Damon POV:

Meine Mutter stupste mich von der Seite an als ich mich nicht für einen Fernsehsender entscheiden konnte.
"Hier", überreichte ich ihr einfach die Fernbedienung. Warum fernschauen wenn ich keine Lust darauf hatte?

In Gedanken war ich sowieso nur bei meinem Mate.
Mutter betrachtete mich skeptisch vom Seitenwinkel aus.
"Spucks aus, Mom"
"Nun ja", begann sie sofort. Meine Mutter konnte nur schwer ihren Mund halten, das bewies sie auch jetzt.
"Man sieht es dir doch an, dass du gern bei Seraphine wärst"
"Mom", seufzte ich auf.

Natürlich wollte ich bei meinem Mate sein, doch ich konnte nicht. Zumal Savannah dachte, Seraphine wäre meine Cousine als auch der Plan Vince zu verführen nicht stattfinden konnte. Savannah war nun mal davon überzeugt, sie hätte eine zweite Chance bei mir. Ich hatte lange über diesen Plan nachgedacht, schließlich müsste ich Seraphine von der Idee bald in Kenntnis setzen. Doch ich hatte Angst. Sie würde es nicht verstehen. Wie konnte sie auch?
Sie verstand nicht einmal, wie sehr ich sie begehrte oder gar wie oft ich an sie dachte, dabei würde ich auf Alles eingehen, solange sie bei mir in Sicherheit war.

"Solltest du nicht ihr langsam weiß machen, wieso Savannah und Tracy hier sind und wie genau du zu Savannah stehst? Wer weiß was für Gedanken sich Seraphine bei deiner abweisenden Aufmerksamkeit macht oder gar einbildet?"
Ich wusste, das meine Mutter mich damit konfrontieren würde und ich hatte mir auch die passende Antwort überlegt, doch fiel sie mir zum besten Willen in diesem Moment nicht ein. Somit verstummte ich, denn ich hatte keine Einwände parat und sie konnte triumphierend ihre linke Augenbraue anheben.

Ich hatte Recht. Mein Gefühl täuschte mich nicht. Es waren Seraphine's Gefühlsregungen, die ich spürte und selbst schmerzlich wahrnahm. Es war eine Mischung aus Angst und Verrat sowohl auch Verwirrung und Eifersucht. Hatte sie Vince aufgefangen?

Meine Gedanken stellten Szenarien zusammen die Drehbuchreif waren, doch ich durfte mich nicht verunsichern lassen. Meine Beine trugen mich rauf in die obere Etage des Rudelhauses.
Ich hörte sie. Savannah, Tracy und meine Seraphine. Aber das was ich hörte, gefiel mir nicht.
"Na weil du doch seine Cousine bist",
klang die rauchige Stimme von Savannah durch den Flur.
Ich stoppte abrupt, ein unverständlicher Schmerz durchzog meine Brust. Es traf sie, mehr als ich vermutet hatte.

"Zumindest hatte er mir das immer nach der Schule weiß gemacht. Ich muss schon zugeben. Ich war damals sehr eifersüchtig auf dich. Wir haben immer gewartet bis deine Mutter dich abgeholt hat. Erst dann sind wir los gefahren und haben etwas unternommen"
Seraphine wurde blass. Ich wusste, sie spürte meine Anwesenheit und dennoch gewährte sie mir nicht einen Blick in meine Augen. Was würde sie sehen? Sorge.

Verdammt, ich machte mir gerade Sorgen und hatte echt Angst, dass sie mich nicht verstehen würde. Aber wenn ich ihr es erklären würde, dann würde sie es verstehen oder? Sie musste es.

"Damon"
Eine ziemlich enthusiastische Tracy grinste mich an als ich im Sichtfeld erschien. Die wichtigste Person ignorierte mich eher und ihre Gedanken ließen meinen Wolf aufheulen.

Ich wollte ihn gerade nicht sehen.
Unglaublich schmerzlich fühlte sich das an.
"Seraphine", ich versuchte nach ihr zu Greifen, jedoch entzog sie schlicht ihren Arm.
"Lass es sein, Cousin"