4. Kapitel: Die Entdeckung
Die Sonne lachte bereits durch den Vorhang und weckte mich sanft aus meinen Träumen. Ich rieb mir die Augen und bemerkte das dieses Bett unbeschreiblich bequem war. Ich wollte mich gerade wieder hinlegen, da kamen auch schon Eva und Rose her rein.
»Aufstehen. Es ist heute ein wunderbarer Tag, Lady Meyra.«, sagte Eva und zog die Vorhänge auf.
»Nennen sie mich doch lieber Mey.«, forderte ich, ganz benommen vom Sonnenlicht.
»Wie sie wünschen, Mey. Ich habe ihn ein Kleid bereitgelegt.«, sagte Rose und holte ein hellblaues, schulterfreies Kleid hervor, um die Taille war eine glitzernde Blume abgebildet. Es war hinreißend.
»Es ist wunderschön, Rose.«, sagte ich um ihre Arbeit zu loben.
Ich zog es schnell an, meine Zofen richteten dem entsprechend, meine Haare, schminkten mich dezent. Ich schaute mir den königlichen Schmuck an und sah eine Kette mit einem glitzerndem Herz, die mein volles Interesse weckte. Den Schmuck banden sie mir um und dann machte ich mich auf dem Weg zum Frühstück.
Ich versuchte mich zu beeilen, denn ich war spät dran doch, dann hielt ich inne denn, da war er, Prinz Eduard.
»Guten Morgen Miss...?«, sagte er, machte eine begrüßende Geste und schaute mir tief in die Augen.
»M-Mey. Mein Name ist Mey.«, sagte ich und mein Mundwinkel formten sich zu einem strahlenden Lächeln.
»Sie sind wirklich wunderschön Mey, sie sind mir schon gestern ins Auge gestochen. Lass uns doch nachher ein wenig im Schloss rumgehen? Hätten sie Lust?«, fragte er und schaute mich eindringlich an. Mir stockte der Atem, ich hatte vergessen, wie man atmet!
»Sag was Mey! Los! Schüchternheit hin oder her!«, schreite mich meine innerliche Stimme an.
»Ja, liebend gern.«, entgegnete ich mit einem lächeln.
»Sagen wir gleich nach dem Frühstück?«, er öffnete die Tür zum Saal und als Antwort nickte ich nur.
Ich sah mich nach Amy um, die schon wie wild winkte. Ich gesellte mich zu ihr und ihre Augen leuchteten.
»Du hast mit den Prinzen geredet?«, fragte sie flüsternd, ich kicherte und machte mir über einen Apfelstrudel her. Ich sah mich etwas um und bemerkte das fünf Stühle leer waren, ich war wohl nicht die einzige, die Zu spät kam. Doch meine Vermutung ging in die falsche Richtung.
»Fünf Teilnehmerinnen sind bereits abgereist, das Gerücht geht rum der Prinz fand sie zu hässlich.«, sagte das Mädchen neben mir, die meinen Blicken folgte.
»Oh ach so.«, gab ich hinzu.
»Ich bin Jasmin. Mey stimmt's? Amy hab ich bereits kennengelernt.«, sagte sie und beugte sich vor um Amy zuzuwinken.
»Ja.«, ich antwortete nur knapp, den mir wurde erst jetzt klar wie schnell, es eine von uns ins alte Leben zurück ruft.
»Er urteilt vom Äußeren?«, meine Gedanken kreisten sich nur darum, jetzt schmeckte mir der Apfelstrudel nur noch halb so gut.
Nach dem Frühstück wartete ich im goldenen Flur auf Prinz Eduard. Von weiten sah ich ihn majestätisch antraben kommen.
»Verzeiht meine Verspätung, Miss Mey.«, sagte er, verbeugte sich und hielt mir seinem Arm hin.
»Schon in Ordnung.«, schüchtern griff ich nach ihm.
»Was weckt Euer Interesse? Musik? Natur?«, fragte er, während wir den Flur entlang gingen.
»Kunst. Ich zeichne sehr gerne.«, gab ich zu Antwort und wagte mir ein Blick in seine Augen. Plötzlich lächelte er.
»Da kenn ich einen guten Ort.«, wir gingen einen etwa schnelleren Schritt.
Als wir durch das halbe Schloss hechteten, standen wir Schluss endlich vor einer Tür.
»Sehe und staune.«, sagte er und öffnete die Tür zu einer anderen Welt.
Ein Raum, viel mehr als das, ein Atelier, voller berühmter Zeichnungen. Doch plötzlich fiel mein Blick auf ein ganz bestimmtes Gemälde. Eine Frau am Strand mit dem Wind im Haar. Ich schaute auf die Signatur, um meine Gedanken halt zu geben. Meyra Klirass.
»Das habe ich vor ein paar Jahren gezeichnet!«, lachte ich und erst jetzt bemerkte ich das es ja tatsächlich im königlichen Schloss hing zwischen vielen Künstlern.
Es machte mich sehr stolz, plötzlich merkte ich Prinz Eduards Hände auf meiner Taille. Mein Lachen erstarb.
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