Fremder
Blitzartig setzte ich mich auf, bestialische Schmerzen durchfuhren meinen Körper.
Ich schnappte gierig nach Luft, die Angst schnürte mir die Kehle zu. Verzweifelt versuchte ich meine Lungen wieder mit dem kostbaren Sauerstoff zu tanken.
Ein Mann dessen Gesicht fast gänzlich verhült war, betrat in langsamen Schritten das Zimmer. Sein Erscheinungsbild strahlte den Tod und die Gefahr, in jeden einzelner seine trügerischen Facetten aus.
Das ist mein Ende
Wie in Zeitlupe schloss er die Tür hinter sich, ohne mich dabei auch nur für eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Bedrohlich starrte seine finsteren Augen mich an, als würde er versuchen mich mit seinem Blick wieder zurück in die Tiefe meiner schlimmsten Albträume zu schicken. Wie ein Sturm tobten meine Gedanken in meinem Kopf.
Nicht verständliche Worte seinerseits drangen in meinen Kopf.
Was will dieser Mann von mir?
Wie eine Raubkatze, bewegte er sich auf mich zu, ohne auch nur einen Moment von mir weg zu sehen.
Der Hall seiner Schritte kam Kriegstrommeln gleich und versetzten mich in eine Schockstarre. Regungslos beobachtete ich, wie der vermeintliche Tod höchstpersönlich sich immer näher an mich herran pirschte. Er war nur noch wenige Schritte von meinem angstbebendem Körper entfernt, als er plötzlich stehen blieb.
Ich wusste nicht was mich mehr überwältigte, die unirdische Angst oder die Wellen von Schmerz, die mich bei jeder Bewegung überkamen.
Als er zu den letzten Schritten ansetzte, wurde mir schlagartig bewusst, dass meine Angst meine körperlichen Schmerzen überwog.
Ein spitzer, angsterfüllter Schrei überkam meinen Lippen. Mit einem Satz schwang ich meine tauben Beine aus dem Bett.
Verfing mich bei meinem jämmerlichem Fluchtversuch jedoch hilflos in den Bettlaken und fiel, durch den Schwung, kopfüber aus dem Bett.
Längst-liegend am Boden angekommen wurde mir fast übel vor Schmerzen und ich spürte wie mein Magen anfing zu rebellieren.
Dieses ganze Spektakel dauert nur den Bruchteil einer Sekunde und doch reichte die Zeit, dass der unbekannte Mann, mit seiner unheimlichen Gestalt so dicht neben mir stand, dass ich den metalischen Geruch, der von ihm ausging, wahrnehmen konnte.
Meine Schmerzen ignorierend, schaffte ich es mich, mit Hilfe von meinen zittrigen Armen, auf alle vieren zu hiefen.
Es war mir unmöglich meine Gedanke zu ordnen, wie ein Orkan fegte meine Panik, jegliche Möglickeit auf strategischen Denken in die Wüste.
Mein Blick starr auf die kalten, verdreckten Holzdielen gerichtet spürte ich durch mein dünnes Nachthemd wie seine rauen, mit schwielen überzogenen Hände, mich schmerhaft an meiner Schulter packten.
Ich windete mich hilflos unter seinem Griff und mit aller, mir übrig gebliebenen Kraft, versuchte ich ihn durch einen blinden Schlag nach hinten, von mir zu trennen. Offenbar überrascht über meine lächerliche Gegenwehr, stolperte er einen unbeholfenen Schritt rückwärts, ich spürte noch wie meine Finger, fast schon zärtlich, über sein dunkles Haar fegte und nutzte die gewonnene Zeit um zu fliehen.
Ich wurde jedoch demütig eines besser belehrt.
Offensichtlich fällt das Unterbewusstsein in der Angst nicht ganz nachvollziehbare Entscheidung. Da ich nicht die Kraft in meinen Beinen hatte, um übers Bett zu springen und er mir den einzigen Durchgang versperrte, nutzte ich meine gewonnene Zeit, um mich in der gegenüber gelegene Ecke zu verkriechen.
Ich kauerte mich auf den Boden und winkelte meine Beine schützend an meine Körper. Meine Schmerzen waren wie weggefegt durch das Adrenaline, das durch meine Adern strömte. Ich spürte wie das Blut durch mich pumpte und tösend in meinen Ohren rauschte. Die eisige Kälte an meinem Rücken, die von den Wanddielen ausging, schien tief in mich hinein zukriechen.
Ich hatte meine sonst so willenstarke Natur nicht mehr unter Kontrolle. Mein Gesicht war tränenüberströmt und ich schrie den Mann nur noch unkontrolliert an.
"Bitte verschwindet, ich habe Ihnen nichts getan", schrie ich ihn mit zitternder Stimmen an. "Ich bitte Sie... tu.. tuen sie mir nicht weh...", wisperte ich nur noch unverständlich in meinen Schoss.
Meine Stimmbänder ließen mich im Stich und untersagten mir jegliche weiter Kommunikation.
Ich nahm dabei alle meinen Mut zusammen und schaute zu ihm hoch. Der Mann starrte mich mit entsetzten Augen an, auf einmal hörte ich erneutes Gebrüll an der Tür.
Mutlos drehte ich mein Gesicht zu der Tür. Da war ein weiter Mann in das Zimmer gekommen.
Mir wurde schwindelig, ein letztes mal sah ich den Fremden flehend an.
Ich will nicht sterben.
Hey liebe Leser 😁
Falls jemand von euch Ahnung hat wie man schöne Covers zusammenstellt, dann meldet euch doch privat bei mir 😉
Ich bin ne komplette Niete darin 😅
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