Talk to me, Grandfather!
Hallo, meine Lieben :) Unser galaktisches Abenteuer geht weiter und heute dürft ihr mal Ben Solo aus seiner Sicht begleiten, denn dieses Kapitel ist bezüglich seiner Figur etwas Besonderes. Wie findet ihr den Charakter Kylo Ren/Ben Solo in den Filmen denn generell? Seid ihr seine Fans oder doch eher etwas zwiegespalten im Bezug auf ihn, wie ich? Lasst es mich gerne wissen und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Weiterlesen :)
Liebe Grüße,
eure Hela
PS: Das Update erfolgt nun immer entweder Dienstag oder Mittwoch. Je nachdem, wie ich es zeitlich unterkriege. Dieses Wochenende geht es dann auch wieder weiter. Bis dahin, möge die Macht mit euch sein!
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Talk to me, Grandfather!
Schweigsam saß Ben vor seinem Onkel Luke, der ihn nun schon mehrere Minuten eingehend betrachtete, welche sich dadurch schon fast wie eine halbe Ewigkeit anfühlten. Mit bohrendem Blick stand der Jedi-Meister vor seinem Neffen, der jeglichem Augenkontakt jedoch auswich und Ben wusste ohnehin nicht, was er hätte sagen sollen.
Das Training hatte gut angefangen, doch der Teil mit der Teamarbeit hatte dann schlussendlich ein ziemlich einschneidendes Ende genommen, wodurch vor allem der Boden jener Felsplattform hatte leiden müssen, wo stets die Trainingsstunden im Außengelände absolviert wurden. Ben konnte sich nicht einmal genau erklären, wie er die Kontrolle verloren hatte und doch war das Gefühl der ungezähmten Macht in ihm einfach unbeschreiblich gewesen, als sie herausgebrochen war.
Er hatte schon früh bemerkt, dass er sich mit der Macht mehr verbunden fühlte, als es bei seiner Zwillingsschwester Serena der Fall war. Während diese nämlich eher nach ihrem gemeinsamen Vater Han Solo schlug, so hatte Ben das volle Ausmaß des Skywalker-Blutes in sich zu spüren bekommen. Hatte es ihn doch schon früh auf die Pfade der Macht geführt, bevor er überhaupt wusste, wer er überhaupt wirklich war.
Leia hatte ihren Kindern erst später offenbart, welcher Familie sie in Wirklichkeit angehörten und während diese Offenbarung für Serena ein Schock gewesen war, so hatte Ben darin vielmehr die Antwort auf seine vielen Fragen gesehen, die er sich seit seiner Kindheit gestellt hatte. Das änderte nichts an der Tatsache, dass er es seiner Mutter ziemlich übel genommen hatte, dass sie so lange kein Wort darüber verloren hatte, doch mittlerweile hatte er sich damit abgefunden. Immerhin war er mehr als froh gewesen, als Leia ihm und Serena vorgeschlagen hatte, die Ausbildung bei Luke anzutreten und natürlich hatte Ben sofort zugestimmt.
Die Ausbildung zu einem Jedi war hart und konnte einen schon sehr an seine Grenzen bringen, doch Ben kam es wie die Erfüllung eines lang ersehnten Traums vor. Endlich die Macht zu verstehen, sich von ihr leiten zu lassen und die Fähigkeiten praktisch umzusetzen, welche von Geburt an in ihm schlummerten...das war ein unbeschreibliches Erlebnis. Und Ben hatte das Gefühl, dass er es noch sehr weit bringen könnte, wenn man ihn nur lassen würde.
,,Ben, wir müssen darüber reden, was eben gerade passiert ist." Luke brach sein langes Schweigen und verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust. ,,Warum hast du die Kontrolle verloren?"
,,Ich...weiß es nicht genau. Es kam einfach über mich."
Das war wohl keineswegs die Antwort, welche Luke sich erhofft hatte. Denn er seufzte schwer und schüttelte beinahe etwas tadelnd den Kopf.
,,Mir ist klar, dass auf den Schultern von dir und deiner Schwester eine schwere Bürde lastet, denn mir ging es damals genauso. Aber du darfst auf keinen Fall vergessen, dass die wichtigste Grundlage für ein Leben als Jedi die innere Ruhe ist. So etwas wie vorhin, das könnte schwere Konsequenzen haben. Mal abgesehen davon, dass ich eine solch ungezähmte Macht niemals zuvor gesehen habe."
Ohne es seinem Onkel zu zeigen, wurde Ben hellhörig. Das klang ja fast schon so, als hätte seine Macht ein größeres Ausmaß, als er bislang selbst angenommen hätte. Auch die Besorgnis von Luke entging ihm keineswegs, was Ben ein wenig stutzig machte. Hatte es denn nichts Gutes, wenn ein Jedi solch große Macht besaß? Umso mehr könnte er doch später erreichen und immerhin trug er das Blut der mächtigen Familie Skywalker in sich. Da müsste Luke doch klar sein, dass dies eine enorme Rolle in der Ausbildung seines Neffen spielen würde.
Luke bedachte Ben mit kritischem Blick. ,,Ist so etwas schon einmal vorgekommen, Ben? Und bitte, sei ehrlich."
,,Nicht in diesem Ausmaß.", erwiderte der Schwarzhaarige. ,,Aber ich habe schon früh gemerkt, dass ich mit der Macht verbunden war. Und ich habe mich wesentlich früher darauf eingelassen, als es Serena getan hat."
Sein Onkel nickte kaum merklich, während Ben nun an seine Schwester denken musste. Serena war lange vor der Tatsache davon gelaufen, dass sie beide die Enkelkinder des berühmten Darth Vader waren und noch immer schien dieses Detail ein rotes Tuch für sie zu sein, was Ben überhaupt nicht nachvollziehen konnte.
Wie konnte Serena nur verachten, was ihr eigenes Vermächtnis war? Darth Vader hatte große Dinge vollbracht, wenn man mal davon absah, dass er Teil des Imperiums gewesen war. Aber die Macht, welche in ihm steckte, war doch gewissermaßen nun das Erbe von Ben und Serena, was sie seiner Meinung nach antreten sollten. Dass Serena sich so dagegen sträubte, war für Ben einfach unverständlich.
,,Ben, ich möchte, dass du dich in den nächsten Tagen damit auseinandersetzt und ausgiebig meditierst. Wir werden diese ungezähmte Macht unter Kontrolle bringen und zwar gemeinsam.", beschloss Luke mit einem Mal, woraufhin Ben ein wenig brummte.
,,Klingt fast so, als wäre sie etwas Schlechtes."
,,Das habe ich nicht gesagt. Nur bin ich vorsichtig mit solchen Dingen und wir müssen auf der Hut sein. Es könnten uns gefährliche Zeiten bevorstehen und umso wichtiger ist es, dass die Ausbildung von dir und den anderen Schülern erfolgreich wird. Man könnte uns eher brauchen, als euch allen bewusst ist."
Die Worte von Luke sollten Ben wohl zum Nachdenken bringen, doch dieser nahm es lediglich hin und nickte stumm. Er hatte nichts weiter zu sagen und irgendwie hatte er ohnehin den Eindruck, dass Luke wegen dem Vorfall beim Training einen zu großen Aufstand machte. So schlimm war es doch gar nicht gewesen und verletzt wurde auch niemand, was Ben als ausreichend erachtete, um das Thema abzuhaken. Nur sah sein Onkel das natürlich anders und Ben fragte sich, wie Luke überhaupt so lange als einziger Jedi durchgehalten hatte.
Sein Onkel machte eine flüchtige Handbewegung und deutete nach draußen. ,,Gut, Ben. Du kannst jetzt gehen. Morgen fangen wir mit dem Spezialtraining an."
Erleichtert darüber entlassen zu sein, erhob sich Ben und verließ den Tempel, um in die erlösende Freiheit zu treten. Der Vortrag seines Onkels hatte sein Ego mächtig angekratzt und seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt gewesen. Natürlich galt Luke allen voran als kluger Jedi-Meister, doch es war nicht leicht, dass er gleichzeitig auch ein Familienmitglied von Ben war. Denn das brachte den angehenden Jedi in eine gewaltige Zwickmühle.
Einerseits wusste Ben, dass er besser auf Luke hören und dessen Aufgabe befolgen sollte. Doch andererseits kam es Ben auch so vor, als würde sein Onkel ihn bewusst zurückhalten wollen. Als hätte Luke bereits eine Ahnung, welche Macht in seinem Neffen steckte und er setzte alles daran, um diese im Zaum zu halten. Die Frage war nur, warum und wie weit Ben das ganze Spiel mitmachen würde.
Als er sich gerade auf den Ben zu seiner Unterkunft machen wollte, bahnte sich auch bereits die nächste Standpauke für ihn an. Denn Serena, die auf der Lichtung gerade noch auf- und abgegangen war, steuerte nun direkt auf ihn zu und fiel sogleich mit der Tür ins Haus.
,,Da bist du ja endlich! Ich dachte schon, du kommst nie mehr aus dem Tempel raus. Was hat Luke zu dir gesagt? Was ist da vorhin passiert, Ben und warum redest du über so etwas nicht mit mir?"
All diese Fragen platzten aus Serena heraus, als hätten sie ihr schon ewig auf der Seele gebrannt. Ben wurde dadurch etwas überrumpelt und seufzte ein wenig genervt, da seine Schwester natürlich wieder einen Aufstand deswegen machen musste. Sie besaß eindeutig das draufgängerische Gemüt ihres gemeinsamen Vaters Han Solo, welches sich hinter der scheinbaren Ruhe von Leia verbarg und dennoch spiegelte sich allen voran die Sorge um ihren Bruder in den Augen von Serena wider.
Ben winkte ab, in der Hoffnung, seine Schwester dadurch zu besänftigen. ,,Beruhige dich, Serena. Alles halb so wild. Es war nur ein Machtschub. Kein Grund, sich deswegen aufzuregen."
,,Du hast gut reden. Es geht ja nicht nur um den Vorfall vorhin, Ben. Du verhältst dich schon seit Monaten so merkwürdig, noch bevor wir zu Onkel Luke gekommen sind. Hüllst dich immer mehr in Schweigen, isolierst dich von allen und sogar mir gegenüber bist du überaus merkwürdig. Was ist denn nur los mit dir?"
Serena war besorgt, aber gleichzeitig wohl auch ziemlich enttäuscht. Ben wusste, dass sein Verhalten keineswegs an seiner Schwester vorbeigegangen war, doch sah er auch keinen Grund dafür, sich vor ihr rechtfertigen zu müssen.
,,Man verändert sich eben irgendwann mal, Serena. Das müsstest du doch am besten wissen, denn seit dieser Pilot in dein Leben getreten ist, bist du doch auch nicht mehr dieselbe."
Serena blinzelte irritiert. ,,Was hat Poe denn jetzt mit der ganzen Sache zu tun?"
,,Eine Menge. Bevor er aufgekreuzt ist, hast du dich bei Problemen früher immer an mich gewandt, doch jetzt kreisen deine Gedanken nur noch um ihn. Du wunderst dich darüber, dass ich mich isoliere und von dir distanziere, dabei bist du doch nicht besser. Zumal du nicht glauben musst, dass mir dein Verhalten nicht auch aufgefallen ist. Oder glaubst du wirklich, ich wüsste nichts von deiner Vision auf Tatooine?"
Serena zuckte zusammen und wich ein paar Schritte zurück. Sie sah ehrlich schockiert aus, doch Ben wollte die Tatsachen nicht länger beschönigen. Seit dieser geheimen Mission, welche Serena mit ihren beiden besten Freunden und Poe Dameron abgezogen hatte, war sie wie ausgewechselt und Ben hatte der Sache auf den Grund gehen wollen. Es hatte auch gar nicht lange gedauert, bis er Poe und Serena mal darüber hatte reden hören, worin seine Schwester über eine verhängnisvolle Vision gesprochen hatte. Eine Vision, die Serena wohl eine Heidenangst eingejagt hatte und sie bis heute nicht losließ.
,,Woher...", setzte Serena an, aber Ben verschränkte lediglich die Arme vor der Brust, wobei sich sein Blick verfinsterte.
,,Ich sehe mehr, als du ahnst. Außerdem bin ich dein Bruder...dein Zwilling, wohl gemerkt. Wir sind miteinander verbunden, da spürt man so etwas und du bist nicht die Einzige, die hier Visionen hat, Serena. Erkennst du jetzt endlich, dass dies womöglich ein Zeichen dafür ist, was wir alles erreichen könnten? Die Macht will uns etwas zeigen, indem sie nach uns beiden ruft und gemeinsam könnten wir einen unglaublichen Weg einschlagen, wodurch wir die ganze Galaxis verändert könnten. Der Krieg würde gar nicht erst über uns hereinbrechen, die Erste Ordnung wäre keine Bedrohung und wir beide...könnten endlich die werden, die wir schon immer sein sollten. Es ist unser Schicksal, Serena."
Ben sprach diese Worte voller Überzeugung aus, doch die Reaktion seiner Schwester fiel anders aus, als er es sich erhoffte. Denn statt Begeisterung zu zeigen, entwich Serena jegliche Gesichtsfarbe und sie wich noch ein paar Schritte vor ihm zurück, wobei sie den Eindruck machte, als hätten seine Worte sie bis ins Mark erschüttert.
,,Was hast du gesagt?"
,,Dass es unser Schicksal ist. Wir sind die Erben von Darth Vader...seiner Blutlinie. Wir könnten all seine Fehler korrigieren, indem wir sein Vermächtnis antreten und das vollenden, was er damals begonnen hat. Er tötete den Imperator und brachte das Imperium zu Fall, nun tun wir das Gleiche mit der Ersten Ordnung.", brachte Ben hervor, doch Serena schüttelte widerstrebend den Kopf.
,,Das ist Wahnsinn, Ben. Hörst du dich überhaupt reden? Du klingst wie ein machthungriger Gefolgsmann des Imperiums. Woher weißt du überhaupt, dass unser Großvater diesen Weg für uns gewählt hätte? Wenn er hier wäre, glaubst du wirklich, dass er wollen würde, dass wir solch einen Pfad einschlagen? Jedi töten niemals vorsätzlich, Ben. Sie kämpfen für den Frieden und die Gerechtigkeit. Ich dachte, das wäre dir mittlerweile klar geworden."
Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, machte Serena auf dem Absatz kehrt und eilte zu ihrer Unterkunft. Ben blieb zurück, wobei er ihr nachsah und sich dann mürrisch auf den Weg in seine eigene Hütte machte. Seine Schwester schien keinerlei Ambition zu haben, sich seine Zukunftsvisionen überhaupt näher anzuhören, sondern fällte lieber gleich ihr Urteil. Kein Wunder, dass sie solch große Schwierigkeiten damit hatte, sich dem Umgang mit der Macht zu öffnen und von dieser leiten zu lassen. Aber es wunderte Ben auch schon gar nicht mehr. Die Liebe zu Poe Dameron musste Serena den Verstand vernebelt haben.
Zornig erreichte Ben seine Hütte, welche er aufgebracht betrat und die Tür hinter sich zuschlug. Er hatte große Mühe, nicht sofort sein Lichtschwer zu ziehen und die Inneneinrichtung zu zerlegen, da seine Impulsivität in ihm wütete und den jungen Mann förmlich an seine Grenzen brachte. Sie alle verstanden ihn nicht. Onkel Luke hielt ihn wohl für übermütig, Serena sah in seinen Überzeugungen lediglich einen Hang zum Wahnsinn und von seinen Eltern wollte Ben gar nicht erst anfangen. Die hofften doch lediglich darauf, dass Luke es durch diese Ausbildung schaffte, die Macht des Skywalker-Blutes in Ben und Serena unter Kontrolle zu bringen, sodass sie weiter den Schein der heilen Familie wahren konnten. Doch wer war ihre Familie denn schon?
Der Schmuggler und die Prinzessin, somit hatte alles angefangen, als sich Han Solo und Leia Organa damals zu Zeiten des Imperiums ineinander verliebt hatten. Luke hatte dabei als Jedi-Ritter irgendwie nur eine Nebenrolle gespielt und nach dem Sieg über die Dunkle Seite seinen eigenen Weg eingeschlagen. Han und Leia hatten zwar geheiratet und zwei Kinder miteinander bekommen, doch irgendwie hatte der Schatten des Imperiums sie immer verfolgt und niemals erlaubt, dass sie das Leben führen konnten, was ihnen eigentlich zustand.
Ben ließ sich auf seinem Bett nieder und fuhr sich über das Gesicht, während er über die Worte von Serena nachdachte. In der Tat fragte er sich schon länger, was sein Großvater heute für Ansichten hätte, würde er noch leben. Nur konnte er Vader das nicht mehr fragen, denn er war damals auf dem Todesstern gestorben und selbst sein Geist schien für Ben unerreichbar. Dabei wusste er längst, dass manche Jedi eins mit der Macht werden konnten und dann als Machtgeist noch ihr Unwesen trieben. Doch zu Gesicht bekommen hatte er seinen Großvater nie, was Ben schlichtweg glauben ließ, dass Darth Vader niemals in die Macht übergegangen war. Dennoch wagte er einen neuen Versuch, indem er entschlossen vor sich hinstarrte und inständig hoffte, irgendeine Antwort zu erlangen.
,,Hilf mir, Großvater. Welchen Weg soll ich gehen? Was ist dein Vermächtnis an mich und wie soll ich erkennen, wer ich wirklich bin? Zeige es mir, Großvater. Sag mir, was ich tun soll."
Stille. Nichts als Stille erfüllt die Hütte von Ben Solo, der daraufhin ergeben seufzte und den Kopf schüttelte. Was hatte er auch erwartet? Dass ein Wunder geschehen und sich der Geist seines Großvaters doch noch offenbaren würde? Anscheinend wurde er langsam wirklich wahnsinnig, wenn er wirklich daran glaubte.
Doch gerade, als Ben endgültig damit abschließen wollte, konnte er auf einmal eine Stimme ganz deutlich in seinem Kopf hören.
„Du siehst deinen Weg bereits vor dir, junger Skywalker. Doch fehlt es dir noch an Überzeugung, ihn endgültig anzutreten."
,,Großvater?", brachte Ben zögerlich hervor, doch die Stimme lachte auf.
„Dein Großvater ist tot, aber ich kann dir dabei helfen zu erkennen, wer du wirklich bist, Ben Solo. In dir steckt so viel mehr, das weißt du selbst genau und ich kann dir zeigen, wie du dein wahres Ich offenbaren kannst. Lass dich von der Macht leiten und sie wird dich zu mir führen. Finde mich und erfülle dein Schicksal!"
Die Stimme verstummte wieder und zurück blieb nichts als Stille, die Ben wie ein Mantel der Finsternis umhüllte. Die Worte hatten ihm eine Gänsehaut beschert und einen inneren Konflikt mit dazu. Sollte er diesem Fremden trauen? Könnte er ihm wirklich dabei helfen, endlich den richtigen Weg und damit auch zu sich selbst zu finden? In Ben keimte die leise Hoffnung auf, dass er all seine ungeklärten Fragen vielleicht dadurch beantworten könnte, doch gleichzeitig plagte ihn auch das schlechte Gewissen.
Serena hatte ihn vorhin so erschüttert angesehen, als hätte er die gleichen Gräueltaten begangen wir ihr gemeinsamer Großvater es einst getan hatte. Ben hatte sie vorhin dafür verurteilt, aber irgendwas sagte ihm auch, dass mehr dahinter stecken musste. Womöglich hatte es sogar etwas mit dieser Vision von Serena zu tun, mit welcher er sie vorhin so harsch konfrontiert hatte. Seine Schwester hatte ihm in der vergangenen Nacht ja selbst offenbart, dass sie von Albträumen geplagt wurde, doch was für Träume sie genau hatte, das wusste Ben natürlich nicht, obgleich er nur zu gerne einen Blick in die Gedanken seiner Schwester werfen würde. Nur war Serena bedauerlicherweise schon stark genug, um diese vor der Außenwelt zu verbergen und ohnehin erwies sie sich bisher als äußerst mächtig, was Ben schon auf den ersten Blick erkannt hatte. Eigentlich eine Schande, dass sie solch ein Potential verschwenden wollte.
Doch vielleicht könnte dieser Fremde nicht nur ihm helfen, sondern auch Serena. Wenn Ben durch ihn seinen richtigen Pfad erkennen könnte, dann könnte seine Schwester das womöglich auch und sie könnten doch noch gemeinsam ihre Bestimmung erfüllen. Es war ein Hoffnungsschimmer, der Ben dazu veranlasste, der Sache eine Chance zu geben. Bei Einbruch der Dunkelheit würde er versuchen, die mysteriöse Stimme ausfindig zu machen und im besten Fall würde er dann seinem Schicksal entgegentreten. Doch vorher würde er ein wenig Erholung brauchen und er musste sichergehen, dass ihn niemand dabei erwischte. Zuerst musste er herausfinden, was es damit auf sich hatte und wer wusste schon, wohin in dieser neue unbekannte Pfad führen könnte.
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