4. Die Nacht, die alles verändert/ ein Bekannter mit komischen Verhalten

Jr saß am Lehrertisch als Moody getarnt und schaute sich um. Er war gerade in die Einschulung von den Erstklässlern reingeplatzt. Jetzt starrten ihn immer noch alle an. Auch wenn die Einschulung die meiste Aufmerksamkeit wieder zurück erlangt hatte, war Jr froh, dass er es nicht selbst war, der da saß, sondern als Moody, den ex Auror der ex Auroren, getarnt war.
Jr schaute sich erleichtert um. Keiner merkte, dass Moody nicht Moody war, sondern ein Eindringling. Ja, Jr war ein Eindringling in Hogwarts, aber ja nicht ohne Grund. Jr registrierte jedes Gesicht, dass er sah, und war auf alles gefasst. Jedes kleine Detail konnte wichtig sein. Und gefährlich zugleich.
„Deanerys Tagaryen!", hörte er plötzlich Minerva sagen und horchte auf. Es gab noch Tagaryen? Das ist unmöglich! Die sind doch ausgestorben! Jr schaute nach vorne, wo sich gerade eine junge Hexe mit blonden Haaren und wunderschönen blauen Augen aus der Menge löste und schwankend hoch zu Minerva schritt. Alle starrten sie an und jeder hielt die Luft an. Keiner hätte gedacht, dass es die Tagaryen noch gab, und alle waren geschockt, dass diese junge Hexe das Erbe antreten würde.
Auch Jr war geschockt, aber es war anders als bei allen anderen seiner Schockmomente, die er in seinem Leben schon erlebt hatte. Er hatte schon soviel Schocks in seinem Leben erlebt, dass man ein Buch darüber hätte schreiben können. Trotzdem, dass hier war anders als alles, was Jr erlebt hatte. Er starrte auf das Mädchen. Er schaute in ihre blauen Augen, die immer ängstlicher dreinblickten. Jr war so geschockt, dass er fast nicht merkte, dass sein Trank schwand.
Erst in der fast letzten Sekunde nahm Jr den Flachmann und trank einen großen Schluck. Zum Glück merkte es keiner, alle Blicke waren auf Deanerys geheftet.

Die saß jetzt auf dem Stuhl. Der sprechende Hut verdeckte sehr zu Jrs Traurigkeit ihre wunderschönen Augen. Jr seufzte leise. Er hatte noch nie so schöne Augen gesehen. So tiefblaue wunderschöne Augen waren was sehr Besonderes. Jr wollte nicht glauben, was er da gerade gesehen hatte. Er konnte es einfach nicht fassen. Er wollte diese Augen nochmal sehen. Er wollte sie nochmal sehen und sich in sie verlieren. „Was ist los mit mir? Was habe ich?", fragte sich Jr in einer Tour. Die Augen von Deanerys gingen ihm jetzt schon nicht mehr aus dem Kopf. Jr wusste nicht, was mit ihm passierte. Sowas hatte er doch noch nie.
Jr schaute weg. Weg von der Einschulung, wo Deanerys gerade nach Slyherin sortiert wurde und sich an den zugehörigen Tisch setzte.
Er musste sich auf was anderes konzentrieren. Jetzt! Jr zählte bis zehn und schaute sich dann noch mal um. Die neuen Erstklässler saßen am Tisch ihres Hauses und grinsten oder lächelten wie Honigkuchen. Jrs Blick glitt über sie hinweg. Am Slyherin Tisch blieben sie nochmal hängen, genauer gesagt an Deanerys blonden langen Haaren.

Schade, dass er ihre Augen nicht sehen konnte. Der Gedanke zuckte so schnell durch Jrs Kopf, dass er ihn nicht so schnell begreifen konnte. Und er ärgerte sich irgendwie auch darüber, hatte aber keine Ahnung, warum ihn das so ärgerte. Er beobachtete Deanerys noch kurz, die gerade, offenbar genervt von Draco, irgendwie versuchte ihn abzuwimmeln und ihre Aufmerksamkeit etwas anderem zu schenken. Jr konnte sich nicht von ihr lösen und er wusste nicht warum.
Jr mochte es nicht, dass Draco Deanerys ganz einnahm und wusste auch nicht warum. „Du eingebildeter Schnösel!", schrie er Draco in Gedanken an. „Lass sie doch mal in Ruhe!." Plötzlich drehte sich Deanerys ruckartig um und schaute Jr an.
Jr konnte seinen Blick wieder nicht abwenden und so schaute er direkt in diese großartigen blauen Augen und verlor sich in ihren. Deanerys musterte ihn argwöhnisch. „Vielleicht merkt sie etwas", schoss Jr ein Gedanke in seine merkwürdige Situation. Jr bemerkte den Gedanken, aber aus irgendeinem Grund konnte er sich nicht mehr auf etwas anderes konzentrieren.
Deanerys schaute immer misstrauischer. Jr aber hatte sich verloren und merkte es wieder nur am Rande. Plötzlich polterte ein Stuhl. Dieses Geräusch riss Jr aus Deanerys Blick.
Jr lehnte sich, irgendwie traurig, aber auch irgendwie erleichtert zurück, nahm einen tiefen Schluck seines Tranks und schaute durch den Raum. Deanerys schaute ihn immer noch an, aber Jr mied jetzt ihren Blick. Ihn hatte was anderes in den Bann gezogen. Hinten am Tisch, ein Paar Meter von ihm entfernt, war jemand aufgestanden. Jemand, den Jr sehr gut kannte. Auf den er gewartet hatte.
Hinten am Tisch stand sein Vater, der Zauberminister Mr Barty Crouch sr.
Jr spürte den Drang auch aufzustehen und ihm mit dem Zauberstab einen Fluch auf den Hals zu hetzen.
Doch Jr nahm sich zusammen. Er nahm sich auch zusammen, als sein Vater in der Tür verschwand und er ihm einfach nach laufen wollte. Doch Jr wartete darauf, bis zunächst Dumbledore aufstand und dann die anderen auch. Erst als vorletzter und soweit weg von seinem Vater weg wie möglich, stand er auf, humpelte zur Tür. Das Bein von Moody, was er als Hilfe zum Gehen hatte, polterte und rutschte über den Boden und regte Jr auf.
Hinter sich hörte er Hagrid Anweisungen an die Vertrauensschüler geben. Jr ging weiter bis zu den anderen Lehrern, die in einem kleinen Raum um einen Kelch herum standen. Dieser glühte und spuckte blaue Flammen.
„Sollen wir das wirklich machen?" fragte Minerva gerade, als Jr reinkam, „Sollen wir wirklich das trimagische Turnier anblasen, Dumbledore?"
Jr stellte sich in eine Ecke und hörte zu. „Minerva, ich glaube wirklich, du machst dir ohne Grund Sorgen. Wir haben den Feuerkelch jetzt hier, aber das heißt nicht, dass wir alle in diesem Bund schicken."
Minerva schluckte. „Aber was, wenn aus Versehen sie irgendwas nehmen, um die Linie zu überschreiten?", fragte sie jetzt. „Werden sie nicht. Keine Sorge, meine Linie ist sicher", antwortete Dumbledore ruhig und Minerva gab sich geschlagen.
„Hat noch jemand etwas einzuwenden?", fragte Dumbledore. Keiner sagte auch nur ein Wort, was Dumbledore mit einem Nicken billigte. Er entließ sie dann mit einem Schwenk seines Armes.

Jr beobachtete seinen Vater, als er raus ging, ganz genau. Langsam und so leise er konnte ging er ihm hinterher. Er beobachtete, wie sein Vater nach draußen verschwand, kurz mit Snape sprach und dann auf den Hof nach draußen ging. Jr verspürte wieder das Verlangen ihn mit einem Fluch zu belegen und drehte sich dann doch lieber zu Snape um, der jetzt in die Richtung das Kellers ging. Nach einigem Überlegen folgte Jr ihm mit Sicherheitsabstand. Wegen des Polterns.
Snape huschte in den Gemeinschaftsraum der Slyherins. Jr sah aus der Entfernung nicht viel und langsam ging er näher. Seine Neugier war zu groß. Ihm war bewusst, dass Deanerys da war. Er wusste, dass er auffliegen könnte. Aber er fragte sich in diesem Moment nur eines. Was machte dieses Mädchen mit ihm?

Im Gemeinschaftsraum aus Deanerys Sicht:

Deanerys erwachte. Kopfschmerzen hämmerten auf sie ein. Ohne überhaupt richtig wach zu werden, setzte sich Deanerys auf, fasste sich an den Kopf und stöhnte.
„Na, ist das Wunderkind wach geworden?" Die scharende Stimme schnitt durch die Stille des Raumes und ließ Deanerys aufschrecken. Ängstlich drückte sie sich in das Sofa, wagte nicht sich zu rühren und atmete flach.
„Wer ist da?" Ihre Stimme zitterte ein bisschen, als sie das in den Raum fragte. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte etwas im den dunklen Raum zu erkennen.
„Oh, habe ich Sie etwa erschreckt?" Schritte näherten sich dem Sofa und Deanerys konnte ein erschrockenes Aufquicken nicht unterdrücken, obwohl sie wusste, dass es Snape war. Der Hauslehrer von Slyherin, der sich jetzt auf das Sofa neben sie setzte und ein bisschen lachte oder so etwas ähnliches.
„Wieso sind sie hier?" Deanerys musste sich räuspern, als sie diese Frage stellte. Ihre Stimme zitterte und es fühlte sich an, als würde ihre Stimme brechen oder als ob sie Halsschmerzen bekommen würde. Dies entging Snape offensichtlich nicht, denn er lächelte.
„Werden Sie etwa krank?", kommentierte er dieses Räuspern jetzt und wartete einige Zeit, bis er dann ihre Frage beantwortete, warum er denn hier sei. „Ich sollte allen sagen, dass sie bis morgen Mittag im Gemeinschaftsraum bleiben. Und als ich hier reinkam, sah ich Sie auf dem Sofa liegen". Er fing an zu lachen, da er wahrscheinlich ihren Blick sah. „Sollten Sie nicht zu dieser späten Stunde in ihrem Bett sein und schlafen?"
Licht erhellte den Raum und Deanerys musste kurz die Augen zusammen kneifen. Als sie sie wieder öffnete, saß Snape vor ihr und hielt eine Öllampe in seiner Hand. Er musterte sie mit einem Lächeln, dass um seinem Mund spielte, und mit einer hochgezogenen Augenbraue.
Deanerys wusste nicht, worauf er wartete. Doch bevor sie fragen konnte, polterte draußen etwas sehr laut. Zum zweiten Mal erschrak Deanerys in dieser Nacht. Sie klammerte sich an das Sofa und sagte keinen Laut mehr.
Snape stand langsam auf. „Was war das?", zischte er und ging in Richtung Ausgang. Bevor er aber raus ging, blieb er nochmal stehen. „Sie sollten hoch in den Schlafsaal gehen."
Deanerys wollte etwas sagen, aber Snape war schon weg. Nur seine Schritte hörte sie sich entfernen. Seufzend stand Deanerys auf und ging Richtung Mädchenschlafsaal, als sie noch etwas hörte. Draußen war plötzlich so etwas wie ein Lecken zuhören.
Deanerys lauschte. Jemand rannte weg. Jetzt hatte Deanerys Müdigkeit sich verflüchtigt und sie war hellwach. Wer war da draußen?
Neugierig huschte sie zum Ausgang. Doch da war nichts mehr. Dennoch gab sich Deanerys nicht geschlagen. Anstatt ins Bett zu kriechen und weiter zu schlafen, schlich sie sich nach draußen. Sie wollte wissen, was oder wer da war.

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