Hope
Hallo, meine Lieben :) So, ich bin zurück und wünsche euch allen noch ein frohes neues Jahr, da ich hoffe, ihr seid gut in 2025 gestartet. Wir starten heute auch wieder durch und zwar mit einem neuen Kapitel, denn unsere galaktische Reise ist noch nicht zu Ende. Deshalb will ich auch keine großen Reden schwingen und wünsche euch viel Spaß beim Weiterlesen. Möge die Macht mit euch sein!
Liebe Grüße,
eure Hela
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Hope
Erdrückend lastete die Dunkelheit auf ihr. Nahm ihren Geist in Beschlag, lähmte ihren Körper und zwang sie dazu, jene dramatischen Schicksalsschläge erneut zu durchleben. Es war ein Teufelskreis, dem Serena Solo einfach nicht entkommen konnte und welcher ihr die verhängnisvollen Schatten der Vergangenheit erbarmungslos vor Augen führte.
Zuerst stand sie vor dem brennenden Jedi-Tempel ihres Onkels, der durch die lodernden Flammen zerfiel und damit auch die letzten Überreste der Jedi-Religion unter sich begrub. Alle potentiellen Anwärter einer neuen Generation lagen tot am Boden...ermordet von den Rittern von Ren und ihrem Anführer Kylo. Serena sah ihr früheres Ich vor sich. Frisch der Dunkelheit verfallen und gezeichnet vom scheinbaren Tod ihres Piloten Poe, stand ihr Ebenbild einfach nur in der Finsternis der Nacht und sah zu. Unternahm nichts gegen den brennenden Scheiterhaufen, welchen sie mit zu verantworten hatte und trug dadurch genauso viel Schuld an dem Verbrechen, das in jener Nacht verübt worden war.
Dann veränderte sich das Umfeld und Serena hörte die Schreie der Unschuldigen, denen das Leben durch die Brutalität der Ersten Ordnung ausgehaucht wurde. Auch ihr eigenes Attentat auf Tatooine, welches sie ausgeführt hatte, um ihrem Bruder einen Weg zum verschollenen Luke Skywalker zu ebnen, spielte sich ein weiteres Mal vor ihren Augen ab, ehe es von dem schrecklichsten Ereignis zerrissen wurde.
Kylo Ren durchbohrte seinen eigenen Vater Han Solo erbarmungslos mit seinem roten Lichtschwert, was Serena bis ins Mark erschütterte und auch dort hatte sie nichts unternommen. War nicht eingeschritten, sondern hatte den Dingen einfach ihren Lauf gelassen und zugesehen.
Stimmen brachen über Serena herein. Die Stimme ihres Onkels Luke, der Kylo Ren vorwarf, seinen eigenen Vater ermordet zu haben. Poe, der bei der Schlacht auf Crait erkannte, der Widerstand sei der Funke, welcher das Feuer entfachen würde, welches die Erste Ordnung vernichten könnte. Aber auch ihr Bruder sprach durch die Erinnerungen zu ihr, indem er ihr ein weiteres Mal klarmachen wollte, sie sollte die Vergangenheit sterben lassen und endlich zu dem werden, was ihr bestimmt wäre. Anakin forderte im Gegenzug einmal mehr von ihr, zu erkennen wer sie wirklich war und für das zu kämpfen, was ihr am Herzen lag. Der Konflikt zwischen Licht und Dunkelheit wütete in Serena – stärker als jemals zuvor.
Doch dann geschah auf einmal etwas Unerwartetes. Als Han Solo in die Tiefe stürzte und die Erinnerung daran verblasste, wurde das Chaos der Stimmen durchbrochen und das Umfeld von Serena formte sich in eine noch tiefere Finsternis, die sie wie ein Mantel umhüllte. Sie konnte kaum die Hand vor Augen sehen, weshalb sich Serena am ganzen Körper automatisch anspannte und die Dunkelheit drang in jede Zelle ihres Körpers, um regelrecht an der Seele von Serena zu zerren.
Vor ihr lag ein düsterer Tunnel, welcher sie ins Ungewisse führen würde und Serena hatte kein gutes Gefühl dabei, als sie dem Weg folgte und mit jedem Schritt spürte, dass die dunkle Macht weiter zunahm. Sie glaubte entferntes Flüstern zu hören, das ihr unheilvolle Versprechungen machte und sie dazu animierte, dem Pfad weiter zu folgen. Aber dann blieb Serena stehen, weil sie instinktiv wusste, dass etwas nicht stimmte. Nur, um kurz darauf von einer kalten Stimme empfangen zu werden, die ihr eine Gänsehaut bescherte und alles in Serena zu Eis gefrieren ließ.
,,Lange habe ich darauf gewartet. Die Zeit...ist bald gekommen.", sprach die Stimme voller Siegessicherheit, was Serena alarmierte.
,,Wer seid Ihr?"
Die Stimme lachte auf. ,,Oh, ich bin Vieles, mein Kind. Die Stimme in deinem Kopf, die Furcht in deinem tiefsten Innern und der Feind, welcher tief verborgen im Schatten lauert. Folge meinem Ruf und ich kann dir zu unendlich großer Macht verhelfen oder weigere dich und begebe dich in dein Verderben."
Pures Grauen lag unmittelbar vor ihr, das konnte Serena nur erahnen. Alles in ihr rebellierte gegen diese Stimme, welche sie zu manipulieren versuchte. Und die junge Frau dachte gar nicht daran, dem Ruf der Dunkelheit ein weiteres Mal Folge zu leisten und wich zurück, woraufhin sie stolperte und zu Boden ging. Sofort schlangen sich Wurzeln aus der Erde um ihre Arme und Beine, um sie zu fesseln und Serena versuchte sich zu befreien, was jedoch ohne Erfolg blieb. Somit blickte sie wehrlos dem puren Bösen entgegen, welches in diesem Moment triumphal auflachte und das Echo seines Gelächters hallte von allen Seiten lautstark wider, ehe der unbekannte Feind ihren Namen aussprach und ihr Schicksal damit endgültig besiegeln wollte.
,,Serena."
Erschrocken fuhr Serena nach oben und kehrte in die Realität zurück, als die grauenhaften Illusionen des Albtraums um sie herum zerfielen. Voller Entsetzen blickte sie sich um, doch der düstere Ort war verschwunden und mit ihm auch dieser mysteriöse Unbekannte. Stattdessen befand sich Serena wieder in ihrem Bett vom kleinen Quartier der neuen Widerstandsbasis und blickte sofort auf die andere Seite, wo Poe neben ihr lag. Der Pilot schlief seelenruhig, was Serena erleichtert ausatmen ließ und dennoch bebte ihr Oberkörper noch durch den tiefen Schock, welchen sie erlitten hatte. Ihr Herz raste, die langen Haare klebten an der verschwitzten Haut und ihr Atem begann sich erst allmählich zu normalisieren, da sie noch immer von den Ereignissen des Traumes verfolgt wurde. Sie zitterte am ganzen Körper, ihr Brustkorb hob und senkte sich im schnellen Rhythmus, was dazu führte, dass Serena sich im kleinen Quartier auf einmal ziemlich eingeengt fühlte.
Leise, um Poe nicht zu wecken, erhob sie sich aus dem Bett und warf sich ihre grauen Teile der Kutte über, ehe sie das Lichtschwert an den Gürtel hängte. Mit einem letzten Blick der Versicherung, dass Poe immer noch schlief, begab sie sich zur Tür und ermahnte BB-8, der gerade einen Laut von sich geben wollte, zur absoluten Stille. Der Droide war zwar besorgt, gehorchte aber und hielt Serena nicht auf, als sie das Quartier verließ und in die Nacht hinaustrat.
Auf der kleinen Basis war es totenstill. Nur vereinzelte Rebellen, welche für die Nachtwache eingeteilt waren, unterhielten sich mit gedämpften Stimmen und bekamen nicht mit, wie sich Serena ein wenig vom Lager entfernte und die frische kühle Luft einsog, welche hoffentlich die fürchterlichen Gedanken an diesen Albtraum verscheuchen würde. Es war nicht der erste Albtraum dieser Art, der Serena heimsuchte und in letzter Zeit schien es immer schlimmer zu werden.
Die junge Frau überquerte das kleine Feld und trat an die Klippen heran, um über die entfernte Gegend zu blicken, welche zur neuen Zuflucht des Widerstands geworden war. Vor knapp einem Jahr waren sie der Ersten Ordnung auf Crait entkommen, was Luke Skywalker ihnen durch ein geschicktes Täuschungsmanöver ermöglicht hatte. Dies war jedoch zu viel für den Jedi-Meister gewesen und sein Leben endete an jenem Tag, was Serena bis heute ein wenig nachhing. Zwar wusste sie, dass ihr Onkel friedlich gegangen war, doch gerade jetzt könnte sie einen guten Ratschlag von ihm gebrauchen. Und ohne Luke gab es keine Jedi mehr, obgleich man sie und Rey als seine würdigen Nachfolger erachtete. Doch waren sie überhaupt schon soweit?
Hier auf Ajan Kloss, einem unentdeckten Waldmond, wo schon ihre Mutter Leia einst von Luke unterrichtet worden war, trainierten Serena und Rey fast täglich, um die Ausbildung zu Jedi abschließen zu können. Hier im äußeren Rand hatte die Erste Ordnung sie bislang nicht aufspüren können, doch ihr Bruder hatte nun das Kommando über das Regime und Serena wusste, dass Kylo Ren niemals aufgeben würde, bis der Widerstand vollkommen vernichtet war.
Leia hatte hier einst in einer Machtvision den Tod ihres Sohnes gesehen, weshalb sie das Training daraufhin abgebrochen hatte. Dies hatte sie Serena erst vor wenigen Wochen anvertraut und auf ihre Frage hin, ob Leia auch etwas im Bezug auf sie gespürt hatte, hüllte sich ihre Mutter bislang in eisernes Schweigen. Das beunruhige Serena natürlich, aber sie drängte Leia nicht zur Antwort und ihre Mutter hatte ohnehin schon genug um die Ohren, da wollte Serena sie nicht mit ihren Problemen belasten.
Ohnehin hatte sich Serena im vergangenen Jahr ziemlich zurückgezogen. Zwar war sie froh, wieder Teil des Widerstands zu sein und vor allem waren sie und Poe endlich wieder zusammen, aber die Vergangenheit verfolgte sie noch immer und es war keineswegs leicht, sie einfach abzuschütteln. Auch wenn Serena akzeptiert hatte, dass sie nun einmal Teil der Ersten Ordnung gewesen war...darüber sprechen tat sie so gut wie nie. Stattdessen flüchtete sie sich in das Training und hoffte dadurch irgendwie, ein wenig von dem wieder gutmachen zu können, was sie als Cyra Ren angerichtet hatte.
Sie griff zum Lichtschwert und aktivierte es. Die strahlend weiße Klinge erschien, was Serena ein seltsames Gefühl von Sicherheit gab. Fast schon automatisch begann sie, die Waffe zu schwingen und sich dabei von der Macht leiten zu lassen. Sie durchflutete Serena, trieb jede ihrer Bewegungen an und floss gleichmäßig in den Rhythmus der Kampftechnik, welche Serena in den vergangenen Monaten perfektioniert hatte. Sie kämpfte anders als bei der Ersten Ordnung und hatte sich immer wieder die Lehrmethoden ihres Onkels ins Gedächtnis gerufen, aber auch ihre Mutter war ihr eine große Hilfe dabei gewesen.
Leia hatte die Aufgabe angenommen, Rey und auch Serena zu unterweisen. Natürlich konnte sie Serena in Sachen Kampftechnik nicht mehr viel beibringen, doch einige Punkte waren noch offen und die wollte Serena abarbeiten, bevor sie sich auf einen neuen Kampf gegen Kylo Ren und die Erste Ordnung wappnete.
Schwungvoll vollzog sie den letzten Übungsschlag und hielt in der Bewegung inne, da sie mit ihren Gedanken voll und ganz bei dem Training gewesen war. Deshalb zuckte sie auch ruckartig zusammen, als jemand ihre Leistung anerkennend lobte.
,,Du wirst stärker."
Serena fuhr herum, wo sie ihrem Großvater gegenüberstand. ,,Bei der Macht. Ist es unter Machtgeistern üblich, sich anzuschleichen?", brachte sie hervor und deaktivierte das Lichtschwert, während Anakin amüsiert schmunzelte.
,,Nun, wären wir nicht so geheimnisvoll, hätten wir wohl kaum etwas Besonderes an uns."
,,Grundgütiger. Du bist ja genauso bescheiden wie Poe."
Serena richtete den Blick gen galaktischen Himmel und der Sarkasmus war nicht zu überhören. Ohnehin hatte sie festgestellt, dass Anakin und Poe einige Gemeinsamkeiten hatten, vom draufgängerischen Charakter mal abgesehen. Auch ihr Großvater war ein herausragender Pilot gewesen, hatte den Leichtsinn geliebt und auch eine gesunde Portion Schlagfertigkeit besessen. Und noch heute benutzte er sie manchmal, wenn er Serena einen Besuch abstattete. Es hatte manchmal sogar den Anschein, als würde Anakin sie auf irgendetwas vorbereiten wollen. Nur wusste Serena nicht, was das sein sollte.
Der Blick ihres Großvaters wurde nun jedoch ernst, während er die Hände hinterm Rücken verschränkte und seine Enkelin eindringlich musterte. ,,Was beschäftigt dich, Serena?", wollte er wissen, aber sie zögerte mit der Antwort und wich stattdessen aus.
,,Du weiß es doch bestimmt schon. Weshalb fragst du mich dann noch?"
Anakin neigte den Kopf leicht. ,,Weil ich es von dir hören möchte."
Serena sah ihn an und wusste, dass Anakin im Bilde war. Er war eins mit der Macht, hatte somit zweifellos auch ihren Albtraum gesehen und wenn nicht, stand ihr der Schock diesbezüglich mit Sicherheit ins Gesicht geschrieben. Doch Anakin war so ziemlich der Einzige, der wusste, wie es wirklich in Serena aussah und deshalb öffnete sie sich ihm etwas.
,,Es ist nur, ich frage mich die ganze Zeit, ob es was ändern würde, wenn ich die Wahrheit früher erkannt hätte. Wenn ich die Intrige von Snoke durchschaut hätte, dann hätte ich viele Dinge verhindern und vielleicht sogar meinen Vater retten können."
Anakin fiel ihr ins Wort. ,,Und wenn ich damals nicht so blind gewesen wäre, dann wäre die gesamte Epoche des Imperiums womöglich niemals entstanden.", brachte er hervor und trat etwas näher an seine Enkeltochter heran. ,,Serena, wir werden niemals erfahren, was passiert wäre und wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Aber wir können dazu beitragen, dass die Zukunft besser sein wird."
,,Das ist nicht so einfach.", erwiderte die Dunkelhaarige, was ihr Großvater bestätigte.
,,Natürlich nicht. Der richtige Weg ist niemals einfach und es gehört viel Mut dazu, ihn dennoch zu gehen. Ich weiß, dass du dich vor deinem Schicksal fürchtest und die Vergangenheit dich verfolgt, doch du solltest dich dem stellen und nicht weiter davor weglaufen. Denn solange du das tust, bleibt dir der Abschluss deiner Ausbildung verwehrt und auch die Erkenntnis darüber, wer du wirklich bist. Erst wenn du diesen Schritt gehst und dich deinem Schicksal stellst, wird dein Lichtschwert seine Farbe annehmen.", erklärte Anakin und als Serena den Kopf ein wenig hängen ließ, legte er ihr eine Hand auf die Schulter und brachte sie dazu, wieder aufzusehen. ,,Vergiss nie, Serena: die Macht wird mit dir sein. Immer."
Mit diesen Worten verschwand Anakin Skywalker und ließ seine Enkeltochter alleine zurück. Die blickte noch auf ihr Lichtschwert herab und fragte sich, wie sie die Lektion ihres Großvaters am besten umsetzen konnte. Es war schließlich leichter gesagt als getan, einfach seine Angst zu besiegen und sich dem Schicksal entgegenzustellen. Auch wenn Serena durchaus bewusst war, dass Anakin recht hatte.
Unentschlossen steckte sie ihr Lichtschwert wieder zurück und spürte dann, wie sich eine vertraute Präsenz näherte. Serena drehte sich um und erkannte Poe, der aus der Dunkelheit trat und zielstrebig auf sie zukam. Und es schien ihn keineswegs zu überraschen, sie noch vor der Morgendämmerung hier draußen anzutreffen.
,,Du bist früh wach."
Es war eine Feststellung und keineswegs eine Frage, da Serena ihrem Piloten nur schwer etwas vormachen konnte. Sie verspürte Verlegenheit angesichts der Tatsache, dass er ihr gefolgt war und strich sich abwesend eine Haarsträhne aus dem reumütigen Gesicht.
,,Ja, tut mir leid. Ich konnte nicht mehr schlafen und wollte dich nicht wecken, deshalb habe ich mich raus geschlichen."
Poe räusperte sich. ,,Ich weiß. BB-8 hat es mir gesagt. Bitte sei nicht sauer auf ihn, er hat sich nur Sorgen gemacht."
,,Schon gut. Er war ja schon immer sehr nachsichtig."
Der Droide war ein cleveres Kerlchen, der viel für seine Gefährten übrig hatte und immer darauf aus war, dass es betreffenden Parteien an nichts fehlte. Und dennoch wünschte sie sich insgeheim, er hätte Poe nicht damit behelligt und ihn schlafen lassen. Immerhin herrschten dunkle schwere Zeiten und gerade ein Pilot des Widerstands musste allzeit einsatzbereit sein, wo Schlafmangel verheerende Folgen hatte. Aber Poe sorgte sich viel zu sehr um Serena, als dass er einfach ruhig schlafen könnte. Denn die angespannte Körperhaltung von ihr und der schuldbewusste Blick verrieten dem Piloten bereits, dass Serena wieder unter großem Druck stand und ein starker Konflikt in ihr toben musste. Etwas, dem er auf den Grund gehen wollte.
,,Was führt dich so früh hier raus, Serena? Ist es wieder wegen der Erste Ordnung? Das beschäftigt dich doch schon länger, ich sehe es dir an. Vielleicht würde es dir helfen, wenn du darüber reden würdest.", schlug er ihr vor, aber Serena seufzte nur ergeben.
,,Es würde doch nichts ändern, Poe."
Der Pilot verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Für mich schon. Es würde bedeuten, du vertraust mir."
,,Das tue ich.", beteuerte Serena, aber Poe betrachtete sie zweifelnd.
,,Warum redest du dann nicht mit mir darüber?"
Obwohl Poe es nicht aussprach, merkte Serena, dass ihr Verhalten ihn verletzte und es war auch nicht fair, ihn im Dunkeln zu lassen. Aber sie fürchtete sich davor, wie er mit der Wahrheit umgehen wollte und es fiel Serena ungeheuer schwer, über ihren Schatten zu springen und ihn an den dunkelsten Jahren ihres Lebens teilhaben zu lassen.
,,Weil ich nicht will, dass du mich anders ansiehst als jetzt.", brachte sie hervor, was Poe sofort widerlegte.
,,Das würde ich nie tun."
Serenas Blick verfinsterte sich. ,,Du hast keine Ahnung, was ich die Jahre über getan habe. Die Dunkelheit verändert einen grundlegend und das Ergebnis kann ziemlich hässlich werden."
,,Serena, ich liebe dich.", versicherte Poe ihr, als er das Gesicht von Serena umfasste und selbst in der Dunkelheit funkelten seine braunen Augen vor Zuneigung. ,,Das Helle und auch das Dunkle, denn beides macht dich zu dem Menschen, der du jetzt bist. Und wenn ich ehrlich bin...ich glaube, es ist ganz gut, wie es gekommen ist."
,,Es ist gut, dass ich der dunklen Seite verfallen bin?"
Skeptisch sah Serena ihn an, da sie diese Aussage nicht so recht glauben konnte. Der Pilot atmete tief durch und versuchte dann, seine Ansicht ein bisschen besser zu erklären.
,,Natürlich nicht im Bezug darauf, was du deswegen erleiden musstest, aber es könnte uns einen gehörigen Vorteil verschaffen. Du kennst die Erste Ordnung und zwar besser als jeder von uns. Aber vor allem kennst du Kylo Ren. Du weißt, wie wir ihn am besten treffen können und das hilft uns im Kampf gegen ihn sicher weiter."
Serena wurde schlecht bei der Vorstellung. ,,Kylo Ren ist ein Monster. Ich habe bereits versucht, ihn aus der Dunkelheit zu retten und bin gescheitert. Für ihn gibt es keine Rettung mehr, so fürchte ich."
,,Dann besiegen wir ihn...ein für allemal.", bekräftigte Poe und schenkte ihr sein typisches Lächeln. ,,Hey, bisher haben wir alles durchgestanden und das hier werden wir auch schaffen. Und du musst keine Angst davor haben, mit mir über all das zu reden, Serena. Weißt du noch, was ich dir gesagt habe, als du mir das Geheimnis über deine Familie verraten hast?", fragte er und sie nickte.
,,Natürlich. Du hast gesagt, es würde für dich keinen Unterschied machen und du würdest mich vor dem Abgrund zurückziehen, sollte ich der Dunkelheit verfallen."
,,Ganz genau und das habe ich getan. Ich werde immer an deiner Seite stehen, was auch kommt und sei versichert, die Dunkelheit wird dir nichts mehr anhaben können. Du bist stärker als sie, Serena und deshalb kannst du deinen Bruder auch bezwingen. Deshalb war er bestimmt auch so versessen darauf, dich mit zur Ersten Ordnung zu nehmen. Weil Kylo Ren weiß, er hätte keine Chance gegen dich und zusammen mit Rey, wirst du die Rückkehr der Jedi herbeiführen. Und ich weiß, dass wir diesen Krieg gewinnen können...gemeinsam."
Poe war davon überzeugt, das konnte Serena ihm ansehen und er strahlte dies mit jeder Faser seines Körpers aus. Sie konnte daraufhin nur lächeln und sich besser fühlen, weil Poe ihr durch seine Entschlossenheit zu neuer Energie verhalf und sie bewunderte ihren Piloten jedes Mal für seine grenzenlose Gutmütigkeit. Wie sonst könnte er ihr auch vorbehaltlos all die Dinge verzeihen, welche sie im Namen der Ersten Ordnung begangen hatte.
,,Woher nimmst du nur diesen unerschöpflichen Optimismus, Poe?", fragte sie den Dunkelhaarige, der nur mit den Schultern zuckte und ihr Gesicht einmal mehr umfasste.
,,Ganz einfach: durch dich. Du bist meine Hoffnung, Serena. Du bist der Dunkelheit verfallen und trotzdem wieder zu mir zurückgekehrt. Deshalb glaube ich, dass alles möglich ist."
Serena war ergriffen und spürte, wie einzelne Freudentränen über ihre Wangen liefen. Ihr Herz machte Freudensprünge, da ihr bewusst wurde, dass Poe genau der Grund war, weshalb sie das alles auf sich nahm. Sie kämpfte nicht nur für den Frieden, die Gerechtigkeit und eine freie Galaxis...sondern in erster Linie für ihn. Weil er es wert war, jede Gefahr zu bestreiten und sich all dem Bösen zu widersetzen. Deshalb überbrückte Serena auch kurzer Hand den geringen Abstand zwischen sich und ihrem Piloten, ehe sie ihn küsste und die Arme in seinem Nacken verschränkte. Poe ließ sich sofort darauf ein und zog Serena etwas dichter an sich heran, um ihr damit klar zu versichern, dass er ihr immer den nötigen Halt geben würde. Denn was auch immer sie noch erwartete, die Hoffnung lebte weiter und gemeinsam würden sie diesen Krieg gewinnen, sowie die Dunkelheit vernichten können.
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