Kapitel 13

~Pov. Yoongi~
Endlich kamen wir im Hotel an und sofort ging ich auf mein Zimmer, um mir etwas ordentliches anzuziehen. Dieser Anzug war echt ungemütlich und umso glücklicher war ich endlich wieder in Jogginghose und Shirt zu sein. Da knurrte aber mein Magen und sofort machte ich mich auf den Weg zum Büfett. Als ich dann komplett voll und fast schon mit Bauchschmerzen die Gänge entlang lief, um zu meinem Zimmer zu kommen, bog ich in einen weiteren Gang, doch stieß ich mit einer Person zusammen. Es war nicht wirklich schwer sich auf den Beinen zu halten, trotzdem taumelte ich kurz nach hinten. Als ich auf sah musste ich schwer schlucken, denn vor mir stand Hoseok. Er schaute mich genauso geschockt und auch überrascht an. Schnell sah ich auf den Boden und murmelte nach ein paar Sekunden:„Glückwunsch zum Sieg." Nach wenigen Sekunden murmelte er:„Danke." Wir wussten wohl beide nicht was wir sagen sollte und ich wollte gerade an ihm vorbei laufen, als er mich am Handgelenk packte. Diesmal aber nicht grob, wie neulich, sondern ganz sanft und vorsichtig, als wäre ich aus Glas. Zögernd sah ich ihn an und es bildete sich ein Klos in meinem Hals, als ich sein Blick sah. In seinem Blick lagen so viele verschiedenen Gefühle, die man sofort herauslesen konnte:Verzweiflung, Trauer, Angst, Wut. Doch am meisten Sehnsucht und Liebe. Er wollte gerade zum Reden ansetzen, doch ich zog mir meine Maske unters Kinn, packte ihn am Kragen und zog ihn zu mir, ehe ich meine Lippen auf seine presste. Erst stürmisch, doch schnell wurde der Kuss sanft und schüchtern. Hoseok war geschockt und ziemlich versteift, doch schnell entspannte er sich. Als ich seine Hände an meiner Taille spürte realisierte ich, was ich gerade tat. Ich riss mich von ihm los und wich zurück, stieß aber schnell gegen eine Wand. Meine Lippen kribbelten nicht, nein sie brannten. Mein Herz raste und mein Bauch überschlug sich. Er sah mich mit geweiteten Augen an, während ich wahrscheinlich wie ein überforderter Trottel aussah.

Zögernd kam er wieder auf mich zu. Mein Kopf sagte mir, dass ich gehen sollte. Dass ich weg rennen sollte, ich nichts mit ihm zu tun haben sollte. Doch der Rest von meinem Körper schrie nach ihm. Ich sehnte mich nach ihm, nach seiner Anwesenheit, seinem Geruch, seinen Berührungen, seinen Küssen, seiner Nähe. Plötzlich stand er auch schon vor mir und ich starrte einfach weiter gerad aus, gegen seine Brust. Doch da legten sich zwei Finger unter mein Kinn und drückten dieses hoch. Meine Hände versuchten sich krampfhaft an der Wand, an der ich lehnte, zu krallen, um irgendwie einen Halt zu finden. Mein Kiefer war fest aufeinander gepresst, sodass es schon weh tat. So versuchte ich mich zu kontrollieren und mich nicht völlig selbst zu verlieren. Ich zuckte zusammen, als sich die andere Hand auf meine Hüfte legte. Tränen bildeten sich in meinen Augen und verzweifelt versuchte ich Hoseoks Blick auszuweichen, doch es ging nicht. Ich konnte nicht anders als ihn anzusehen. Ihm in die Augen zu sehen. Seine Finger unter meinem Kinn verschwanden und dafür legte sich seine Hand auf die vernarbte Gesichtshälfte. Sanft strich sein Daumen über meine Wange und durch das starke brennen, das durch die Sehnsucht und die Liebe zu ihm entstand, kullerten mir die Tränen aus den Augen. Kurz folgte seinem Blick den Tränen, doch schnell waren sie wieder bei meinen Augen. Vorsichtig beugte er sich zu mir und je näher er mir kam, desto mehr presste ich mich gegen die Wand. Doch als seine Lippen auf meinen lagen entspannte sich mein ganzer Körper. Meine Finger waren nicht mehr so verkrampft, ich presste mich nicht mehr so stark gegen die Wand und ich biss mir die Zähne nicht mehr zusammen. Mein Körper hatte gesiegt. Mein Verstand aber verloren.

Mit einem Knall schloss ich die Autotür und lief schnell zu dem Mehrfamilienhaus. Schnell fand ich die richtige Aufschrift und fing an Sturm zu klingeln. Wenige Augenblicke später öffnete sich die Tür mit einem Surren und schnell betrat ich das Treppenhaus. Ich lief die Treppen nach oben, dabei nahm ich zwei Stufen auf einmal. Im zweiten Stockwerk angekommen stand die Tür offen und ein verwirrter Jack sah mich an. „Was machst du denn hier?", fragte er. Doch ich drängte mich einfach an ihm vorbei und lief ich in die Küche. „Ey Schuhe aus! Ich habe gerade erst gesaugt!", rief er mir nach, doch ich ignorierte ihn. Ich öffnete die Kühlschranktür, doch fand nicht das, was ich suchte. „Wo ist dein Bier?", fragte ich aufgebracht und lief ins Wohnzimmer, ohne den Kühlschrank zu schließen. „Wieso willst du das wissen? Was ist passiert? Du betrinkst dich sicher nicht in meiner Wohnung!", rief er, doch ich lief einfach zur Abstellkammer und öffnete sie. Wie immer stand dort sein Vorrat an Bier. Ich nahm mir zwei Flaschen und lief ins Wohnzimmer zurück, um mich auf die Couch zu setzen. Dort griff ich nach dem Flaschenöffner und wollte ihn gerade verwenden, da nahm mir Jack das Bier und den Öffner aus der Hand. „Man Yoongi, was ist los?", fragte er und stellte das Bier auf den Couchtisch. „Du klaust mir das Bier, das ist los! Und habt ihr noch was von diesem geilen Schokoeis?" Völlig entgeistert schaute er mich an. „Hallo, das ist mein Bier! Und mein Eis, davon bekommst du sicher nichts, du weißt, wie sehr ich das liebe! Jetzt sag gefälligst was los ist!", sagte er aufgebracht. Kurz wischte ich mir verzweifelt durchs Haar, sagte dann aber:„Ich hatte Sex mit Hoseok." Klirrend fiel der Flaschenöffner zu Boden. Eine Weile herrschte Stille, bis er dann sagte:„I-ich hole dir das Eis."

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