~Pov. Yoongi~
Es waren bereits zwei weitere Monate vergangen und es war kurz vor Weihnachten. In diesen zwei Monaten war mein Tagesablauf immer gleich und doch auch so unterschiedlich. Viele meiner Kollegen konnte ich nun als Freunde zählen und in diesen zwei Monaten hatte ich so viele schöne Erlebnisse gehabt, auch wenn es nur so einfache waren, wie zum Beispiel gemeinsam in eine Bar gehen und da einfach ein wenig trinken und chillen. Es war komisch aber auch schön immer in einer Umgebung zu sein, in der man sich wohl fühlte. Mein Essverhalten hatte sich auch ein wenig geändert. Zwar kochte ich immer noch nicht, aber ich aß öfter gesünderes wie Salat oder fertig Suppen. Natürlich waren Fertiggerichte nie komplett gesund und so gut wie selbst gemachtes, aber immer hin besser als sich nur von Pizza und Bier zu ernähren. Rauchen tat ich auch weniger, das lag aber nur daran, dass ich es vergas, da ich so viel arbeitete. Ich war ja nie davon abhängig gewesen. Doch eine Sache hatte sich nie geändert. Ich vermisste Hoseok immer noch. Und das nervte mich unglaublich. Ich konnte ihn einfach nicht mehr aus meinem Kopf bekommen, egal wie sehr ich es wollte. Oft träumte ich auch von ihm. Zum Beispiel wie wir gemeinsam im Park auf einer Wiese liegen und einfach in den Nachthimmel sahen. Oder wie wir gemeinsam in einem Autokino saßen. Oder einfach nur gemeinsam in einem Bett lagen und kuschelten. Und jedes mal, wenn ich wach wurde zog sich von Traum zu Traum mein Herz immer stärker zusammen. Ich bekam es einfach nicht hin ihn zu vergessen, egal wie sehr ich es versuchte. Deswegen versuchte ich mich so sehr es ging abzulenken.

Doch bald würde ich wieder auf sie treffen. heute Abend, um genau zu sein. Ich bin sehr schnell bekannter geworden, besonders weil man ja weiß, dass ich einst ein BTS Mitglied war. Und nun gab es eine Preisverleihung, zu der ich und BTS nominiert wurden. Am liebsten hätte ich abgelehnt, dann hätte sich aber die Presse darauf gestürzt und hätten sich alles mögliche daraus ausgedacht. Wahrscheinlich am ehesten, dass ich nicht auf BTS treffen wollte. Was stimmen würde. Deswegen aber ging ich da hin. Außerdem hatte ich die Chance zu gewinnen und das wollte ich natürlich nicht verpassen. Nun stand ich vor meinem Spiegel, richtete mir noch einmal die Haare und meinen Anzug, ehe ich meine Wohnung verließ und in das Auto einstieg, das mich nun zur Preisverleihung fahren würde. Diese war ein ganzes Stückchen entfernt und da es schon spät war würde ich ein Zimmer in einem Hotel bezahlt bekommen. Genau wie BTS. Hoffentlich würde ich nicht auf sie treffen.

Als wir bei dem großen Gebäude ankamen stiegen wir aus und betraten dieses. Und mit wir meinte ich meinen Manager, einen Kollegen und mir. Wir suchten uns unsere Plätze und setzten uns auf diese. Ich sah mich um und sah schnell meine ehemaligen Kollegen. Vor allem stach mir Hoseok ins Auge. Ich musste echt zugeben, im Anzug sah er verdammt gut aus und ich konnte gar nicht mehr mit starren aufhören. Und da sie mich eh nicht beachteten würde ich auch nicht freiwillig aufhören. Doch dann ertönte eine Stimme, die meine Aufmerksamkeit weckte. Der Moderator fing an zu reden und nannte alle Kategorien, dann die jeweiligen Nominierten. Als BTS und ich nacheinander aufgesagt wurden erkannte ich im Augenwinkel, dass BTS ziemlich überrascht waren und sich umsahen. Schnell fanden sie mich und ich spürte ihre Blicke auf mir, doch ich versuchte es zu ignorieren und schaute einfach weiter zum Moderator.

Die ersten paar Stunden waren sehr langweilig und ich musste mir oft zwangsweise ein Gähnen unterdrücken. Doch dann kam endlich unsere Kategorie und ich wurde nervöser. Der Moderator ging alle Nominierten unserer Kategorie durch und es war eigentlich den meisten klar, dass es nur ein Entscheid zwischen BTS und AgustD war. Meine Ellbogen stützten auf meinen Knien, meine Hände waren ineinander gefaltet und meine Stirn lehnte an diesen. „Und der oder die Gewinner, Gewinnerin ist.." Mein Herz schlug doppelt so schnell als normal in meiner Brust. Wenn ich jetzt gewinnen würde würde ich mir damit selbst beweisen, dass ich so gut wie sie waren. Dass wir auf dem selben Level waren. Dass ich vielleicht doch gut genug war irgendwann wieder zu ihnen zu gehören. Wieder mit ihnen zu arbeiten. So sehr ich mein Leben momentan auch liebte, ich brauchte sie auch in meinem. Und nicht als Konkurrenten.

„BTS!", rief der Moderator ins Mikrofon. Ein Stein fiel mir von Herzen. Die Last war weg. Doch dafür kam die Enttäuschung und zog mein Herz unglaublich stark in die Tiefe. Ich spürte wie mir mein Kollege auf den Rücken klopfte. Vermutlich um mir so zu sagen, dass es okay war und beim nächsten Mal besser werden würde. Als ich wieder aufschaute sah ich sie bereits auf der Bühne stehen. Sie bekamen den Award und Namjoon stand am Mikro, um eine Rede zu halten. Was er sagte bekam ich gar nicht wirklich mit, zu sehr war ich damit beschäftigt zu Hoseok zu sehen. Als sein Blick dann plötzlich meinen traf lief mir ein kalter Schauer über den Rücken und ich bekam eine leichte Gänsehaut. Meinen Blick konnte ich nicht von ihm abwenden und ihm schien es nicht anders zu gehen, denn er sah mich ebenfalls an. Als Namjoon mit der Rede endete gingen sie und Taehyung musste sogar Hoseok mitziehen, da er gar nicht gemerkt hatte, dass Namjoon schon fertig war. Unser Blickkontakt brach und ich schaute wieder auf die Bühne.