Kapitel 2

"Savage" - Bahari feat. BIA

https://youtu.be/k1tGbEhBp88

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Lächelnd war mein Blick in den Nachthimmel gerichtet.

Wie immer waren Jimin und ich bis zur Schließzeit in der Bibliothek geblieben.

Anschließend hatte ich ihn nach Hause begleitet.

Mal wieder hatte er mich dazu überreden können, noch bei ihm zu bleiben, bis er eingeschlafen war.

Ich hatte schon lange aufgehört zu hinterfragen, warum er in seinem Alter die finanziellen Mittel hatte, alleine in einem Haus zu leben.

Warum er nie jemand anderen als mich traf.

Stattdessen hatte ich beschlossen, mich über die private Zeit mit ihm zu freuen.

Über die Sicherheit.

Auch wenn ich meinen Blutdurst komplett unter Kontrolle hatte, war es deutlich weniger anstrengend, je weniger Menschen da waren.

Wenn Jimin und ich alleine waren konnte ich die entspannende Wirkung, die er auf mich hatte, vollends genießen.

Entsprechend war es ein perfekter Abend gewesen.


Gerade überlegte ich, ob ich diese Nacht versuchen sollte, zu schlafen oder ob ich meine Wohnzimmerdeko nochmal umstellen wollte, als es mich überkam.

Blitzartig durchzuckte es meinen Körper.

Dieses Gefühl...

Geschockt rissen meine Augen sich auf.

Es musste über ein Jahrhundert her sein...


Sekundenlang stand ich wie eingefroren in der Gegend herum.

Sie musste in meinen Kopf sacken.

Die Tatsache, dass ich ihn wieder spüren konnte.

Dass er ganz nah war.

Hier...

In dieser Stadt.


Unwillkürlich verspannte mein Kiefer sich.

Unentschlossen, aus welchem Grund mein Herz gerade zu rasen begann, setzte ich mich schließlich in Bewegung.

Schneller, als für menschliche Augen wahrnehmbar.



Keine Minute später war ich bei ihm.

Nur wenige Meter entfernt stand ich in der Gasse, in der er sich gerade mit drei Menschen vergnügte.

Zwei von ihnen schienen ihren Dienst bereits erfüllt zu haben.


"Wie immer eine fragliche Ehre, dich zu sehen.", begrüßte ich ihn.


Seine Zähne bis eben tief in der Kehle des dritten Menschen vergraben, schaute Kookie auf.

"TaeTae~", blutverschmiert leckte seine Zunge über seine Lippen.

"Sag doch einfach, dass du mich vermisst hast~", säuselte er.


Ich brauchte einen Moment, um mich aus der Anspannung zu lösen, die seine Augen in mir auslösten.

Diese ganz besonderen Augen, die ich sonst nur von meinem Spiegelbild kannte.

Silbern schimmerten sie im Mondlicht...


"Oh ja...", mitleidig hing mein Blick an den auf dem Boden liegenden Menschen.

"Ein Jahrhundert ohne die Leichen hinter dir aufräumen zu müssen war wahrlich eine Qual...", murmelte ich.


Kookie kicherte.

"Ich finde du solltest deinen Sprachstil etwas an die heutige Zeit anpassen.", meinte er.

"Und außerdem...", verspielt zuckten seine Mundwinkel nach oben.

"Du irrst~", drückte er sich extra altmodisch aus.

"Es gibt nichts zum aufräumen.", sagte er.

Er biss in sein Handgelenk, und hielt es an den Mund des Menschen, von dem er gerade getrunken hatte.

"Ich hatte nur Lust auf einen kleinen Snack.", informierte er mich.

Sobald er dem Menschen genug eingeflößt hatte, dass dieser vollständig heilen würde, ließ er ihn auf den Boden fallen.

"Bei einem gestoßenen Kopf wundert sich niemand über Gedächtnislücken~", grinste er, bevor er über die Menschen hinweg stieg und zu mir gelaufen kam.

Als würde es seiner komplett verschmierten Kleidung helfen, wischte er sich das Blut vom Mund.


Bei mir angekommen schenkte er mir diesen Blick...

Dieses schreckliche Grinsen, das auch nach hunderten von Jahren nicht mal einen Funken seiner Wirkung eingebüßt hatte.

Süß legte Kookie seinen Kopf zur Seite.

"Hast du mich wirklich nicht vermisst?", wollte er mit nach vorn geschobener Unterlippe wissen.


Gänzlich unwillig, ihm eine ehrliche Antwort zu geben, wanderte mein Blick über seine Mimik.
"Du hast jetzt Piercings?", stellte ich fest.


Als wäre meine Frage ein Kompliment gewesen, begannen die Augen meines Gegenübers zu glitzern.

"Schön, dass es dir aufgefallen ist~", freute er sich.

"Meinen Arm hab ich auch ein bisschen dekorieren lassen.", erzählte er, bevor er den Ärmel seiner schwarzen Jeansjacke nach oben schob und mir einen Blick auf seinen Sleeve gewährte.

"Sieht scharf aus, oder?~", provokant wackelte er mit den Augenbrauen, während seine Zähne mit dem Piercing an seiner Unterlippe spielten.


Nicht ganz fähig, zu verarbeiten, dass seine Persönlichkeit im letzten Jahrhundert kein bisschen weniger belastend geworden war, entfuhr mir ein Seufzen.

"Kookie, was willst du hier?", fragte ich.

Eine kleine Ewigkeit lang blockierte er die Verbindung, durch die wir wussten, wo der andere war.

Und nun stand er hier.

Blutverschmiert in einer Gasse mit drei wildfremden Menschen, die auf dem Boden lagen.

Ich konnte das Drama förmlich hören, das auf uns zukommen würde.

Egal in welcher Form...

Kookies Auftauchen war selten nicht mit Komplikationen verbunden.


Bemerkend, dass mir offensichtlich nicht nach Späßen zumute war, stockte mein Gegenüber ein bisschen.

Einen Moment lang guckte er mich an, bevor er zu lächeln begann.

Diesmal weniger provokant.

Dafür umso ehrlicher.
"Vielleicht wollte ich dich einfach mal wieder meinen Namen sagen hören?", bot er eine Antwort an.

Dabei klang seine Stimme plötzlich fast traurig.

Einen Ticken zu aufrichtig.


Ich spürte den Kloß in meinem Hals.

Das Drücken in meinem Herzen, weil auch ich in den letzten hundert Jahren offensichtlich kein bisschen schlauer geworden war.

"Na dann...", ich versuchte meinen Rest Verstand zusammenzukratzen.

"...hast du ja, was du wolltest.", sagte ich.



Ich wusste, dass es das beste sein würde, wenn Kookie direkt wieder ging.
Wenn er mich und diese Stadt, in der ich versuche hatte mir ein kleines Leben aufzubauen, einfach alleine ließ.

Nach fünf Jahrhunderten, die mich eines besseren belehrt hatten, wusste ich es.

Und trotzdem...


Ich spürte mein Herz aus dem Rhythmus geraten, als Kookie einen Schritt auf mich zutrat.

"Komm schon, TaeTae...", immer mehr füllte seine Stimme sich mit Wärme.


Trotzdem machten sie mich immer noch wehrlos.

Diese plötzlich wieder dunklen, schokoladenfarbenen Kulleraugen...


Seit unserer ersten Begegnung...

"Bitte...", zärtlich griff Kookie nach meiner Hand.

...war ich nicht fähig gewesen...

"Lass mich nicht betteln...", wisperte er.

...ihnen zu widerstehen.

...noch jemand, der jetzt schon in Love mit Kookie ist?
I swear, ich hab mich bemüht, bei ihm ein paar Klischees zu erfüllen. (Ofc immer mit einem irgendwie cuten Twist, weil ich kann Kookie nicht nicht cute schreiben. Ist nicht drin xD)
Und ich fühle mich schlecht, weil ich selbst so sehr darauf stehe xD

Ich wollte dieses Kapitel eigentlich schon gestern hochladen...
Aber Wattpad hatte mal wieder keine Lust auf Benachrichtigungen.
Deshalb heute ein neuer Versuch ^^"

Please let me know, wie euch das Kapitel gefallen hat <3
Gibt es schon Gedanken zu Tae und Kookie?
Kam die Tension durch?~
I hope so x3

Und again, seid bereit für noch einen Stimmungswechsel im nächsten Kapitel.
Die ersten paar Kapitel von dieser Story decken gefühlt alles ab xD

Ich hoffe ihr seid gut in die Woche gestartet ^^

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