Practice makes perfekt

Hallo, meine Lieben :) Ich hoffe, ihr hattet eine schöne Woche und erholt euch heute ausgiebig, denn es geht weiter in unserer weit entfernten Galaxis. Voraussichtlich erfolgt das nächste Update bereits am Dienstag, versprechen kann ich aber noch nichts. Jetzt wünsche ich euch aber erstmal viel Spaß beim Weiterlesen und möge die Macht mit euch sein ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

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                                                                        Practice makes perfekt

Die blutrote Klinge durchbohrte den Körper des wehrlosen Mannes, als Kylo Ren sie gnadenlos schwang und somit nur den nächsten Gegner von vielen niederstreckte. Er ließ sich nicht abhalten. Vor nichts und niemandem schreckte er zurück, um zu seinem Ziel vorschreiten zu können und die dunkle Seite der Macht war stärker denn je in ihm. Die Erde bebte förmlich unter seinen Schritten, der Schatten des Unheils hatte sich über den entfernten Planeten gelegt, der schon seit langer Zeit als tragender Ort des Unglücks bezeichnet wurde.
Mustafar. Der Ort, wo sich einst der gefallene Anakin Skywalker und sein ehemaliger Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi duelliert hatten, wurde nun von Kylo Ren heimgesucht und der neue Oberste Anführer wusste genau, wonach er hier suchte. Schon länger hörte er Gerüchte über eine mögliche Rückkehr jener Person, die einst das Imperium zur herausragenden Stärke geführt hatte. Doch um zu ihr gelangen zu können, brauchte er ein altes Relikt, das sich Wegfinder nannte.
Lange hatte er danach gesucht und als der Enkel von Darth Vader seinen letzten Widersacher niederschlug, der daraufhin leblos zu Boden ging, blieben nichts als Asche und Zerstörung zurück. Die Bäume um ihn herum waren abgebrannt, nur leichte Flammen loderten noch an den verkohlten Überresten, ein Meer aus Opfern lag hinter Kylo Ren und dann hört er es. Ein zaghaftes Flüstern, das ihm ganz nah war und unheilvolle Signale an ihn aussandte.
Sofort fuhr der Sohn von Leia Organa und Han Solo herum. Suchte nach der Quelle dieses Flüsterns und spürte einen versiegelten steinernen Schrein auf, woraus er deutlich dunkle Macht fühlen konnte. Er schob den obersten Teil zurück, öffnete den Schrein und stand dann vor dem persönlichen Hauptgewinn: der Sith-Wegfinder.
Zum Greifen nah war er im Schrein auf Mustafar verborgen, sodass Kylo Ren seine rechte Hand ausstreckte und das Relikt an sich nahm, welches von innen heraus stark pulsierte. Es wog fast nichts, war handgroß und die pyramidenförmige Struktur erinnerte stark an die antiken Sith-Holocrons. Die vier Seiten bestanden aus grünfarbenen Cybotarowachsglas und besaßen Eingravierungen, die ein Sternsystem darstellten. Der gräuliche Rahmen des Wegfinders bestand aus altem Katholharz und dieser kleine Gegenstand war es, der Kylo Ren endlich zum langersehnten Versteck führen würde, nach dem er so verbissen suchte.
Seine braunen Augen funkelten triumphierend, aber auch voller Gier und Entschlossenheit, da er sich seinem Ziel so nahe sah. Intensiv betrachtete er den Wegfinder, ehe er sich an seine Truppen wandte und beschloss, Mustafar den Rücken zu kehren.
,,Wir brechen auf!"
Kylo Ren ordnete den Rückzug an, den die Sturmtruppler umgehend antraten. Den Wegfinder fest mit der Hand umschlossen, verließ der Oberste Anführer den schicksalshaften Planeten mit einer Spur der erbarmungslosen Verwüstung und er war so versessen darauf, dem verborgenen Pfad des Wegfinders nun zu folgen, sodass ihm gänzlich entging, dass der Machtgeist von Anakin Skywalker ihm nachsah und dabei eine sichtbare Spur von Erschütterung auf seinem Gesicht zurückblieb.

Das Abbild seines Großvaters blieb Kylo Ren verborgen, als er den beschwerlichen Pfad zu den unbekannten Regionen allein antrat und dabei unentwegt dem Sith-Kompass folgte. Der Wegfinder führte Kylo Ren auf direktem Wege nach Exegol. Ein Ort, um den sich viele Mysterien rankten und der von niemandem gefunden werden konnte, der keinen Wegfinder besaß. Das ideale Versteck für jemanden, der um keinen Preis der Galaxie gefunden werden wollte.
Es war ein dunkler, mondloser Planet des Exegol-Systems mit einer Atmosphäre der Finsternis und galt als eine der letzten großen Bastionen der Sith. Der Planet war überaus stürmisch. Seine felsige Oberfläche war von mehreren Rissen durchzogen, welche sich tief in die Planetenkruste bohrten und keine gute Seele würde sich freiwillig an solch einen Ort der Finsternis wagen, wenn sie bei klarem Verstand war und stets nur gute Absichten verfolgte.
Zielstrebig stieg Kylo Ren aus seinem Jäger, betrat den staubigen kahlen Untergrund und ging dann auf die legendärste Sehenswürdigkeit von Exegol zu: die Sith-Zitadelle. Sein Instinkt führte ihn auf direktem Wege zu dieser Festung, wobei die dunkle Macht ihn stets weiter antrieb und keineswegs dazu brachte, zurückzublicken. Für den Obersten Anführer zählte jetzt ohnehin nur noch das, was vor ihm lag und keineswegs die Scherben seiner eigenen Vergangenheit.
Grüne Blitze durchzuckten den stürmischen Himmel, als Kylo Ren sein rotes Lichtschwert aktivierte und sich ins Innere der Zitadelle begab. Er trat auf eine steinerne Plattform, die sich umgehend in Bewegung setzte und langsam nach unten gelassen wurde. Angst verspürte Kylo Ren keine, war er doch viel zu machtgierig und besessen davon, endlich der alleinige Herrscher über die gesamte Galaxis zu werden. Doch dafür benötigte er das, was auf Exegol verborgen lag.
Schemenhaft konnte er die großen Statuen alter Sith-Lords erkennen, die über ihn herum emporragten und vor langer Zeit hier errichten worden waren. Und noch während die Plattform ihren Weg zum tiefsten Untergrund der Zitadelle zurücklegte, wurde die unterirdische Festung von einer kalten machtimposanten Stimme erfüllt.
,,Endlich."

Es war nur ein Wort, doch reichte es schon aus, um die volle Aufmerksamkeit von Kylo Ren zu erwecken. Die Plattform erreichte den Boden, sodass der Oberste Anführer sie sofort verließ und selbst hier unten wurde die endlose Dunkelheit von grellen Blitzen zerschnitten, die immer wieder die Zitadelle durchzuckten und ihren krachenden Donner durch ein lautes Echo widerhallen ließen.
Jeder andere hätte an diesem Ort vermutlich eine Gänsehaut bekommen, nichts als die pure Angst verspürt und sofort den Rückweg angetreten, aber Kylo Ren wurde von seinem starken Willen angetrieben, der ihn schon so weit gebracht hatte. Er hatte seinen Meister Snoke ermordet - obgleich seine Schwester diese Tat vollstreckt hatte, sah er es als seinen Verdienst an. Er hatte sich die Herrschaft über die Erste Ordnung genommen und nun den Sith-Wegfinder gefunden, welcher ihn direkt nach Exegol gebracht hatte. Der Weg zur unendlichen Macht war geebnet, jetzt musste Kylo Ren sie sich nur noch nehmen.
Die kalte Baritonstimme sprach erneut zu dem Enkel von Darth Vader. ,,Snoke hat dich gut ausgebildet.", lobte sie, doch zeigte sich der Oberste Anführer davon unbeeindruckt.
,,Ich habe Snoke getötet. Jetzt töte ich Euch."
Er würde das vollenden, woran sein eigener Großvater gescheitert war. Über Jahrzehnte hinweg hieß es, Darth Vader hätte den Imperator und dadurch seinen eigenen Meister bezwungen und vernichtet, dabei war dies nur eine Täuschung gewesen. Nein. Der Imperator hatte überlebt. Geduldig im Schatten gelauert, bis die Zeit zur geeigneten Rückkehr gekommen war und nun hatte ausgerechnet der Enkelsohn seines einstigen Schülers seinen Weg zu ihm gefunden. Die Rache war zum Greifen nah, was der Imperator frohlockend herbeisehnte und er kostete den Augenblick des Triumphes voll aus, indem der den jungen Skywalker erbarmungslos verhöhnte.
,,Mein Junge, ich habe Snoke erschaffen. Ich bin jede Stimme gewesen, die du je gehört hast.", sprach Palpatine, als er auf einmal auch wie Snoke klang und nahm sogar den Klang von Darth Vader an. ,,In deinem Kopf."
Der epische Atem seines Großvaters lockte Kylo Ren noch tiefer in die Abgründe der Sith-Zitadelle, wo er auf einen Ort stieß, der wie ein altes Labor aussah. Von Urzeiten geprägt, spürte er die düsteren Ereignisse, welche sich hier abgespielt haben mussten und erneut sprach der Imperator zu ihm.
,,Die Erste Ordnung war nur der Anfang. Ich werde dir so viel mehr geben.", prophezeite er ihm, nur wollte sich Kylo Ren davon nicht beirren lassen.
,,Vorher werdet Ihr sterben."
Palpatine lachte leicht auf. ,,Ich bin schon gestorben. Die dunkle Seite der Macht ist der Pfad mannigfaltigen Fähigkeiten, welche manche für...unnatürlich halten."
Dann sah Kylo Ren ihn. Den Imperator, der einst so viel Schrecken und Gewalt über die ganze Galaxis gebracht hatte, war direkt vor ihm und an viele Schläuche und Maschinen angeschlossen, die ihn am Leben erhielten. Sein bleiches Gesicht wurde von den grellen Blitzen enttarnt, die Augen waren von einer verschleierten Schicht überdeckt und obwohl Palpatine mehr tot als lebendig zu sein schien, strahlte er eine überdimensionale Autorität aus und die dunkle Macht war selbst jetzt noch ungeheuer stark in ihm.

Kylo Ren richtete sein Lichtschwert auf ihn. Entschlossen, den Imperator zu vernichten und damit endlich das Erbe der Sith für sich zu beanspruchen, doch hielt ihn noch irgendetwas zurück. Es war Neugier bezüglich dessen, was der Imperator so Unanfechtbares zu bieten hatte.
,,Was könntet Ihr mir geben?", spottete Kylo Ren, was von der Gestalt mit Kapuze belächelt wurde.
,,Einfach alles."
Er hob seine knochigen Finger leicht an, die stark an einen zerfallenen Körper erinnerten und einem Skelett gleichkamen. Kylo Ren zögerte, betrachtete den Imperator prüfend und dieser verlieh seiner Aussage noch etwas mehr an Stärke.
Palpatine hauchte die folgenden Worte regelrecht. ,,Ein neues Imperium."
Und dann, aus der Asche von Exegol und den Überresten einer längst vergessenen Welt der Sith, erhob sich eine ganze Flotten von Schiffen, die über die Jahre hinweg im Auftrag von Palpatine erbaut worden war und nur einem einzigen Zweck dienen sollte: seine persönliche Rache über die gesamte Galaxis zu bringen!
,,Die volle Stärke der Letzten Ordnung...wird bald erreicht sein. Sie soll dir gehören, wenn du tust, wonach es mich verlangt.", lockte Palpatine den naiven Jungen vor sich, der so leichtsinnig hier hergekommen war. ,,Töte das Mädchen. Vernichte die Jedi und werde zu dem, was dein Großvater Vader nicht erreicht hat."
Kylo Ren ließ sein Lichtschwert sinken, was Palpatine innerlich triumphieren ließ. Er hatte angebissen. War töricht genug, den Worten eines mächtigen Mannes zu glauben, der in ihm eine neue perfekte Marionette sah. Wie auch schon Anakin Skywalker vor ihm, war Ben Solo schwach und leicht zu beeinflussen. Der Imperator sah seine Chance gekommen.
,,Du wirst über die Galaxis herrschen als der neue Imperator.", versprach er Kylo Ren, warnte ihn jedoch zugleich. ,,Aber nimm dich in Acht. Sie ist nicht die, für die du sie hältst."
Das Misstrauen von Kylo Ren war geweckt, ebenso wie sein Interesse. ,,Wer ist sie?"
Palpatine lächelte nur, gab jedoch keine Antwort preis. Er blickte auf seinen potentiellen Nachfolger herab, der sich nun voll und ganz in seine Hände begeben würde, da er vor Machtgier zu blind war, um das ganze Ausmaß der Dinge erkennen zu können. Und der Imperator spürte, wie sich eine andere Quelle der Macht noch manifestierte und mit jedem Tag stärker wurde. Ebenfalls eine Angelegenheit, die er Kylo Ren aufbürdete, da er sie loyal ausführen würde.
,,Finde es heraus und töte sie. Dann kehre zu mir zurück, aber komme nicht allein. Du musst sie um jeden Preis zu mir bringen.", verlangte der Imperator, was Kylo Ren leicht verwundert die Stirn runzeln ließ.
,,Wen?"
Ein Wort verließ die Lippen des Imperator, welches er schon lange ersehnte auszusprechen und damit die Krönung seines Plans zu offenbaren. ,,Serena."
Erneut durchzuckten Blitze die Sith-Zitadelle, welche vom bösartigen Gelächter Palpatines unterstrichen wurden. Kylo Ren blickte zum Imperator herauf, erwiderte nichts und wusste nun genau, was er zu tun hatte. Das Schicksal der Galaxis...war besiegelt.

Erschrocken riss Serena die Augen auf, als sich ihre Lungen reflexartig mit Sauerstoff füllten und sie aus dem Zustand der Bewusstlosigkeit zurückkehrte. Schnell richtete sich die junge Frau auf, sah um sich und erkannte die vertrauten Umrisse des Waldes, in dessen Höhle sie sich vorhin begeben hatte. Wie sie diese wieder verlassen hatte, war Serena ein Rätsel und es kümmerte sie auch gar nicht, weil sie viel zu entsetzt über das war, was sie gesehen hatte.
Die Begegnung mit Palpatine saß ihr tief in den Knochen, hatte sie in alle Grundmauern erschüttert und dann hatte sie auch noch einen kurzen Blick darauf erhaschen können, wie ihr Bruder scheinbar mit dem Imperator sprach. Worüber sie gesprochen hatten, konnte Serena nicht sagen und das bereitete ihr die größten Sorgen.
Palpatine war tot. Zumindest glaubten das alle und obwohl es ebenso gut eine Täuschung sein konnte, wusste Serena, dass irgendwas nicht stimmte. Sie fühlt es und es musste einen Grund dafür geben, warum Luke ausgerechnet jetzt zu ihr gesprochen hatte. Und auch Anakin hatte ihr ja einmal mehr dazu geraten, die Wahrheit zu erkennen.
War dies die Wahrheit? Eine mögliche Rückkehr von Palpatine, die es mit allen Mitteln zu verhindern galt? Serena schüttelte den Kopf, da ihre Gedanken noch wie wild kreisten und ihr Kopf regelrecht dröhnte, weil er immens rotierte. Träume waren schon hart zu ertragen, wenn sie ein schreckliches Abbild mit sich brachten, aber das hier hatte Serena hautnah erlebt und es versetzte sie in allerhöchste Alarmbereitschaft.
Ein besorgtes Piepsen riss die Dunkelhaarige jedoch aus dem Chaos ihrer Gedanken, als sie BB-8 neben sich erkannte. Der Droide rollte noch ein Stück näher, betrachtete Serena voller Sorge und diese konnte nur über das Verhalten dieses treuen Begleiters schmunzeln.
,,BB-8, was machst du denn hier? Ich dachte, du hilfst Rey beim Training.", brachte sie hervor, ehe sie sich auf die Beine kämpfte und zu ihrem Lichtschwert griff, welches noch im Gras lag. ,,Soso, hast also gesehen, wie ich in diese Höhle gegangen bin. Deine Neugier und Fürsorge sind wahrlich ohne Grenzen, mein Freund.", pflichtete Serena bei, nachdem BB-8 ihr den Grund für seine Anwesenheit genannt hatte.
Der Droide von Poe piepste zustimmend, ehe Serena auf einmal Schritte vernahm. Instinktiv fuhr sie herum und erkannte Calliope, die sich durch die Büsche kämpfte und völlig außer Atem vor ihr Halt machte.
,,Serena, da bist du ja. BB-8 hat gesagt, du steckst womöglich in Schwierigkeiten und war nicht zu bremsen. Ich dachte schon, er jagt mich quer über den Planeten."
Leicht vorwurfsvoll sah Serena auf den Droiden heran, der sich jedoch energisch verteidigte und lediglich auf ihr Wohl bedacht war, was die junge Frau dazu brachte, schnell einzulenken.
,,Jaja, ist schon gut. Du wolltest ja nur helfen.", gestand sie ihm zu, doch Calliope nahm Serena umgehend ins Kreuzverhör.
,,Was ist hier eigentlich los, Serena?"
Calliope wollte Antworten, gar keine Frage und auch Serena ging es nicht anders. Ihr ging nicht mehr aus dem Kopf, was sie gesehen hatte und musste einfach wissen, ob es der Wahrheit entsprach oder lediglich eine überaus düstere Vision gewesen war.
,,Du musst mir einen Gefallen tun, Calliope.", setzte sie an, was die Blonde automatisch dazu brachte sich anzuspannen, da ihr nichts Gutes vorschwebte.
,,Und welchen?"
Serena sah sich prüfend um, da sie Mithörer vermeiden wollte. ,,Du musst für mich herausfinden, wo sich das Schiff meines Bruders befindet. Verfolge seine Route, auch wenn du alle Systeme dafür durchleuchten musst. Ich will wissen, wo er sich aufhält."
,,Kylo Ren?", sprach Calliope verwirrt aus. ,,Weswegen?"
,,Lange Geschichte. Erkläre ich dir zu einem geeigneteren Zeitpunkt. Geh jetzt und überprüfe das für mich, bitte."

Serena, die durch die Macht spürte, wie sich die Präsenzen von Leia und Rey näherten, sah eindringlich zu ihrer besten Freundin. Calliope ahnte, dass die Sache ernst sein musste und nickte schließlich, da sie sich längst geschlagen gab.
,,In Ordnung. Ich sehe nach, was ich rausfinden kann.", versicherte sie Serena, die erleichtert ausatmete.
,,Danke, Calliope."
Die Blondine machte auf dem Absatz kehrt und verschwand wieder Richtung Lager. Gerade noch rechtzeitig, um somit den Augen von General Organa und Schrottsammlerin Rey zu entgehen, die soeben Serena erreichten und sofort ihre Aufmerksamkeit auf die Tochter der ehemaligen Prinzessin von Alderaan richteten.
,,Serena, ist alles in Ordnung?", fragte Leia sofort, doch ihre Tochter winkte ab.
,,Ja, mir geht's gut."
Rey musterte die Dunkelhaarige eingehend. ,,BB-8 war auf einmal weg und ich hatte so ein seltsames Gefühl. Was ist passiert?"
,,Nichts Besonderes.", gab Serena zurück. ,,Ich habe trainiert und es dabei wohl ein wenig übertrieben. Wahrscheinlich, weil ich die Ausbildung so schnell wie möglich beenden will. Theorie ist ja eine Sache, aber eben nur die Praxis scheint die gewünschten Erfolge mit sich zu bringen."
Mit aller Überzeugung, die Serena aufbringen konnte, schilderte sie den beiden Frauen vor sich die Geschichte und hoffte, dass sie glaubwürdig genug klang. Rey schien es mehr oder weniger hinzunehmen, aber als Serena dem Blick ihrer Mutter begegnete, wusste sie genau: Leia kaufte es ihr nicht ganz ab.
Vermutlich kein Wunder, da sie Serena immerhin gut genug kannte und die Vergangenheit hatte schon viel zu viele dramatische Wendungen mit sich gebracht, um dies einfach abtun zu können. Aber Serena versuchte, das Thema stattdessen auf etwas anderes zu lenken.
,,Haben sich Finn und Poe schon zurückgemeldet?", wollte sie wissen, doch Leia schüttelte den Kopf.
,,Noch nicht, tut mir leid."
Rey, der die aufkeimende Sorge von Serena nicht entging, legte dieser eine Hand auf die Schulter. ,,Mach dir keine Gedanken. Sie kommen sicher bald zurück und ihnen wird nichts passieren. Du kennst doch Finn und Poe. Als Team sind sie unschlagbar und heizen der Galaxis ordentlich ein."
Diese Aussage rang Serena sogar ein kleines Lächeln ab, da Rey etwas Wahres aussprach. In der Tat war das Gespann um den ehemaligen Sturmtruppler und hitzköpfigen Widerstandspiloten geradezu legendär und die Zwei waren wahre Unikate. Deshalb überwand sich Serena dazu, dem Rat von Rey zu folgen und ihre Sorgen beiseite zu schieben.
,,Du hast recht. Wenn etwas passiert wäre, wüssten wir das längst."
Rey nickte. ,,Genau. Und ich hätte eine Idee, was dich wunderbar ablenken würde. Wir wäre es mit einer weiteren Runde im Parcours?", schlug die Schrottsammlerin vor, was Serena keineswegs ausschlug.
,,Warum eigentlich nicht? Hilft sicher wunderbar dabei, den Kopf frei zu kriegen. Kommst du mit, BB-8?"
Der Droide piepste freudig und stimmte Serena sofort zu, was diese grinsend den Kopf schütteln ließ. Leia, die ihre Tochter schweigsam betrachtet hatte, ging voran und Rey folgte ihrer neuen Meisterin voller Elan, während Serena noch einmal zurückblickte und ihr Unterbewusstsein bereits sagte, dass ihnen in der Tat irgendwas bevorstand. Und es würde größer sein als alles, was ihnen bislang widerfahren war.

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