Wo bin ich

Ich wollte mich aufsetzen doch ein unmenschlicher Schmerz durchfuhr meinen Körper, er ließ mich keuchend wieder zurückfallen. Panisch versuchte ich meine hektische Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Meine Lungen erlaubten mir jedoch nur flache Atemstöße, die mir jedes mal ein Messer in die Brust zu stoßen schienen.

Wo bin ich?

Ich zwang mich, mich zu entspannen und einen langsamen aber tiefen Atemzug zu machen.

Einatmen
...
Und wieder
...
Ausatmen

Meine Selbsttherapie traf auf fruchtbaren Boden, ich entspannte mich langsam und die Schmerzen ließen nach.
Meine Schläfen pochten unerträglich, als ich versuchte den Speicher meines Hirns aufzurufen, um heraus zu finden wo ich mich zu Zeit befand zu und was passiert war, dass ich mich so erbärmlich fühlte.
Denn dies, ich liess mein Blick verdächtig durch den kleinen Raumen gleiten, war ganz sicher nicht mein Zimmer.
Meine Augen hatten Schwierigkeiten sich an das schwummerige Licht zu gewöhnen, dem Geruch nach zur urteilen musste ich mich jedoch in einem modrigem alten Keller befinden.

Oder doch eher eine modrige Holzhütte?

Der eigentlich fast schon beruhigende Duft alter Holzdielen, gepaart mit dem rauchigem Geruch eines Kaminfeuers, liess mein ohnehin schon trockenen Hals nur noch kratziger werden und ich unterdückte mit aller Willenskraft eine sich anbahnende Reizhustenattacke.
Irgendwas sagte mir dass ein Hustanfall schmerzvoll geendet hätte.

Vorsichtig machte ich mit der indirekten Analyse meiner körperlichen Verfassung weiter, langsam fuhr ich mit meiner Zunge über meine Lippen, was mit der Erkenntnis endete, dass diese offensichtlich noch trockener und rissige waren als mein Rachen.
Denn die unerwartete Zufuhr an Feuchtigkeit, erinnerte sie offenbar daran dass sie lebendig waren und machten sich demnach, auf einmal auf schmerzlichste bemerkbar.
Als würde ich über Schleifpapier fahren, spürte ich ganz deutlich jeden einzelen tiefen Riss und je öfters ich mit meiner Zunge über sie fuhr, je intensiver entfaltete sich der metallische Geschmack von Blut in meinem Mund.

Vorsicht drehte ich meinen Kopf und schaute mich in dem Zimmer um in dem ich lag. Denn langsam aber sicher, schien auch mein Augenlicht wieder ihrer Pflicht nachzugehen
.

Ich lag tatsächlich in einer Hütte, die sperrlich von ein paar Kerzen beleuchtet wurde.
Was mich jedoch mehr irritierte, war, was zum Teufel ich hier machte?
Meine ganze Kindheit hatte ich, durch und durch ein Großstadtkind, nie einen Fuss in eine Holzhütte gesetzt.
Geschweige den, dass ich mich oft in Wäldern befand.

Also blieb meine Frage immer noch offen.

Wo zum Teufel bin ich??

Ich versuchte mich auf mein Gehör zu konzentrieren, in der Hoffnung ein vertraute Stimme meiner Mitbewohnerin hinter der Tür zu erhaschen.

Fehlanzeige...

Bis auf den Wind der immer aggressiver gegend die Wände schlug könnte ich keine weiteren Geräusche ausmachen.

Ich wurde verschleppt!

Ich spürte wie das pulsieren meines Herzschlages immer intensiver wurde und sich langsam, fast schon qualvoll, durch meine Venen schlängelte. Panik breitete sich in mir aus. Meine Gedanken fingen an unkontrolliert durch meinen Kopf zu fegen.
Mein Puls war mittlerweile bei meinem Kehlkopf angekommen und schien anstallt zu machen schreiend aus dieser modrigen Hütte zu rennen.

Ich wurde verschleppt!

Ich versuchte erneut aufzustehen, die unirdischen Schmerzen ignorierend.
Doch mein Körper verweigerte mir jegliche Bewegung, die mir eine mögliche Flucht erlaubte.
Mein Herz machte einen schmerzhaften Aussetzter

Eine aufkommende Angst drohte mich zu überwältigen.

Meine Augen fingen an verräterisch zu brennen und ich spürte wie sich eine warme Flüssigkeit in den Winkeln sammelte. Mit einer hastigen Bewegung riss ich die Decke von meinem Körper und schmiss sie achtlos auf den Boden. Ich ignorierte die protestierenden Schmerzenschreie meines Körpers. Die Tatsache dass ich ein fremdes, schmutziges Nachthemd trug, liess meine sich anbahnenden Panikattacke nur noch mehr ansteigen.
Mein Instinkt schrie förmlich.

ICH MUSS HIER RAUS

Plötzlich setzte mein Herz aus und mein Körper schien wie versteinert.

Ein Geräusch!

Ich hielt den Atem an, doch tobte die Ruhe im Raum wie ein Sturm in meinem Kopf.

Schritte!

Dann öffnete sich die Tür.
Begleitet von dem Gedanken.

Das ist dein Ende Erika.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top