Kapitel 5
Ich versuchte mich ungeschickt aufzusetzen, wobei mein Kopf ein wenig zu dröhnen begann. Mein Blick schweifte durch den Raum, es war nichts verändert, die Kerzen auf der Kommode standen noch immer am selben platz wie am Tag vor dem Angriff. Lediglich ein paar Klamotten lagen achtlos über die Lehne des hölzernen Stuhles, der neben dem Kleiderschrank stand geworfen, unteranderem Maxons Jackett, welches er mir im Garten um die Schultern gelegt hatte. Ich schloss die Augen und sog den angenehmen Geruch von frischen Brötchen und Omelett in mich auf, erst jetzt merkte ich, wie hungrig ich war, ich hatte ja schließlich seit gestern nichts mehr gegessen. Ich kannte dieses Gefühl nur zu gut. Wie oft hatte ich früher gehungert? Damals, als ich noch eine 5 war. Die Zahl, die man nicht sehen konnte und die dennoch wie ein großes Aushängeschild auf meiner Stirn haften blieb. Nun war ich eine 1. Eine 1, wie sich das anhörte, ich war doch noch immer der selbe Mensch. Nur weil ich mich in einen Mann verliebt hatte, der der obersten Kaste angehörte. Bis auf die Lebensumstände hatte sich nichts an mir geändert, wozu also die Zahl? Ich war froh, dass Maxon dem ein Ende machen wollte und somit die unsichtbaren Barrieren, die jeden aus dem Volk gefangen zu halten schienen durchbrechen würde. Maxon hob seinen Kopf von der Bettkante, rieb sich die Augen und riss mich damit aus meinen Gedanken. Sein Blick richtete sich auf mich und eine angenehme Wärme durchströmte meinen Körper. Er nahm meine Hand, drückte mir einen sanften Kuss auf den Hals und fühlte meine Stirn. „Du glühst nicht mehr." Stellte er fest und umschloss mit seinen Händen meine. „Wie fühlst du dich?"!Er sah mich die ganze Zeit mit diesem warmen Blick an, sodass ich für ein paar Sekunden wie gelähmt einfach nur da saß und ihn ansah „schon viel besser." Ich schenkte ihm ein leichtes lächeln und sein Blick sah erleichtert aus. „Hast du Hunger? Ich könnte dir etwas hohlen." Er wollte gerade aufstehen und los gehen, doch ich hielt ihn am Arm fest.
Können wir im Speisesaal essen?"
Ich wollte nicht länger in diesem Bett liegen und mich bedienen lassen, außerdem ging es mir ja wirklich viel besser.
„ich weiß nicht ob-" setzte er an doch meine Blicke waren so flehend, das er ihnen nicht stand halten konnte. Er lief zum Schrank und holte einen pastellfarbenen Morgenmantel heraus. Ich setzte mich auf die Bettkante, wartete bis das mulmige Gefühl verflogen war und stand auf. Von der schnellen Bewegung wurde mir schwindelig. Ich stützte mich instinktiv auf der Kommode ab, Maxon sah mich besorgt an. Ich schüttelte den Schwindel ab und ließ mir von Maxon den Morgenmantel überziehen. Auf dem Weg zum Speisesaal stützte er mich ein wenig, da ich noch ziemlich wackelig auf den Beinen war, sie fühlten sich taub an, doch mit jedem Schritt den wir gemeinsam gingen kam mehr leben in mich.
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