Kapitel 2
Im Garten war es angenehm warm, nicht zu kalt und nicht zu heiß, eine schwache Brise ließ mein Kleid in der Nachtluft wehen und ich genoss diesen Augenblick, sog alle Eindrücke in mich auf, das rauschen der Blätter, den Geruch von Blumen und frischem Gras, das leise plätschern der Filteranlage des kleinen Teiches und Maxons gleichmäßiger Atem. Wir liefen Hand in Hand den schmalen Weg bis zu der Bank, an der wir uns das erste mal richtig begegnet waren. Ich setzte mich und lehnte meinen Rücken an die aus Holz gefertigte Lehne der kleinen Bank. Anstatt sich neben mich zu setzten setzte Maxon sich ins Gras vor mich und schloss meine Hände in seine. Wir saßen lange so da und beobachteten die Sterne, wie sie dort am Himmel standen und um die Wette strahlen zu schienen. Ich merkte erst als ich begann zu zittern, dass schon so viel Zeit vergangen war und es allmählich kühler wurde. Maxon hingegen zog charmant sein Jackett aus und legte es mir um die Schultern. Wir standen auf und sahen uns an, seine Lippen streiften meine, aus einem beinahe nur Streicheln wurde schließlich ein inniges Küssen. Nachdem wir uns voneinander gelöst hatten, hielt er mir seinen Arm hin und ich hackte mich ein.
Als wir in unserem Zimmer standen überkam mich ein Gefühl der Müdigkeit und ich beschloss mich erstmal umzuziehen. Mary hatte mit bereits ein Luftiges Nachthemd raus gelegt, es war aus Seide gefertigt, hatte kleine Spagettiträger, die sich auf dem Rücken kreuzten und war mit kleinen pastell rosanen Blumen verziert. Ich zog mich rasch um und legte mich aufs Bett. Maxon war noch duschen und ich beschloss zu warten, bis er fertig war. Allerdings spielte mein Körper nicht ganz mit. Vor Erschöpfung war ich bereits wenige Atemzüge später eingeschlafen.
Maxon muss mich zugedeckt haben. Als ich aufwachte lag sein Arm über mir und ich streichelte sanft seinen Handrücken. Wären wir ein normales Ehepaar würde ich vermutlich aufstehen und Frühstück machen, doch wir waren nicht normal, wir waren König und Königin und so sehr mir das auch Angst bereitete, ich wusste, dass ich diesen Preis zahlen musste um mit der Liebe meines Lebens zusammen zu leben.
„Ich habe ihnen ein Bad eingelassen Mrs."
Lucy riss mich aus meinen Gedanken und ich nickte nur stumm, versuchte mich aus Maxons Umarmung zu befreien, ohne ihn zu wecken und taumelte ins Bad. Ich war wirklich kein Morgenmensch. Ein warmer Lavendel Geruch stieg mir in die Nase, als ich das Bad betrat. Lucy half mir mich auszukleiden und schloss dann die Tür hinter sich, sie wusste, dass ich ab und zu ein wenig Zeit für mich brauchte. Ich schloss die Augen und Versuchte mich komplett zu entspannen.
Die Badezimmertür wurde aufgerissen und erschrocken schlug ich die Augen auf. Ich musste eingeschlafen sein. Ich sah in Maxons schockiertes Gesicht und war etwas verwirrt. Wovor hatte er solche Angst? „Rebellen" keuchte er und ich zuckte zusammen, Rebellen, wie konnte das sein, wir waren doch gerade dabei das Kastensystem abzuschaffen, wieso gab es Leute die sich dennoch wehrten und sich gegen das Königshaus auflehnten? Wir wollten ihnen doch helfen, war ihnen das nicht klar?
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