Ego
Er würde doch jetzt nicht im Ernst verlangen dass ich dieses Ding widerstandslos schlucke ?
Mit neu gewonnenem Mut, schaute ich ihm ablehnend in die Augen und hob skeptisch meine Augenbrauen.
"Das verlangst du nicht wirklich von mir?" fragte ich und schaffte es diesmal meine Stimme souverän zu halten. Mit Nachdruck weißte er mich noch mal fordernd auf die kleine unscheinbare Pille hin.
Wie sollte ich ihm klar machen dass er sich das Teil sonst wo reinstecken konnte ?
Spiele nicht mit dem Feuer
Ermahnte ich mich selbst. Doch hatte mein Entführer bis jetzt noch kein Wort mit mir gewechselt und mich beschlich sogar der Gedanke dass wir nicht die gleiche Sprache sprachen. Doch ich musste Zeit schinden um mir einen neuen Fluchtplan zu schmieden. Dies konnte mir nur gelingen, wenn ich herausfinden würde was seine Gelüste waren. Ich dachte bereits herausgefunden zu haben dass er seine Opfer gerne demütigt. Die offene Frage war jetzt ob er wollte dass sich seine Beute zu wehr setzte oder ob sie sich wie fromme Lämmer mit gesenkten Köpfen ihrem Schicksal ergeben sollten.
Ich tendierte zu ersteren Option, da diese die einzige war, die mir ein Zeitschinden ermöglichte.
Die letzte Frage war nur noch, wie weit konnte ich diese Spiel wagen ohne selbst daran zu zerbrechen?
Ich konnte ein spöttisches Lächeln unter seiner Maske erkennen, er setzte sich wieder langsam in Bewegung, wie ein Jäger der versuchte seine Beute nicht zu verjagen, kurz bevor er seine Zähne in ihr zartes Fleisch bohrte. Ich verspürte die mir mittlerweile bekannten Anzeichen einer Panik Attacke, die ich wehemend versuchte zu unterdrücken.
Auf eine körperliche Auseinandersetzten mit ihm konnte ich verzichten, da ich da in allen nur erdenklichen Szenario die Verliererin wäre. Nervös rutsche auf am Boden herum.
"W-was hast du vor ?" stotterte ich ängstlich. Instinktiv rutschte ich ein Stück von ihm weg. Doch ich konnte, für mein Geschmack, nicht schnell genug Abstand zu ihm nehmen also beschloss ich einfach meine Beine in die Hand zu nehmen und zu rennen.
Doch wie zuvor stellte sich heraus das weglaufen nicht zur Debatte stand.
Ich stand noch nicht mal auf den Beinen als der Mann wieder hinter mir stand und seine Finger sich tief in meine Schulter gruben, um mich vor dem Fliehen zu hindern.
Ein spitzer Schmerzensschrei entwischte meinen Lippen und ich windete mich vor Pein unter seinem Griff.
Wieso konnte er sich so schnell bewegen?
Er zwang mich sich zu ihm umzudrehen und seine freie Hand rutsche an meinen Hinterkopf als er versuchte mich mit leichtem Druck in seine Nähe zu zwingen.
Durch meine Angst, waren meine Glieder starr vor Schock. Ich stand da wie angewurzelt und bewegte mich keinen Millimeter.
Da ich offensichtlich nicht bereit war zu ihm zu kommen, drehte er den Spieß um und näherte sich mir gefährlich nah.
Wieder drang der metallische Geruch seiner Kleidung in meine Nase und er entlud seine Spannung in einem entnervtem Seufzen.
Sein starke Hand hatte immer noch meine Schulterblatt in Besitz und begrenzt dadurch stark meine Bewegungsfreiheit
Unbewusst verlagerte ich mein Gewicht nach hinten und konnte mit samt seiner Hand die an meinem Genick sass, einen sicheren Abstand von dem Mann gewehrleisten. Dabei verrenkte sich mein Rücken unangenehm nach hinten und der Druck an meinem Nacken nahm mit zunehmender Gewichtsverlagerung zu. Irgendwann hing ich nur noch dämlich, rückwärts in der Luft, nur gehalten von seiner Hand und meine Füssen, die mir dabei halfen nicht völlig auf den Boden zu rutschen. Breitbeinig stand er nun fast über mir und sein Körper war dem meinem so nah, dass ich sein Becken an meiner sensiblen Bauchregion spürte. Mein Rücken war derart angespannt dass er droht zu reissen. Mein Plan sich ihm zu widersetzten scheiterte offensichtlich, da ich anstatt ihm zu trotzen, ich mich unabsichtlich von seinem wohlwollen abhängig machte. Würde er mich jetzt loss lassen, würde ich in sekundenschnelle wieder eine schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden unter mir machen. Wie in Zeit Lupe sah ich wie sich sein Hand mit diese verdammte Pille immer nähere an meinen Mund ran tastete.
Das würde er nicht wagen ?
Versuchte er mich jetzt auf brutale Weise zu zwingen dieses Ding zu schlucken?
Mein Stolz und meine Würde schalteten sich wieder ein. Niemand würde mich zu etwas zwingen das ich nicht wollte.
Da kann er aber warten bis er schimmelig wird !
Verbissen drehte ich meinen Kopf zu Seite um den Abstand wieder zu vergrößerten. Doch jetzt, da offensichtlich meine Bewegungsfreiheit auf ein Minimum beschränkt war. Wusste ich mir nicht mehr besser zu helfen als mir kindisch die Lippen zusammen zu pressen und der Pille so den Eingang zu verwehren.
Diese Spiel werde ich gewinnen!
Doch als der Druck auf meine Lippen immer stärker wurde drohte ich an meinem Entschluss zu scheitern. Unerwartet öffnete ich blitzschnell meinen Mund, sodass die Pille inklusive des Fingers, der versuchte mir gewalttätig die Kapsel in den Mund zu schieben, in meine Mundhöhle rutschte.
Und dann, biss ich kräftig zu..
Einen fluchenden Aufruf und einen dumpfen Aufprall später, konnte ich nur noch geschockt zusehen was ich da gerade angerichtet hatte.
Entrüstet mit seinem verletztem Finger an der Maske gepresst, wo sich offensichtlich sein Mund befand, schaute der Maskierte mich an und gab ein obszönes Bild von sich.
Wie ein entstelltes Kätzchen das sich fauchend über den Verlust seines Spielzeugs beschwerte.
Die Angst manifestierte sich wie auf Appel, wieder in meinem Körper und ich konnte das zittern meiner Beine nicht mehr leugnen.
Die dunklen Schatten die über sein Gesicht fielen, bestärkten sein zunehmendes zorniges Gemüt. In seinem Blick meißelte sich der Schatten der Vergeltung. In Sekunde schnelle verfinsterte sich sein Miene und er sprang mich an wie ein wildes Raubtier. Er presste mich hart gegen den Boden und klemmte geschickt mein Arme unter seine Beine. Sein Gewicht raubte mir die Luft aus den Lungen. Ein schriller Schrei entwich meinen Lippen, verzweifelt schnappte ich nach Luft und strampelte wild mit meinen Beinen um mich seiner zu entledigen. Er schob mir rasend vor Wut, die Pille in den Mund und hielt ihn mir mit flacher Hand geschlossen. Mit der anderen Hand hielt er mir die Nase zu. Sein Haut fühlte sich wie Sandpapier auf meine Körper an und hinterliess ein schmerzhaftes Brennen.
Ich drohte zu ersticken und gab auf... gehorsam schluckte ich die Pille.
Ein kurzer prüfender Blick seinerseits und er erhob sich leichtfüßig von mir. Wie ein nasser Sack liess er mich einfach gedemütigt auf dem feuchtem Boden liegen. Die Nässe unter mir drang durch meine Kleidung und lies mich mit einem zerstörtem Selbstwertgefühl zurück das mich daran hinderte aufzustehen.
Er ging zu seinem Rucksack und verband sich ungeschickt den Finger. Derweilen blieb ich am Boden liegen und erwartet wehleidig die Nachwirkungen der Pille, ich fühlte mich gedemütigt, wie ich es noch zuvor erlebt hatte. Nach einer gefühlten Ewigkeit kehrte er zur mir zurück und kramte die Blech Dose wieder aus seiner Tasche. Meine Augen weiteten sich vor Schreck.
"Nicht noch einmal..." bemitleidete ich mich selbst.
Ging die Vergiftungen für seinen Geschmack nicht schnell genug von statten?
Er entnahm der Kiste ihren Inhalt und hielt dabei starr die Augen auf mich gerichtet.
Wieso quälte er mich nur so?
Kaltherzig schaute er sich die Pille an und liess sie unter seiner Maske in seinem Mund verschwinden, ohne dabei auch nur Ansatz weise nackte Haut zu entblössen. Bestätigend zu meiner Annahme dass er das Teil gerade geschluckt hatte, beobachtete ich durch den eng anliegendem Stoff an seinem Hals, wie sein Adamsapfel sich der Schluckbewegungen anpasste. Ich stützte mich auf meinen Ellbogen ab, mit zusammen gekniffenen Augen funkelte ich ihn zornig an.
War es doch kein Betäubungsmittel oder Gift?
Willenlos liess ich mich gänzlich zu Boden fallen, schloss für einen kurzen Moment meine Augen und versank in Selbstmitleid.
Doch ein Gedanke liess mich seit meinem Erwachen nicht nicht loss
Offensichtlich hatte er mich nicht vergiftet. Wieso kümmerte er sich um mein Wohlbefinden?
Auch fielen mir jetzt erst die unzähligen Bandagen auf die wie eine Zweite Haut um meinen Körper gewickelt waren.
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