und die Rampe des Raumschiffes hochlief. Das Gefühl, dass dieser Abschied etwas Endgültiges hatte.
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