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Bald stand ich auch schon vor meinem Haus und ging, etwas außer Atem, zur Tür.  Als ich sie öffnete, hörte ich kaum ein Geräusch. Es war still! Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass mein Vater in der Werkstatt seines Freundes war und seine Holzarbeiten bemalte. Meine Mutter war mit meiner Schwester am Arbeiten von neuen Liedern, denn beide hatten eine tolle Begabung für die Musik. Meine Mutter spielte Instrumente und meine Schwester hatte eine Begabung fürs Singen.

Also ging ich rauf ins Zimmer von Meli und mir. Mein Bett war verwüstet, weshalb ich wusste, dass sie in meinem Bett geschlafen hatte. Wie süß, dachte ich mir, als ich es begriff. Sie war wirklich niedlich und ich wollte sie nie wieder verlassen und traurig machen, so wie in der letzten Nacht.

Ich ging in die Küche, nachdem ich unser Zimmer ordentlich gemacht hatte, und bereitete das Mittag essen. Es duftete bereits herrlich danach und währenddem das Essen köchelte, deckte ich den Tisch und stellte alles bereit. Dann ging ich mir frische Kleidung anziehen und stellte für jeden einen Teller mit Pilzen, Kartoffeln und einem halben Stück Fleisch, denn Fleisch war teuer und wir mussten Sparren, da es in letzter Zeit nicht so gut lief.

Bald knatschte unsere Haustür und ich lehnte mich in den Türrahmen von der Küche. Mein Vater war grade dabei, seine Schuhe auszuziehen und die Jacke aufzuhängen. Er sah ziemlich traurig und erschöpft aus. Dann seufzte er und schmunzelte leicht, weil ihm das Essen in die Nase kroch. Er stand noch eine weile da, bis er sich zu mir drehte und er aussah, als wäre ich ein Geist.
Er war erfreut, als er bemerkte, dass ich keiner war und umarmte mich. Ich war etwas irritiert, aber ich merkte wie froh er war, mich wieder zu sehen. Wie würde es werden, wenn ich gelost werden würde und zum Schloss fahren müsste! Wir würden uns alle vermutlich gegenseitig vermissen und dass wollte ich ihnen nur sehr ungern antun, aber ändern könnte ich es jetzt sowieso nicht mehr.

Meine Mutter und Meli waren sogar in Tränen ausgebrochen und Meli wollte mich nicht wieder loslassen. Dadurch machte sich ein schlechtes Gewissen in mir breit, aber es war toll, wieder bei ihnen zu sein, obwohl ich nur einen halben Tag weg war.

Wir aßen gemeinsam zu Mittag und machten uns dann wieder an die Arbeit. Ich belehrte Meli immer wieder etwas über unsere Kultur und Strategien zum entwickeln und auszuführen, denn darin war ich besser, als in vielen anderen Bereichen. Dazu kam das Kochen und putzen, denn „jede Frau sollte diese Dinge meistern können", so sagte meine Mutter.

Spät am Abend ging ich mit Meli in unser Zimmer und ich las ihr die Geschichte einer Prinzessin vor. Sie war etwas anders, als viele Märchen, aber sie hatte ein „Happy End". Melanie liebte die spannenden, schönen Geschichten und sie liebte es, wenn ich Ihr vorlas.

„...sie viel! Zu schnell, als dass sie jemand fangen könnte, denn niemand sah es und lief, um ihr zu helfen. Sie war alleine und dass schon ihr Leben lang, also würde sich nix daran ändern! Niemals!

Sanft landete sie an einem warmen Ort, wo ihr Kummer und sorgen genommen wurde. Sie war soweit loszulassen und ans andere Ende zu schauen! Und auch bereit, Abschied zu nehmen!
Langsam hatte sie ihre Augen geöffnet und sah, wie die Sonnenstrahlen durch die Äste des großen Baumes vielen! Sie war nicht im Jenseits angekommen! Nein, sie war in ihrem neuen Diesseits. Sie wurde aufgefangen und dass von einem Jungen mit leuchtenden Augen, die wie Schokolade beim vermischen von hell und dunkel aussah, dazu lächelte er breit und stellte sich als Dominic vor.
Sie lag noch in seinen Armen und wurde rot wie eine Tomate. Dann drehte sie sich hektisch rum, um sich aus seinen Armen zu befreien, doch sie landete mit dem Gesicht auf dem Gras. Es war kalt und feucht, wegen dem Schatten des Baumes, auf den sie aus ihrem Baumhaus gefallen war. Dominic reichte ihr seine Hand und sie lies sich von ihm helfen aufzustehen. Es war ihre Geschichte und jetzt hatte sie ihren eigenen Weg eingeschlagen und wird nicht mehr zurück blicken!" damit sah ich zu Melanie, die seelenruhig in ihrem Bett schlief. Ich schmunzelte und legte das Buch der kleinen Prinzessin beiseite, um mich auch fertig fürs schlafen zu machen und ins Bett zu gehen.

Die Nacht hatte ich wieder unruhig geschlafen und ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, denn heute sollte die Verlosung der Teilnehmerinnen fürs Casting stattfinden. Meine Schwester war aufgeregter, als ich jemals war, denn sie hoffte, dass ich auch meinen Traumprinz finden und ihn heiraten würde, doch hatte sie selbst dies beschlossen und ich durfte nichts dagegen sagen. Mir wurde verboten, anders zu denken und dass von einer jüngeren. Sie wäre enttäuscht und traurig, wenn ich nicht ausgewählt werden würde, doch die Chance war sehr gering! Ich müsste sie wahrscheinlich tagelang trösten, aber dass war es mir wert.

Meine Mutter hatte das Mittagessen schon angerichtet und ich deckte schnell den Tisch, weil Dad gleich von der Arbeit kam und meine Schwester schon nicht mehr ruhig auf den Stuhl sitzen konnte.

Meli hatte sich alles schnell runtergeschlungen und war zum Fernsehen gelaufen, um ihn anzuschalten. Meine Eltern waren auch bereits fertig und gesellten sich zu ihr. Ich hingegen, saß vor meinem vollen Teller, denn ich hatte kaum was runter bekommen. Ich stellte die Reste vom Essen zurück, damit wir für morgen genug hatten. Dann stellte ich das Geschirr beiseite und gesellte mich zu den Anderen.

Unsere Hymne ertönte und der Moderator begann seine Rede. Nachdem der König, Erasmus der III., von aktuellen Rebellen Aufständen berichtet hatte, kam er zu dem Thema, auf dass alle gewartet hatten. Die Auswahl für die Selektion! „... Nun kommt der Moment, auf den Sie alle gewartet haben. Die Auswahl der Damen, die zum Casting dürfen. Für jede Provinz gab es eine Lostrommel, in der alle Bewerbungen aus den Provinz sind. Unsere Prinzen, Ethan und Kyle, werden nach und nach die Lose ziehen und die ausgelosten Damen werden dann am Casting teilnehmen.

Zuerst Provinz EFalkins! Prinz Ethan, Sie dürfen die Trommel einmal drehen und dann dürfen Sie einen der Umschläge entnehmen und öffnen!" Er drehte die Trommel und öffnete die Lostür. Der Braunhaarigen Schönling nahm einen weisen Umschlag und öffnete ihn. „Sarah, 18, aus Kasten 3!" sagte er und ein Bild von deine lockenhaarigen Blondine erschien. Sie hatte ein freundliches Lächeln aufgesetzt und schaute aus Braunen Augen in die Kamera. Sie wirkte sympathisch und ehrgeizig. Als Nächstes zog Kyle einen Umschlag aus der Lostrommel von Matanheim. „Samantha, 19, auf dem 3. Kasten!" Sie war zwar Hübsch aus, aber trug extrem viel Schminke im Gesicht, welches sie auch unschöner machte und unnatürlich wirken ließ.

Weitere Damen wurden aus 32 Provinzen wurden gezogen, bis unsere Provinz dran war. Kyle drehte die Kurbel der Trommel und öffnete ihr Türchen. Er wühlte in den Umschlägen rum und zog einen von ihnen raus und öffnete ihn daraufhin. „Clarissa, 17, aus Kasten 5!" Meli umarmte mich so doll, dass ich kaum noch Luft bekam und meine Eltern freuten sich auch riesig für mich. Ich hatte die Chance! Wir bekamen nicht mit, wer noch gezogen wurde und feierten stattdessen.

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