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Das Haus war modern eingerichtet, die meisten Möbel  im hölzernen, rustikalen Stil gehalten. Insgesamt wirkte alles sehr gut auf einander abgestimmt "Das wurde von einer Innenarchitektin eingerichtet" ich sah zu Maxon "es ist wunderschön. Und es ist schön, dass es kein Schloss ist." er lachte "Bist du müde?" "nicht wirklich" "hast du hunger?" "Nicht wirklich" ich machte einen Schritt auf ihn zu und legte meine Hände auf seine Brust. Ich spürte seine kalten Hände von meinem Nacken zu meinem Haarschopf wandern. Unsere  Lippen trafen aufeinander und wir versanken in einen intensiven Kuss. Maxon drückte mich, ohne sich von mir zu lösen gegen den Türpfosten. Er drückte mit seiner rechten Hand die Tür neben sich auf und schob mich auf das dahinter liegende Himmelbett. Ich kicherte. Maxon stützte sich mit den Armen neben mir ab und stöhnte auf. Er schob seine Arme unter meinen Rücken und drehte mich mit einem Ruck um, sodass ich nun auf ihm lag. 

Sonnenstrahlen fielen durch das große Fenster und durchfluteten den gesamten Raum mit Licht. Das fröhliche zwitschern der Vögel, das durch die Glasscheibe gedämpft wurde verursachte eine entspannende Atmosphäre und ich sank tiefer in meine Kissen, drehte mich nach links und kuschelte mich näher an maxon, der mir einen Arm um die Schulter legte. "Guten Morgen." Er küsste mich auf die Stirn und rollte sich mehr schlecht als recht aus dem Bett "Ich mache uns mal Frühstück" "Kannst du das denn überhaupt?" "Wieso sollte ich es nicht können?" "Ich mein ja nur, du bist in einem Palast  aufgewachsen. Mal abgesehen von der Tatsache, dass du dein Leben lang bedient worden bist. Hast du jemals in der Küche gestanden?" "Ich versuche jetzt einfach mal die Beleidigung dahinter zu ignorieren. Und du-" er kam zurück zum Bett und zog mich förmlich aus den gemütlichen Federn "Hey!" protestierte ich. Er schleifte mich zum Sofa, das die Küche vom Wohnzimmer trennte. "So, jetzt kannst du Unruhe zusehen, wie ich mich in diese überaus professionelle Küche stelle und uns ein leckeres Frühstück zaubere" "Na da bin ich ja mal gespannt" er stellte sich an die große Kücheninsel und begann in den Schubladen herum zu kramen. Nach wenigen Minuten hatte er bereits ein paar Eier in die Pfanne geschlagen und begonnen Rührei aus ihnen zu machen, irgendwann wendete ich meinen Blick ab und eine Zeitschrift, die auf dem Couchtisch lag erweckte meine Aufmerksamkeit. Auf ihrem Titelbild prangte ein riesiges Foto einer Brünetten Frau, die unter einer fetten Überschrift selbstsicher posierte. Ich sah noch einmal hin, um mich zu vergewissern. Ohne Zweifel. Diese Frau dort auf dem Cover war niemand anderes als Kriss. Ich nahm das Magazin vom Stapel und begutachtete die kleinen Überschriften. Neben Modetips und anderem Schnickschnack wurde für ein Interview mit Kriss geworben. Fassungslos schlug ich die Seite auf und las die ersten Zeilen. "Der hübsche zweite Platz des Weltberühmten Castings von Illea" ich hatte nicht gewusst, dass dieses Casting sogar bis nach Italien reichen würde. Das Interview war voraussehbar. Kriss'antworten waren zwar gut formuliert aber nicht wirklich einfallsreich. "Maxon?" "Schatz?" "komm mal her" er trocknete seine Hände am Küchentuch ab ließ sich neben mir aufs Sofa fallen. "Was hast du da?" ich reichte ihm das Magazin und er las mit erschrockenem Gesicht die Überschrift. Ich zeigte auf einen Abschnitt des Interviews und las laut vor:

"Interviewer: Bereuen sie es am Casting teilgenommen zu haben?

Kriss: Nein, keineswegs. Es war eine tolle Erfahrung im Palast zu leben und die Königliche Familie kennen zu lernen, auch die Mädchen waren alle, naja die meisten waren sehr freundlich und wir haben uns gut verstanden.

Interviewer: Was meinen sie mit 'die meisten'? Bezieht sich das auf unsere Königin?

Kriss:  Nicht direkt. America war meine härteste Konkurrentin. Wir  waren nicht die besten Freundinnen aber ich habe sie gemocht. Ob ich das immer noch tue weiß ich nicht, schließlich hat sie mir den Prinzen genommen.

Interviewer: Also beneiden sie sie?

Kriss: Das kann man so nicht sagen. Klar denkt man es wäre toll Prinzessin oder sogar Königin zu sein aber Maxon und auch seine Eltern hatten immer sehr viel damit zu tun es allen recht zu machen. Mal abgesehen von den Rebellenangriffen, bei denen wir mehrmals fast getötet wurden. Außerdem habe ich akzeptiert, dass Maxon und America für einander bestimmt sind und ich eigentlich gar keine Chancen hatte. Deshalb wünsche ich den beiden alles gute, auch wenn es mir immer wieder weh tut von dem glücklichen Königspaar zu hören. Ich werde die Ziele, die ich mir vor dem Casting gestellt habe wieder in Angriff nehmen und in die Zukunft sehen.

Soll ich weiter lesen?" Er schüttelte leicht den Kopf "Ist es falsch ein schlechtes Gewissen, aber keine Zweifel daran etwas falsch gemacht zu haben zu haben?" "Nein flüsterte ich ihm leise entgegen. In dem Moment begann die Küchenuhr zu klingeln und Maxon sprang mit einem Ruck auf, sodass ich lachend auf dem Boden landete. "Frühstück ist fertig!" ich rappelte mich auf, strich mein Haar glatt und half ihm noch den Tisch zu decken, bevor wir uns gemeinsam setzten und uns das Essen schmecken ließen. "Und, was machen wir heute?" ich sah Maxon gespannt an, der gerade dabei war ein wenig Rührei zu verspeisen. "Ich dachte mir Heute können wir ein bisschen Entspannen und ich werde dir die Insel zeigen, naja wir werden sie eher zusammen erkunden, ich war nämlich auch noch nie hier." "Wow! Das ist dann sozusagen unsere eigene Abendteuer Insel." "Das kann man so sagen."

Nachdem wir die Reste des Frühstücks beseitigt und uns noch ein wenig über das vergangene Casting unterhalten hatten, stattete ich dem Bad einen Besuch ab. Ich hatte seit Ewigkeiten nicht mehr geduscht. Es war eine schöne Abwechslung zum ständigen Baden und die kleinen Wassertröpfchen floßen sanft an meinem Körper entlang. Ich schloss meine Augen und reckte meinen Kopf in Richtung des Duschkopfs. Auf einmal war das Wasser, das mir die Wangen hinunterlief nicht mehr beruhigend, ich wusste nicht wieso doch es machte mich wahnsinnig. Unmerklich rutschte ich die kalte Marmorwand hinunter. Das Wasser, was mir die Wangen entlang lief vermischte  sich mit meinen warmen, salzigen Tränen. Eine Weile blieb ich einfach nur so sitzen und spürte die Wassertröpfchen gleichmäßig auf meinen Rücken prasseln. Nach gefühlten Stunden stieg ich aus der Kabiene, band mir ein Handtuch um den Körper, stütze mich auf dem Waschbeckenrand ab und betrachtete mein Gesicht im Spiegel. Ich stand einfach nur so da und dachte nach. Über das Casting, über meine Familie und über Maxon. Irgendwann begann ich einfach zu lächeln. Ohne richtigen Grund. mir kam die Erkenntnis, das nicht alles was passiert ist schön war, nein. Definitiv nicht. Doch am Ende ist trotzdem irgendwie alles gut geworden.

Und noch ein Kapitel! Ich habe mich diesmal wirklich ran gehalten aber in letzter Zeit brauche ich immer ewig für diese Kapitel, ich glaube ich habe an diesem fast 4 Stunden geschrieben, ich weiß auch nicht was grad bei mir los ist :)) Ich hoffe es gefällt euch trotzdem und ich wünsche euch einen tollen Start in die Woche ;)

Elissa ^^

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