20. Entscheidungen
"Na du, Hübscher", flüsterte Irina mir von hinten ins Ohr und ich spürte direkt dieses blitzartige Gefühl, das mit durch den ganzen Körper rauschte, doch ich ließ mir nichts anmerken.
Scheiße man!!!
Was für eine beschissene Situation! Ich wollte Irina unbedingt und als sie neben mich trat, unsere Augen sich trafen und ich ihr extrem enges Kleid bewunderte, verfluchte ich es, Mandy in so eine Situation gezogen zu haben.
"Was ist denn mit dir passiert?!", fragte die Russin aufgebracht und legte ihre Hände dabei vorsichtig an meine Wangen, doch sofort nahm ich ihre Hände in meine und drückte sie weg von meinem Gesicht.
"Nichts. Alles gut", erklärte ich und sie hob eine Augenbraue um dann ihren Blick auf Mandy schweifen zu lassen.
"Und wer ist das?", wollte sie wissen und sprach dabei so laut, dass selbst Mandy es hören konnte. Auch ich schaute nun zu Mandy, die sich sofort nervös ein neuen Kurzen einschenkte und wohl so tat, als hätte sie die Russin nicht gehört.
"Das ist Mandy, eine Freundin", erklärte ich und spürte förmlich, wie Irina sich wie eine Löwin anspannte. Provokant lächelnd ließ sie sich auf meinem Schoß nieder und legte ihren einen Arm um meinen Hals, um meinem Ohr mit ihren Lippen nahe zu kommen.
"Ich hab doch gesagt, ich habe eine Überraschung für dich. Versetzt zu werden, tut weh und ich bin es nicht gewohnt", flüsterte sie und biss mir anschließend noch leicht in mein Ohrläppchen, wovon ich leicht zuckte und dabei spürte, wie mein Schwanz sich fester gegen meine Jeans presste.
Fuck!
Irina bemerkte meine Erregung wohl unter ihrem Po und lehnte sich amüsiert zum Tisch, um sich auch eines der kleinen Gläser zu nehmen. Mandy reichte ihr höflich die Flasche, doch Irina beachtete sie überhaupt nicht und schüttete das Glas voll, um es mit einem Ruck in ihren Mund zu schütten. Damit nicht genug! Sie legte ihre Hände erneut an meine Wangen, drückte ihre Lippen auf meine und spülte mir ihrem Tequila direkt in meinen Mund, wodurch unsere Zungen sich anschließend leicht berührten und ich mich gleichzeitig geiler denn je, aber auch beschissen fühlte, denn so hatte Mandy sich das ganze sicher nicht vorgestellt.
"Ich nehme dich heute mit nach Hause", ließ Irina mich wissen und erhob sich wieder, wodurch ich sofort meine Jeans richtete. Sie verschwand mit ihren Freundinnen zur Tanzfläche und nahm auch Jake mit, der darüber mehr als nur fröhlich wirkte.
"Mandy", versuchte ich ein Gespräch anzufangen, doch sie lächelte nur und verdrehte die Augen.
"Fang jetzt nicht an, dich zu rechtfertigen. Wir sind nur Freunde und ich bin verheiratet. Ich hab damit kein Problem, auch wenn ich mir irgendwie Fehl am Platz vorkomme", erklärte sie und es wunderte mich irgendwie, dass sie so locker reagierte. Anscheinend hatte ich mir nur eingebildet, dass da von ihrer Seite aus etwas wäre.
"Trotzdem ist das eine scheiß Aktion von mir gewesen", gab ich ihr zu verstehen und lehnte mich noch näher zu ihr herüber. "Wenn du möchtest, fahre ich dich nach Hause", meinte ich, doch sie schüttete sich schweigend ein neues Getränk ein und nachdem sie es ohne mit der Wimper zu zucken getrunken hatte, zog sie plötzlich ihren pinken Pullover aus.
Sie trug darunter nur ein wirklich knappes, schwarzes Top mit tiefen Ausschnitt und sofort nahm ich die Flasche, um nachzusehen, wie viel sie wohl schon getrunken hatte.
Halbleer...
"Hast du das alleine getru-"
Als ich sie wieder ansehen wollte, war sie plötzlich verschwunden und völlig perplex drehte ich mich zur Tanzfläche, wo sie alleine tanzte und es schien ihr sogar gut dabei zu gehen.
Super... Allen ging es wohl gut, außer mir, wie immer... Overthinken nannte es Jake und ich war wohl ein Profi darin.
Ich beobachtete also weiterhin von meinem Hocker aus Mandy, wie sie sich mit geschlossenen Augen zur Musik bewegte und sah auch immer wieder herüber zu Jake und Irina, die amüsiert ihren Spaß hatten, bis Irina meinen Blick bemerkte und wieder auf mich zukam.
"Möchtest du nicht tanzen?", fragte sie und sah mich erwartungsvoll an, doch ich lehnte ab.
"Nüchtern geht das irgendwie nicht", gab ich zu und sofort wollte sie mir ein Glas reichen, doch ich nahm es und stellte es wieder ab.
"Ich muss Mandy noch nach Hause fahren", erklärte ich und sah die Russin ihre Augen verdrehen.
"Erst versetzt du mich wegen ihr und jetzt willst du mir auch noch sagen, dass du mit ihr nach Hause gehst?", meinte sie mit einem Schmollmund und ich schmunzelte über ihre Art.
"Ja, irgendwie schon und sorry, aber ihr ging es heute nicht gut."
"Das blaue Auge ist mir aufgefallen. Ihr Mann?"
Ich nickte und sie stellte sich neben mich, um jetzt auch Mandy beim Tanzen zu beobachten.
"Du bist aber nicht für sie verantwortlich. Fahr sie nach Hause und komm danach zu mir. Mach ihr Drama nicht zu deinem. Wie man sieht, hast du genug eigene Probleme, Süßer", meinte sie und sah mir dabei tief in die Augen.
"Okay", gab ich ihr zurück und schnappte mir Mandys Pullover, um auf diese zuzugehen.
"Ohhh nein", jammerte sie als die den Pullover in meiner Hand sah und hörte sich dabei schon leicht lallend an. "Ich will noch nicht gehen!"
Sie verschränkte ihre Arme und sah mich flehend an, doch Irina hatte Recht. Ich würde meinen Kopf sicher nicht frei bekommen, solange ich den Aufpasser für Mandy spielen würde.
"Komm, Kleine", reichte ich ihr meine Hand, doch sie drehte sich zu irgendeinem braungebrannten Typen neben sich und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Als ich anschließend noch dabei zusah, wie dieser Schmierlappen seine Hände an ihre Tailie legte, fühlte ich plötzlich etwas in meinem Magen, dass sich anfühlte, als würde ich gleich vor Wut explodieren.
"Siehst du. Das ist Harry. Er fährt mich nach Hause."
"Ich heiße-"
"Scheißegal wie du heißt!", unterbrach ich den Wichser und zog Mandy einfach am Arm zu mir, wodurch der Typ auch noch meinte sich aufbauen zu müssen.
"Versuchs erst gar nicht du Wichser, sonst wirst du das schneller bereuen als dir lieb ist!"
Er sah mich wütend an, doch als ich keine Anstalten machte, meine Augen von seinen zu lösen, drehte er sich zu sein Glück um und lief davon.
"Was soll die scheiße!", schrie ich wütend darüber Mandy an, die ihr Kinn hochhob und etwas sagen wollte, sich aber plötzlich beide Hände vor den Mund hielt.
"Wo ist die Toilette?"
Ich zeigte zur Seite und folgte ihr, als sie vor mir hinweg zu der kleinen Tür lief.
Während sie hinter der Tür verschwand, lehnte ich mich an die Wand und fuhr mir einmal frustriert durchs Gesicht. Jetzt war ich womöglich auch noch Schuld, dass sie sich betrank und davon kotzen musste... Shit ey... Padraig und Tina reißen mir den Arsch auf wenn ich sie so nach Hause bringe.
"Entschuldige. Ich habe lange nichts getrunken", hörte ich Mandy, die plötzlich wieder neben mir stand und mich entschuldigend ansah. "Fährst du mich bitte nach Hause?'
"Aber klar", gab ich ihr beruhigend zurück. Ich hätte an ihrer Stelle sicher auch mehr getrunken als gut gewesen wäre. Wer konnte es ihr also übel nehmen. Ich sicherlich nicht.
Als wir draußen ankamen und die frische Luft mir ins Gesicht peitschte, klammerte Mandy sich an meinem Arm fest und schnell wurde mir klar, dass es viel zu gefährlich war, sie jetzt hinten auf mein Motorrad zu setzen.
"Komm her", wies ich sie an und zog sie in eine Umarmung, sodass sie sich an mir festhielt und ich meine Jacke leicht um ihren Körper legen konnte, um dann mein Handy zu nehmen.
"Kannst du mich am Space abholen?"
"15 Minuten."
Ich legte auf, öffnete Irinas Chat und schrieb ihr schnell noch eine Nachricht.
Wird heute nichts mehr. Sehen uns.
Ich wartete gar nicht auf eine Antwort, steckte mein Handy wieder weg und umarmte Mandy, die anscheinend wirklich im stehen in einen Halbschlaf gefallen zu sein.
"Mandy?", flüsterte ich ihr ins Ohr, doch sie antwortete nur mit einem langen »hmmmm«.
"Unser persönliches Taxi ist gleich da", erklärte ich leise, doch diesmal kam überhaupt keine Antwort mehr.
Als ich dann den schwarzen BMW um die Ecke biegen sah, hob ich Mandy vorsichtig auf meine Arme und lief auf den Wagen zu, wo Rian ausstieg und mir die hintere Tür öffnete.
"Ich hoffe sie fährt freiwillig mit zu uns", meinte er nur und half mir noch dabei, Mandy vorsichtig auf die Rückbank zu legen.
"Ja, die 20 Schlaftabletten haben ihr die Entscheidung sogar noch leichter gemacht", gab ich ihm dämlich grinsend zurück und sofort schnaubte er genervt aus und schloss die Tür.
"Wer ist sie denn?", wollte er wissen bevor wir einstiegen und ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
"Meine Therapeutin", lachte ich und er schien wohl zu denken, ich würde scherzen, bis er es wirklich wahrnahm und mir einen wütenden Blick zuwarf.
"Scheiße man, ist das dein Ernst?"
Ich zuckte nur mit den Schultern und stieg dann auf der Beifahrerseite an, während auch er einstieg und die Heizung aufdrehte.
"Und du bist nüchtern?", wollte er wissen und sah flüchtig zu mir herüber, während er den Wagen einhändig lenkte.
"Ja, vollkommen nüchtern."
"Und du warst nur mit ihr da?"
"Nein, mit Jake und einigen Russinen."
Er nickte und schüttelte anschließend lächelnd den Kopf, sodass ich fragend zu ihm herübersah.
"Was ist daran zum Lachen?"
"Du lässt deine Freunde zurück, um deine betrunkene Therapeutin sicher zu uns nach Hause zu bringen und dazu bist du auch noch nüchtern. Ich würde sagen, die Therapie zeigt Wirkung, auch wenn ich die Methoden echt zweifelhaft finde."
_________
Ist Mandys Verhalten verständlich?
Und das Senan Irina wieder versetzt?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top