Kapitel 3
Die Qualen der Veränderung
Melissa wurde in einen kalten, sterilen Raum geschoben. Der beißende Geruch von Desinfektionsmitteln und Chemikalien durchdrang die Luft. Sie war vollkommen ausgeliefert, ihr Körper fühlte sich schwer und taub an. Eine Sauerstoffmaske wurde um ihren Mund und ihre Nase geschnallt, und Infusionen mit einer seltsamen, schimmernden Substanz wurden in ihre Venen gelegt. Kaum floss die Flüssigkeit durch ihren Körper, begann ein brennender Schmerz in ihr aufzusteigen. Es fühlte sich an, als würde ihr Innerstes auseinandergerissen werden, und ein erstickter Laut entkam ihrer Kehle.
Professor Hojo beobachtete sie mit einem Ausdruck von Vorfreude und Besessenheit. Für ihn war sie nicht mehr als ein Testobjekt, eine Möglichkeit, seine wissenschaftlichen Ambitionen zu verwirklichen. Er war überzeugt, dass seine Experimente sie zu etwas Übermenschlichem machen würden – zu einer Waffe, die selbst Sephiroth übertreffen könnte. Doch tief in sich wusste Hojo, dass er einen Fehler machte. Er ignorierte die Zeichen, getrieben von seiner Arroganz.
Melissa spürte die qualvolle Einsamkeit in diesem Raum. Sie konnte weder sprechen noch sich bewegen, ihr Körper war wie gefangen in einem Albtraum. Einzig die Besuche von Sephiroth und seinen Kameraden Genesis und Angeal brachten einen Hauch von Trost – auch wenn sie nur Beobachter waren.
Sephiroth trat oft näher heran, seine leuchtenden, grün schimmernden Augen ruhten auf ihrem entblößten, verletzlichen Körper. Doch anders als andere Männer verspürte er nichts, was er als Verlangen hätte beschreiben können. Stattdessen war da eine seltsame Mischung aus Neugier und Unbehagen. Er konnte nicht begreifen, warum sie so behandelt wurde, warum sie so litt. Doch er stellte keine Fragen – noch nicht.
Genesis und Angeal hielten sich meist im Hintergrund, die Blicke abgewandt. Sie schienen unwohl mit der Situation, spürten, dass etwas nicht stimmte, wagten es aber nicht, einzugreifen. Es war, als würde eine unsichtbare Wand sie davon abhalten, sich einzumischen.
Eines Tages, als alle anderen gegangen waren, fühlte Melissa eine behandschuhte Hand auf ihrer Stirn. Die Berührung war kalt und mechanisch, und sie verstärkte ihre Angst. Sie wollte schreien, wollte sich wehren, doch ihr Körper verweigerte ihr jegliche Kontrolle. Das einzige Geräusch, das sie von sich geben konnte, war ein ersticktes Wimmern, als hätte jemand ihre Lippen versiegelt.
Sie hielt die Augen fest geschlossen, unfähig, der Dunkelheit zu entkommen. Dann spürte sie, wie eine Decke über sie gelegt wurde, ihre Wärme kaum ein Trost für die Qualen, die sie durchlebte. Schließlich wurde sie allein gelassen.
Die Stille des Raumes war drückend, und Melissa spürte die Angst, die ihren Geist ergriff. Sie wusste nicht, was als Nächstes kommen würde, und die Ungewissheit war fast schlimmer als die Schmerzen.
Doch tief in ihr regte sich etwas – ein Keim von Veränderung, ausgelöst durch Hojos Experimente. Ihre Qualen würden bald ein Ende finden, doch sie ahnte nicht, dass dies erst der Anfang eines neuen Kapitels war. Eines Kapitels, das sie in eine unaufhaltsame Kraft verwandeln würde, die das Leben aller um sie herum verändern sollte.
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