Prolog
Ich war verwirrt.
Mir war kalt und ich war so unsagbar müde.
Wie konnte man nur so müde sein?
Nichts als den sehnlichsten Wunsch verspüren, sich wieder friedvoll der Nacht hinzugeben, unbekümmert, ob einen das Leben wieder zu sich rufen wird.
Ein Wiederspruch der Gefühle und der Sinne, gefangen durch den eigenen Geist in seinem Körper.
Ich hatte Schmerzen, Qualen die schier unmenschlich schienen.
Paradox oder? Denn nie war ich mir meines Körpers bewusster, als genau in diesem Moment. Ich spürte meinen wild schlagenden Puls, der sich unbarmherzig in jeder einzelnen meiner Gliedmaßen manifestierte. Ich umarmte die Schmerzen, nahm sie als den Teil an, den sie für sich beanspruchten. Im Reinen mit meiner fleischlichen Hülle, würde ich nun meinen Geist die wohl verdiente Ruhe gönnen.
NEIN!
Wie ein unüberspringbarer Schatten übermannten mich wieder meine Schmerzen. Ich wusste, dass ich jetzt nicht aufgeben durfte. Ich versuchte meine Augenlieder zu öffnen, aber es fiel mir so unheimlich schwer.
Es gelang mir nicht, ich widmete mich meinen verwirrten Gedanken.
Was ist passiert? Wo war ich? Wieso kann ich mich nicht bewegen?
Meine Gedanken überschlugen sich.
Bin ich tot?
Nein, dafür spürte ich zu sehr, wie das Leben sich qualvoll durch meinen Körper pumpte.
Ein Geräusch!
Mein Durcheinander im Kopf kam augenblicklich zum Erliegen und ich versuchte mich, mit geschlossenen Augen, auf die Geräuschkulissen um mich herum zu konzentrieren.
Ich hörte Wind, der zischend durch die Bäume zog. Er peitschte mir schmerzhaft ins Gesicht .
Bin ich in einem Wald?
Ich hörte den Boden um mich rum knirschen, als würde er sich jeden Moment in Zwei teilen, als würde er ein Eigenleben besitzen.
Er verbrannte mich dort wo mein Körper mit ihm in Kontakt kam.
Liege ich in heißer Glut? Brennt es im Wald?
Nein, hierbei handelte es sich nicht um warme Umarmungen, auch wenn ich mich jetzt nach der Hitze sehnte. Es musste sich um Schnee handeln. Ich realisierte Kälte die langsam meinen Köper in seine Obhut nahm.
Ja, ich musste im Schnee liegen. Mitten in einem Wald.
Aber warum?
"Psst!"
Schon wieder ein Geräusch!
Diesmal hörte ich ganz deutlich Schritte.
Schritte die sich versuchten durch den Schnee zu kämpfen und sie kamen immer näher.
Plötzlich stoppten sie. Etwas stand direkt über mir. Ich hörte die schweren Atemzüge. Es schienen Stunden zu vergehen.
Ich spürte wie etwas mein Gesicht streifte.
Woher kommt diese Wärme?
Die wohlwollende Hitze schien so zerbrechlich, dass ich befürchtete jeder meiner Atemzüge könnte sie davon fegen.
Plötzlich bewegte ich mich.
Oder wurde ich bewegt?
Der unerwartete Ruck erschreckte mich. Millionen von kleinen Nadeln durchfuhren schmerzhaft meinen Körper. Die Schmerzen verschlugen mir den Atem.
Ich realisierte dass ich nun auf dem Rücken lag. Wieder spürte ich wie etwas mein Gesicht streift.
Nein.
Diesmal war es kein Streifen. Etwas versuchte meinen Kopf anzuheben. Mit einem Ruck öffnete ich meine Augen, dabei schien mein Gesicht in tausend Einzelteile gesprengt zu werden.
Wieder diese Schmerzen...
Ich sah in ein Paar mir unbekannte Augen, so tief und schwarz wie die Nacht, in der ich mich bis jetzt versucht hatte zu hüllen.
Sie sahen mich ausdruckslos an.
Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, genoss ich die unerwartete Wärme die von ihm ausging.
Dieses Etwas versuchte sich mir mitzuteilen. Doch ich konnte es nicht verstehen.
Nein, nicht etwas, sondern jemand.
Vor mir stand ein Junge, oder doch eher ein Mann?
Ich versuchte nicht mal zu antworten, sondern lächelte ihn verloren an, mein Verstand verloren in meinem eigenem Geist. Gierig sog ich die von ihm ausgehende Hitze ein, versuchte sie zu speichern und nie wieder von mir gehen zu lassen, wankend in einer Nebelschwade aus Glück, Hoffnung, Schmerz und Tod.
Mein Geist und Köper beruhigten sich.
Mir wurde auf der Stelle wärmer und ich spürte wie ein Hauch von Leben wieder in meinen Körper zurückkehrte. Plötzlich ließ der Junge mein Gesicht los und sprang zurück. Mein Kopf fiel unangenehm in seine Ursprungsposition. Zu sehr hatte ich mich auf meine neue Stütze verlassen. Ich schaute wieder hoch in seine Augen. Sie glitzerten mich fragend und neugierig an. Plötzlich drehte er sich um und schaute hinter sich in den Wald.
Ist etwas da?
Traurig schaute er zu mir zurück, dann verschwand er. Nun war ich wieder alleine mit meinen Gedanken. Ich entschied mich dazu ein kleines Nickerchen zu machen.
Dann war ich auch schon eingeschlafen.
So meine lieben Leute.
Nach langer Pause bin ich wieder zurück
Hier mal etwas anderes als ihr von mir gewohnt seid.
Schreibt mir doch mal was ihr von meinem Prolog haltet?
Auf was, wen und wie, denkt ihr spielt die Story ab?
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