Spell of Darkness
Hallo, meine Lieben :) Es geht heute wieder weiter, da ich morgen unterwegs bin und es bleibt spannend. Nun, ihre Mission hat Serena hinter sich und die Rückkehr zur Ersten Ordnung steht an. Was meint ihr? Wird am Ende das Licht oder doch die Finsternis das Schicksal von Serena sein? Bin gespannt auf eure Meinungen und wünsche euch viel Spaß beim neuen Kapitel. Möge die Macht mit euch sein!
Liebe Grüße,
eure Hela
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Spell of Darkness
Mit gemischten Gefühlen kehrte Serena zur Ersten Ordnung zurück, wobei sie nicht so recht wusste, wie sie Snoke die gescheiterte Mission erklären sollte. Zuerst hatte sie überlegt, vorerst nach einem anderen beliebigen Holocron zu suchen, doch Snoke würde erkennen, dass es nicht das war, welches er suchte. Stattdessen entschied sie sich dafür, ihm die halbe Wahrheit zu sagen. Dass sie das Holocron zwar gefunden hatte, es aber zu Asche zerfallen war. Und da er nicht in ihre Gedanken blicken konnte, würde er niemals erfahren, was sich wirklich auf Talanorr zugetragen hatte.
Sie steuerte das Kommandoschiff an, wo sie im Haupthangar landete und es eilten bereits einzelne Sturmtruppler herbei, um das Schiff von Serena zu sichern. Die Luke öffnete sich und Serena stieg aus, als sie ihre Maske unter den Arm klemmte und sich auf den Weg zu Snoke machte. Ihr Schiff überließ sie voll und ganz den Soldaten, denn das war schließlich deren Job und als sie das Shuttle ihres Bruders entdeckte, gab ihr das Aufschluss darüber, dass auch er inzwischen von seiner Mission zurückgekehrt sein musste.
,,Cyra Ren, Euer Bruder will Euch sehen. Er hat Neuigkeiten im Bezug auf die Karte zu Skywalker.", teilte ihr ein Admiral im Vorbeigehen mit und Serena quittierte es mit einem Nicken.
Das waren doch mal gute Nachrichten. Doch Kylo Ren würde sie sich später vorknüpfen. Zuerst musste sie Snoke Bericht erstatten und je eher sie das hinter sich brachte, desto besser würde sie sich fühlen. Wobei sie überrascht zugeben musste, dass sie keinerlei Gefühl von Versagen verspürte, obwohl ihre Mission im Grunde ja gescheitert war. Vermutlich lag es an der Tatsache, dass es lediglich für Snoke keinen Erfolg zu verzeichnen gab, für sie aber schon und das würde ihr kleines Geheimnis bleiben. Zumindest solange, bis sie die ganze Wahrheit hinter allem erkannt hatte. Wie Poe es ihr in Form seiner Erscheinung aufgetragen hatte.
Er war also tatsächlich noch bei ihr, auf eine gewisse Art und Weise. Dass er in der Vision aufgetaucht war, gab Serena das Gefühl, als würde er sie nach wie vor begleiten und das machte den Verlust zumindest ein minimales Stück erträglicher. Obwohl Serena natürlich alles dafür geben würde, um Poe zurückzubekommen. Aber das war unmöglich und so musste sie sich allein ihrem Schicksal stellen, welches allem Anschein nach eine besondere Rolle zu spielen hatte. Weshalb sonst hätte das Holocron ausgerechnet sie auserwählen sollen?
Die Gedanken daran rückten jäh in den Hintergrund, als Serena ein ganzes Stück gegangen war und dann abrupt stehen blieb. Fassungslos stach ihr ein erheblicher Schaden im Hangar ins Auge, wo noch immer Sturmtruppler und andere Soldaten versuchten, Ordnung in das Chaos zu bringen. Phasma erteilte Befehle und Serena fragte sich, was hier vorgefallen war.
Das war ebenfalls eine Frage, die sie nachher unbedingt klären wollte, doch sie setzte ihren Weg zu Snoke fort und verzichtete darauf, ihre Maske wieder aufzusetzen. Es kam glaubwürdiger rüber, wenn sie Snoke bei ihrem Bericht direkt in die Augen sah und als sie den großen Saal erreichte, wartete das Hologramm ihres Meisters anscheinend schon auf ihre Ankunft.
,,Willkommen zurück, Cyra Ren. Wie ist deine Mission verlaufen?", verlangte er sofort zu wissen und sie neigte leicht den Kopf, ehe sie ihm Rede und Antwort stand.
,,Oberster Anführer, bedauerlicherweise gab es Komplikationen. Ich habe das Holocron auf dem entfernten Planeten Talanorr aufgespürt, doch leider war es mir nicht möglich, es zu Euch zu bringen."
Snoke blickte prüfend auf sie herab. ,,Und warum war es dir nicht möglich?"
,,Es...zerfiel zu Asche.", gab Serena zurück und spürte förmlich, wie Snoke versuchte, in ihre Gedanken einzudringen.
Sie ließ es nur so weit zu, dass er sehen konnte, wie die Asche vom Holocron zu Boden fiel und der Tempel um Serena herum zusammenstürzte. Ihr Meister seufzte auf, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schüttelte den Kopf.
,,In der Tat...bedauerlich. Dennoch, du hast es gefunden und damit deine Mission erfüllt. Du kannst gehen."
Darüber war Serena überrascht. Ihr Meister nahm es einfach so hin? Vertraute er ihr schon so blind, dass ihm ihre Aussage und ein Teilstück der Gedanken genügten? Serena war nicht so naiv, dass sie das wirklich annahm, aber sie neigte gehorsam den Kopf und verließ den Saal dann wieder. Das Verhalten von Snoke konnte im Grunde nur eins bedeuten: die Mission war keineswegs so wichtig gewesen, dass ihr Erfolg ausschlaggebend für ihn wäre.
Hatte Snoke überhaupt gewusst, was für ein Holocron sich dort verborgen hatte? Eher unwahrscheinlich, denn kein Oberster Anführer würde sich doch die Gelegenheit entgehen lassen, eine derartige Waffe zu erlangen. Aber warum hatte er Serena dann überhaupt auf diese Mission geschickt?
Wieder ein Rätsel, welches sie entschlüsseln musste und so langsam wurde Serena klar, dass man hier bei der Ersten Ordnung keineswegs mit offenen Karten spielte. Irgendwas lief hier definitiv im Hintergrund ab, was sie um jeden Preis herausfinden wollte. Vielleicht sollte sie sich doch nochmal mit diesem Sturmtruppler unterhalten, dem sie vor ihrem Aufbruch über den Weg gelaufen war. Womöglich würde sie dies weiterbringen.
Doch bevor Serena ihren Kurs ändern konnte, vernahm sie auf einmal laute Stimmen und identifizierte diese unverkennbar als jene von General Hux und ihrem Bruder. Die Zwei fochten wohl mal wieder eine dieser irrsinnigen Diskussionen aus, was Serena ein genervtes Brummen entlockte. Kurzer Hand setzte sie sich ihre Maske auf und folgte den aufgebrachten Stimmen, wobei sie um eine Kurve bog.
Sie erspähte die beiden bereits kurz vor dem Hangar und offenbar war der Grund für diese Auseinandersetzung der Schaden, welcher dort verursacht worden war. Kylo Ren fauchte General Hux an, dass dieser in Zukunft irgendwas besser unter Kontrolle haben sollte. Der erste Teil war Serena aufgrund der Entfernung entgangen, doch zumindest verstand sie nun die schnaubende Antwort von General Hux, der Kylo Ren vor sich missbilligend betrachtete.
,,Den Teufel werde ich tun. Und halten Sie sich besser zurück, sonst werde ich dem Obersten Anführer..."
Weiter kam General Hux nicht. Denn Serena hatte ihre rechte Hand ausgestreckt und setzte ihre dunkle Macht ein, um Hux die Luft abzuschnüren. Der unsichtbare Würgegriff lähmte und folterte den blonden General zugleich, der seinen Blick nun gequält auf Serena richtete, während seine Hände die Kehle umfassten und er verzweifelt nach Luft rang.
Serena trat seelenruhig zu den beiden Männern und beäugte den widerspenstigen General herausfordernd, der ihr schon seit längerer Zeit deutlich aufs Gemüt schlug. Kurz gesagt: er ging ihr schrecklich auf die Nerven.
,,Aber, General Hux...wir wollen hier doch wohl keinen Aufstand anzetteln, oder? Hat es nicht oberste Priorität, dass die Karte zu Skywalker gefunden wird?", sagte sie und er nickte voller Inbrunst, als könnte ihn das vor dem sicheren Tod retten.
,,...ja..."
Serena legte noch ein wenig an Macht zu. ,,Und deshalb sollten wir doch alle zusammenarbeiten, nicht wahr? Sonst dürfte diese Mission äußerst schwierig werden. Hab ich recht?", zischte sie und Hux stand kurz vor einem Ohnmachtsanfall, da sein Gesicht schon rot anlief, aber dennoch bemühte er sich um eine deutliche Antwort.
,,Ja, Milady."
Daraufhin gab Serena ihn frei, was Hux erleichtert keuchen ließ. Fast ging er zu Boden, weil die Lungen mit dem spontanen Luftzug überfordert waren, doch Serena wollte nicht riskieren, dass eine weitere Auseinandersetzung ausbrach und machte ihm stattdessen Feuer unterm Hintern. Das war der Vorteil daran, dass man sie fast noch mehr fürchtete als ihren impulsiven Bruder, der das Schauspiel schweigsam beobachtete.
,,Gehen Sie und sorgen Sie dafür, dass die Suche vorangetrieben wird. Bevor ich es mir anders überlege und Sie doch noch umbringe, weil Sie meinen Bruder beleidigt haben."
Unverzüglich nahm Armitage Hux seine Beine in die Hand und suchte das Weite, was Serena nur mit einem Augenrollen registrierte. Wie armselig manche Seelen an Bord hier doch waren. Dabei ging doch nichts über eine gute Portion Respekt und ein herausragendes Schauspiel. Wenn man diese beiden Dinge beherrschte, konnte man bei der Ersten Ordnung eigentlich ganz gut überleben.
Kylo Ren amüsierte sich jedenfalls königlich darüber, dass Serena seinem Erzfeind solch eine klare Ansage gemacht hatte. Denn er begrüßte ihre Rückkehr mit Lobreden und Anerkennung. ,,Wie immer perfektes Timing, Schwesterherz.", meinte er, doch Serena funkelte ihn durch die Maske nur zornig an.
,,Was ist los mit dir? Ist dein Ego mittlerweile so tief gesunken, dass du dir so etwas gefallen lässt? Normalerweise hättest du ihn ohne mit der Wimper zu zucken erledigt und heute wartest du darauf, dass ich mich darum kümmere."
Er zuckte mit den Schultern. ,,Sagen wir einfach, ich wollte mir keinen neuen General suchen müssen."
,,Wie dem auch sei. Man hat mir gesagt, du hättest Neuigkeiten im Bezug auf die Karte zu Skywalker.", wechselte Serena das Thema und ihr Bruder nickte, wobei sie ein kleines Stück gingen.
,,Ja, hab ich. Auf Jakku konnten wir einen Gefangenen festnehmen, der über die Karte Bescheid wusste und ich habe ihn persönlich hier verhört.", teilte Kylo Ren seiner Schwester mit, die ihre Hände hinter dem Rücken verschränkte und neugierig im Bezug auf die jüngsten Ereignisse war, die ihr durch ihre Abwesenheit entgangen waren.
,,Wer ist er?"
,,Nur ein einfacher Widerstandskämpfer. Ohne Bedeutung.", gab Kylo zurück, wobei er abwinkte und Serena musterte ihn prüfend von der Seite.
,,Hattest du Erfolg mit ihm?"
,,Wir wissen jetzt, dass sich die Karte in einem Droiden auf Jakku befindet. Aber wo er genau ist, das wollte mir unser Gast nicht verraten."
Tja, sowohl Erfolg als auch Niederlage, was ihr Bruder errungen hatte. Das war ja mal eine glorreiche Leistung, doch Serena überlegte, ob sie nicht mal selbst ihr Glück mit diesem Gefangenen versuchen sollte. Es wäre eine gute Gelegenheit, jemanden vom Widerstand ein wenig Schmerzen zufügen zu können. Das würde ihrer geschundenen Seele ein wenig Balsam verleihen.
,,Vielleicht sollte ich ihn mir vorknöpfen. Ich kann sehr überzeugend sein.", meinte sie, doch Kylo Ren seufzte nun ergeben.
,,Dazu wirst du leider keine Gelegenheit mehr haben."
Serena schmunzelte ein wenig. ,,Wieso? Hast du ihn zu Tode gefoltert?"
,,Er ist entkommen.", gab Kylo zerknirscht zu und Serena fuhr ihn fassungslos an.
,,WAS?"
Abrupt hielt sie inne und konnte kaum glauben, was ihr eigener Bruder ihr soeben eröffnet hatte. Dieser Widerstandskämpfer war entkommen? Von der Ersten Ordnung? Es war ihr vollkommen schleierhaft, wie so etwas überhaupt passieren konnte, zumal das Kommandoschiff doch zurzeit ziemlich gut besetzt war. Auf der Basis befanden sich noch zusätzliche Einheiten, aber selbst die hier anwesenden Truppen müssten doch eigentlich genügen, um einen einzelnen Kämpfer des Widerstands in Schach halten zu können. Zumal niemand von dort, abgesehen von ihrer Mutter, im Umgang mit der Macht vertraut war. Es konnte also niemand gewesen sein, der eine ernsthafte Bedrohung wäre.
,,Er ist geflohen...in einem Tie-Jäger.", klärte Kylo sie schließlich auf und Serena war noch immer fassungslos über diese Neuigkeiten, weshalb sie ungehalten knurrte.
,,Wie konnte das passieren?"
Ihr Bruder klang ebenfalls mächtig angefressen. ,,Ein Sturmtruppler hat ihm dabei geholfen...er hat uns verraten."
Das erklärte so einiges. Wenn jemand von Ihresgleichen dem Gefangenen geholfen hatte, dann war es kein Wunder, dass die Flucht gelungen war. Ihre Soldaten kannten sich hier schließlich aus und Serena nahm einen tiefen Atemzug, ehe sie fortfuhr.
,,Wo sind sie jetzt?"
,,Explodiert. Unsere Einheit hat sie vom Himmel geschossen. Sie sind beide tot.", erwiderte ihr Bruder, was Serena ein wenig entspannte.
,,Na, wenigstens etwas. Offenbar kann man nicht mal eine kleine Mission erledigen, ohne dass hier alles den Bach runtergeht."
Sie konnte darüber nur den Kopf schütteln. Noch nie zuvor war jemand von der Ersten Ordnung entkommen, geschweige denn hatte jemand Verrat an ihnen begangen. Dafür waren die Soldaten entweder zu loyal oder hatten zu viel Angst vor ihr und ihrem Bruder. Selbst die Ritter lehrten die Gefolgsmänner schon das Fürchten und den Zorn von Snoke wollte erst recht niemand auf sich ziehen. Eine Schande, dass nun ein einzelner Sturmtruppler diesen bisherigen Erfolg zunichtemachte.
Ihr Bruder horchte nun allerdings auf und schien voller Neugier zu stecken. ,,Wo wir gerade davon sprechen, wo bist du gewesen?", fragte er,doch Serena winkte ab, als sie sich auch schon wieder in Bewegung setzte – fest entschlossen, das entscheidende Puzzleteil aufzuspüren.
,,Spezialauftrag! Ich erkläre es dir, wenn es an der Zeit ist. Aber jetzt...müssen wir einen Droiden finden."
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