Kapitel 9 - Hufflepuff vs Gryffindor

POV Jak

„Jak, willst du mit Frühstücken?", werde ich aus meinem leichten Schlaf geweckt. Langsam öffne ich meine Augen und entdecke Dino und Sebas vor meinem Bett stehen. „Du musst dich stärken, dass du heute für Hufflepuff gewinnst", meint Sebas.


Ach ja. Heute war ja das Quidditch-Spiel gegen Gryffindor. Also gegen Ollie. Eigentlich möchte ich nicht gegen meinen eigenen Freund spielen, aber ich möchte das Team auch nicht hängen lassen.

„Ja, ich komm mit. In fünf Minuten im Gemeinschaftsraum", teile ich den beiden mit, welche dies mit einem Nicken quittieren. Etwas widerwillig schäle ich mich aus meiner Decke und ziehe mir meinen Schwarz-Gelben Quidditch-Pulli an.


„Können wir?", frage ich in den Raum, als ich zu Dino und Sebastian stoße. „Dann lass uns mal los. Ich habe Paul gesagt, dass ich heute mit ihm frühstücke. Ich hoffe euch stört das nicht", erzählt uns der Schwede, als wir hinter den Fässern hervortreten.

„Ne, passt schon. Ihr seht euch unter der Schulzeit eh nicht so viel", meint Sebas Schultern zuckend, während ich zustimmend nicke. 


„Was ist eigentlich zwischen dir und Ollie?", fragt der Kolumbianer im selben Atemzug Augenbrauen wackelnd.

„Ja...ehm...ist total nett mit ihm", stottere ich daher. „Ach komm schon. Wir kennen uns vielleicht erst einen Monat, aber das sieht doch jeder Blinde, dass da was ist", wirft Dino jetzt ins Gespräch ein.


Eigentlich wollten Ollie und ich unsere Beziehung, nachdem wir so schnell zusammengekommen sind, langsam angehen und vorerst niemanden davon erzählen. Aber soll ich die beiden anlügen? Ich bin ja schon froh, dass ich überhaupt Freunde hier gefunden habe.


„Wir verstehen uns wirklich sehr gut", erkläre ich und hoffe, dass damit die Fragerei auch endet. Und tatsächlich. Dino und Sebas geben sich wohl mit meiner Aussage zufrieden und wir bestreiten weiterhin unseren Weg zur großen Halle.


„Guten Morgen, mein Liebling", wird Dino von seinem Freund, Paul empfangen. Sofort wird Dino so rot wie das Gryffindor-Logo. Der Schwede liebt seinen Freund, findet aber die ganzen Kosenamen ziemlich kitschig, hat er uns einmal erzählt.

„Komm lass uns rein", meint Dino, welcher sein rotes Gesicht im Inneren von Pauls Umhang versteckt. Lachend quetschen Sebas und ich uns an den beiden vorbei und suchen uns einen guten Platz.


„Freust du dich schon auf das Spiel? Wir spielen in meiner Schule nie solche Turniere", fragt mich der Kolumbianer aufgeregt. „Ja, eigentlich freue ich mich schon", gebe ich zurück, muss aber ziemlich abwesend klingen, denn Sebas verfolgt meinen Blick und findet auch schnell heraus warum.

„Guten Morgen, ihr beiden", werden wir auch schon von dem Übeltäter begrüßt. „Guten Morgen, Ollie. Ich hoffe du bist bereit gegen Hufflepuff zu verlieren", begrüßt ihn auch mein gegenüber.

„Das glaube ich eher nicht. Gryffindor ist dieses Jahr echt gut aufgestellt. Aber wir werden sehen. Ich wollte dir nur viel Glück für dein ersten Spiel wünschen", meint der Brite und strubbelt mir einmal durch meine zerzausten Locken.

Danach drückt er mir noch ein kleines Küsschen auf die Wange und schon verschwindet mein Freund auch schon wieder.


„Und du willst mir einreden, dass zwischen euch nichts läuft", meint Sebas mit hochgezogenen Augenbrauen. „Ähm...", möchte ich schon zu einer Erklärung ansetzten, doch werde ich von Logan unterbrochen, welcher sich neben mich gesellt.

„Da bist du ja. Das ganze Team sucht dich am ganzen Gelände. Wir sollten uns doch vor 20 Minuten am Feld treffen", werde ich von ihm direkt angemault. 

„Tut mir echt leid, Sebas, aber ich muss weg", entschuldige ich mich bei dem Kolumbianer, welcher mir nur verstehend zunickt und verlasse mit meinen Landsmann die große Halle.


„Man, Jak. Du musst dich echt an die vereinbarten Zeiten halten. Wir können nicht ohne Hüter spielen. Also zieh dich um und hol deinen Besen, wir fangen bald an", werde ich von Paris, der Kapitänin ermahnt.

So schnell kann ich gar nicht denken, denn schon schweben wir mit dem Besen über dem Feld, welches nun von Professor Norris betreten wird.


„Nicht unfair spielen! Ich freue mich auf die diesjährige Quidditch Saison!", warnt uns dieser noch bevor er die Klatscher und den Schnatz freilässt. Den Quaffel wirft er in die Mitte und somit ist das Spiel eröffnet.


Sofort steuere ich meinen Besen zu den Tor-Ringen, um diese vor den Gegnern zu beschützen, denn schon kommt der erste Angriff von Gryffindor, welchen ich erfolgreich abwehre. Und auch die nächsten Male schaffe ich es, den Quaffel von den Toren fernzuhalten.

„Mach weiter so! Wir haben den Schnatz schon fast!", ruft mir einer meiner Teamkollegen zu, doch so leicht war das nicht. 

Denn plötzlich rast ein Klatscher direkt auf mich zu und auf einmal ist alles schwarz.


POV Ollie

Scheiße, scheiße, scheiße! Warum musste der Klatscher genau Jak treffen? Es ist mir doch scheiß egal, ob Gryffindor verloren hat. Ich habe meinem Freund eine Metallkugel gegen den Kopf geschleudert.


„Ollie? Wo willst du hin? Ich dachte wir gehen als Team zum Mittagessen?", werde ich von unserem Team-Kapitän aufgehalten. 

„Ich komm dann nach. Ich muss schnell wohin", meine ich nur und verlasse die Umkleidekabinen.


„Hey, Ollie. Wo willst du denn so schnell hin?", werde ich von Fred und Juan abgefangen. „Ich... Jak... Krankenflügel", gestikuliere ich mit meinen Händen und möchte schon weiterlaufen, da hält mich Juan am Arm fest.

„Ollie. Beruhig dich. Du hyperventilierst noch", meint dieser und legt mir seine Hände auf die Schultern. „Jak... Klatscher... meine Schuld", bringe ich hervor, während die Welt um mich sich zu drehen beginnt.

„Ollie. Setzt dich hin und atme mit mir", höre ich die Stimme von Fred zu mir durchdringen und schon werde ich in eine Sitzende Position gedrückt.


„Jak...", japse ich, bevor rund um mich alles schwarz wird.


POV Fred

„Mann, scheiße", flucht Juan neben mir, als Ollie's Kopf nach hinten kippt. Augenblicklich zücke ich meinen Zauberstab und richte ihn auf den bewusstlosen Briten.

„Rennervate", spreche ich den Zauberspruch aus und augenblicklich schlägt Ollie seine Augen auf. „Was...?", stammelt dieser herum und auch Juan blickt mich beeindruckt an. 

„Wir sollten dich in den Krankenflügel bringen", schlage ich vor und lege Ollie eine Hand um die Schulter, um ihn etwas zu stützen.


Auf wackeligen Beinen schaffen wir es, den Briten zum Krankenflügel zu bringen. „Wen haben wir denn da? Noch einer der heute herkommt", werden wir von der Krankenschwester empfangen.


„Jak!", flüstert Ollie ziemlich laut und löst sich von Juan und mir, um zu einem Bett zu laufen. „Zu ihm wollte Ollie ursprünglich", erinnert Juan mich.

 „Ja, hast du recht. Er sollte trotzdem aufpassen. Er ist gerade erst umgekippt, wegen einer Panikattacke", muss auch ich ihn erinnern.


„Ollie? Passt es, wenn wir gehen? Ich muss noch für Zaubertränke die Hausaufgaben machen", spricht JM zu Ollie, welcher ihm nur ein Daumen hoch zeigt. 

„Siehst du. Der braucht uns nicht mehr. Und wenn es ihm schlechter gehen würde, dann ist er hier richtig", meint er.


POV Dennis

Quidditch ist nicht wirklich mein Sport, deshalb gehe ich auch nicht zu dem Spiel. Stattessen verziehe ich mich in die Bibliothek, um an meinem Aufsatz für Zaubertränke zu arbeiten.


„Guten Morgen. Wie kann ich helfen?", werde ich von Professor Russell begrüßt, welcher auch die Bibliothek leitet. „Ich suche nach Büchern über die Verwandlung von Mineralien", erkläre ich dem Professor.

„Diese sind in Reihe 13 auf der rechten Seite", gibt mir dieser Auskunft und ich bedanke mich mit einem nicken. Ich blicke mich in der Reihe um und erblicke eine andere Person.


„Hallo, Dennis Hauger", werde ich mit eintöniger Stimme begrüßt. „Arthur", gebe ich genauso enthusiastisch zurück. „Dich in der Abteilung von Zaubertränken zu finden grenzt an ein Wunder", kann ich mir die Aussage nicht verkneifen.

„Ich möchte trotzdem gute Noten. Dadurch muss ich mich mit dem Thema auseinandersetzten", gibt er darauf zurück und wendet sich wieder den Büchern zu. 


„Warum bist du eigentlich so?", frage ich, ohne darüber nachzudenken.

„Wie bin ich denn?", fragt er ungerührt nach. „So... kalt und abweisend", meine ich, nachdem ich kurz darüber nachgedacht habe. 

„Die Vergangenheit prägt einen, ohne dass man das möchte", antwortet mir dieser und verlässt mit einem Buch in der Hand die Buchreihe.


„Möchtest du darüber reden?", frage ich den Monegassen, nachdem ich ihn an den Tisch in der Mitte der Bibliothek gefolgt bin. 

„Reden bringt nichts. Außer du kennst einen Trank, der die Toten wieder lebendig macht", seufzt Arthur, als er das Buch aufschlägt.

„Du hast jemanden verloren? Tut mir echt leid", spreche ich ihm mein Mitleid zu, doch Arthur winkt ab. 

„Mach nicht so als würde es dich interessieren, Dennis Hauger. Anfangs trauert jeder mit dir mit, doch keiner bleibt so lange, bis man es verkraftet hat", spricht er.


„Ich möchte doch daran erinnern, dass ich dir schon vor Wochen gesagt habe, dass ich es hasse, wenn es anderen schlecht geht. Und dir geht es ganz und gar nicht gut, vor allem in Zaubertränke. In den letzten Wochen bist du jede Stunde einmal rausgerannt und ich habe dich auf der Toilette entweder kotzend oder weinend aufgefunden", erinnere ich ihn.

„Ich finde es echt freundlich von dir, dass du dich um mich sorgst, aber ich habe nie darum gebeten", spricht mein Gegenüber zu mir.

„Ich weiß, dass du nicht gefragt hast. Und trotzdem werde ich dich nicht auf der Toilette alleine lassen", gebe ich zurück.


„Dafür bin ich dir dankbar, Dennis Hauger. Aber du kannst das Vergangene nicht ungeschehen machen und mir dadurch viel Schmerz zu ersparen", bedankt sich der Monegasse bei mir und es schleicht sich sogar ein kleines lächeln auf seine Lippen.

Mit diesen Worten nimmt er das Buch und verlässt die Bibliothek. Verwirrt blicke ich ihm nach.


Was ist Arthur passiert, dass er jetzt so ist wie er ist?


„Professor Russell? Gibt es hier auch alte Zeitungsartikel?", frage ich den Professor, welcher an seinem Schreibtisch Arbeiten verbessert.

„Ja, haben wir. Wenn du in Reihe 28 ganz nach hinten gehst, sind dort Schubladen, wo verschiedenste Zeitungen aus den letzten 20 Jahren aufbewahrt werden", erklärt mir Professor Russell.


Wenn er mir nichts erzählt, muss ich wohl selber nachforschen.

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Ich könnte mich ja selbst dafür hassen, dass ich so lange nichts geschrieben habe, aber jetzt ist ein neues Kapitel hier!

Ich hoffe es gefällt euch und ich freue mich schon auf eure Rückmeldungen! :)

<3

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