Legacy of Skywalker
Hey, meine Lieben :) So, heute geht es wieder weiter und sicher seid ihr jetzt gespannt, was Anakin unserer Serena zu sagen hat ;) Die Spannung steigt und es wird ab jetzt richtig interessant. Deshalb wünsche ich euch viel Spaß beim Weiterlesen und freue mich sehr auf eure Feedbacks. Möge die Macht mit euch sein!
Liebe Grüße,
eure Hela
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Legacy of Skywalker
Es gab keine Worte, um diese außergewöhnliche Situation und unerwartete Begegnung auch nur annähernd zu beschreiben. Serena war so sprachlos, dass sie sogar fast das Atmen einstellte und starrte die Erscheinung ihres Großvaters an, als würde man ihr hier lediglich eine täuschend echte Illusion als albernen Scherz heraufbeschwören.
Anakin Skywalker – einst starker Jedi, der später durch den Fall auf die dunkle Seite zum mächtigen Darth Vader wurde und die rechte Hand des Imperators gewesen war. Serena konnte nicht glauben, dass sie ihm hier wahrhaftig gegenüberstand und Anakin wirkte auf sie keineswegs gefährlich oder wie jemand, dessen Seele von Finsternis erfüllt war.
Seine dunkelblonden Haare reichten ihm bis knapp zur Schulter und waren leicht gewellt, er hatte eine verblasste Narbe über dem rechten Auge und trug seine dunkle Jedi-Kutte. Er hatte die Hände lässig ineinander verschränkt und lächelte seiner Enkeltochter entgegen, als wäre es das Normalste auf der Welt, sie so urplötzlich aus dem Jenseits heimzusuchen. Falls man den Ort, wo Anakin sich befand, als Jenseits bezeichnen konnte. Serena hatte zwar davon gehört, dass manche Jedi eins mit der Macht wurden, aber daran geglaubt hatte sie nie wirklich. Es hatte einfach zu unglaublich geklungen.
,,Du siehst überrascht aus.", stellte Anakin mit amüsierter Stimme fest. ,,Dabei habe ich doch schon oft zu dir gesprochen. Oder besser gesagt, ich habe es versucht...über viele Jahre lang. Nur leider warst du bislang noch nicht bereit mir zuzuhören, doch jetzt schon. Denn andernfalls wärst du ja nicht zu diesem Ort gekommen."
Serena war noch immer fassungslos, fand aber zumindest soweit zu sich selbst zurück, dass sie irritiert den Kopf schütteln und ihr Schweigen der Erschütterung schließlich brechen konnte. ,,Ich verstehe das nicht. Was tust du hier?", fragte sie und Anakin ging ein paar Schritte, hielt seinen Blick dabei jedoch konsequent auf Serena gerichtet.
,,Sagen wir, ich bin gekommen, um dir eine Lektion zu erteilen."
,,Eine Lektion? Inwiefern?"
Wieder war Serena verwirrt. Sie konnte sich beim besten Willen nicht erklären, ob dies hier gerade wirklich passierte oder lediglich Einbildung war. Wenn Kylo Ren solch eine Erfahrung machen würde, dann wäre es vermutlich keine so große Überraschung. Immerhin war er doch seit damals erpicht darauf gewesen, dass ihr gemeinsamer Großvater ihm den Weg weisen würde. Doch dieser hatte jetzt ausgerechnet Serena zu sich gerufen.
Anakin wurde mit einem Mal äußerst ernst. ,,Du stehst auf einem schmalen Grat, Serena und hast schon sehr viele Kämpfe ausgefochten. Doch der größte Kampf steht dir noch bevor."
,,Was meinst du?"
,,Der Zeitpunkt, dir das zu offenbaren, ist noch nicht gekommen, doch das wird er. Aber jetzt werde ich dir erstmal dabei helfen, den richtigen Pfad einzuschlagen. Immerhin bist du meine Enkeltochter und was wäre ich für ein Großvater, wenn ich dich tatenlos im Stich lassen würde?"
Sein Lächeln kehrte zurück, aber Serena war mit der Situation vollkommen überfordert. Ihre Gedanken waren ein einziges Chaos und das Erscheinen von Anakin geradezu überwältigend. Niemals hätte sie gedacht, dass er zu ihr sprechen oder sich ihr gar zeigen würde. Jetzt verstand sie auch, weshalb immer wieder ein- und dieselbe Stimme über Jahre hinweg zu ihr gesprochen hatte. Ihr Großvater hatte sie wohl schon lange versucht zu erreichen, aber durch die einschneidenden Ereignisse hatte Serena alles um sich herum blockiert und somit hatte es kein Durchkommen mehr gegeben. Auch nicht für Anakin Skywalker.
Serena senkte nun den Kopf, da ihr Großvater für sein geplantes Unterfangen zu spät gekommen war. ,,Es gibt keinen richtigen Pfad mehr. Nicht für mich. Innerlich bin ich schon längst gestorben. Ich bin gefallen...genau wie du einst. Sieht wohl so aus, als wäre ich doch eine Erbin von Darth Vader."
,,Mein Schicksal ist nicht das Deine, Serena.", ermahnte Anakin sie, woraufhin Serena ihm einen schuldbewussten Blick zuwarf.
,,Du scheinst zu vergessen, was ich in den letzten Jahren getan habe. Ich habe mich der Ersten Ordnung angeschlossen, bin der Dunkelheit verfallen und zu etwas Bösem geworden."
Anakin hob prüfend eine Augenbraue. ,,Wenn dem wirklich so wäre...warum hast du dann Rey gehen lassen?"
Ein weiteres Mal erstarrte Serena. Ihr Herz machte einen kleinen Aussetzer und sie sah sich für den Bruchteil eines Augenblicks wieder in dem schneebedeckten Wald stehen, wo sie die Schrottsammlerin nach dem Duell mit Kylo Ren hatte entkommen lassen. Serena hätte Rey auch ohne Probleme niederschlagen können, doch hatte alles in ihr sich dagegen gesträubt und es war ihr nicht richtig vorgekommen.
,,Das war...eine Kurzschlussreaktion.", murmelte Serena, doch Anakin forderte sie regelrecht heraus.
,,Ach, wirklich? Und was ist mit dem zerstörten Holocron? Mit dem Droiden, den du hast gehen lassen? Oder der Tatsache, dass dich der Tod von deinem Vater so stark erschüttert hat? Wenn deine Seele wirklich böse wäre...hättest du dann all diese Dinge getan, die Teil der hellen Seite in dir sind?"
Serena schüttelte vehement den Kopf. ,,Das spielt keine Rolle."
,,Doch, das tut es und zwar eine große.", widersprach Anakin. ,,Denn diese Momente zeigen, wer du wirklich bist, Serena. Das alles hier...geschieht nur wegen dir. Wegen den Entscheidungen, die du triffst. Sie machen dich zu dem, was du bist. Keine Blutsverwandtschaft, kein schicksalhaftes Erbe oder irgendwelche herausragenden Fähigkeiten...nur du allein kannst entscheiden, wie dein Schicksal aussehen soll. Die Wahl liegt ganz bei dir: Licht oder Dunkelheit?"
Serena starrte ihn fassungslos an. Ihr Großvater musste von Sinnen sein, wenn er wirklich dachte, dass es noch irgendeine Form von Rettung für sie gab. Sie war vollkommen verloren. Nicht jeder konnte so stark wie ihr Großvater sein, der damals den Imperator bezwungen und damit die Macht ins Gleichgewicht gebracht hatte. Jedenfalls fühlte sie sich überhaupt nicht stark, sondern eher schwach und gebrochen. Es waren zu viele Dinge passiert, als dass noch irgendwas sie auf den Pfad der hellen Seite zurückbringen könnte.
,,Es ist zu spät. Ich bin keine Jedi mehr. Ich bin nicht mal mehr Teil des Widerstands. Seit meinem Fall zur dunklen Seite gehöre ich zur Ersten Ordnung und den Rittern von Ren. Die Vergangenheit hat mein Schicksal längst besiegelt.", brachte sie schließlich hervor, woraufhin der Blick von Anakin unergründlich wurde.
,,Und deshalb ist es wichtig, dass du die Wahrheit erkennst, Serena."
,,Welche Wahrheit?"
,,Die, vor der du dich so sehr fürchtest. Du hast Angst davor, dich ihr zu stellen. Denn wenn du sie erkennst, dann musst du dich dem stellen, was aus dir geworden ist und was du getan hast.", erklärte Anakin und trat etwas näher an sie heran. ,,Du spürst es doch, oder? Dein Instinkt sagt dir, dass die Wahrheit verborgen liegt und du kannst sie finden. Aber du musst den Mut dazu haben, die Vergangenheit hinter dir zu lassen und zu akzeptieren, wer du bist. Man darf Angst haben, aber es ist entscheidend, dass man sich ihr stellt. Das ist das Schicksal eines Jedi und auch dein Schicksal."
Serena warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. ,,Es ist nicht so leicht, wie du dir das vielleicht vorstellst."
,,Nein, in der Tat nicht. Serena, der richtige Weg ist niemals einfach. Wenn dem so wäre, würden viel weniger vom Weg abkommen und in ihr Verderben stürzen. Für dich ist es noch nicht zu spät. Wenn du die Wahrheit erkennst und deiner Bestimmung folgst, dann kannst du wieder zu dir selbst finden."
Die Worte von Anakin berührten Serena, obwohl sie nach wie vor starke Zweifel daran hegte. Die Macht und auch das Vermächtnis von Darth Vader waren früher immer ihr größter Albtraum gewesen, da sie um das düstere Schicksal ihres Großvaters wusste. Doch wo er nun so leibhaftig vor ihr stand, musste sie erkennen, dass Darth Vader die Maske der Dunkelheit in ihm gewesen war. Er hatte sie damals aufgesetzt, als er zum Vollstrecker des Imperators geworden war und beim Fall des Imperiums war sie wieder gefallen. Etwas, das große Stärke von ihm erfordert haben musste.
,,Woher wusstest du damals, was das Richtige ist?", brachte Serena hervor und Anakin verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
,,Es war mein Sohn Luke, der mich auf die helle Seite zurückführte. Er hat mich daran erinnert, was für ein Mann ich eigentlich mal sein wollte und dadurch gerettet."
Serena zweifelte noch immer. ,,Aber du bist gestorben."
,,Das mag sein, doch der Tod ist nicht das Ende, Serena. Niemand geht je wirklich."
,,Genau wie Onkel Luke immer gesagt hat."
Sie erinnerte sich nur zu gut an die Zeit bei dem Jedi-Meister, der ihr viel beigebracht hatte. Zwar konnte sie Luke durch die Macht nicht mehr spüren, aber sie wusste dennoch, dass er noch irgendwo da draußen war. Und es ließ sie keineswegs mehr kalt, dass ihr eigener Bruder nach wie vor die Absicht hegte, ihren gemeinsamen Onkel auf ewig zu vernichten. Das Mitgefühl, welches sie tief in sich begraben hatte, kämpfte sich wieder ein wenig an die Oberfläche und einmal mehr hatte Serena das grausame Bild vor Augen, wie Kylo Ren ihren Vater Han Solo ermordete.
Die Dunkelheit sorgte zwar für unendlich große Macht, doch sie bescherte ihren Trägern auch unsägliches Leid. Dessen Schmerz konnte man kaum messen und Serena fragte sich, was wohl Poe jetzt tun würde. Er würde keineswegs vor einer Herausforderung davonlaufen oder einen Kampf ausschlagen, aber wie sollte sie die notwendige Kraft aufbringen? Es fehlte ihr an Entschlossenheit, Motivation und Zuversicht, um sich gegen die Dunkelheit in sich aufzulehnen. Etwas, das Anakin in diesem Moment stärker denn je in seiner Enkeltochter spürte, die betreten zu Boden sah und wahrhaftig bedauerte, was sich vor einigen Jahren zugetragen hatte.
,,Serena.", durchbrach er das Schweigen, während er ihr die Hände auf die Schultern legte und sie dadurch aufsah. ,,Du stehst vor einer schwierigen Entscheidung und ich weiß, wie du dich jetzt fühlst. Vermutlich besser als irgendjemand sonst es je tun könnte."
Die Dunkelhaarige wich seinem Blick aus. ,,Ich weiß einfach nicht, was ich jetzt tun soll."
,,Du wirst es wissen, wenn es an der Zeit dafür ist. Mir ging es damals genauso wie dir. Ich wurde vom Imperator manipuliert und seine Macht hat mich geblendet. Er hat die zwielichtige Täuschung in mir geweckt, dass ich den Frieden wiederbringen könnte, wenn ich die Jedi nur vernichten würde. Dabei war er es, der den Krieg vorangetrieben hat und die Dunkelheit über die Galaxis brachte. Als ich dies erkannte war es aber schon zu spät. Ich war gefallen und hatte alles verloren, was mir je etwas bedeutet hat. Alles was mir blieb, war die Macht und mein neuer Name Darth Vader. Das war mein Vermächtnis...aber es muss nicht das Deine sein."
Anakin klang zuversichtlich und das brachte Serena dazu, ihm direkt in die Augen zu sehen und sie wirkten so seltsam vertraut, obwohl sie ihm heute zum ersten Mal begegnete. Und Serena erkannte das tief verborgene Leid in ihm, welches er damals hatte ertragen müssen. Ein Detail, was sie zu der Erkenntnis brachte, dass sie und ihr Großvater gar nicht so verschieden waren. Und er war vermutlich auch die einzige Person, die ihr nun helfen konnte.
,,Wie kann ich die nötige Stärke dazu aufbringen?", meinte sie und Anakin lächelte ihr zu.
,,Finde etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt und dann erkenne, wer du wirklich bist. Wenn du das tust, wird sich dir dein Schicksal offenbaren und dein Weg klar vor dir liegen."
Es klang so einfach, doch war es dies keineswegs. Nur wollte Serena nicht länger davonlaufen und sich hinter der dunklen Seite verstecken, die jedoch ein fester Teil ihres Lebens war. Sie würde ihr nicht einfach entsagen können, dafür war einfach zu viel passiert, aber Anakin hatte ihr einen guten Rat gegeben und Serena hoffte inständig, dass er sich nicht in ihr täuschte.
Nur wofür sollte sie noch kämpfen? Für die Erste Ordnung? Für den Widerstand? Sie wusste es nicht, weil ihr nicht einmal klar war, auf wessen Seite sie überhaupt stand. Der Krieg in der Galaxis schürte den Konflikt in der Macht, welche zunehmend mehr aus dem Gleichgewicht geriet und es war nur eine Frage der Zeit, bis das endgültige Chaos ausbrach.
Serena hüllte sich in Schweigen und erwiderte nichts auf die Aussage ihres Großvaters, der sich wieder in paar Schritte von ihr entfernte. Anscheinend spürte er ganz genau, was in ihr vorging, denn seine Stimme klang mit einmal mal äußerst ernst und ihr schwang ein gewisses Maß an Weisheit mit.
,,Ich habe noch etwas für dich, Serena. Ein Geschenk, was dir auf deinem Weg eine gute Hilfe sein wird.", sprach er aus und zog wie aus dem Nichts ein Lichtschwert hervor, deren Klinge er aktivierte.
Serena staunte nicht schlecht, als diese in einem hellen weißen Licht erstrahlte. Sie fühlte eine seltsame Vertrautheit gegenüber dieser Waffe, was sie nicht ergründen konnte und Serena betrachtete die Klinge, welche Anakin fest umschlossen hielt.
,,Ein Lichtschwert."
Ihr Großvater betrachtete das Schwert eingehend. ,,Es ist nicht irgendein Lichtschwert. Es ist ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit. Mit einer Klinge strahlend weiß, wie die reinste Seele. Und es wird seine Farbe dann erst wählen, wenn sein Träger sein wahres Ich erkannt hat.", verkündete er, was seine Enkeltochter zögern ließ.
,,Warum zeigst du mir das?"
Die Worte von Anakin waren einschneidend. ,,Weil es dir gehört, Serena. Du musst deinen Weg finden und das wirst du. Entsage der Dunkelheit, kehre zurück zur hellen Seite und erfülle dein Schicksal. Bring die Macht wieder ins Gleichgewicht."
,,Ich kann nicht.", widersprach Serena voller Selbstzweifel, nur war Anakin anderer Meinung.
,,Oh, doch...du kannst. Die Macht ist stark in dir, Serena und du bist nicht allein. Wir werden immer mit dir sein! Wir alle!"
Was dann geschah, hätte die junge Frau keineswegs für möglich gehalten. Noch immer befand sie sich im Mittelpunkt der unterirdischen Tempelhöhle, doch diese schien für einen kurzen Moment die Gestalt des einstigen Jedi-Tempels anzunehmen, welcher einst auf Coruscant gestanden hatte. Und das war noch nicht alles. Unzählige Jedi wie Meister Windu, Kit Fisto, Obi-Wan Kenobi und sogar Meister Yoda erschienen in der Form von Machtgeistern, ehe sie Serena zunickten und diese konnte kaum glauben, was sich vor ihren Augen hier abspielte.
Es war, als befände sie sich in einem entfernten Traum und Serena wusste nicht, ob es ein guter oder ein schlechter Traum war. Aber dann hörte sie zum ersten Mal seit langer Zeit auf ihr Herz und dieses rief ihr eine klare Botschaft zu. Wie von selbst streckte Serena ihre rechte Hand aus, nutzte die Macht und das weiße Lichtschwert flog von Anakin unmittelbar zu ihr. Als es in ihrer Hand landete, lächelte Anakin zufrieden und offenbarte eine Botschaft, welche Serena wohl niemals wieder vergessen würde.
,,Die Zeit der Jedi...ist noch lange nicht zu Ende. Und der Kampf gegen das Böse...hat gerade erst begonnen. Geh und folge dem Pfad deiner Bestimmung, Serena. Möge die Macht mit dir sein!"
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