6.Das Willkommensfest II

Cason quälte sich durch die Menge, immer darauf bedacht den Kamerateams nicht zu nah zu kommen, damit sie ja nicht auf die Idee kamen, ihn zu interviewen.
"...Montrose und komme aus Hoduragua." schnappte er aus einem Interview auf und ging langsamer.
"Hatten Sie denn schon die Gelegenheit, mit Prinz Cason zu sprechen? Die meisten Mädchen hatten noch keine, wie ich hörte." Er brauchte die Antwort nicht abzuwarten, um zu wissen, was sie sagen würde. "Ich hatte sie ebenfalls nicht, wie ich bedauernd sagen muss." Cason überwand die Distanz zu ihr mit ein paar schnellen Schritten und sagte an das Kamerateam gewandt:"Wenn ich Sie unterbrechen dürfte, würde ich ihr gerne die Möglichkeit geben." Er lächelte höflich und bedeutete der Presse so, zu gehen. Das Mädchen lächelte ihn an. "Guten Tag, Prinz Cason." Ihre distanzierte Art machte Cason etwas stutzig, ließ sich aber nichts anmerken, bot ihr seinen Arm zum Unterhaken an und fragte:"Mögen Sie mit mir auf den Balkon gehen?"
Die Tür zum Balkon wurde von zwei Wachen versperrt, die jedoch sofort zur Seite traten und die Tür aufhielten, als die beuden näher kamen.
Die frische Luft umhüllte die beiden und trennte sie von den Menschen im Saal. Von hier aus hatte man einen großartigen Ausblick auf einen See und einen Wald, der die Häuser des Volkes vom Schloss trennte. "Ist es nicht schön?" fragte Cason und lehnte sich an das Geländer. "Ja, es ist durchaus sehr schön", erwiederte sie und ihre Stimme war zugleich emotionslos, wie auch begeistert. Er fragte sich, ob sie überhaupt bei ihm sein wollte. "Entschuldigen Sie, dass ich ihr Interview unterbrochen habe. Ihre Familie hätte sich bestimmt gefreut, Sie im Fernsehen sehen zu können."
"Meine Familie sieht mich oft genug im Fernsehen. Ich bin Ihnen ehrlich gesagt dankbar, dass sie das Interview unterbrochen haben."
Sie unterhielten sich über ihre Arbeit. Das Schauspielern, womit Arwen Mae ihr Geld verdiente und das Rechnen, das Cason tagtäglich tat um seinem Vater unter die Arme zu greifen.
"Können wir vielleicht über etwas anderes reden, als über die Arbeit?", lachte Cason. "Erzählen Sie mir doch etwas von Ihren Hobbies."
"Wie Sie wünschen", sagte sie höflich. "Ich spiele Geige und Klavier,ich zeichne und singe gerne, ich reite oft und interessiere mich sehr für Mode... Und schauspielern tu ich selbstverständlich auch gern. Und was sind Ihre Hobbies?"
"Ich mache auch Musik", erwiederte er lächelnd. "Aber ich fechte auch gerne, oder spiele Basketball, obwohl meine Mutter das nicht sieht, weil es meinem Image schaden könnte." Er setzte 'Image' in Anführungszeichen, indem er sie mit den Fingern in die Luft zeichnete. Dann zuckte er mit den Schultern. "Ich weiß jedoch nicht wieso. Es muss ja nicht alles an mir typisch Prinz schreien." Sie schmunzelte. "Nein muss es nicht. Ich finde es sogar ganz gut, wenn nicht alles typisch Prinz ist." Für einen kurzen Moment wirkte sie nicht so diatanziert wie vorher. Es ist, als hätte sie zwei Persönlichkeiten, dachte der Prinz, während Arwen Mae fragte:"Welche Instrumente spielen sie denn?"
Er beobachtete ihr Gesicht genau, als er antwortete. "Am Liebsten Klavier. Aber eigentlich ein bisschen von allem, was da im Musikzimmer so rumsteht. Wieder änderte sich ihr Ausdruck, diesmal jedoch so schnell, dass er es nicht beschreiben konnte.
"Das Klavier ist sehr schön", meinte sie. "Sie müssen ein großes musikalisches Talent besitzen, wenn sie alles dort spielen können."
Er lachte. "Wohl eher zu viel Freizeit, als musikalisches Talent. Er sah ihr direkt in die Augen, doch sie hielt den Blick nicht und sah sofort weg. Ich frage mich, was an ihr echt ist, und was gespielt. "Musizieren Sie ständig in Ihrer Freizeit und das alleine? Ist das nicht langweilig?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, ganz und gar nicht. Es entspannt mich. Sie können sich gar nicht vorstellen, was hier den ganzen Tag los ist; da ist es schön, mal ein paar Stunden für sich zu haben. Sind Sie denn nicht gern mal allein?"
"Doch, durchaus. Allerdings würde ich ab und zu doch lieber nicht alles allein machen müssen." Er nickte. "Ja, das stimmt manchmal ist etwas Unterhaltung ganz nett." Cason lächelte. "Ihre Anwesenheit ist zum Beispiel sehr angenehm, jedoch muss ich mich entschuldigen. Da drinnen warten noch viele andere Mädchen, die gerne mit mir sprechen würden. Und ich mit ihnen. Also wenn es Ihnen nichts ausmacht..."
Arwen Mae nickte. "Natürlich, ich kann Ihnen nicht vorschreiben, dass sie weiter mit mir reden. Es war ein angenehmes Gespräch, ich hoffe wir sehen uns bald wieder." Er verbeugte sich und erwiederte:"Ja, es wäre schön, Sie bald wieder zu sehen."
Er dachte darüber nach, drehte sich jedoch nicht noch einmal um, als er ging.

Später am Abend war der jüngere der Prinzen mit seinem ehemaligen Kindermädchen für einen Spaziergang im Garten unterwegs.
Er und die Frau im grünen Abendkleid gingen gerade bei den Dahlien entlang, als Cason Lady Lea bemerkte. Er entschuldigte sich und ging dann zu ihr.
"Oh, Prinz Cason, ich wollte sie nicht etwa stören?" fragte sie und verbeugte sich. Cason lächelte. "Ach wobei denn?" Er winkte ab und erklärte:"Ich musste nur endlich Mal aus dem Saal da raus. Meiner Mutter wird das zwar nicht gefallen, aber sie wollte die Selection ja unbedingt."
"Ach so. Stört es Sie denn nicht, immer die Befehle Ihrer Mutter zu befolgen und immer nur mit manieren zu reden umd etwas zu tun?" Er lachte. "Ich bin nichts anderes gewohnt, ich wurde so erzogen!" Er zuckte die Schultern. "Aber manchmal würde ich halt schon gern was anderes machen, als das was sie mir sagt. Aber Sie wissen ja, wie das ist. Mütter..."
"Ja", entgegnete sie und lachte dabei. "Ich bin eher eine kleine Rebellin und vielleicht, wenn man die Beschreibung meiner Mutter nehmen würde, eine kleine Diva." Sie lächelte den Prinzen an und dieser lachte. "Eine Diva? Inwiefern?" "Naja, dass kann ich nicht so ganz genau bewerten", erklärte sie und überlegte ein wenig.
Sie unterhielten sich noch ein wenig; keiner der beiden bemerkte Lady Lou, die auf einer kleinen Bank beim Rosenbeet saß und dem Gespräch der beiden lauschte.
"...Hört sich jetzt wahrscheinlich etwas blöd an, ist aber so", antwortete Lady Lea und lachte, als sie das Shoppen und Schminken als Hobby erwähnte. Cason lachte ebenfalls. "Man soll ja nur die Wahrheit sagen."
Lou äffte Lea nach, wie sie es zuvor auch schon getan hatte, als sie erwiederte:"Natürlich, lügen würde nichts bringen."
Lou verdrehte die Augen und wollte sich zurücklehnen. Da es aber keine Lehne gab, kippte sie nach hinten und landete im Rosenbeet. "Auu", jammerte sie. Cason und Lea erschraken und gingen sofort zu ihr. Lea reichte dem Mädchen eine Hand und fragte besorgt:"Geht's dir gut?" "Ja, es geht schon", erwiederte Lou und lächelte leicht. Cason lächelte sie aufmunternd an. "Das ist gut", meinte er und musste schmunzeln, als er die zerdrückten Blumen sah. Das wird Mom gar nicht gefallen.
Auch Lady Juliette hatte es in den Garten verschlagen. Als sie die Stimmen hörte, konnte sie nur die von Lou zuordnen. Hat Lou Probleme? Komm Juliette, sieh nach. Sie nahm sich ein Herz und ging zu ihr. Sie hatte alles erwartet, aber nicht, Lou zerzaust und mit Erde befleckt vorzufinden. "Oh mein Gott, Lou", flüsterte sie kaum hörbar und ging näher zu ihr. "Wie ist dir das denn passiert?" Besorgt betrachtete sie sie und fischte eine abgebrochene weiße Rose aus ihrem Haar.
"Hallo, ich bin Juliette", stellte sie sich vor und lächelte den Prinzen und das Mädchen an. "Lea", erwiederte diese und fragte an Lou gerichtet:"Möchtest du dich nicht umziehen, oder so?" Der Prinz nickte ihr zu. "Ja, am Besten gehen Sie das tun, während ich versuche den Gärtner zu finden, damit er das Problem mit den Blumen beheben kann, bevor meine Mutter davon Wind kriegt." Er lächelte und zwinkerte ihr zu. "Wir wollen ja nicht, dass Sie direkt einen schlechten Eindruck machen." Lou errötete leicht. "Danke."
Der Prinz lächelte ebenfalls, verbeugte sich und machte sich auf den Weg zurück ins Schloss.

A/N:
So, endlich fertig. Ich hatte die Wochd viel zu tun und habe es nicht mehr geschafft, das Kapitel fertig zu bekommen.
Aber jetzt ist es ja da! 😉 Ich hoffe es gefällt euch.

Demnächst wird es die ersten Dates geben. Ich weiß nur noch nicht genau mit wem.
Wenn Cason noch nicht mit eurem Charakter gesprochen hat, tut es mir Leid. Markiert mich einfach weiter und wenn er Zeit hat schreib ich zurück.
Ich weiß, es ist ein bisschen scheiße aber ich bemühe mich, mit allen mal zu reden. Es geht halt nur nicht so schnell.

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