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Dienstag 1/2

Ein erneuter Morgen, den ich am liebsten gar nicht erleben will. Schon beim aufstehen hatte ich ein unwohles Gefühl und wollte eigentlich am liebsten zu hause bleiben, aber heute würde ich eine Klausur schreiben und da ich die nicht nachschreiben will, überzeuge ich mich selber und rappele mich auf und fahre letztendlich mit meinem Fahrrad zur Schule. Ich hatte nicht ohne Grund dieses unwohle Gefühl, denn sehr schnell versperrten mit Alex, Sam und Nick den Weg mit ihren Fahrrädern. Genervt nahm ich meine Kopfhörer aus den Ohren und sah die drei an.

"Jo Jungs schaut mal, da ist unsere kleine Kampflesbe", lachte Alex.

"Und deswegen bist du kleiner als ich?", konterte ich.

Yep, ich weiß. Dass hätte ich nicht sagen sollen.

Sofort stand Alex vor mir und zog mich unsanft vom Fahrrad, sodass ich direkt zu Boden fiel und die perfekte Position für die drei hatte. Alex stürzte direkt auf mich drauf und verpasste mir ein Schlag ins Gesicht. Schmerzerfüllt stöhnte ich auf und versuchte seine Arme zu packen. Doch der nächste Schlag folgte direkt in meine Magengrube und ich krümmte mich. Alex stand wieder aufrecht und sah zufrieden auf mich herab.

"Du hast nichts besseres verdient, du scheiß Lesbe", kam nun Sam zu Wort und verpasste mir ein paar Tritte gegen meinen Körper. Schützend legte ich meine Arme auf den Kopf und zog meine Beine an meinen Oberkörper, um meine Organe zu schützen. Ich sagte gar nichts, ich ließ auch keinen Ton mehr über meine Lippen fließen, diese Genugtuung wollte ich ihnen nicht geben, deshalb ließ ich es einfach über mich ergehen.

Nach ein paar weiteren Tritten von Sam und ein paar weiteren Schlägen von Alex, meldete sich Nick zu Wort. "Jungs, wir müssen los, ihr wisst was passiert, wenn wir schon wieder zu spät kommen."

"Du wirst noch spüren, wie es ist eine Lesbe zu sein", hörte ich nur noch Alex sagen, bis meine Augen sich nicht mehr öffnen wollten.

Das nächste mal wachte ich im Krankenhaus auf. Das hier war mein zweites Zuhause, ich war sehr oft hier. Nicht nur wegen Alex, Sam und Nick, nein es gab auch noch andere, die genauso handelten, wie die drei.

Ich sah an meinem Körper hinab und entdeckte ein paar Pflaster und schrammen an meinem Körper. So schlimm war es dieses mal nicht, nur bin ich erneut Ohnmächtig geworden und hier abgeliefert worden. Ein paar weitere blaue Flecke sind auch nicht so tragisch, sie schmerzen einfach nur höllisch bei jeder Bewegung.

Langsam setzte ich mich auf, ich wollte einfach nur noch nach hause. Also stand ich auf, suchte meine Kleidung zusammen und fand mein Handy auf den Tisch neben mir. Mich wundert es, dass meine Mutter noch nicht hierher geschafft hat. Denn jedes Mal wenn ich wieder im Krankenhaus aufwachte, dann war sie direkt da. Nahm mich in den Arm du brachte mich nach hause. Wir haben bisher nie darüber gesprochen, weil sie wusste, dass ich ihr nichts darüber erzählen würde. Aber dies ist auch ein Grund, warum meine Eltern wollen, dass ich eine Therapie machen soll.

Nachdem ich mich umgezogen habe öffne ich vorsichtig die Türe. Auf dem Flur sehe ich sofort meine Mutter, die mit einem Arzt und zwei Polizisten spricht.

Meine Mutter spürt meine Anwesenheit und schielt zu mir herüber, schnell schleiche ich zurück in das Zimmer und setzte mich auf das Bett. Während ich darauf warte, dass meine Mutter gleich hineinkommt, lasse ich meine Beine vom Bett baumeln und schaue aus dem Fenster.

Als meine Mutter dann endlich herein kommt und ich mich zu ihr drehe, sehe ich, dass sie nicht alleine ist. Die zwei Polizisten, der Arzt und noch eine weitere fremde Person stehen nun im Zimmer und schauen mich alle an.

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Hat ein wenig lange gedauert, aber ich glaube, das wird demnächst nur sein, dafür werden die Kapitel etwas länger sein

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