Kapitel 36

~Pov. Hoseok~
Langsam öffneten sich meine Augen und ich sah mich langsam um. Schnell stellte ich fest, dass ich im Krankenhaus war. Ich lag in meinem Bett, Yoongi war einige Meter von mir entfernt und lag in seinem Bett, doch er schlief noch. Langsam setzte ich mich auf und streckte mich ausgiebig, als plötzlich die Tür auf ging. Die Krankenschwester, die uns gestern 'ermahnt' hatte kam mit einem kleinen Wagen, auf dem Essen stand. Sie sah erst zu Yoongi, der noch schlief, dann aber zu mir, schaute mich aber seltsam an, was ich nur mit einem verwirrten Blick erwiderte. Dann kam sie auf mich zu und stellte mein Essen auf einen kleinen Tisch, sagte dann aber:„Nächstes Mal etwas leiser, hier wollen noch andere Patienten schlafen." Erst brauchte ich ein paar Sekunden, doch als ich es dann verstand lief ich rot an. „Hatte ich mich gestern nicht klar ausgedrückt?", fragte sie genervt. Ich kratzte mich beschämt am Hinterkopf und meinte:„Sie sagten nur, dass wir nicht wild rumknutschen sollen." Kurz sah sie mich entgeistert an, schüttelte dann aber den Kopf und stellte Yoongis Essen neben ihm auf den Tisch. „Sollte so etwas noch einmal vorkommen, dann muss ich mit dem Arzt reden, der Sie dann sicher bittet zu gehen." „Ja okay, verstanden.", gab ich immer noch beschämt von mir. Dann verschwand sie aber und ich konnte wieder frei atmen. Ich schaute zu Yoongi, doch er schlief immer noch friedlich, als hätte er nichts davon mit bekommen. Ihn zu wecken kam für mich aber auch nicht in Frage. Er musste sich ausruhen und schnell wieder gesund werden. Hoffentlich ohne Folgeschäden.

Es waren zwei Wochen vergangen und die Ärzte hatten uns endlich grünes Licht gegeben. Der Erreger konnte nun endlich mit den richtigen Medikamenten bekämpft werden und jetzt lag Yoongi auf einer normalen Station. Er war noch nicht ganz gesund und alles andere als fit, doch zu wissen, dass er außer Lebensgefahr war erleichterte mich unglaublich. Leider durfte ich aber seitdem nicht mehr die Nächte in dem Krankenhaus verbringen, doch ich versuchte das so gut es ging zu ignorieren. Es ging Yoongi um einiges besser und das war das wichtigste.

Gerade saß ich bei ihm am Bett und wir unterhielten uns über alles mögliche. Seine Sprachstörung ist ebenfalls besser geworden, doch noch nicht ganz verschwunden. Laufen konnte er auch nicht mehr richtig und auf dem rechten Ohr hörte er schlechter, hatte er mir erzählt. Doch das würde alles noch weg gehen, da war ich mir sicher. Er war stark genug um diese Probleme auch noch zu überwältigen.

„Über waz denkzt du nah?", fragte Yoongi plötzlich und verwirrt sah ich ihn an. „Ih habe dih gefragt, ob du heute son was gegesen hast. Du hast aber niht geantwortet.", erklärte er und klang etwas besorgt. Ich lächelte aber nur sanft und fuhr ihm durchs Haar. „Ich habe nur daran gedacht, wie stark du eigentlich bist." Er wurde etwas rot und schaute auf seine Hände. „Bin ih niht.", sagte er. Langsam entfernte ich meine Hand aus seinen Haaren und legte sie auf seine Hand. Sanft strich ich über seinen Handrücken und sagte:„Natürlich bist du das. Denk mal daran wie viel Scheisse du schon erlebt hast. Wie viel Mist dir schon passiert ist und was du alles schon durch machen musstest. Trotzdem bist du noch hier. Du hast nie aufgegeben weiter zu Leben, egal wie schlecht es dir ging. Egal was andere zu dir gesagt haben. Du hattest eine lebensgefährliche Gehirnentzündung und jetzt liegst du auf der normalen Station und wirst von Tag zu Tag gesünder. Manchmal frage ich mich wirklich, wie du so viel überstehen kannst. Wie viel Wille du hast, um das alles zu überstehen." Kurz schwieg er, dann spürte ich aber, wie seine Hand meine etwas drückte. „Den Wilen hab ih nur dang dir.", erklärte er und sah auf, um mich anzuschauen. Ich lächelte ihn immer noch sanft an, was er erwiderte, dann aber wieder zu seinen Händen sah. „Wi sol es mit uns jest eigentlih weiter gehn?", fragte er dann. „Ich weiß es nicht. Ich würde es dir sagen, wenn ich könnte. Aber wenn sie es uns nicht erlauben werde ich dort nicht mehr lange bleiben." Überrascht sah er mich an. „Du würdesd wirklih dein Idol Lebn für mih aufgeben?" Ich nickte. „Ich tue alles für dich.", ergänzte ich und beugte mich etwas nach vorne, um ihm kurz auf den Mund zu küssen. Sofort lächelte er breiter und zog mich dann plötzlich in eine Umarmung, die ich sofort erwiderte. „Dange. Und ih würde es au für dih mahen." Ich musste ebenfalls lächeln und umarmte ihn noch ein paar Sekunden, löste mich dann aber etwas, um ihm sanft auf die Stirn zu küssen.

Plötzlich klopfte es und ich löste mich komplett von ihm, um herein zu bitten. Ein Arzt kam herein und begrüßte uns kurz. „Ihre Werte sind um einiges besser geworden und ich denke, dass sie in spätestens zwei Wochen das Krankenhaus verlassen können.", erklärte uns der Arzt. Ich wollte gerade etwas sagen, da ergänzte der Arzt aber plötzlich:„Ich habe aber eine schlechte Nachricht." Sofort bildete sich ein Klos in meinem Hals und ich sah zu Yoongi, der genau so geschockt schaute. „Was denn?", fragte ich dann an den Arzt gewandt. Er schaute noch einmal auf sein Klemmbrett, sagte dann aber:„Wir gehen davon aus, dass die Sprachstörungen, der Gangfehler und das schlechte Hören auf dem rechten Ohr Folgeschäden sind. Heißt, dass es mit der Zeit nicht von alleine weg gehen wird."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top