Kapitel 8 - Nach dem Unterricht
Im Ravenclaw-Turm
POV Théo
„Clément also", spreche ich den braunhaarigen Brasilianer an. „Was?". Fragt mich dieser ganz perplex zurück und fährt sich nervös durch die Haare. „Keine schlechte Wahl", teile ich ihm mit und zucke einmal mit den Schultern.
„Was redest du, Théo?", versucht er seine Unsicherheit zu überspielen. „Na, dass du ein Auge auf Clément geworfen hast", spreche ich das eigentliche Thema an. „Ich habe was?", fragt dieser sehr verwirrt nach.
„Felipe? Vorhin im Unterricht warst du noch sehr schlau und jetzt kannst du das Offensichtliche nicht erkennen. Du bist total in Clém verliebt", halte ich ihm die Fakten vor die Nase. Sofort schießt ihm all sein Blut in seine Wangen und er wird rot wie eine Tomate.
„Wusst ichs doch, dass du nur so tust, als ob", stupse ich ihn an und lache.
„Das ist gar nicht gut, Théo! Ich bin doch hier um zu lernen und nicht um mich in jemanden zu verlieben, der auf der anderen Seite des Ozeans wohnt", erklärt er mir und wirft seinen Kopf dramatisch in den Nacken.
„Ach mach dich nicht so fertig. Es passiert halt mal und ändern kannst du es jetzt auch nicht mehr", gebe ich zurück.
„Aber wie soll ich ihn darauf ansprechen? Er wird mich als verrückt erklären und nie wieder mit mir sprechen, wenn er weiß, dass ich mich in ihn verschaut habe", spricht der Brasilianer verzweifelt.
„Machs nicht so kompliziert. Du könntest ihn zum Weihnachtsball einladen. So als Date", schlage ich vor.
„Aber es ist doch erst September...", meint er verwirrt. „Es ist trotzdem vor Weihnachten", meine ich Schultern zuckend und löse ein kleines Schneegestöber über Felipes Kopf aus.
„Ich werde ihn einladen. Aber erst kurz vorm Ball", gibt Felipe nach und klopft sich den Schnee von seinen Haaren.
„Wo ist eigentlich Charlie? Den hab ich seit dem Frühstück nicht mehr gesehen", wechselt Felipe das Thema. „Ich weiß es nicht. Er ist glaube ich in die Bibliothek", zucke ich mit den Schultern.
„Er tut mir ein wenig leid, dass er so alleine von seiner Schule hier ist", gibt mein Gesprächspartner von sich.
„Ja mir auch, aber ich bin mir sicher, dass er auch jemanden findet, mit dem er sich gut versteht. Und wenn nicht, wir sind ja auch noch hier", versuche ich Felipe zu beruhigen, doch zweifle ich an meinen eigenen Worten.
Im Krankenflügel
POV Dennis
„Ich komm dann später nach. Ihr könnt schon ohne mit in den Gemeinschaftsraum gehen", verabschiede ich mich von Conrad und Paul und biege in den Gang ein, welcher zum Krankenflügel führt.
„Ah Mister Hauger! Sie sind sicher hier, um Mister Leclerc zu besuchen, stimmts?", werde ich sofort von der Krankenschwester begrüßt.
Ich nicke zustimmend und die Dame zeigt in die Richtung eines Bettes. „Danke", sage ich noch, bevor ich an das Bett trete.
„Hi, Arthur. Wie geht es dir?", frage ich ihn, als ich mich neben ihn gesetzt habe. Der Angesprochene hat wohl nicht bemerkt, dass ich mich zu ihm gesetzt habe, denn er dreht sich erschrocken zu mir um.
„Ach du bist es. Wie solls mir schon gehen?", fragt er mich sarkastisch zurück. „Naja, besser als auf der Toilette", scherze ich, doch höre ich schnell wieder auf zu lachen, als mich Arthur ganz ungut anblickt.
„Was willst du hier?", fragt mich der Monegasse. „Ich wollte schauen, wie es dir geht", erkläre ich ihm, doch er lacht halbherzig auf. „Ja, klar. Wers glaubt. Warum solltest du dich um mich kümmern?", stellt er eine ziemlich sarkastisch gestellte Frage in den Raum.
„Mich kümmert es, weil ich es nicht mag, wenn es anderen schlecht geht", erkläre ich ihm die Frage, auf welche er wohl keine Antwort erwartet hat.
„Geht es dir öfters so schlecht?", frage ich mein Gegenüber.
„Nein. Und außerdem würde es dich auch nichts angehen", faucht er mich an. „Also Robert hat da was anderes gesagt", gebe ich zurück. Kaum habe ich Roberts Namen ausgesprochen, schon verdunkelt sich Arthurs Miene.
„Wenn dir der Herr Shwartzman eh so viel erzählt, warum gehst du nicht zu ihm und lässt mich in Ruhe", mault mich Arthur an.
„Tut mir echt leid, dass ich mir Sorgen um dich gemacht habe. Das nächste Mal lasse ich dich einfach auf der Toilette Bewusstlos liegen. Viel Spaß bis dich dort einer findet", fauche ich zurück und verlasse zügig den Krankenflügel.
„Wo kommst den du so aufgebracht her?", werde ich von Fred und Robert in einem Korridor abgefangen. „Aus dem Krankenflügel. Kein Wunder, dass ich Menschen einfach nicht mag. Einmal helfe ich jemanden und kann mich von dem dann nur anmaulen lassen", berichte ich den beiden aufgebracht.
„Du redest von Arthur, oder?", möchte Robert wissen.
„Natürlich rede ich von diesem Vollpfosten. Ich passe auf, dass er im Bewusstlosen Zustand nicht an seiner eigenen Kotze erstickt und er mault mich voll. Das wars. Ich helfe nie wieder irgendjemanden", beschließe ich und verziehe mich ohne ein weiteres Wort in den Gemeinschaftsraum.
Auf dem Schulgelände
POV Liam
„Oh! Tut mir echt leid! Ich hab dich nicht gesehen!", entschuldige ich mich, als ich über jemandes Füße gestolpert bin. „Nicht so schlimm", erwidert die andere Person.
Ich blicke hinter mich auf dem Boden und sehe einen Hufflepuff an einem Baum lehnend sitzen. „Darf ich mich zu dir setzten, oder willst du alleine sein?", frage ich diesen, denn er sieht schon etwas verloren aus.
„Tu dir keinen Zwang an", meint dieser und deutet mit seinem Kopf auf eine freie Stelle neben ihm. „Danke", meine ich und lasse mich neben ihm nieder.
„Ich heiße Liam", stelle ich mich vor. „Ich bin Logan", meint der andere. „Schön dich kennenzulernen", gebe ich zurück. „Ja, ja. Auch so viel", antwortet der Blonde neben mir abwesend.
„Ist alles ok bei dir? Du sitzt hier ganz alleine und wirkst so, als wärst du woanders", spreche ich meine Gedanken aus. „Ich gehöre einfach nicht nach Hufflepuff", antwortet Logan mir, ohne viel darüber nachzudenken.
„Wie meinst du das? Ich habe gehört, dass der Hut nie Fehler macht", frage ich weiter. „Dann hat er dieses Mal wohl einen gemacht. Ich bin ganz sicher ein Slytherin. Genauso wie du", erklärt er mir und blickt mich das erste Mal richtig an.
Unsere Blicke kreuzen sich und ich muss zugeben, dass ich noch nie schönere Augen gesehen habe, als seine.
„Warum bist du dir so sicher, dass du eigentlich nach Slytherin gehörst?", beende ich unseren Blickkontakt und wende meinen Kopf von ihm ab.
„Ich bin Reinblütig, habe nur gute Noten, schaffe es sogar einen Patronus mit Gestalt heraufzubeschwören und bin aus irgendeinem unerklärlichen Grund in dem Haus gelandet, wo im Gemeinschaftsraum hunderte Pflanzen stehen", erzählt er mir.
„Also in wenn das so ist, dann müsstet du eigentlich in Ravenclaw sein. Aber irgendwas wird der Hut schon gesehen haben, dass er dich nach Hufflepuff geschickt hat", meine ich und blicke wieder zu ihm.
Und erneut treffen sich unsere Blicke. „Es ist nur so, dass meine ganze Familie der Meinung ist, dass in Hogwarts das einzig wahre Haus Slytherin ist, nur weil mein Urururopa dort war. Sie werden total enttäuscht von mir sein, wenn sie erfahren, dass ich in Hufflepuff bin", erklärt Logan mir etwas niedergeschlagen.
„Hey. Mach dich doch deswegen nicht so fertig. Es hat ja keinen Sinn. Deine Familie sollte stolz auf dich sein, dass du überhaupt hier bist", spreche ich ihm gut zu und lege meine Hand auf seine Schulter.
Er blickt mich dankend an und möchte schon etwas antworten, als wir von einem anderen Hufflepuff unterbrochen werden.
„Da bist du ja, Logan! Ich habe dich schon überall gesucht", meint dieser. „Was ist los, Jak?", fragt Logan etwas genervt.
„Heute sind die Auswahlen fürs Haus-Quidditch-Team. Du spielt ja in Ilvermorny für Wampus. Wenn du hier auch spielen willst, musst du mitkommen", erklärt ihm der etwas jünger Aussehende.
„Dann kann ich dich dieses Jahr aber gar nicht mehr vor den Ringen abschießen", schmunzelt Logan, steht aber auf.
„Kommst du jetzt mit, oder nicht?", fragt Jak den anderen etwas genervt. „Ja klar, sonst würde ich nicht stehen", gibt Logan zurück und möchte Jak schon folgen, doch hält er kurz inne.
„Danke für deine Worte, Liam. Ich bin mir sicher, dass wir uns noch einmal über den Weg laufen", verabschiedet und bedankt sich Logan bei mir. Ich winke ihm zum Abschied noch kurz zu, bevor ich wieder den Weg ins Schloss antrete.
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Ein neues Kapitel!
Ich hoffe euch gefällts. Ich freue mich schon auf eure Rückmeldungen und wünsche allen, die feiern ein wunderschönes Weihnachtsfest!
<3
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