25| Jetzt bin ich wieder gesund

"Meint ihr, ich habe überhaupt eine Chance? Ich meine, ich war ja mehr oder weniger selber schuld an diesem Überfall. Mich würde es nicht wundern wenn man mich heute aus dem Schloss wirft und außerdem ..."

"Mann, Kim! Jetzt halt mal die Klappe! Du bist die hübscheste und schlauste von allen aus der Elite. Ich frag mich eh, warum die Camille diesen Freibrief gegeben haben und nicht dir. Also, wenn der Prinz dich nicht wählt, dann weiß ich auch nicht weiter. Dann wäre der echt ein großes Arsc....."

"Jo! Was benutzt du nur für Wörter!"verwundert drehte ich mich zu ihr um. Sonst hätte sie nie so geflucht.

"Sorry." 

Claire machte ihr gerade eine Flechtfrisur, während Jen mich mit Haarspray besprühte.

"Wow, du siehst wunderschön aus!"kommentierte Jo von hinten.

Ich drehte mich zu ihr um und lächelte sie dankend an. Plötzlich ertönte eine Stimme von vorne. "Da kann ich nur zu stimmen." Ich schaute in die Richtung, aus der sie gekommen war.

Im Türrahmen stand kein anderer als mein großer Bruder Dave. Hinter ihm Ben und Lucy.

"Dave!" Ich rannte auf ihn zu und umarmte ihn fest. "Mein Gott, ihr habt ja keine Ahnung, wie sehr ich euch vermisst habe."

"Wir haben dich auch vermisst." Wir lösten uns von einander und schauten uns in die Augen. Eine Weile standen wir einfach nur da, schauten uns an und sagten nichts. Ließen unseren Gedanken freien Lauf.

Claire räusperte sich. "Entschuldigung, wenn ich störe, aber in wenigen Minuten beginnt die Entscheidung. Heute ist es eine Live-Übertragung."

Ich nickte und schob mich an meinem großen Bruder vorbei.

War es nicht immer eine live-Übertragung ?

***

Hinter der Bühne standen schon die restlichen Mädchen dicht gedrängt und schaute durch den Vorhang auf das Geschehen auf der Bühne.

Es war nahezu unmöglich jemanden in diesem Gewusel zu finden, denn um die Mädchen schwirrten ihre Zofen, richteten das Kleid und perfektionierten das Haar. Hier und da würde mich ein Getränk oder etwas zu Essen gebracht.

Auf einmal entdeckte ich Camille, die in der Ecke stand und ein Croissant aß. Sie trug ein leuchtend gelbes Kleid und hatte einen farblich passenden Kopfschmuck in ihren roten Locken befestigt. Ich lief zu ihr rüber und stellte mich neben sie, doch sie bemerkte mich nicht.

"Hey Camille."

Erschrocken schaute meine Freundin auf. Als sie mich entdeckte, ließ sie ihren Teller fallen, was sie aber gar nicht bemerkte und fing an los zu kreischen. Dann nahm sie mich in ihre Arme und drückte mich fest an sich.

Alle Blicke lagen nun auf uns und diese waren, auf Grund der Lautstärke die sie verursacht hatte, nicht gerade freundlich. Ich schob Camille vorsichtig ein Stück von mir weg und bedeutete ihr, leise zu sein, indem ich meinen Finger auf die Lippen legte.

"Du bist wieder da! Ich hab dich so vermisst, obwohl es ja eigentlich nur ein Tag war...."

Eine Stimme rief nach ihr, doch sie schien es nicht mitzubekommen.

"...Wir hatten heute morgen einen Geschichtslehrgang und der war soooo schrecklich langweilig, das kannst du dir nicht vorstellen. Und..."

Ich unterbrach sie sanft;" Camille du wirst gerufen. Ich glaube du bist dran."

Verwundert schaute sie sich um. Da entdeckte sie die Dame, ich glaube ihr Name war Sonja oder Sandra, die uns zu den Interviews auf die Bühne rief.

Ich wünschte ihr noch schnell viel Glück, bevor sie sich durch die anderen Mädchen drückte, um auf die Bühne zukommen.

In der Zeit, in der ich auf meinen Auftritt wartete, bediente ich mich an dem kleinen Salatbuffet und setzte mich in einen kleinen Sessel in einer dunklen Ecke. Während ich genüsslich meinen Salat verschlang, beobachtete ich die anderen Mädchen.

Vanessa trug ein sehr kurzes, silbernes Kleid, welches perfekt mit ihren Schmuck und ihren Schuhen harmonierte. Die Teilnehmerin neben ihr, hatte ein hellblaues langes Kleid mit Spagettiträgern und einer weißen Blume an der Taille. Ich schaute an mir selbst herunter. Mein Kleid war sehr weit ausgestellt und hatte ein zartes rosa. Es erinnerte mich ein wenig an ein Hochzeitskleid.

"Miss Rose, Sie sind an der Reihe!"rief Sonja von vorne. Oder war es doch Sandra?

Ich stand vorsichtig auf und schlängelte mich durch die Gruppe der anderen Mädchen auf die Bühne. Sofort wurde ich von den hellen Scheinwerfern geblendet und laute Musik ertönte.

Ich begab mich zu dem Sofa, auf dem der Moderator saß, dessen Name ich vor Aufregung auch vergessen hatte.

"Miss Rose, schön Sie zu sehen."

Ich lächelte ihm zu. "Die Freude ist ganz meinerseits."

"Ich habe gehört, sie waren krank. Wie geht es Ihnen jetzt und was hatten Sie überhaupt?"

Für kurze Zeit hatte ich Angst, die Fassung zu verlieren, da er mich mit diesen Fragen ziemlich überrumpelte, aber ich fing mich sofort wieder.

"Ich hatte mich mit einem Virus infiziert, der eine unschöne Grippe hervorgerufen hat. Aber jetzt bin ich wieder gesund."

Das Publikum, welches ich nun erst bemerkte, applaudierte laut. Warum auch immer.

"Das ist schön. Kommen wir doch zu dem eigentlichen Thema heute Abend. Sie wissen ja bestimmt, dass man als Königin ,beziehungsweise Prinzessin, oft Treffen mit wichtigen Menschen aus anderen Ländern hat, die nicht unbedingt unsere Sprache sprechen. Welche Sprachen beherrschen Sie denn , außer deutsch?"

Ich dachte kurz nach. "Englisch, Französisch und ein paar Worte spanisch."

Er war sichtlich überrascht von meiner Antwort. "Und woher kennen Sie all diese Sprachen?"

"Meine Oma kam ursprünglich aus England und mein Bruder hat eine Französin als Freundin."

"Und wodurch können Sie spanisch?"

Ihm entging echt nichts. Leider konnte ich ihm schlecht erzählen, dass ich in der Schule, die mir nebenbei eine 2 bezahlte hatte, Englisch und Französich weiter ausgebaut und Spanisch begonnen hatte.

"Unsere Nachbarn sind ursprüngliche Spanier."

Er klatschte in die Hände. "Das ist aber schön. Stellen Sie sich doch bitte mal auf allen drei Sprachen vor."

Ich nickte und begann;" I'm Kimberly and I'm seventeen. I love dancing and I have four siblings : two brothers and two sisters."

"Je suis Kimberly et j'ai dix-sept ans. J'adore faire de la danse er j'ai deux frères et deux sœurs. "

"Me llamo Kimberly y estoy de aquí. Tengo diciseite años. Viel mehr kann ich noch nicht, bin aber dabei, es zu lernen."

"Das hört sich doch schon gut an. Hier sind die Ergebnisse der Umfrage, wie viel Prozent des Landes Sie als Prinzessin sehen wollen."

Ein leeres Diagramm wurde an eine Leinwand geworfen auf dem ein Balken heranwuchs. Dieser wurde immer länger bis er schließlich bei 48% stoppte. Das Publikum klatsche.

"Das ist ein sehr gutes Ergebnis, Miss Rose. Sie haben bis jetzt die höchste Zahl erreicht. Doch leider müssen wir uns jetzt auch schon wieder verabschieden." Ich lächelte, nickte ihm zu und verließ dann die Bühne.

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Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.
Hier könnt ihr noch Kim's Kleid sehen:

LG
Erdbeertorte11

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