Kapitel 18

~Pov. Yoongi~
Nachdem wir gegessen hatten duschte ich nochmal und ging dann schon schlafen, da ich wirklich müde war. Doch als ich jetzt im Bett lag konnte ich nicht mehr einschlafen. Zu sehr dachte ich über so vieles nach. Zu sehr dachte ich über ihn nach. Ich knipste das Licht meines Nachttisches an und setzte mich langsam auf. Ich öffnete die Schublade des Nachttisches und nahm einen Block und einen Stift heraus, ehe ich die Schublade wieder schloss. Ich fing an all meine Gedanken aufzuschreiben, doch als ich damit fertig war und meinen Block und den Stift zur Seite legte, um nochmal zu versuchen zu schlafen wollte das nicht klappen. Ich lag noch eine weitere Stunde wach, als ich mich seufzend aufsetzte und aus meinem schön warmen Bett krabbelte. Ich lief zur Treppe und hielt mich am Geländer fest, da ich kaum etwas sehen konnte. Außerdem waren meine Hosenbeine ziemlich lang und ich wollte nicht hinfallen. Als ich in der tieferen Etage ankam tapste ich leise ins Wohnzimmer. Dort angekommen setzte ich mich auf die Couch und schaute nach draußen. Es hatte angefangen zu regnen und weiter entfernt sah man auch Blitze, die den Himmel für den Bruchteil einer Sekunde erhellten. Seufzend zog ich meine Beine an meinen Körper und umarmte sie. Ich fühlte mich wieder so alleine und einsam, dass mir eine kleine Träne aus dem Auge lief. Ich legte mein Kinn auf mein Knie und schaute weiter aus den Fenstern, als plötzlich eine Stimme erklang:„Yoongi?" Schnell setzte ich mich wieder normal hin und wischte mir die Träne weg, ehe ich mich umdrehte. „Was gibt's?" „Wieso bist du noch wach?", fragte er und klang ein wenig besorgt, während er in die Küche ging und Milch aus dem Kühlschrank nahm und diese in einen Messbecher goss. „Ich kann nicht schlafen. Und du?", fragte ich zögernd. „Ich musste auf Klo und habe dich gehört.", erklärte er und stellte die Milch in die Mikrowelle. „Okay. Und was machst du jetzt?", fragte ich verwirrt. „Einen Kakao für dich. Ich merke, dass irgendetwas ist und heiße Schokolade hilft immer.", erklärte er und betreten sah ich zu Boden. Wenige Minuten später setzte er sich neben mich und reichte mir den Kakao, welchen ich dankend annahm. „Was ist los?", fragte er und ich zuckte mit den Schultern. „Irgendwie muss ich die ganze Zeit an Hoseok und so denken. An alles was passiert ist. Ich habe es schon aufgeschrieben, doch irgendwie bringt das nichts. Ich muss trotzdem daran denken und kann nicht einschlafen, obwohl ich so müde bin." Ich pustete in meinen Kakao und trank dann vorsichtig einen Schluck, um mich nicht zu verbrennen. „Vielleicht hilft es dir darüber zu reden.", schlug er vor. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich meine, es zu probieren schadet ja nicht.", meinte er. Seufzend stimmte ich dann zu. „Was genau denkst du denn über ihn?", fing er an. Kurz überlegte ich. „Also ich denke halt immer an das, was er gesagt hat. Dass ich kein Vertrauen in unsere Beziehung hätte und dass ich ein Feigling bin, weil ich abgehauen bin und es gar nicht erst versucht habe. Und ich frage mich auch, ob es vielleicht alles hätte anders ablaufen sollen und können. Gleichzeitig frage ich mich aber auch, wenn er es wirklich so scheisse von mir fand und er ja so wütend auf mich war, wieso er dann mit mir geschlafen hat. Und danach wieder so zu mir war. Es verletzt mich auch einfach, dass er mich nicht verstehen will. Zumindest habe ich das Gefühl, dass er es nicht will.", redete ich mir meine Sorgen von der Seele. „Hm. Du hättest etwas anders machen können. Vielleicht auch etwas anders machen müssen. Doch deine Gründe sind meiner Meinung nach nachvollziehbar und ich verstehe, wieso du es getan hast. Du wolltest ihm ja auch nur helfen und ihm ein gefallen tun. Aber wenn er das nicht verstehen und einsehen will, dann hat er dich auch nicht verdient."  Kurz schwieg ich, um über seine Worte nachzudenken. „Aber wieso hat er dann mit mir geschlafen?", fragte ich ein wenig leiser, da es mir etwas unangenehm war. „Vermutlich dachte, als du ihn zuerst geküsst hast, dass du deine Meinung geändert hast und es versuchen willst. Also mit ihm zusammen zu sein. Oder er hat sich einfach nach dir gesehnt, wie du dich nach ihm. Bereust du es eigentlich?" Ich zuckte mit den Schultern und trank noch einen Schluck vom Kakao. „War es überhaupt schön?" Wieder zuckte ich mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Das war mein erstes Mal.", murmelte ich mit leicht geröteten Wangen. „Naja, hat es sich denn richtig angefühlt?" „Schon.", sagte ich leise und spürte, wie sich ein Klos in meinem Hals bildete und Tränen in meine Augen stiegen. Dies schien Jack zu merken und nahm mir die Tasse aus der Hand, um sie auf den Couchtisch zu stellen und umarmte mich dann, was ich sofort erwiderte. „I-ich vermisse ihn s-so.", schluchzte ich gegen sein T-Shirt. „Ich weiß.", sagte er und klang selber traurig, während er anfing mir durchs Haar zu fahren. Einige Minuten weinte ich noch, doch beruhigte mich dann schließlich. „Willst du vielleicht heute Nacht mit bei mir im Bett schlafen?", fragte er. Sofort nickte ich, was ihn leicht lachen ließ. „Du musst aber noch dein Kakao austrinken." Widerwillig löste ich mich von ihm und trank meinen Kakao schnell aus. Dann stellte ich die Tasse in die Spülmaschine und gemeinsam liefen wir die Treppen wieder hoch zu Jacks Zimmer. Dort setzte ich mich auf die eine Seite vom Doppel Bett und Jack wollte gerade das Licht ausmachen, doch als er mich ansah musste er leicht lachen. „Du hast einen Schoko Bart." Verwirrt wischte ich mir über den Mund und sah dann ein wenig Kakao auf meiner Hand. Ich leckte sie schnell ab und fragte, ob nun alles weg wäre, was er bejahte. Ich legte mich ins Bett und er machte das Licht aus, bevor er sich ebenfalls ins Bett legte. „Willst du kuscheln?", fragte er. Sofort stimmte ich zu und wenige Sekunden später lagen wir in den Armen des jeweils Anderen. Ich wusste nicht wieso, aber bei ihm fühlte ich mich unglaublich wohl. Mehr als sonst. Ich fühlte mich so geborgen und in Sicherheit und oft vergas ich meine Sorgen, oder sie waren nicht mehr so schlimm, wenn ich nur in seiner Nähe war. Bevor ich aber länger über so etwas nachdenken konnte schlief ich auch schon ein.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top