12| Falsches Zimmer

Der Tanzsaal war sehr groß. Drei Wände bestanden nur aus Spiegeln vor der anderen waren ein paar Stühle aufgestellt. Meine Begleiter nahmen alle Platz und Claire fing an hysterisch zu kichern und immer wieder zu grölen. Jen besorgte Musik und dann würde ich angefeuert. Schließlich holte ich tief Luft nahm meine Startposition ein und begann zu tanzen. Ich fühlte mich leicht, fast als würde ich fliegen.

Ich blendete alles um mich herum aus. Ich vergaß alles und bemerkte nicht einmal, als die Tür aufging und noch zwei Personen herein kamen oder die Musik beendet war. Ich hörte erst auf als Claire mitsamt dem Stuhl umfiel.

Alle klatschten und grölten, auch Claire. Sie schien es entweder nicht bemerkt zu haben oder es war ihr egal.

Ich lief zu ihr hin um ihr aufzuhelfen, doch das gestaltete sich als ziemlich schwierig, da sie schlicht und einfach nicht aufstehen wollte.

Zum Glück kamen mir Cameron und Avan zur Hilfe, die Claire dann auch hoch trugen und in mein Bett legten. Damit sie schlafen konnte, setzten wir uns wieder zusammen in den Tanzsaal um weiterzuspielen.

Am nächsten Morgen weckten mich warme Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster herein schienen. Schnell schloss ich wieder die Augen und drehte mich um. Mein Kopf dröhnte.

Langsam setzte ich mich auf und öffnete meine Augen. Vor Schreck sog ich scharf die Luft ein. Das war definitiv NICHT mein Zimmer!

Ich sprang erschrocken aus dem Bett.

Das Zimmer war dreimal so groß wie meines, also das im Schloss. Hinter mir stand ein großes Bett, links von mir ein Schreibtisch rechts neben dem Bett ein großes Regal und mir gegenüber erstreckte sich ein vollgestopftes Bücherregal.

Ich schaute zunächst aus dem Fenster um mich etwas zu orientieren. Von hier aus hatte man so ziemlich den selben Blick wie von meinem Balkon nur etwas weiter links und mindestens ein Stockwerk tiefer.

Komischer Weise konnte ich mich jedoch keines Wegs daran erinnern, wie ich hier hergekommen war. ich schritt zu dem Schreibtisch um mir anhand der dort aufbewahrten Dinge ein Bild zumachen, wer hier wohnte.

Gerade wollte ich die oberste Schublade öffnen, als ich Stimmen hörte, die sich der Tür näherten.

Erschrocken ließ ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen und entschied mich schlussendlich mich unter dem Bett zu verstecken.

Ich hatte mich gerade darunter vgequetscht, als die Personen herein kamen.
"Wo ist sie denn ? Ich dachte sie schläft bei dir? Claire hat doch ihr Bett belegt." Eindeutig Cameron.
"Vielleicht ist sie ja heute Nacht abgehauen."
Avan.
"Nein,als ich heute morgen aufgestanden bin, hat sie noch geschlafen."
Mein Herz blieb stehen. Ich hatte mit Lean in einem Bett geschlafen?!

Ich wollte ruckartig aufstehen, vergaß aber, dass ich ja unter dem Bett lag und stieß den Kopf mit voll Wucht gegen das Bett. Jetzt pochte er noch mehr als vorher.

Da das ganze ein ziemlich lautes Geräusch erzeugt hatte, knieten nun drei neugierige Personen neben dem Bett und schauten mich belustigt an.

Avan konnte sich nicht mehr zurück halten und fing laut an zu lachen. "T'schuldigung," presste er unter lachen hervor," Was machst du denn unter dem Bett?"

So genau wusste ich das auch nicht. Warum hatte ich mich überhaupt versteckt? Naja das spiele nun auch keine Rolle mehr. Ich robbte langsam unter dem Bett hervor und stand dann etwas unbeholfen auf, was die drei nur noch mehr zum Lachen brachte.

"Kann mir mal bitte jemand erklären, warum ich solche Kopfschmerzen habe? Und warum ich mich nicht daran erinnern kann, wie ich hierher gekommen bin?"

Seufzend ließ ich mich wieder in, wie ich jetzt wusste, Leans Bett fallen.

Cameron erklärte mir:" Also als Camille mit Maya auf dem Rücken um den Brunnen Balancieren sollte und dann reingefallen ist, sind du und Lean im Tanzsaal geblieben."

Das wusste ich noch. Lean hatte die ganze Zeit nachdenklich in den Spiegel gestarrt und an seinem Glas genippt, während ich mich mit Keksen vollgestopft hatte.

" Und als wir wieder kamen schliefst du  mit dem Kopf auf seinem Schoß."

Das wusste ich eindeutig nicht mehr. Ich hatte wohl doch ein wenig viel getrunken.

"Als die anderen weg waren, hast du mich erst mit Keksen beworfen und gekichert wie ein kleines Kind. Dann bist du aufgestanden gesagt du wärst müde, hast gelacht, ich dachte das wäre ein Scherz, hast dich dann einfach auf den Boden geworfen und bist sofort eingeschlafen."ergänzte Lean.

Ich sollte definitiv nie wieder etwas trinken.

Dann wurde ich ganz rot. "Oh mein Gott, wie peinlich! Bitte erzählt es niemandem." "Hatten wir nicht vor."

Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich hätte es zwar auch nicht erwartet, aber trotzdem.

Doch auf einmal schlich sich ein hinterhältiges Lächeln auf Camerons Gesicht, das mir gar nicht gefiel.

"Mir fällt gerade ein, dass wir dir eigentlich etwas sagen wollten." Er schaute zu den anderen beiden. "Heute Abend findet ein Date statt bei dem wir mit allen Mädchen noch mal die Möglichkeit haben, uns zu unterhalten."

"Okay..." "Den anderen würde es schon beim Mittagessen mitgeteilt, aber.."

"Stopp ! Hast du gerade MITTAGessen gesagt? Heißt das ich habe das Frühstück UND das Mittagessen verschlafen?"

Ich schaute auf die Uhr über den Schreibtisch, die ich erst jetzt entdeckte. 15 Uhr. Entsetzt starrte ich die Jungs an.

"Ja, so wie es aussieht." Die drei könnten ihr grinsen kaum zurückhalten.

" und Ähm... wo war ich?... ach ja! Komm bitte um 17 Uhr in den Tanzsaal. Dort gibt es dann eine kleine Überraschung."

Ich warf Lean, der plötzlich ganz unschuldig dreinschaute, einen bösen Blick zu,er wusste genau, dass ich Überraschungen hasse!

"Und bevor ich es vergesse: um 22 Uhr wird dann entschieden, wer raus ist."

"Hättet ihr mich nicht ein wenig früher wecken können? Meine Zofen reißen mir den Kopf ab, wenn sie nur so wenig Zeit haben." Mit diesen Worten verließ ich das Zimmer.

Nach ewigem herumirren fand ich mein Zimmer wieder und ließ mich dort von, der jetzt nüchternen, Claire, Lucy und Jen zurecht machen. Sie beeilten sich und machten ihre Arbeit trotzdem mal wieder großartig. Zum Schluss trug ich ein kurzes weißes Kleid, dessen Oberteil aus silbernen Glitzer bestand, dazu weiße, nicht ganz so hohe Pumps und eine wunderschöne Steckfrisur, die mit ein paar Blumen verziert war.

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