Signs of the Future
Hey, alle zusammen :) Ein neuer Wochenteiler steht an und somit geht auch unser galaktisches Abenteuer in die nächste Runde. Heute begleiten wir wieder unsere Serena auf ihrer Mission, denn ihr steht ja noch eine wichtige Prüfung bevor ;) Mal sehen, was diese mit sich bringt. Viel Spaß beim Weiterlesen und möge die Macht mit euch sein!
Liebe Grüße,
eure Hela
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Signs of the Future
Serena ahnte nichts von den jüngsten Ereignissen, die sich bei der Ersten Ordnung abspielten und betrat stattdessen eine dunkle Seitenkammer, worin sich wohl allem Anschein nach dieses Holocron befand. Noch immer wusste sie nicht so recht, ob sie den Worten von Dagan Gera trauen konnte und sie stand seiner Aussage, das Holocron würde ihr das Schicksal offenbaren, nach wie vor skeptisch gegenüber.
Es gab viele Relikte der alten Zeit, die besondere Fähigkeiten besaßen und dennoch hatte sie von einem derartigen Holocron noch nie etwas gehört. Aber vielleicht war genau das der Grund, weshalb Snoke es unbedingt in die Finger bekommen wollte. Doch noch viel seltsamer war es, dass ausgerechnet sie diejenige sein sollte, die das Holocron finden konnte.
Eine verzweifelte Seele. So hatte Dagan sie bezeichnet, weil sie wegen Verlust und Trauer der Dunkelheit verfallen war und dennoch sollte das Licht in ihr nicht komplett erloschen sein. Serena wusste nicht, ob dies der Wahrheit entsprach, aber ganz auszuschließen war es nicht. Denn, was sie noch niemandem offenbart hatte, nach ihrem Schlag gegen die Zivilisten auf Tatooine hatte sie etwas verspürt, was niemandem sonst bei der Ersten Ordnung auch nur in den Sinn gekommen wäre: Bedauern.
Sie bedauerte, dass diese Zivilisten ihr Leben hatten lassen müssen und es waren Schuldgefühle, die sich auf ihrer Seele angesammelt hatten. Und egal, wie sehr Serena sie versuchte auszublenden, ganz gelang es ihr niemals. Ihr Fall zur Dunkelheit hatte ja auch andere Gründe wie der ihres Bruders.
Kylo Ren sah es als sein Schicksal an, nachdem Luke ihn verraten hatte und wollte dadurch dem Erbe ihres gemeinsamen Großvaters gerecht werden. Für Serena war die dunkle Seite der Macht eher ein Ventil. Eine Art Schutzpanzer, um die qualvollen Schmerzen des Verlustes zu verdrängen, welche sie tagtäglich quälten. Und dennoch ähnelte es vielmehr einer Todesspirale, die sie mit jedem weiteren Tag tiefer in den Abgrund des Verderbens zog, wovor sie nichts und niemand retten konnte. Poe hätte es als Einziger geschafft, aber er war fort und kehrte nie wieder zu ihr zurück.
Viel zu oft fragte sich Serena, wie Poe wohl an ihrer Stelle gehandelt hätte. Hätte er einfach aufgegeben? Nein, er hätte mit Sicherheit weiter für die Freiheit gekämpft, denn so war er eben. Ihm wäre niemals in den Sinn gekommen, sich der Ersten Ordnung anzuschließen, weil er so viel stärker gewesen war, als sie es jemals sein könnte. Und wenn Poe sie jetzt sehen könnte, würde er sicher nichts weiter als Verachtung gegenüber ihr empfinden.
Mit dieser Gewissheit ging Serena ins Zentrum der Kammer, wo sie eine kleine schmale Säule erblickte, welche die Form eines Quadrats besaß. Sie ragte nur wenige Meter aus der Erde empor und oben drauf stand ein kleiner Würfel, dessen Inhalt blau schimmerte. Das irritierte Serena, denn sie hatte durch Dagan Gera eher eine kleine Pyramide erwartet, wie es die Form der Holocrons von Sith für gewöhnlich besaßen. Aber allem Anschein nach, zählte dieses Holocron noch zu den Relikten der Jedi, weshalb sie eigentlich nicht ungeeigneter hätte sein können.
Kurz überlegte Serena, ob sie nicht einfach wieder zurückkehren sollte, doch als sie sich tatsächlich vom Holocron abwandte, vernahm sie ein seltsames Rauschen, was sie innehielten ließ. Langsam wandte sie sich wieder dem kleinen Würfel zu, aus dessen Inneren sie nun ein Wort ganz klar hören konnte.
Serena.
Ungläubig starrte sie auf das Holocron, welches eben klar und deutlich ihren Namen ausgesprochen hatte. Eine starke Anziehungskraft ging von dem Würfel aus, der Serena ohne Zweifel zu sich lotsen wollte und diese war unsicher, ob sie sich darauf einlassen sollte. Wenn Dagan Gera wirklich recht hatte, dann würde ihr dieses Holocron das Schicksal offenbaren und Serena zweifelte, dass sie dazu bereit war. Was sollte ihr die Zukunft schon noch zu bieten haben, wo ihr die Vergangenheit bereits alles entrissen hatte?
Sie hatte doch schon alles verloren. Ihre große Liebe war tot, ihre eigene Familie hatte sie durch den Fall zur dunklen Seite verraten und zu ihrer Heimat würde sie niemals zurückkehren können. Ihr war nichts geblieben, außer der Ersten Ordnung und einem Krieg, den sie im Grunde vor allem gegen sich selbst führte. Durch ihre Adern floss böses Blut, welches den Ursprung bei der mächtigsten Familie aller Zeiten nahm. Was also sollte sich an ihrem Schicksal noch ändern können, wenn sie ohnehin bereits zur Selbstzerstörung verdammt war?
Erneut flüsterte das Holocron ihren Namen und sie dachte an früher zurück. Poe hatte ihr einst gesagt, dass sie immer eine Wahl hatte und in der Tat war diese Situation eine Wahl. Was würde Poe tun? Würde er sich dem Holocron stellen oder ihm den Rücken kehren? Serena wusste, dass ihr Instinkt ihr dazu riet, den Inhalt des Holocrons zu offenbaren und auch Poe würde nicht davor weglaufen. Er hatte immer an sie geglaubt. Daran, dass sie stark genug war und hatte ihr versichert, immer bei ihr zu sein. Dass ihre Verwandtschaft zu Vader keinen Unterschied für ihn machte, oder seine Gefühle für Serena beeinflusste. Poe war entweder verrückt oder unglaublich voreingenommen, dass er selbst dieses Detail damals einfach so akzeptiert hatte.
Doch genau das brachte Serena dazu, nun entschlossen auf das Holocron zuzugehen und direkt vor ihm stehen zu bleiben. Flüsternde Stimmen waren daraus zu hören, doch vermischten sie sich so stark untereinander, dass sie in ein Rauschen übergingen und nur der Name von Serena klang deutlich ein drittes Mal aus dem Würfel heraus.
Es war eine Prüfung, ganz klar. Völlig egal, ob Serena sie bestand oder nicht, sie würde nicht davor fliehen und sich verstecken wie ein Feigling. Immerhin hatte Snoke sie auf diese Mission geschickt und Poe hätte niemals eine Gefahr gescheut. Er war stets der Erste, der ein Risiko eingegangen war, wenn es für ihn nur den kleinsten Funken Hoffnung auf Erfolg gegeben hatte.
Genau dieses Risiko würde Serena jetzt eingehen, weshalb sie ihr Lichtschwert schließlich deaktivierte, an ihren Gürtel zurücksteckte und ihre rechte Hand nach dem Holocron ausstreckte. Leichte Schwingen der Vibration gingen von dem Würfel aus, der von einem starken Machtfeld umgeben war und dennoch wehrte er sich nicht, als Serena die letzten Zentimeter zu ihm überbrückte. Ihre Hand schloss sich um das Holocron, als ein elektrisierender Schauer sie durchzuckte und der Inhalt hell aufleuchtete. Dann brach die Macht aus dem Holocron heraus, erfasste Serena und alles um sich herum begann zu verschwimmen.
Der Tempel schien durch die Explosion der Macht um sie herum zu zerfallen, das Holocron schwebte unmittelbar vor Serena in der Luft und hüllte sie in eine unberechenbare Vision. Wie eine Lawine stürzte sie auf Serena ein, gab ihr keine Chance mehr dem zu entkommen und auf einmal sah Serena ihr früheres Ich vor sich, das die blaue Klinge ihres einstigen Lichtschwertes aktivierte.
„Hab keine Angst vor dem, was du bist."
Bevor Serena auch nur irgendeiner Reaktion darauf zeigen konnte, richtete ihr einstiges Ich die linke Hand gegen sie aus, was sie zurückschleuderte. Als würde eine unsichtbare Macht sie nach hinten reißen, wurde Serena ins nächste Szenario katapultiert, was ihr ein tosendes Meer aus Stimmen bescherte.
„Es ist dein Schicksal!"
„Du hast ihn umgebracht!"
„Was hast du getan?"
„Lass die Vergangenheit sterben! Nur so kannst du werden, wozu du bestimmt bist."
„Der Weg ist ein anderer, als du ihn dir vorgestellt hast."
„Rey, tu das nicht!"
„Serena!"
Hart schlug sie auf dem Boden auf und ihr Herz raste, weil sie von den unzähligen Stimmen regelrecht erschlagen worden war. Blitzschnell rappelte Serena sich wieder auf, als das Holocron unmittelbar vor ihr in der Luft schwebte. Kurz zögerte sie, doch als sie es wieder greifen wollte, flog es einmal um sie herum, was Serena dazu veranlasste sich umzudrehen. Und auf einmal durchzuckten Blitze die Finsternis, was sie zurückweichen ließ. Sie stürzte rücklings zu Boden und sah direkt vor sich eine düstere Formation, die einem Thron gleichkam. Verwirrt blickte Serena auf das Szenario vor sich, als ein unheimliches Gelächter wie ein Echo überall widerhallte und ihr eine Gänsehaut bescherte.
„Lange habe ich darauf gewartet und jetzt kommt ihr gemeinsam, das ist euer Verderben. Blicke deinem Schicksal entgegen und beende, was ich begonnen habe. Oder du wirst fallen, wie ich einst fiel, Skywalker!"
Der Boden tat sich unter Serena auf, woraufhin sie unaufhaltsam in die Tiefe stürzte. Fast so, als würde sie nun wahrhaftig in ihren Abgrund des Verderbens fallen und nichts konnte sie davor bewahren. Auf einmal landete sie auf sandigem Boden und ein grelles Licht zerriss die Dunkelheit um sie, woraufhin Serena sich irritiert auf die Beine kämpfte.
In ihr herrschte das absolute Gefühlschaos, weil sich die unterschiedlichen Szenarien so schnell hintereinander abspielten, dass sie kaum mitkam. Und dennoch spürte sie, dass ihr im Grunde nichts passierte. Erneut umkreiste das Holocron sie und ließ Serena herumwirbeln, wo sie auf einmal einer jungen Frau gegenüberstand. Sie hatte hellbraune Haare, die zu einem speziellen Zopf nach hinten gebunden waren, trug helle einfache Kleidung und schlichte braune Schuhe. Die Umgebung erinnerte Serena schlagartig an Jakku und obwohl sie sich durchaus bewusst war, dass all dies in ihrem Kopf stattfand, so erstarrte sie, als die junge Frau sich plötzlich ebenfalls umdrehte und Serena direkt voller Verwirrung anstarrte.
„Wer bist du?"
Serena konnte ihre Frage nicht beantworten, riss das Holocron sie doch erneut mit sich fort und auf einmal stand sie in einem schneebedeckten Wald, wo sie Zeugin eines harten Lichtschwertkampfes wurde. Es war ein gnadenloses Gefecht, wo Serena ihren Bruder ohne Maske erblickte und dieser kämpfte doch wahrhaftig gegen die junge Frau, welcher Serena noch eben gegenüber gestanden hatte.
Auf dem Boden lag ein junger Mann mit dunkler Haut, von dem Serena schwören könnte, dass sie ihn schon einmal gesehen hatte. Doch in dem Moment wurde ihr Bruder von dem Mädchen entwaffnet und eine weitere rote Klinge zischte auf, als Serena sich selbst sah und fassungslos beobachtete, wie ihr anderes Ich sich dem fremden Mädchen zuwandte.
Aber bevor ein weiteres Gefecht entbrannte, wurde Serena in ein neues Szenario katapultiert. Diesmal fand sie sich auf einer fremden Insel wieder, welche sie noch nie zuvor gesehen hatte. Ihr war schleierhaft, was dieser Ort zu bedeuten hatte, bis sie mit einmal Mal ihren Onkel erblickte, der am Abgrund einer Klippe stand. Und obwohl er sich nicht zu ihr umdrehte, konnte sie seine Stimme klar und deutlich in ihrem Kopf hören.
„Die Macht wird mit dir sein, Serena...immer."
Wie erstarrte blickte Serena auf den Rücken von Luke, als sich dieser nun doch langsam umdrehte. Doch statt das Gesicht ihres Onkels zu sehen, blickte Serena auf einmal in eine düstere Gestalt mit schaurigem Gesicht, deren Augen gelb funkelten und ein lauter Donnerschlag verwandelte die friedliche Insel in ein Gebiet der Finsternis. Das Gelächter, welches nun die Person mit der Fratze von sich gab, klang wie das Echo aus der anderen Szene und ließ Serena einige Schritte zurücktaumeln.
Die Gestalt, deren Kopf mit einer Kapuze bedeckt war, ging langsam auf sie zu, streckte ihre knochigen Hände nach ihr aus und lachte triumphierend auf.
„Erfülle dein Schicksal!"
Serena wollte unbedingt weg von dieser Gestalt, doch sie stolperte und fiel zu Boden, wo sie das Holocron auf einmal vor sich sah. Es schwebte direkt vor ihr in der Luft, war zum Greifen nah und diesmal bekam sie es zu fassen. Serena hielt es fest, stand auf und blickte auf den Würfel in ihrer rechten Hand, als vor ihr auf einmal die Gestalt ihres Piloten auftauchte. Er sah genauso aus wie damals, an ihrem letzten gemeinsamen Tag und wirkte so real, als stünde er wahrhaftig vor ihr.
Fassungslos und ungläubig sah sie die Erscheinung an. „Poe?", kam es ihr unsicher über die Lippen, doch sein Gesicht war regelrecht verzweifelt und seine Worte erschütterten Serena bis ins Mark.
„Erkenne die Wahrheit, Serena."
Das Holocron leuchtete auf, alles um Serena herum verschwand, ehe wieder die Kammer des Tempels um sie herum auftauchte. Noch immer hielt sie das Holocron in ihrer Hand, dessen Inhalt jetzt aber nur wieder bläulich schimmerte und sie versuchte sich darüber klar zu werden, was eben passiert war. All diese Szenarien waren unaufhaltsam auf sie eingestürzt und hatten sie aus der Fassung gebracht, was Serena ein Gefühlschaos bescherte. Ihr ganzer Körper zitterte, ihre Nerven lagen blank und sie hatte nicht die geringste Ahnung, was das Holocron ihr damit sagen wollte.
,,Jetzt weißt du es.", erklang auf einmal die Stimme von Dagan, was Serena erschrocken zusammenzucken ließ, als er aus dem Schatten trat. ,,Deine Zukunft besteht aus Licht und Dunkelheit. Nur du allein kannst bestimmen, welchen Pfad dein Schicksal einschlägt. Es hängt von dir ab: wirst du dich erheben oder fallen?"
Seine Mimik war ausdruckslos, also keine große Hilfe und Serena erkannte, dass ihr das Holocron in der Tat sowohl helle, als auch düstere Aspekte einer möglichen Zukunft offenbart hatte. Die Frage war, was davon sich bewahrheiten würde und was lediglich eine Illusion blieb. Vor allem die Erscheinung von Poe war ein Trugbild gewesen, denn er konnte unmöglich Teil ihrer Zukunft sein, wo er doch längst gestorben war.
Serena blickte auf das Holocron in ihrer Hand, ehe sie sich an Dagan Gera wandte, der sie stumm beobachtete. ,,Was will Snoke mit diesem Holocron?"
,,Gute Frage. Womöglich ahnt er bereits, dass dein Herz nicht vollkommen verdunkelt ist und was beweist dies besser, als das Relikt in deinen Händen? Es hat dir dein mögliches Schicksal offenbart, was würde es wohl ihm offenbaren?"
Diese Aussage bescherte Serena, ziemlich unerwartet, ein sehr ungutes Gefühl. Eigentlich sollte es sie ja gar nicht kümmern, wozu das Holocron in den Händen von Snoke fähig war, doch das tat es. Nicht nur, dass er vermutlich ihr Schicksal kennen würde, er könnte das Holocron für alles Mögliche einsetzen und Serena war sich unschlüssig darüber, ob ihr das gefallen würde.
Doch in dem Augenblick fiel ihr vor allem auf, mit welcher Verachtung Dagan Gera das Holocron in ihrer Hand betrachtete. Sie dachte darüber nach, weshalb er so erpicht sein sollte, dass sie diese Prüfung absolvierte, denn ihre Zukunft kümmerte ihn ganz sicher nicht. Und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, da sie die Wahrheit mit einem Schlag erkannte.
,,Du bist kein Wächter von diesem Holocron. Es hält dich hier gefangen.", stellte Serena fest und Dagan seufzte.
,,Das ist meine Strafe für den Verrat, den ich einst am Orden der Jedi begann. Dieses Holocron ist heimtückisch. Es verhängte den Fluch über mich, der meine Seele bindet und nur derjenige, der dem Ruf des Holocrons folgt, kann mich befreien."
Das war ohne Zweifel sie. Serena betrachtete das Holocron, welches ohne Zweifel mächtiger war, als sie zu Anfang angenommen hatte und sie stellte sich die Frage, ob sie Dagan befreien sollte oder nicht. Ihr Bruder würde sich nicht darum scheren, dass dieser einstige Jedi ein Gefangener seines eigenen Planeten war, sondern würde ihm seinem aussichtslosen Schicksal überlassen. Aber was würde sie tun?
Es war schon erstaunlich, dass sie sich überhaupt Gedanken darüber machte. Snoke würde sie sicher dafür rügen, doch wann hatte es sie schon gekümmert, was der Oberste Anführer von ihr dachte? Er mochte sie auf diese Mission geschickt haben, aber diese Entscheidung lag ganz allein bei ihr und auch ihr Schicksal würde sie selbst bestimmen, wie Dagan Gera es bereits gesagt hatte.
Egal ob Licht oder Finsternis, ihre Entscheidungen bestimmten, welchen Pfad sie künftig einschlug und die Zukunft stand noch nicht geschrieben. Serena wusste, dass ihre Seele im Grunde verloren war. Denn ohne Poe war ihr Leben nicht wirklich lebenswert, aber die Visionen des Holocrons hatten auch ihre Neugier geweckt. Es hatte ihr Dinge offenbart, denen sie auf den Grund gehen wollte und womöglich gab ihr das wieder einen kleinen Lebenssinn. Zwar änderte es nichts an der Tatsache, dass er Widerstand Schuld am Tod ihres Piloten war, aber Serena wollte Antworten und die würde sie nur finden, wenn sie sich ganz allein auf diesen Pfad begab.
Einfach würde es nicht werden, all diese Geheimnisse zu entschlüsseln und sie durfte auf keinen Fall riskieren, dass Snoke oder Kylo Ren dahinter kamen. Zum Glück war sie Meisterin darin, ihre Gedanken vor ihnen zu verbergen und das machte sie stärker. Serena blickte auf das Holocron, als Dagan Gera ein wenig an sie herantrat und sie spürte förmlich, wie er sie erwartungsvoll musterte.
,,Nun, wofür wirst du dich entscheiden? Es gibt zwei Personen, die du sein kannst: Cyra Ren oder Serena Solo. Was soll deine Zukunft bestimmen: das Licht oder die Finsternis?", wollte er wissen und Serena betrachtete für einen kurzen Moment noch das Holocron, ehe sie leicht den Kopf hob und ausdruckslos auf die Erscheinung des einstigen Jedi blickte, der sich damals für die dunkle Seite entschieden hatte. Und ihre Antwort kannte sie bereits.
,,Das wird sich noch zeigen."
Serena wusste nicht, was am Ende ihres Pfades auf sie wartete, aber sie stellte sich insgeheim erneut die Frage, was Poe tun würde. Und während Dagan Gera eine Augenbraue hob, so machte Serena kurzen Prozess und zerbrach den Würfel in ihrer Hand. Das bläuliche Licht erstarb, das Rauschen verschwand und das Holocron zerfiel zu Asche, als Dagan Gera triumphierend auflachte und das Gefühl der Freiheit berauschend einsog.
,,Haha, die Macht wird mit dir sein, Serena. Du hast dein Schicksal bereits entfesselt. Jetzt...gibt es kein Zurück mehr!"
Die Erscheinung von Dagan Gera verschwand, als der Tempel auf einmal begann zu beben. Offenbar war die Macht des Holocrons alles, was ihn noch aufrecht erhalten hatte und Serena hatte es vernichtet. Dadurch würde er einstürzen und alles um sich herum begraben, was sie zu einer schnellen Flucht zwang. Im rasanten Tempo ließ sie die Kammer hinter sich, wobei Felsbrocken von der Decke stürzten und sie kämpfte sich durch die unterirdische Ruine, um den Weg nach draußen zu finden.
Wie durch Zufall entdeckte sie einen schmalen Ausgang, der durch die einstürzenden Gesteine geschaffen worden war und sie zögerte keine Sekunde. Schnell rannte sie los, schlüpfte durch den Spalt und gelangte nach draußen ins Freie. Gerade noch rechtzeitig, als die Ruine vor ihr vollkommen zusammenbrach und in sich einstürzte. Von dem einstigen Jedi-Tempel blieb somit nur Schutt und Asche übrig, was Serena mit gemischten Gefühlen betrachtete.
Sie hatte sich der Prüfung vom Holocron gestellt, welches ihr das mögliche Schicksal offenbart hatte und nur sie selbst würde darüber endgültig entscheiden, welchen Weg es einschlug. Doch sie hatte das Holocron zerstört und damit Dagan Gera befreit, anstatt es mit sich zu nehmen und Snoke auszuhändigen. Was sagte diese Entscheidung über ihre Zukunft aus?
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