Still lagen wir auf Damon's Bett und blickten hoch zur Decke. Unsere Hände waren ineinander verflochten. Irgendwann hatte Damon die Initiative ergriffen und sich diesen Anspruch genehmigt. Mich störte es wenig. Ganz im Gegenteil. Es gefiel mir und langsam gewöhnte ich mich an meinen neuen, etwas schnelleren Herzrhythmus, der mich teils auch verrückt machte.

Die Stille war angenehm und brachte uns einmal vom gestrigen Abend etwas herrunter, doch ich brauchte Antworten.
"Es ist nicht deine Schuld Damon", unterbrach ich die Stille, auch wenn ich gerade nur flüstern konnte. Meine Hand gab meiner Aussage Nachdruck. Ich hatte lange darüber nachgedacht ob ich Damon das anrechnen sollte. Es war nicht fair. Damon trug keine Schuld. Es ist nun mal passiert. Das einzige was mich stutzig machte, war nun mal seine Absenz gewesen. Ich wollte nur verstehen und ihm das Gefühl geben, dass ich ihm das sicher nicht anrechnete.

"Seraphine, du weißt nicht wie deine Eltern mich angesehen haben oder noch ansehen" Er wollte seine Hand entziehen, doch ich drückte noch fester zu.
"Du hast Recht. Ich weiß es nicht, aber du kannst es mir erklären"
"Wozu? Du akzeptierst mich nicht einmal" Ich ließ seine Hand los und  wandte mich auf die Seite.
"Babe", war nun ich diejenige, die seinen Kosenamen benutzte. Sein Kopf schoss zur Seite und eine leichte Röte hatte sich auf seinem Gesicht verfangen, die er nun mit seiner Hand bedeckte, samt seinen Augen.

"Dein Ernst jetzt?" Ich musste kichern.  Ich meinte es ernst.
"Wieso? Dachte du wolltest mein Freund sein?" Gebannt wartete ich auf eine Reaktion. Seine Hand fiel auf sein Bett und lies ein dumpfes  Geräusch im Zimmer hallen. Er verlagerte, ohne weiteres, sein Gewicht auf eine Seite. Seine freie Hand schmiegte sich um meine Wange. In Erwartung eines Kusses, welcher nicht erfolgte, durchfluteten mich Gefühle. Ein farbenfroher Wechsel seiner Iris. Es waren seine.

Es trieb mich zur Atemnot, trotzdem würde ich nicht diesen einmaligen Kontakt abbrechen wollen.
"Fühlst du mich?" Ich schluckte bevor ich zu nicken begann.
"Das sind alles Gefühlsregungen die du bloß mit deiner Stimme verursachst" Mein Atem stockte als sich seine Gefühle verdoppelten und seine Iris das gewohnte Rot annahm. Hitze ummantelte meinen Körper und ließ ihn erglühen.
"Nichts sehnlicher wünsche ich mir, Babe" Sein Daumen presste sich in meinen Mund und begegnete meiner Zunge. Er befeuchtete ihn, bevor er einfach danach meine Konturen nachstrich.

Es war erregend. Vor allem wenn man dabei noch die Gefühle des anderen mitbekam. Damon rang mit sich, doch lange konnte er sich nicht halten. Sein Daumen wurde ersetzt. Schnell lagen seine Lippen auf meinen und kosteten diese nach erneutem Verlangen ab. Ungeduldig zog er mich zu sich und veführte mich in eine andere Welt der Erotik. Es war einfach nur heiß. Wie er die Konturen meiner Lippen mit seiner Zunge nachfuhr und am Ende meine rauslockte. Doch sobald der Kuss inniger wurde, unterbrach er ihn und wandte sich von meinem Körper ab.

"Damon?" Versteinert, mit rot, aufgequollenen Lippen starrte ich seinen Rücken an. Er war dabei aufzustehen, doch ich konnte noch schnell reagieren. Gekonnt fing ich seinen Ärmel.
"Bitte" Ich klang verzweifelt. Ich war verzweifelt.
"Ich verdiene dich nicht"
"Damon", zog ich an seinen Ärmel, sodass er endlich sein Gesicht zu mir wandte. Tränen ronnen an seinen Wangen herab und sammelten sich an seinem Kinn.

"Babe" Er schwenkte seinen Kopf, als ich nach seinem Gesicht greifen wollte.
"Ich verdiene dich nicht"
"Aber..", er unterbrach mich mit einer Handbewegung.
"Ich weiß es. Ich weiß auch dass mir deine Eltern das anrechnen"
"Damon", die selbe Handbewegung folgte.
"Diese geschockte Mienen, dein Fall, meine Rufe nach dir .. ich werde, das nie vergessen können" Er wischte sich seine Tränen an seinen Ärmeln ab, bevor er weiter sprach.
"Ich hatte meine beste Freundin verloren. Ich hatte dich verloren. Also entschieden sich meine Eltern einfach weg zu ziehen. Ich hatte einen Psychiater bekommen. Doch ich konnte nicht einsehen, dass es nicht meine Schuld war"
"Damon" Es interessierte mich wenig, dass er nicht unterbrochen werden wollte. Es brach mir einfach das Herz ihn so leiden zu sehen.

Im Prozess des Aufstehens glitten meine Hände hoch und schlossen sich um sein Gesicht, sodass er direkt in meine Augen blicken konnte.
"Ich habe mir täglich eingeredet, dich zu vergessen. Irgendwann mussten wir wieder herziehen, durch Rudelangelegenheiten. Natürlich traf ich auf dich. Ich habe dich die ganze Zeit aus der Ferne beobachtet, wie du zu diesem" Seine Hand schmiegte sich an meine Wange.
"atemberaubenden Mädchen wurdest, doch ich wusste, du erkanntest mich nicht wieder und ich wusste irgendwann wenn ich 18 Jahre alt sein würde, würde ich meine andere Hälfte finden. Ich war mit Absicht 2 Jahre lang Sitzen geblieben, aber nicht, wegen meines Mates, die vermutlich an der Schule wäre, sondern wegen dir. Ich hatte die Chance dich 2 Jahre lang weiter zu beobachten, auch wenn nur aus der Ferne"

Trotz Tränenfluss musste ich Lächeln. Ich hatte Damon komplett falsch interpretiert. Sein Verhalten, seine Blicke und seine Sorgen.
"Und dann.."
"Wurde ich dein Mate" Ein Grinsen setzte sich auf sein Gesicht und spiegelte sich auf meines.
"Man könnte meinen, mein größter Wunsch ist in Erfüllug gegangen. Was auch ist. Es tut mir leid, Seraphine. Wenn ich könnte, würde ich alles tun um mein Gewissen zu bereinigen, aber ich kann es nicht und ich kann auch nicht diesen Unfall ungeschehen machen. Es ist einfach passiert"
Zum einen war ich erleichtert, dass Damon nicht vor mir weg gelaufen ist, zum anderen verstand ich nun einiges, unter anderem, warum ich mich wie zu Hause fühlte oder von seinen Eltern so behandelt wurde als würde man mich schon eine Ewigkeit kennen. Das machte es wiederrum schwieriger mich darauf einzulassen, aber ich wusste auch gleichzeitg das Damon mir immer zur Seite stehen würde. Er war einfach mein Mate und nun auch mein Freund.. und das nicht nur wegen einer Bindung..

In Erinnerung:

25.12.2019 Platz eins auf Fantasy
....................Platz eins auf Alpha!!

I love u all 💚💚💚