Poe Dameron

Hallo, meine Lieben :) Wow, die Story hat ja einen super Start hingelegt und ich bedanke mich erstmal für die tollen Feedbacks. Freut mich, dass ihr Serena auf ihrer Reise begleiten wollt und heute geht es auch weiter in unserer entfernten Galaxis. Ich plane, Mittwoch zum festen Update-Tag der Geschichte zu machen und je nachdem, wie es mir zeitlich möglich ist, ab und zu am Wochenende Nachschub zu liefern. Aber erstmal wünsche ich euch jetzt viel Spaß beim Weiterlesen, denn hier ist das neue Kapitel ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                             ~~~

                                                                                                4

                                                                                  Poe Dameron

Ziemlich frustriert verließ Serena das Hauptgebäude, nachdem das Gespräch mit ihrer Mutter mehr oder weniger beendet gewesen war. Eine weitere Tortur, die Serena wieder einmal vor Augen geführt hatte, wie zerrüttet das Verhältnis zu Leia bereits war. Wahrscheinlich war ihre Mutter auch einfach zu politisch veranlagt, weshalb sie nicht immer den richtigen Draht zu ihren Kindern fand. Aber dennoch liebte Serena ihre Mutter sehr, was sie im Moment eben nur schwer zeigen konnte. Viel zu sehr konzentrierte sie sich darauf, sämtliche Machtsensitivität in sich wegzusperren und damit dem Familienvermächtnis zu entfliehen.
Serena war nämlich ebenfalls nicht erpicht darauf, dass man auf sie und ihren Bruder aufmerksam wurde, weshalb sie die Einstellung und Besorgnis ihrer Mutter schon nachvollziehen konnte. Nur wollte sie sich deswegen auch nicht einsperren lassen und stattdessen lieber versuchen, eine andere Lösung für dieses Problem zu finden. Doch das würde sich vermutlich schwieriger gestalten, als erwartet.
Seufzend ließ sich Serena auf einer Kiste nieder und betrachtete den Falken, der sich eben einer Wartung unterziehen musste. Dabei hatte Chewie natürlich alles im Blick und jeder, der das Schiff in irgendeiner Form respektlos behandelte, bekam ein lautes Gebrüll zu hören. Serena schmunzelte und spielte gedankenverloren mit einer ihrer Haarsträhnen, während sie über alles nachdachte. Im Grunde führte ihre Familie ja ein recht harmonisches Leben, was zu Zeiten des Imperiums sicher anders verlaufen wäre. Aber genauso war es manchmal auch eintönig und Serena fragte sich immer öfters, was wohl für Abenteuer da draußen in der weit entfernten Galaxis auf einen warteten. Zumindest weckten die spannenden Geschichten ihres Vaters immer wieder ihr Interesse und sie beneidete ihn sogar etwas darum, dass er als Schmuggler so viel mehr erlebt hatte, als sie es bis jetzt in ihren jungen Jahren tat.
Wer war sie denn schon? Man kannte sie als Serena Organa-Solo, Tochter von Prinzessin Leia und Han Solo, was im Grunde aber auch schon alles war. Sie hatte ja auch keine heldenhaften Taten wie ihre Eltern, oder gar ihr Onkel Luke vollbracht. Irgendwas fehlte in ihrem Leben und Serena fragte sich, was das wohl sein mochte.
,,Du siehst aber gut gelaunt aus. Fast so, als könntest du Bäume ausreißen."
Der sarkastische Unterton in der vertrauten Stimme ließ Serena aufhorchen und sie musste ein wenig grinsen, als sie ihre beste Freundin Calliope vor sich erkannte. Deren dunkelblonden Haare umrahmten ihr Gesicht in sanften Locken und reichten ihr bis zur Schulter, während ihre grünen Augen große Ähnlichkeit mit einem Wald hatten, in den man sich nur allzu gerne zurückzog, wenn man seinen Gedanken freien Lauf lassen wollte. Ihr Teint besaß eine leichte Bräune und trotz ihrer zierlichen Gestalt, war Calliope das reinste Energiebündel, was wohl auch einer der Hauptgründe dafür gewesen war, dass sich die jungen Frauen damals so schnell angefreundet hatten. Denn Calliope war für Serena fast schon wie eine Schwester, der sie einfach alles anvertrauen konnte. Und deshalb machte sie sich auch gar nicht die Mühe, die Hintergründe für ihr Verhalten zu verbergen.
,,Tja, du weißt ja, wie das ist. Eine Unterredung mit meiner Mutter löst pure Glücksgefühle in mir aus."
,,Oje. Geht es immer noch um das altbekannte Familiendrama?"

Calliope setzte sich neben Serena auf die Kiste und diese nickte kaum merklich. Ihre beste Freundin wusste so ziemlich als Einzige, wer die wahre Familie von Serena war und hatte auch geschworen, es niemandem zu erzählen. Im Grunde war Serena ja eher verschlossen und machte solche Sachen lieber mit sich selbst aus, aber diese Angelegenheit hatte sie zu stark belastet und deshalb hatte sie sich schließlich Calliope anvertraut. Und diese verurteilte Serena nicht für die Vergangenheit ihrer Familie, sondern nahm ihre beste Freundin genauso wie sie war und das schätzte Serena umso mehr an ihr.
,,Ich fürchte, diese Sache wird nie ein Ende haben. Natürlich kann ich verstehen, dass meine Mutter sich Sorgen macht und ich will auch nicht, dass man erfährt, in welcher Verbindung unsere Familie zu Darth Vader steht, aber irgendwann muss man die Vergangenheit doch auch hinter sich lassen können. Ich meine, das kann doch nicht ewig so weitergehen. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Ben immer stärker wird und sich seine Machtsensitivität bald kaum mehr leugnen lässt.", brachte Serena hervor, woraufhin Calliope einen Arm um ihre Schultern legte.
,,Lass den Kopf nicht hängen, Serena. Ich bin mir sicher, es wird alles gut werden. Hab Vertrauen...in die Macht."
Nun schüttelte Serena lachend den Kopf, da ihre beste Freundin das letzte Wort sehr deutlich betonte und dabei vor Ironie nur so sprühte. Calliope wusste schließlich, was Serena von der ganzen Macht-Sache hielt und nutzte deshalb jede Möglichkeit, um ihre beste Freundin aufzuheitern. Ein voller Erfolg, wie es öfters der Fall war.
Nun erregte allerdings etwas anderes die Aufmerksamkeit der beiden Freundinnen, denn sie vernahmen auf einmal laute Stimmen und richteten ihre Blicke auf etwas, das sich in naher Ferne abspielte. Zwei junge Männer standen sich vor einem A-Flügler gegenüber und schienen mächtig aufgebracht zu sein. Zumindest brannte die Luft zwischen ihnen und Calliope stöhnte auf.
,,Nicht schon wieder irgendwelche Egospielchen. Warum müssen Männer immer so protzen, wenn es um Raumschiffe oder Flugtalente geht?"
,,Komm mit. Sehen wir nach dem Rechten, bevor die Sache eskaliert und meine Mutter sich wieder einmischen muss. Für heute habe ich genug Moralpredigten erhalten."
Serena sprang entschlossen auf und eilte los, gefolgt von Calliope. Einmal mehr war die Braunhaarige froh, dass ihre Kleidung aus einer bequemen dunkelgrauen Hose und einer cremefarbenen Tunika, sowie dunklen Stiefeln bestand. Manch einer mochte dies vielleicht unpassend für eine junge Frau erachten, doch es war in den Augen von Serena weitaus bequemer, als es Kleider jemals sein könnten. Und gerade bei ihrem Sprint, erwies sich der Stil wieder als äußerst praktisch.

Calliope und Serena rannten über den Platz und erreichten schließlich die beiden Männer, welche sich ein hitziges Wortgefecht lieferten. Einer von beiden war den beiden Freundinnen bekannt, denn es war Kreon Carter. Er zählte zu den besten Piloten hier auf der Basis und nahm nun den anderen jungen Mann in die Mangel, der den beiden Frauen jedoch fremd war. Er wurde allerdings von einem Droiden begleitet, der eine BB-Einheit in weiß-orange war und sichtlich verunsichert zwischen seinem Herren und dessen Widersacher hin- und hersah. Unsicheres Piepsen kam von dem Droiden, doch die beiden Streithähne ließen sich nicht davon beirren und nun vernahm Serena auch endlich, worum es bei dieser Auseinandersetzung überhaupt ging.
,,Zum letzten Mal: ich verlange, dass Sie Ihren Flügler von diesem Platz entfernen. Sie haben keinerlei Befugnis, sich hier aufzuhalten und mir ist nichts von einer Landeerlaubnis bekannt.", fauchte Kreon den Fremden regelrecht an, der dies jedoch eher gelassen nahm.
,,Die muss wohl verloren gegangen sein. Aber ich sehe nicht, wo das Problem ist. Zumal ich keinen anderen Piloten sehe, der Anspruch auf diesen Landeplatz hier erhebt."
Der junge Mann, ohne Zweifel ebenfalls ein Pilot, hatte die Hände in die Hüften gestemmt und seine dunklen Locken waren ein wenig vom Helm zerzaust, den er sich bereits abgenommen hatte. Seine dunklen Augen funkelten vor Belustigung und Serena spürte, dass er eine sehr selbstsichere und draufgängerische Art besaß. Immerhin wies seine ganze Körperhaltung Anzeichen diesbezüglich auf und er grinste ein wenig verschlagen, da Kreon vor Wut nur so kochte und große Lust besaß, ihn für diese freche Bemerkung zu lynchen.
,,Jetzt hören Sie mir mal gut zu...", setzte der blonde Pilot an, als Serena ihn unterbrach und damit sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zog.
,,Kreon! Was zur heiligen Galaxis geht hier vor sich?"
Die Braunhaarige machte vor den beiden Männern und dem Droiden Halt, während Calliope einen gewissen Sicherheitsabstand wagte. Es genügte vollkommen, wenn Serena diese Sache übernahm und der Tochter von Han und Leia würde niemand so einfach das Wasser reichen können. Etwas, das Kreon nur zu gut wusste und weshalb er sich bemühte, einen ruhigeren und freundlicheren Ton anzunehmen.
,,Dieser Mann hier ist der Meinung, er könnte seinen A-Flügler einfach so auf unserer Basis parken und bräuchte keinerlei Erlaubnis dafür. Ich habe ihn höflich darauf hingewiesen, dass dies gegen unsere Regeln verstößt und dennoch hält er es nicht für nötig, meinen Anweisungen Folge zu leisten.", erklärte er und der fremde Pilot lachte nur sarkastisch auf.
,,Höflich darauf hingewiesen? Sie haben mir eben gedroht, mich einem Wookie zum Fraß vorzuwerfen, wenn ich mich recht entsinne. Ich mag ja ehrgeizige Persönlichkeiten, aber das ist nun wirklich etwas übertrieben für ein Empfangskomitee. Ganz zu schweigen davon, dass es hier ja wohl kaum einen Wookie auf der Basis geben wird."

Serena hob eine Augenbraue und musterte den Piloten prüfend. Er besaß eindeutig mehr Risikobereitschaft, als gesund für ihn war und zählte wohl zu diesen impulsiven Fliegerassen, die mit ihrem Kopf stets immer im Cockpit waren, anstatt auf dem Boden der Tatsachen. Sie seufzte daraufhin nur ergeben und wandte sich kurz an ihre beste Freundin, die ein wenig unsicher zwischen den Parteien umher sah.
,,Calliope, bitte hilf doch Kreon dabei, den Papierkram zu erledigen. Um unseren ungebetenen Gast hier, kümmere ich mich.", ordnete sie an und Calliope nickte, mit großer Erleichterung, der unangenehmen Situation entfliehen zu können.
,,Natürlich. Komm mit, Kreon. Du hast sie gehört."
,,Aber ich kann doch nicht einfach...", setzte der Blonde zum Protest an, doch Calliope packte ihn an der schwarzen Jacke und zog ihn erbarmungslos mit sich Richtung Haupthangar.
Serena, die sich nun sicher war, die Situation entschärft zu haben, wandte sich wieder dem fremden Piloten zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie musterte ihn abschätzend, musste sich aber auch eingestehen, dass der junge Mann keineswegs unansehnlich war. Er trug eine braune Lederjacke, die mit einem roten Muster an den Schultern versehen war, und ein helles Hemd darunter. Seine Hose war dunkelbraun und seine Stiefel schwarz, was einen eher lässigen Look als Ergebnis ergab und vor allem die dunklen Augen des Piloten hatten etwas an sich, das Serena für einen kurzen Moment neugierig werden ließ. Doch dann besann sie sich wieder und beschloss, etwas mehr über den Fremden in Erfahrung zu bringen.
,,Wie ist Ihr Name, Fliegerass?"
,,Poe Dameron. Und wer seid Ihr?", fragte er, woraufhin Serena ihn kritisch ins Visier nahm.
,,Mein Name ist Serena. Ich muss Sie ebenfalls darauf hinweisen, dass Sie sich widerrechtlich auf dieser Basis aufhalten und ohne Papiere dürfte es schwierig werden, eine Genehmigung zu erhalten."
,,Ich bitte Sie. Ist dieser ganze Unfug wirklich nötig? Ich kann Sie bestimmt davon überzeugen, mir diesen Landeplatz zuzusichern.", erwiderte der Pilot mit einem charmanten Grinsen, doch Serenas Blick blieb ausdruckslos und sie reckte ein wenig das Kinn nach oben.
,,Interessant, dass manche Männer immer noch glauben, dass solch eine Nummer bei Frauen gut ankommt. Tja, Sie hätten Ihr Ego lieber im Cockpit lassen sollen. Mitkommen, Dameron!"
Ohne Vorwarnung packte Serena den Piloten am rechten Arm und zog ihn mit sich. Mehr oder weniger ließ dieser es über sich ergehen und musste sogar ein wenig lachen, da ihm die Entschlossenheit von Serena wohl sehr zu gefallen schien.
,,Ihr seid äußerst couragiert. Sowas findet man nicht mehr oft heutzutage."
Serena erwiderte nichts darauf und zog den Mann weiter mit sich, während dessen Droide ihnen aufgeregt folgte. Er gab besorgte Piepser von sich, woraufhin Poe Dameron versuchte, ihn zu besänftigen.
,,Ganz ruhig, Kumpel. Diese Lady hier, macht nur ihren Job."
,,Diese Lady, knüpft Euch gleich am nächsten Baum auf, wenn Ihr nicht auf Eure Wortwahl achtet."

Serena hatte kein Interesse daran, sich von dem charismatischen Verhalten des Piloten einwickeln zu lassen. Dafür war sie viel zu beherrscht und bedacht darauf, ihrer Intuition zu vertrauen. Obgleich diese ihr insgeheim sagte, dass Poe Dameron vertrauenswürdig war, so wollte Serena es lieber gar nicht erst herausfinden oder drauf ankommen lassen. Und als sie den Haupthangar erreichten, kam mit einem Mal einer der Vorsitzenden, Ty Williams, auf Serena und ihren Begleiter zu.
,,Serena! Gibt es ein Problem? Kreon sagte mir, wir hätten einen Fall von Verstoß der Landevorschriften.", brachte der Grauhaarige hervor und Serena deutete kaum merklich auf den Piloten an ihrer Seite.
,,So ist es. Dieses Fliegerass hier hat gegen das Protokoll verstoßen und kann keine Papiere vorweisen. Ihr solltet ihn besser überprüfen."
Sie schubste Poe Dameron ein wenig vor, sodass dieser mehr oder weniger von Williams aufgefangen wurde. Dieser nickte Serena gehorsam zu und wollte noch etwas erwidern, doch der Blick von ihr genügte, um ihn davon abzuhalten. Es wäre unnötig, ihren Rang vor diesem Piloten zu offenbaren und Poe schenkte ihr nur ein freches Grinsen.
,,War nett, Euch kennenzulernen, Serena."
,,Mitkommen!", raunte der Vorsitzende dem Piloten ins Ohr und zog ihn mit sich, woraufhin der Droide den beiden schon folgen wollte, doch Serena hielt ihn davon ab.
,,Keine Sorge, es wird nicht lange dauern. Und wenn dein Freund sich einigermaßen benimmt, dürft ihr heute vielleicht sogar schon wieder nach Hause. Warte einfach hier und stell bitte...keinen Unfug an."
Serena warf dem Droiden einen vielsagenden Blick zu und ging wieder zurück nach draußen. Allerdings folgte ihr der rollende Droide und piepste ihr aufgeregt nach. Sie blieb stehen und seufzte ergeben, ehe sie sich umdrehte und erneut auf den Droiden herabsah.
,,Du bist ziemlich anhänglich. Wie lautet deine Nummer?", wollte sie wissen und der Droide piepste erneut, woraufhin Serena anerkennend nickte. ,,BB-8. Nun, es freut mich sehr, deine Bekanntschaft zu machen, BB-8. Willkommen auf der Basis von Mirrin Prime. Woher kommen du und dein Pilot?", wollte sie wissen, woraufhin der Droide ein wenig zögerte.
Offenbar wusste er nicht so recht, ob er ihr vertrauen konnte und die Braunhaarige ging ein wenig in die Hocke, wobei sie ihm freundlich zulächelte und hoffte, so sein Vertrauen gewinnen zu können.
,,Scheint ja äußerst geheim zu sein. Wir könnten ja verhandeln. Wenn du mir dein Geheimnis verrätst, dann verrate ich dir eins von mir."
Nun hatte sie zweifellos das Interesse des Droiden geweckt, der auf sie extrem niedlich wirkte. Serena hatte viel übrig für Droiden, was vor allem von ihrem Bruder Ben eher missbilligt wurde. Doch dieser kleine Kerl hier, hatte etwas ganz Besonderes an sich und Serena wüsste nur zu gerne, wie er in die Gesellschaft von Poe Dameron geraten war. BB-8 gab schließlich wieder einige Piepser von sich und Serena nickte verständlich.
,,Ihr seid auf der Durchreise, verstehe. Klingt sehr interessant. Und ich bin sozusagen...eine Prinzessin."

Der Droide legte den Kopf leicht schräg und wirkte äußerst erstaunt über diese Offenbarung. Zwar gab Serena dieses Detail über sich nicht gerne zu, doch es war immerhin die Wahrheit. Und BB-8 schien das sehr aufregend zu finden, denn er gab neue Piepser von sich und Serena musste lachen.
,,Du bist wirklich faszinierend, Kleiner. Würdest du länger hier verweilen, könnten wir sicher gute Freunde werden."
Dann richtete sie sich wieder auf und nickte dem Droiden noch freundlich zu, ehe sie sich zum Gehen wandte. Doch direkt vor ihr stand auf einmal Ben, der einen prüfenden Blick auf den Droiden und anschließend auf seine Schwester warf.
,,Ich verstehe immer noch nicht, weshalb du so viel Zeit mit Droiden verbringst. Sie sind doch lediglich ein Mittel zum Zweck.", gab der Schwarzhaarige von sich, woraufhin seine Schwester die Hände in die Hüften stemmte und ihn leicht empört anfunkelte.
,,Sag sowas nicht. Sie besitzen manchmal mehr Anstand, als so manche Kreaturen in der Galaxis. Was machst du überhaupt hier? Ich dachte, du hockst immer noch im Wald und...meditierst."
,,Für heute habe ich genug. Außerdem ist mir zu Ohren gekommen, dass meine Schwester eine Auseinandersetzung mit einem fremden Piloten hatte und da wollte ich nach dem Rechten sehen."
,,Es gab keine Auseinandersetzung. Höchstens eine Diskussion, aber ich hatte alles im Griff und besagter Pilot ist bereits in den besten Händen. Deine übertriebene brüderliche Fürsorge ist demnach völlig unangebracht."
Zwar fand Serena es durchaus nett, dass Ben sich Sorgen um sie machte, doch war sie längst in einem Alter, wo sie alleine auf sich aufpassen konnte. Allerdings wirkte Ben mit einem Mal wieder sehr ernst und Serena ahnte bereits, worauf diese Konversation hinauslaufen würde.
,,Oh, nein. Nicht schon wieder."
,,Was denn?", kam es perplex von Ben, doch Serena hob abwehrend eine Hand.
,,Ich kenne diesen Blick und die Antwort lautet immer noch nein, Ben."
,,Du weißt doch gar nicht, was ich sagen will."
,,Natürlich weiß ich das. Du startest einen weiteren Versuch, um mich davon zu überzeugen, mich mit der Macht vertraut zu machen. Was ohne Zweifel bedeutet, dass du mit unserer Mutter über ihr Gespräch mit mir gesprochen hast. Und ich sage dir jetzt das Gleiche, wie ich vorhin auch schon ihr sagte: aus mir wird nie ein Jedi werden!", entgegnete Serena fest entschlossen, woraufhin Ben sie bei den Schultern umfasste.
,,Warum willst du nicht einsehen, dass dies unser Geburtsrecht ist?"
,,Und warum willst du nicht einsehen, dass ich damit nichts zu tun haben will?"

Serena funkelte ihren Bruder zornig an, der daraufhin ihre Schultern wieder losließ und zweifellos ein wenig vor den Kopf gestoßen war. Doch sie wusste nicht, wie sie es ihm anders begreiflich machen sollte und auf einmal erregte etwas hinter ihr die Aufmerksamkeit von Ben, weshalb er sich ein wenig anspannte und sie drehte sich irritiert um.
Poe Dameron tauchte in ihrem Blickfeld auf, als er von Ty Williams aus dem Haupthangar gelotst wurde und nickte, als dieser ihm noch ein paar letzte Anweisungen gab. BB-8 rollte aufgeregt zu seinem Herren und der Vorsitzende verschwand wieder, während der Droide in die Richtung von Serena deutete und fröhliche Piepser von sich gab. Poe steuerte dann gemeinsam mit seinem Droiden auf die Braunhaarige zu und Ben nahm den Piloten kritisch ins Visier.
,,Ich nehme mal an, das ist besagter Pilot.", zog er als Schlussfolgerung und Serena schmunzelte.
,,Dir entgeht aber auch nichts. Heute scheint Euer Glückstag zu sein. Zumindest hat es den Anschein, als wäre die Sache glimpflich für Euch ausgegangen."
Serena warf leicht amüsierte Blicke in Richtung Poe, der zustimmend nickte und wieder verschlagen grinste.
,,Nichts, was ich nicht hätte regeln können. Ich muss nur ein paar Tage zur Überprüfung bleiben und darf dann meine Reise wieder fortsetzen. Danke, dass Ihr solange auf BB-8 aufgepasst habt. Er spricht in den höchsten Tönen von Euch."
,,Das tut so ziemlich jeder, der ihr über den Weg läuft. Also in der Tat, ein Glückstag für Euch.", raunte Ben ihm zu, ehe er sich an seine Schwester wandte und ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. ,,Wir sehen uns später.", fügte er noch hinzu und Serena nickte leicht.
,,Ja, bis dann."
Ben nickte Poe ebenfalls flüchtig zu, ehe er verschwand und in Richtung Hauptgebäude ging. Serena sah ihm noch kurz nach, ehe ihr Blick wieder auf Poe Dameron fiel, der sich leicht räusperte und vielsagend in die Richtung deutete, wo Ben soeben verschwunden war.
,,Ihr Freund...scheint sehr nett zu sein.", meinte der Pilot, was Serena dazu veranlasste, ihre Arme vor der Brust zu verschränken und ihn prüfend zu mustern.
,,Finden Sie?"
,,Ja. Zumindest hat es den Anschein. Sie lieben ihn wohl sehr.", gab Poe zurück und Serena nickte.
,,Natürlich."
Poe nahm es hin, wirkte aber auf Serena auch ein wenig zerknirscht. Für einen kurzen Moment blieb die junge Frau noch todernst, doch dann konnte sie nicht länger an sich halten und musste lachen, als sie den Piloten schließlich aufklärte.
,,Es ist nicht so, wie Sie denken."
,,Wieso?", hakte Poe verdutzt nach und Serena zuckte mit den Schultern.
,,Er ist mein Bruder."
,,Ach, so. Ich dachte...", setzte Poe an, doch Serena winkte nur ab.
,,Tut mir leid. Ich konnte einfach nicht widerstehen."
Poe Dameron nickte verständlich und wirkte sogar ziemlich erleichtert. Serena schob es auf die peinliche Situation, was das eben gerade zweifellos für ihn gewesen war. Und ein weiterer Blick auf BB-8 erinnerte sie daran, dass der Pilot und sein Droide wohl vorerst Gäste auf der Basis sein würden.
,,Nun, da Ihr und BB-8 unsere Gesellschaft wohl noch ein paar Tage genießen werdet, sollten wir euch beiden wohl besser ein Quartier zur Verfügung stellen. Folgt mir, Poe Dameron. Ich bin sicher, es wird Euch auf Mirrin Prime gefallen. Und vielleicht nutzt Ihr die Gunst der Stunde ja und verratet mir, was Euch hierher verschlagen hat."
,,Oh, das ist eine ziemlich lange Geschichte.", meinte Poe, als er mit Serena auf das Hauptgebäude zuging und diese warf ihm einen neugierigen Blick von der Seite zu.
,,Ich kann es kaum erwarten, sie zu hören."

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